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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 09.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191305092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130509
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-09
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Monat
1913-05
-
Jahr
1913
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das die Staaisrrgierung dem legten Landtage vorgelegt Halle, infolge der Uneinigkeit der Parteien und der Differenzen zwilchen der Ersten und Zwisten Kammer nicht zustande ge kommen ist, hat die Regierung die Absicht, die notwendigen Verbesserungen des jetzt noch gültigen Schulgesetze- vom Jahre 1873 auf dem Verordnung-wege dur ch zuführe n. Hierauf hatte bekanntlich Staats- Minister DDr. Beck bereits in einer Schlußansprache hinzewiescn, die er am letzten Sitzungstage in der Zweiten Kammer hielt. Gegenwärtig ist man im Kö niglichen Kultusministerium deshalb mit den Arbeiten über die Abänderung der Lehrpläne in den verschie denen Abteilungen der Volksschule, über wichtige Or- ganisatinnsfragen und über die vielerörterte Frage des Religionsunterrichts beschäftigt. In erster Linie rst eine Abänderung der Lehrpläne in Aussicht genommen:, was unter anderem auch daraus hervorgeht, daß be reits in der nächsten Zeit auf Anordnung des Kul tusministeriums amtliche Lehrplankonferenzen stattsin- deu sollen, in denen die wichtigsten Frage,: de.- Lehr plans und die Vorschläge der Staatsregierung erörtert werden sollen. Jedenfalls dürften die neuen Lehr pläne für unsere Volksschulen bis zum 'Anfang des Jahres 19l^ nahezu fertiggestellt sein, um so mehr, als das Kultusministerium sich jetzt dieser Arbeit wid men kann, weil es dem neuen, im Herbste zusammeu- tcetenden Landtage keine neuen Vorlagen zugehtsi: las sen wird. Im übrigen wirft die bevorstehende Tagung der sächsischen Landboten bereits jetzt ihre Schatten voraus und in den Bureaus des Ständehauses, sowie in der Landtagsbibliothek herrscht bereits jetzt wie der eine rege Tätigkeit. Es gilt hier schon wieder Material für die Vorlagen und für zahlreiche Initiativ anträge zu beschaffen, die für die bevorstehende Land- tagsjession mit Sicherheit seitens der verschiedenen Parteien zu erwarten sind. Dagegen werden den bei den Kammern von der Staatsregierung diesmal ver hältnismäßig wenig neue Gesetzesvorlagen zugeh.n. Es liegt dies auch in der Natur der Sache, weil die Pause zwischen dem Schluß des letzten und dein Beginn des nächsten Landtages so kurz ist, daß die Ministeri en noch vollständig mit der Durchführung der Beschlüs se des letzten Landtages und mit der Fertigstellung der laufenden Arbeiten des Mats u. s. w. beschäftigt sind. Dresden, 7. Mai. Das offizielle Resul- t o : des Ausscheidungsrennens zum Gordon-Beu- nettfliegen, das am 27. April von Dresden aus staltsand, ist folgendes: Sieger ist der Ballon „Nieder-- schlesien" (Führer Berliner) mit 890 Kilometer, zweiter Ballon „Hannover-Minden" (Führer Freiherr von Pohl) mit 767 Kilometer, dritter Ballon „Gladbeck" (Führer Kaulen mit 756 Kilometer, vierter Ballon „Braun schweig" (Führer Leimkugel) mit 733 Kilometer, fünfter Ballon ,Ltto