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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 28.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191303289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130328
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-28
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Monat
1913-03
-
Jahr
1913
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großen historischen Wert: denn «4 ist eine Fahne de» BannerS der freiwilligen Sachsen; sie wurde vorn I. Bataillon, das aus Erzgebirglern bestand und von dem später in Neustädkel lebenden Herrn Major von Petri- kowsky befehligt wurde, geführt. Das Feldzeichen wurde von Schneeberger und Neustädtler Damen angeferligl und im Februar 1814 den Bannern feierlich übergeben Nach Been digung des Feldzuges gelangte die Fahne in das Zeughaus zu Dresden, von wo aus sie im Jahre 1847 an die neuge- gründete Neustädtler Jägerkompagnie abgegeben wurde, und zwar durch die Vermittelung de» obengenannten Herrn von PetrikowSky. Die Besitzerin gedenkt ihre wertvolle Fahne nicht zu veräußern und hat die darauf bezüglichen Anerbie tungen abaelehnt, ist aber nicht abgeneigt, sie zur Jahrhun- dert-Feier-Ausslellung in BreSlau leihweise zur Verfügung zu stellen. Ellefeld, 28. März. Heute mittag hat sich in seiner in der Lindenstraße gelegenen Wohnung der 6b Jahre alte Fabrikweber Franz Ludwig Sch. erschossen. Der Verstorbene war Veteran von 1870 und 71. Gekränktes Ehrgefühl dürfte der Grund des bedauerlichen Schrittes ge wesen sein. Die L u th e r sp e n d e zum Reforma tio n S j u b il ä u in l 0 I 7 nimmt, wie die >bcn er fchienene neueste Rümmer der „Mitteilungen des Luthervercins zur Erhaltung der deutschen evangeli scheu Schulen in Oesterreich" berichten können, eine» erfreulichen Fortgang In dem genannten Blatte wird die vierte öffentliche Quittung erteilt, die sich etwa auf die letzten fünf Monate erstreckt, und am Ende kann erfreulicherweise berichtet werden, das; die Luther spende am 11. Januar dieses Jahres rund 163 00!. Mk. betrug Bekanntlich strebt der Lutherverein an, bis znm Jubeljahre 1917 eine Million zusammen- zudringen, die ein.Denkmal Ler Dankbarkeit des deutsch evangelischen Volkes werden soll für alles, was Luther und was die Reformation Ms geschenkt haben. Ganz im Sinne Luthers, des Schöpfers der deutsch evangeli schen Schulen in Oesterreich, ist es, wenn die Zinsen dieses Kapitals dazu verwendet werden sollen, oee Not der deutsch-evang. Schulen in Oesterreich, in dem uns nu- bottegtnden Bruder und Bundesvolke, allmählich end- giltig zu steuern. Die Bausteine von 100 Mark, die zu diesem eigenartigen Lutherdenkmal erbeten werden, kommen aus allen Teilen des Deutschen Reiches, und aus allen Schichten her Bevölkerung. Besonders rüh rend wissen die „Mitteilungen" von ebner armen, hart um ihr Brot ringenden Frau in Dresden zu berich wn, die es für ihre unbedingte Pflicht gehalten hat, für Lie Lutherjpeude auch ihren Baustein zn stiften: M Mark Zinsen von einem kleinen Kapital und 10 Mark von ihrem Verdienst. Dein großen Werke der Lutherspcnde, dem so viel Liebe schon gewidmet wor den ist, gönnt man von Herzech weiteren rasche» Fort schritt und baldige Vollendung Der Schatzmeister ist Herr Landgerichtsrat Kulka, Dresden A., An ton-Griff Straße 24, ll. Aus der Zeit der Besreiungslriege. Nachdruck verboten». 