Lilienthal" (Führer Dr. Bröckelmann) mit 638 Kilometer, sechster Ballon,,Prinz Adolf" ^Füh rer Andernach) mit 534 Kilometer, und 7. Ballon „Chem nitz" (Führer Schubert) mit 357 Kilometer. Danach werden die drei zuerst genannten Ballons die deut schen Farben im Oktober in Paris zu vertreten haben. — Leipzig, ü. Mai. An Stelle de- am 31. Ma: in den Ruhestand tretenden Geheimen Regierungsrates Dr. Blase wird der AmtShauptmann v. Nostiz - Wall - witz in Leipzig als vortragender Rat in das Ministe - r i u m des Innern berufen werden. Als Vorstand der Amrshauptmannschaft Leipzig ist sein Bruder, der AmtShaupt mann v. Nostiz-Wallwitz in Auerbach, auser sehen. Der scheidende AmtShauptmann hat seinen Leipzi ger Posten seit dem 1. April 1906 inne. Bis dahin wirkte er als Amlshauplmann in Döbeln. Schneeberg, 7. Mai. Ein schwerer Unglücksfa ll ereignete sich gestern nachmittag nach zwei Uhr in der Bahnhofstraße, nahe der Karlsöader- straße. Dort geriet das 4^> Jahre alte Söhnchen des .Herrn Schneidermeisters Oskar Minge unter einen von Neustädtel kommenden Landauer und wurde tödlich verletzt. Der Kutscher wollte an einem vor seinem Ge schirr fahrenden Schaustellerwagen vvrüberfahren. Der kleine Knabe, der dem Schaustellerwagen gefolgt war, begab sich ans die andere Seite, wo ein Bierwagen hielt. Das arme Kind wurde von den Pferden des Landauers erfaßt und erlitt durch Hüftritte schwere Kopfverletz ungen. In der achten Abendstunde wurde es durch den Tod von seinen Qualen erlöst. Den Eltern des verunglückten Knaben wendet sich die allgemeine Teil nahme zu. — Bockau, 6. Mai. Rohe Wildschießerei ist in der hiesigen Gegend in der letzten Zeit mehrfach vorge kommen. So wurde gestern im Bockauer Staatsforstrevier eine auf der Dorfstraße mit schwachem Schrot frisch ange schossene verendete Ricke gefunden, die, wie sich beim Aufbre chen herauSstellte, zwei Kälber bei sich trug. — Auerbach i. V., 6. Mai. Zum Vorstand der Amtshauptmannschaft Auerbach ist der Regie rungsrat Dr. Grille bei der Kreishauptmannschaft Bautzen ernannt worden. Der neue AmtShauptmann tritt seine Stel lung am 1. Juli d. I. an. — Treuen i. V., 6. Mai. Ueber dieMahnbrük- ker Mordtat und die durch die Presse gegangene Nach richt, daß die Schutzmannschaft in Zeulenroda betreffs deS in Frage kommenden HundehalSbandeS wichtige Feststellun gen habe machen können, sei mitgeteilt, daß die im Auftrage der Staatsanwaltschaft angestellten Ermittelungen ergeben haben, daß da- HundehalSband, das bei dem Hundedieb stahl in Pausa am 14. April verwendet worden ist, nicht dasjenige war, mit welchem die Hände deS ermordeten Mäd chen» zusammengeschnürt waren. Sitzung deS Bezirksausschusses der KSntgl. AmtShauptmannschast Schwarzenberg am 6. Mai IStS. In der heute unter dem Vorsitz de« Herrn AmtShauptmann« Dr. Wimmer abgehaltenen Sitzung de« Bezirksausschüsse« wurde eine Tages ordnung von 37 Punkten erledigt. Genehmigung fanden. l. Da« Ort»ges«tz über die Tagegelder und Reisekosten der GemeinderatSmitglieder und Beamten der Gemeind« Öberschlema, 2. die vom Gemeinderat zu Brie«bach beschlossen« Ver» schm«lzung d«r dortig«» Arm«n- mit d«r Gemeindekaffe, 3. da« G«such de« Schloss«rmeist«rt Hermann Paul Riedel in Beierfeld um Beneb» migung :»r Veränderung seiner Stauanlage im Beierfelder Dorfbach, 4. der Beschluß de« Gemeinderale« in WolsSgrü» über die amtlich« Verkündigung allgemeiner Veröffentlichungen und Anordnungen in Gemeinde, und ort«polizeilichen Angelegenheiten, ö. di« Lustbarkeit«, abgabenordnungen für Markersbach und Zschorlau. 6. Die Aufnahme eine« Darlehn« von 3UNVO Mk. durch die Stadt Johanngeorgenstadt, 7. die Vergrößerung der Gießereianlage der Firma Nestler L- Breitseid in Srla, 8. da« Gesuch des Gastwirt« Otto Friedrich Schreiter in Dittersdorf um Erlaubni« zum Betriebe der Gastwirtschaft, emschl. de« Branntweinschank«, sowie zum Abhalten öffentlicher Tanzvergnügen in dem Gebäude Nr. 15 daselbst, S. da« Gesuch de« Materialwarenhänd- ler« Paul Köhler in Crandorf nm Erlaubnis zum BrannNoeinklein- handel in dem Gebäude Nr. 84 das-, ll). da« Gesuch de« Schankwirt« Karl Leistner in Zschorlau um Ausdehnung der ihm für sein Grund- stück Nr. 5S das. erteilten Schankkonzession aus ein an die Gaststube angrenzendes Zimmer, ll. da« Gesuch de» Schmiedemeisters Johann OSkar Georgi in Zschorlau um Erlaubnis zum Branntweinkleinhandel in dem Gebäude Nr. 15g 8 das , 12 da« Gesuch de« Konditor« Han« Gras in Johanngeorgenstadt um Genehmigung zum Au«schank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in dem vergröberten Gastzimmer im Hause Nr. S8 das-, 13. da« Gesuch de« Schankwirt« Emst Baumann in BernSbach (OrtSteil Berg) um Erlaubni« zum Abhalten von Tanz vergnügen in seinem Gebäude Nr. 7l das., soweit e« sich um die Ver anstaltung kleiner nicht öffentlicher Vergnügen handelt (zur Abhaltung von VereinSfestlischkeiten das. wurde die Erlaubnis versagt). Befürwortung fanden - 1. Die Ortlgesetz« der Gemeinden Lauter und Wolf-grün über di» Unterlagen der BaugenehmignngSgcsuche, 2. di» Biersteuerordnung sür Ritter«grün, 3. ein Nachtrag zum Ort«- statut für Johanngeorbenstadi. Zu der beabsichtigten Zergliederung der Grundstücke Blatt 82 d«« Grundbuch« iür Schönbeide und Blatt 168 des Grundbuchs für Raschau wurde Dispensation erteilt. Abgelehnt wurden: 1. da« Gesuch de« Konditor» Ma; Landgraf in Öberschlema um Erlaubni» zum Ausschank von bayerischem Bier in Flaschen in seinem Hause 'Nr. 411' das., 2. da« Gesuch de« Schlaffer» Valentin Renatu» in Lauter um Genehmigung zum Branntweinklein handel in dem Gebäude Nr. 84 das-, 3. da» Gesuch de« Bäckers Friedrich Otto Rosenhauer in S chö n h eider b a mmer um Erlaubnis z. Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in dem Gebäude Nr. 2 kl das., 4. das Ortsgesetz Uber die Entschädigung für Umgehung der Bezirk«. Hebammen in BernSbach (dagegen wurde die Genehmigung in Aussicht gestellt, wenn für die Bewohner der OrtSteile BrethauS und Anteil Oberpfannenstiel die bisherige llmgehungSgebühr von 3 Mk. bestehen bleibt). Abgewicsen wurde auch die Einwendung gegen die am 9. Februar 1Ü13 in Bernsbach stattgcfundene GemeinderätsergänzungSwahl. Eine Anzahl fleißiger Klöppelschülerinnen erhielten Geldprämien zugesprochen; auch wurden Leitern von Lungenfürsvrgestellen im Be zirke sür ihre Tätigkeit im Vorjahr» Entschädigungen gewährt. Ferner bewilligte der Bezirksausschuß eine Beihilfe zur Unter bringung eines erholungSbedürfligen