28. März 18 13. Der frauzösöche General Morand ivar, den« Befehle des Vizekönigs folgend, mit 2500 Mann Infanterie, 75 Reitern wud 9 Ge schützen in der Richtung ans Boitzenburg und Rergedorf vorgerückt. In Tostedt kam es zum Gefecht mit den Kosaken Tettenborns, in dein die Franzosen siegreich blieben; was nicht eben ermu tigend war für die Verbündeten, zumal sich auch klei ne Abteilungen des Landsturms (obgleich dieser noch nicht offiziell bestand) vn dem Kampfe beteiligt hat ten. — Daß man in deutschen Landen nickt über all das Verständnis für den großen bevorstehenden Befreiungskampf hatte, geht aus den „Zwickauer Er- inncrungsblättern für gebildete Leser aus allen Stän den" vom genannten Tage hervor, im denen es höh nisck heißt Der Wiener Theaterdichter Körner ist mit einigen seiner jungen FreMde zu dem neuen Freikorps nach Breslau abgegangen. Welche Wohl tat für unsere Literatur, wenn noch einige rausemd schlechter und mittelmäßiger Schriftsteller diesem Bei spiel folgten. Aus diesen Tagen stammt Arndts Schrift: „Was bedeutet Landsturm und Landwehr", in welcher eine Menge praktischer Anleitungen zur Abwehr des Feindes, wenn dieser ins Land käme, enthalten sind, ferner für den Auszug der Lamdwehr u. a. m. Auch diese Schrift hatte eine außerordent lich anfeuernde, die Vaterlandsverteidiger begeistern de Wirkung. 1913. Das.Jahr der großen Erinnerungen an ei«e gro ße Zeit, das Jahr der großen Opfer und großen Er folge, es sollte uns Deutschen ein großes erhabenes Vorbild sein, auch unsere Zeit gleich "dem Beispiel der Väter mit Taten edler Begeisterung für unseres Vol les rstnbm und Größe auszufüllen! Wie es vor 100 Jahren nur eines Zeichens bedurfte, das ganze Volk auf den Plan zu rufen, um nach Jahren trüber Knecht schaft endlich sich den Weg zur Freiheit zu bahnen, wie Manu und Weib und Groß und Klein, Hoch und Niedrig, Reich und Arm sein Letztes gab, so sollte auch in diesem Jahr heiliger Erinnerung das gesamte deut sche Volt einmütig sich zusammenfinden in dem Be streben, sich durch Opfer an Geld und Gut, Zeit und K^raft dem Anstürme äußerer und innerer Feind? in fröhlicher Gemeinsamkeit entgegenzustellen und fick zu seinem eigenen Heile wiederzufinden. Mitlione»» werke»» in diesem Jahre vom deutschen Volke gefordert werden Es gilt einem drohenden Gespenst, der Gefahr eines großen allgemeinen Völ- kerkricges durch rechtzeitige Rüstung zu begegnen, und mit einer Einmütigkeit die der großen Zeit vor 100 Jahren sich würdig anpaßt, „löge diese Foroerung bewilligt werden Weit wichtiger und größer aber erscheint die Aufgabe, der Gefahr vorzubeugeu, die uns von innen heraus bedroht. Die gewaltige Eknt- wicklung unseres Vaterlandes Hai einen »-»geahnten Aufschwung auf allen Gebieten des Lebens zur Folge gehabt. Aber mit ihn» kam-»» die Nachteile der In onstrialisierung unserer vordem mehr agrarische»» Hei mat, die Landflucht, das Mietskasernen und Schlafbur schenwescu, die Zunahme der Roheitsdelikte, Geburten rückgang und noch so mancherlei anderweite Schädig ungen der Volkskraft und Volksgesundheit, ,cdaß es wirklich höchste Zeit ivurde, daß wir Deutsche uns wieder einmal auf uns besannen. Seit Jahren las sen es sich wohlmeinende Volksfreunde angelegen sein, auf die Gesaln der Verweichlichung und Entnervung, die unsern» Volke droht, hiuzuweisen. Endlich hat di? Regierung die Angelegenheit selbst in die Hand ge nommen. Es gilt unsere Jugend stark und kräftig zu ma chen und zu erhalten, sie zu hegen und zu pflegen, vor entnervendem Zcitvertrieo zu bewahren, wie er tagtäglich vor die Augen tritt in einer