Kinde« in die Kinderkolonie am AdelSberg in OberhermerSdors und beschloß schließlich die Anschaffung und Verteilung einer größeren Anzahl Exemplare de« Merkblatte« „Was muß die Frau und Mutter oom Alkohol wissen?" Aus der Zeit der Besreiungslriege. ! Nachdruck verbal« 9. Mai 1813. Kleine Ursachen, große Wir kungen! Das gilt auch im Kriege. Die Verbündeten hatten nach ihrem Nebergang über die Elbe vle Ver- biindMgsb rücken natürlich beseitigt. Napvleon, immer voll Unrast und sein Ziel in: Augss, schritt, ohne erst Dresden zu betreten, sofort zur Erkundung des Muß- laus es ober- und unterhalb der Stadt, um einen geeigneten Punkt für den Uebergang zu finden. Zu Fuß und nur von dem Bitzekönig und dem Großstall meister begleitet, wandte er sich zuerst der Stelle zu, wo die von den Russen abgefahrene Schiffbrücke ge standen hatte Djpse Stelle erwies sich, woil im Feuer- bereich der jenseitigen russischen Batterien gele gen, zum Brückenschlag als nicht geeignet. Anders lagen die Verhältnisse an den: dem Orte Uebigau ge genüberliegenden Punkte. Die hier von den Verbün deten benutzte Floßbrücke war auf das rechte Elb- ufer abgefahren, wo sie, schwach brennend, unbewacht dalag In der Nacht dieses Tages gelang es . den französischen Pantvnnieren, große Teike derselbe-:, un bemerkt von den Russen, auf das linke Erbufer üoer- zuführen und den Brand zu löschen. Sofort wur den Handwerker requiriert und alles zum Uebergang vorbereitct. Noch in der Nacht gingen einige Abtei lungen ausgewählter Mannschaften auf das linke Elb- ufcr über, besetzten das Schloß Uebigau, nisteten sich in: Gelände ein und stellten, so gut es ging, eine Art von Brückenkopf her. Der die russische Nachhut be fehligende General Miloradowitsch erhielt erst in der Frühe des Tages Meldung von diesen Vorgängen. Mm zehn Uhr kam es zu einem heftigen Kampf mit den Franzosen. Diese behaupteten aber d-as Feld, nach dem Napoleon auf dem linken, Elbufer 80 Geschütze hatte auffahren lassen, denen die Russen keinen Wi derstand leisten konnten. Diese mußten nunmehr de" Rückzug auf Bautzen antreten. — Es hat te bei den Verbündeten die Absicht bestanden, den Franzosen len Uebergang über die Elbe zu wehren, und es waren auch die notwendigen Stellungen bei Radeberg (Russen) und Großenhain (Preußen) bezo? gen worden. Nachdem aber den Franzosen der Ua- bergang bei Uebigau leicht gelungen war, und daS Erscheinen das französischen Hauptheeres auf dem rechten Elbufer Mr noch eine Krage von Stunden war, mußte die Verteidigung der Elbe aufgegeben und der Rückzug auf Bautzen angetreten werden. Schule — Vogelschutz - KandferN,Keils- miierrichi. In: vorigen Jahre habe ich in dieser Zeitung um Schutz des Laubholzes in den Revieren des Erzge birges gebeten. Auch in diesem Jahre erneuert ich meine Bitte, das Laubholz, das vereinzelt ::n Dunk len Fichtenwalde unserer Berge wächst Md mir sei nen: jungen Hellen Grün das Bild unseres Gebrrgs- waldes im Frühjahr so herrlich belebt und hebt, vor Beschädigungen durch Abreißen der Wipfel und Zwei ge zu schützen. Ich habe damals gebeten, auch die Tierwelt im Walde zu schonen, und ungestört ihre Wege zichn zu lassen. Meine Bitte ist nicht unge- hvrt verhallt, und in meinem Revist: im vorigen Jah re erfüllt worden. Wenn ich, Jemandem für die Er füllung meiner Wünsche dankbar zu sein, verpflichtet bin, so sind es wohl vor allem die Herren Lehrer, denen ich Dan! schulde. Als Dank erlaube ich mir, sie auf einen Aufsatz hinzuweisen, der von einem ih rer Kollegen, Herrn Lehrer Willy Apel in Königsee in Thüringen, im März dieses Jahres in der ornitho logischen Monatsschrift erschienen ist und den ich gern Bernhard, Kgl. Oberförster. noch zu per 1- Jul sie zu diesmal? verschulde Die Eine mit Kamn V an. Tats können d wie sie w me hervo und ablel Ruhe im darum bl Er g die Tür Leon, Zustande es denn r kam am < um eines bestand a ja bestäti Verstimm sie sich h dreißig unbefchrei die so c Durfte a sein, wen setzte? H die Dien das mußt lich nur der Mam „War Mädchen, ..Ich gebucht, den? Dn ihr, währ mW Bedi! höchst peil wird, wer dermädch« ner versti Leon: lichkeit m der rasch« aufgeregt Berta mi nen gern er trotzdem ta alles , so wenig ins Feld So ( wissen, ei wird, ist rum gekü „Mir „und ich nem Hau Leoni „Ueb: stimmen, Hausherri es war i Hausfrau Er ß Dann brr „Das ließe es r über deir hier nicht auginge. zu sprech Leon, te nicht, U rich war gegen ihn sehen. S erwartet, ruhiger e Darauf ging Leonore mit allen Kindern hinaus, umzukleiden, die Hände zu waschen und das Haar bürsten. Willibald fand das höchst unnötig. „Wir haben uns bei Berta nie vor den: Esten waschen brauchen," wehrte er sich gegen dre Mru- Zweite Ehe. Roman von M. TrommerShausen-Romanek. (S. Fortsetzung.) Von diesen: Standpunkte bin ich augenscheinlich weit entfernt. (Im Gegenteil türmen sich mir erung. „Du wirst lernen ^müssen, daß das gilt, was jich sage, lieber Kerl," 'erklärte Leonore trocken. „Wir wollen das alle 'Tage tun, und wenn ich eis verges se, mußt du mich daran erinnern wnd mich 'ausla chen." Das gefiel Willibald, besonders das Auslachen. Die Mutter war ganz spaßig. Man konnte mit iihr scherzen. Voll Vergnügen kletterte er an ihr hinauf und küßte sie schallend. Er hatte ganz die Stiefmut ter vergessen, und Leonore fühlte sich reich belohnt. Lenchen wollte wieder schreien, weil dl? Mutter es auf den Arm nahm. Aber Berta mußte den Tisch decken; so hals es nichts. Leonore hielt die zappelnoen Beinchen energisch fest und war im Nu mit ihr irn Schlafzimmer. Dort setzte sie sie auf den Teppich und fing seelenruhig an, sich umzukleiden, ohnje sich an Lenchens Zetern zu kehren, so daß diese verdutzt innehielt und mit Interesse ihrem Gebaren zusach. Leonore war fertig. Sie rief Anna und Willibald zu, schon hinünterzugehen, und Luise -u sagen, sie möge das Essen anrichten, als Dietrich mit allen Zei chen von Aufregung eintrat. „Was hast du denn mit Berta gehabt? Sie kün digt mir eben," rief er schon von weitem. Leonore schloß die Tür zum Kinderzimmer, in dem man noch Willibalds Stimme hörte, und ent gegnete gelassen: „Also wirklich? Fast habe ich es erwartet." „Und das sagst du so ruhig?" rief Dietrich hef tig (Dobermar I b , » 4 » I kk«v—iE » , « 4 » ' S« , , ätab». k r 4 ädRav. 