Zeit, in Ler -er Körper sich entwickeln und ansbilden soll. Jugendflege! heißt es heute überall. Man will die Jugend, dir so häufig ohne , Ja mrlienänschlnß allein ihrer» Weg schon wa.ndel" muß, beschäftigen in einer ihren Verhältnissen» entsprechen den Art, man will sich ihrer annehmen und wenig stens teilweise ihr das ersetzen, was ein großer Teil »nit dem Austritt aus der Schul? zugleich verläßt, die sorgende, mahnende, schützende, bewahrende Hut des Elternhauses. Man will ihr Gelegenheit zur Aus bildung des Körpers und des Geistes, des Gemütes und des Willens geben, ihr den Schmutz m Wort und Schrift und Bild fernhalten und dafür die Perlen nu ferer Dichtkunst, die Meisterwerke unserer größten Künstler vorführen, ihr sittliches und religiöses Den ken, Fühlen und Wollen in veredelnder Weise beein flusfen und bilden. Jeder, den» die Zukunft unseres Voltes an» Her zen liegt, ist auch berufen, helfende Hand air diesem Werke »nit anzulegen. Gerade das Jahr de.r großen Erinnerungen bietet geling Veranlassung an die Wil ligkeit zum Opfer auf dem Altarc des Vaterlandes zu mahnen Wer wird den Mahnruf hören ? Neben den in» besonderen für die Jugend eünge- richtcten Vereinen hat es der Turnverein unternom men, durch eine geeignete Jugendpflege auf die männliche wie weibliche Jugend unserer Stadt zu ihrer körperlichen Ertüchtigung beizutragen. Nicht nur durch Einrichtung von Turnstunden für Jüng linge und Jungfrauen, sondern auch durch Wander ungen und Spiele beabsichtigt er für das körperliche Gedeihe»» und Wohlbefindei» seiner Zöglinge zu sor gen. Insbesondere sind es die Svnsntag Nachmittage, die hierfür benutzt werden. Abwechslung durch zeit weilig, eingefügte Singstunden und Schießübungen wird die köperlichen Hebungen ergänzen. In einer Jugend sanitütskolonne werden über den Bau oes menschlichen Körpers und die erster, Hilfsleistungen be,' Unfällen die nötigsten Kenntnisse vermittelt Für Herz Md Sin„ werden in diesem Jahre die großen vaterländischen Feiern Gelegenheit geben. Sv wird Königs Geburts tag am Sonnabend, den 24. Mai durch einen Jugend- abend als Vorfeier in Gemeinschast mit den Fachschulen vom Turnverein festlich begangen werden Das Re- gierungsiubilä"m des Kaisers wird als großes Volks fest auf den: städtischen Turn und Spielplätze geplant und die Oktoberfeier zur Erinnerung au die Völker schlacht bei Leipzig wird durch eine große turnerische Feier der beiden hiesig-» Turnvereine begangen wer den. Bei beiden wird die Jugend zur Mitarbeit heran gezogen werden. Möchten -och alle Jugendlichen von diesen Gele genhciten körperlicher and geistiger Stärkung, harm loser Fröhlichkeit und unschuldiger Geselligkeit recht regen Gebrauch machen. An die Eltern, Lehrherrn unk- Arbeitgeber aber ergeht die herzliche Bitte, in» Interesse ihrer Pfleglinge dieselben zu eifrigem Be suche der ihnen gebotenen Gelegenheiten aNznhalten! Jngendpflegeausschuß im Turnverein E V. Das Zentenarium Hollands. Die Hundertjahrfeier des Königreichs der Nieder lande, welche d»e Niederländer bekanntlich in diesem Jahre mit Ausstellnngen, Aufzügen u. s. w. begehen werden, und die mit der Eröffnung des Friedenspa lastes zusammenfüllt, dürfte jede»» Deutschen auch hi storisch interessieren, da Preußen an die Ereignisse, die der Wiederaufrichtnng des Niederländischen Staates vorangingen, einen ziemlich großen Anteil »ahm. Bereits die Hilfe, die Friedrich Wilhelm II. in Len letzten Jahren des 18. Jahrhunderts dem Stadhoudcr darbot, wurde von