4 auf Wunsch zeit- und leihweise zur Einsicht über- lasse: „Schule Vogelschutz — Handsertigkeitsant-r. richt!" Der Aufsatz 'schildert in beredter Weise, wie es möglich ist, nicht nur die Kinder sondern durch sie auch die Eltern der Kinder auf dem Lande mit Hib fs der Schule zur Liebe zur Natur zu erwecken und durch die Liebe zu ihr auch zum Schutze chrer Geschöpfe her. anzuziehen. Es ist wert, bekannt zu werden, tv:e gut, leicht und ohne besondere Kosten es möglich ist, den Tätigkeitsdrang der Kinder so zu leiten, daß sic durch ihn schon in ihrer Jugend für die Allgemeinlheit Nutzen schaffen Dies tuen die Kinder, wenn sie in der Schule dazu angeleitet werden: Futterhölzer, Futterhäuschm, Nistgelegenheiten für die Bögel im Garten uno rrn Walde herzustellen. Die Freude der Kinder, wenn dis von ihnen geschaffenen Einrichtungen von per Vogel welt benutzt werden, lohnt reichlich die Lehrenden. Der materielle Nutzen, der dadurch erzielt wird, daß in Gar- ten, Feld und Wald die Bögel, die schädliche Insekten vertilgen, sich mehren, und durch sie dem Treiben der Schädlinge für Garten und Wald Einhalt geboten wird, ist groß: größer vielleicht ist noch der ideelle Nutzen, der die Liebe zur Natur hebt und belebt, wenn die be fiederten Sänger sich mehren, deren Sang mit seinem Wohllaute und mit seinem je nach der Art des Sän gers zarten oder vollen: Schlage auch unsere Herzen rascher schlagen läßt und sie allem Guten leichrer zu gänglich macht. Und sollte es so schwer sein, unsere Erzgebirge: gerade für den Schutz der Vogelwelt zu begeistern, wo sie dem Gesang der Bögel derart zuge tan sind, daß fast an keinem Hause, an keiner Hütte ein Gebauer mit einem Zeisig oder einem Hänfling, einem Stieglitz oder einem Kreuzschnabel fehlt? Wä re es für sie nicht viel schöner, die Vögel in ihrer Freiheit zu bewundern, vom offenen Fenster aus sie dankbar füi die Freiheit ihre Lieder schmettern zu hören, als sie in ganz kleinem Gebauer unentwegt von Stange zu Stange Hüpfen zu sehen und im Lied? der verlorenen Freiheit nachtrauern zu hören, allmählich sich zu Tode härmend! Zu Pfingsten, wo alles hinauseilt in die Natur, sich an ihren: Erwachen zu erfreuen, denkt nicht nur des Schutzes der Pflanzen in Feld und Wald! Denkt auch des Schutzes der Tiere, denkt des Schutzes der Bo gelwelt! Die Kinder heran zum Schutze der Natur, Lehrt sie die Natur zu lieben und zu ehren! „Mas ihr dem lockeren Boden eingepflanzt, wird Wur- zel schlagen; Was ihr den zarten Zweigen eingeimpft, wird Früchte tragen!" die Schwierigkeiten meiner Aufgabe. Ich fühle mich untauglich." „Solange volles Vertrauen zwischen uns herrscht, ist nur nicht bange," versicherte Dietrich. Die starke, mannhafte Zuverficht wirkte ansteckend. Leonores Herz wurde leicht, und ihr fiel ein, sie kön ne jetzt das Vorkommnis mit Berta berichten. Da schallten kleine Schritte, Helle Stimmen auf der Treppe. Die Kinder kamen. Sie hatten Anna von der Schule abgeholt und brachten sie im Tri umphe heim. Anna war natürlich wieder schüchtern und unbeholfen der Mutter gegenüber. Aber Leo nore war heute durch ihren Manu gestärkt uno ver stand besser, der Verlegenheit des Töchterchens abzu- helsen. Sie erfragte die Namen ihrer Vorsteherin und Lehrerin, erkundigte sich nach den Stunden, und es gelang ihr, einige kurze, leise Antworten, ja sogar einen scheuen Blick zu erhalten.
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