den Holländer»» mit nur allzu großer Gefügigkeit empfangen. Das Nationalgefühl befand sich eben in seinem Aphelium. Später waren es die Franzosen, die das Volk mit Freude einholte, deren Gewaltherrschaft jedoch dem Volke insoweit zum Segen gedieh als sie e» zwang, sein: kleinlichen Fehden beiseite zu schieben und sich auf immer zu der Staatseinheit zu bekehren. Immer sehnsuchtsvoller suchten die Holländer nach der Ein verleibung das Franzosenjock abzuschütteln und die Deutschen waren es, die im Jahre 1813 allerdings un ter Mitwirkung der aufgestandenen früheren Regenten das blutige Befreiungswerk zustandebrachten. Der Sohn des nach England ausgewichcnen Oranienprinzen wur de zurückzerufen, landete 17. November in, Scheve- ningen, md wurde iin Haag zum König ausgernfl-n. Eiuträchrig schlossen die Niederländer aller Parteien sich um ihn. Nicht etwa, daß die Republikaner zum Monarchismus bekehrt waren, x Aber alle fühlten, soweit sie sich Ler ihr gestellten Aufgabe des Augenblicks bewußt waren, daß wie von Tceitfchke sagt, bei der veränderten europäischen Lage, kleinere Staaten nur daun ein dauerhaftes Dasein er- hoffen können, swenn ihre Regie ruugsform die Bürgschaf ten der Beständigkeit besitzen, die man in diesen» Falle nur beim Oranierhause zu finde»» glaubte. Das be deutete das Ende von Hollands schwarzer Zeit Die Oranic» haben die Zuversicht ihres Volles nicht schämt. Unter der durchaus konstitutionellen Regierung der Ormie>' Könige wurde»» die VolkSsrciheitcn der maßen befestigt, daß Holland sich in, vergangenen Jahr hundert wirtschaftlich, wissenschaftlich und künstlerisch zu einer Höhe emporgeschwuiigcu, sie e»ne neue Blüte zeit, der des 17. Jahrhundert nicht ungleich, entspricht Auch hier ist der Einfluß Deutschlands zu verspüren Auch in der Wissenschaft (Chemie-, und dein Handel (Rotterdam > hat Holland der Deutschen Kultur großes zu verdanken. Jedoch trägt in» großen Ganzen dieser Aufschwung einen rein nationalen Charakter. Die nte- derländischcn Maler sind antochtonisch. Niedcrländt- schc Unternehmer haben bedeutungsvolle Werke im Aus lande ausgekührt, Hafenanlagcn in Chili u/w gebaut. Und die Nied rläudische koloniale Wirtschaft kann heutzu tage in r-iel n H.nücwcn al-? >nust?!giltig betracht.l melden An der Vorbereitung der 30 über dem ganz.'» Lan de verbreiteten Ansstellungeu wird nunmehr vnergisch svrtgearbeitct. Zumal dye Lchifsahltsansstellung in Amsterdam und die dortige Exposition „Die Frau von 18l3 1913" machen gute Fortschritte. Zur Verbilligung des Reisendenverlehrs uno mit den Eifenbahnverwaltungen besMdcre Abmachungen getroffen, während das Zentral Couritee große An strengungen macht, das Hotelwesen zu verbessern und sogar von einem bekannten Schriftsteller ein Büchlein hat verfassen lassen in dein der Schuljugend ein höf liches, zuvorkommendes Benehmen, den Fremden ge genüber ans die Seele gebunden w>ro. Uebcr ihren Liebt Frühlings^ Das grün! weich und die User Frühlings, hinaus ra eines gewc flüsterte m zum Schic huschte un Türmen, glitt hin u Wie ein w schichte er Mund un Blumen i» dorfienen l Schreckens Es w dir Depejä und dadur stand Bari gelegenen vorigen I, Baters g« es lag ei hindeutete. Dass jetzt noch » und da sa Spaten in zu entlocke Da» Lern, Lehren. T brauchen, rissen schir anderen, 1 seinem ga» seinen jun Er da der Grust gewesen, n aber er hc renkung, L fi« ihn jed Vorwand, sich dadur. Er k wurde hin magnetisch anderen, herrliche E di« zarte stets meh» «egen, und per,» Bari .Was .Der H Antwort. Der G «wartet, komme?" fi 'As* .Fuhr« „Nein, »ar vor ei» Der G Zimmer de, Bursche vor .Herr Bursch«. Der G im Bett. „Berre .daß ich so! >sl der Sck Kamerad fr wenn Sie und Teufel, Der G ^Baratt Er an Ihre S kämpfen ge! Unrnhi schien »rplü . ."Ich k möglich. ist mir läil, werfen, wl gepeinigt. »Eie Nras. „C Papa» in! au» Ihrer i stehen, weis sie Ihren haben alles .Und/ bi» morge> Hl Nnrge morgell bet «inzige Hils Der Ü .habe ich S schuft muß Morgen fr Schwester Silbe dar»! uötige Adr zu meinem Mit l< Dann fiel Nachdem k Schwäche » dem Arzt Der E Zustand d< di« Lunge > angegriffen der Herbst setzen kann .Ich i «ehen. W der Wlmsd »In c Höhen und Diesen. Roman von M. Eitner. (l8. Fortsetzung.) .Graf," sagte Hildegard plötzlich, «ich bst» wohl nicht »ehr liebenswürdig. Verzeihen Sie es mir. Es liegt auf mir wie der Druck eines nahenden Unglücks. Ach Graf, das Glück geht neben Ken Wcllinghansen nicht her. Glauben Sie mir, e» gibt Stunden, die mich recht schwach finden, und doch will und soll ich stark sein, stark und still. Ich dürfte eigentlich gar nicht zugeben, daß ich leibe.' .Baroneß,' entgegnete der Gras hastig, „ich könnte Ihr Freund nicht mehr sein, wenn Sie mich aus chlbssen von Ihrem inner«« Lrben, von Ihrem Leid." .Das werde ich nimmer tun, Gras, denn ich kann es nicht.' Sie gingen nebeneinander her, dein Schloß zu. Der Graf bot ihr den Arm. Sie nahm ihn an und wußte nicht, wie jede Fiber in ihm erregt war, weil sie das so annahm wie eine Höß lichkeit, die er als Herr der Dame gegenüber knndtat- Sie standen vor dem Portal des Schlosses und sprachen. Hildegard dachte daran, wie im vorigen Ma» die schöne Edel tanne so schnell umgebrochen war, der Lieblingsbaum des alten Barons, dachte daran, wie der Baron selber »mgebrochen war wie «in Baum, inmitten voller Lebenskraft. Durch ein halb verstecktes Seitentürchen, das zur Landstraße führte, trat eben jetzt ein Postbote, der Baroneß eine Depesche einhändigend. .Bitte,' sagte sie, »gehen Sie in da» Diener- zimmer.' Ihre Stimme zitterte, ihre Hand zitierte. Die Depesche konnte doch »mr eine tranrige Nachricht enthalten. Der Man* entfernte sich. .Lassen Sie mich öffnen, Baroneß,' bat der Graf. Hildegard schüttelte den Kopf, öffnete und las. Sie wurde totenbleich. „Erwin schwer krank," sagte sie tonlos. .Da ist etwas Besonderes geschehen. Kommen Sie, Graf, in» Schloß, z» Tante Elisabeth.' Der Graf nahm die Depesche, die vom Burschen des Baron» abgeschickt war. „Herr Baron schwerkrank,' war alles, was zu lesen war. Gerade, als sie das Schloß betreten wollten, kam die Baronin heraus. .Tante,' sagte Hildegard leise, „der Fluch arbeitet weiter.' Die Baronin las die Depeiche. Ohne sich zu besinnen, sagte sie: „Ich fahre nach Berlin. Wir müssen wissen, »vas mit Erwi» ist. Wir wollen gleich zurückdepeschieren." „Nein, verehrte Baronin,' sagte der Graf, „das geht nicht. Ich habe wohl das Recht zu beanspruchen, daß ich Ihnen helfe« darf.' Er sah auf die Uhr und fuhr fort: .In anderthalb Stunde» geht der Schnellzug von der Station ab. Ich komme zurecht, wenn ich unverzüglich nach Hause reite. Der Bote »nag ein« Depesche mit zur Post nehmen. Sie verzeihen beide, wenn ich sofort ausbreche. Sie können auf diese Weise im Laufe de» nächste« Morgens eine Nachricht von mir haben.' .Ja, Graf, reisen Sie," sagte Hildegard leise. Der Graf nahm Abschied und ging dem Hofe zu, da» Pferd satteln zu lassen. Da stand er noch einmal still und schrieb einige Worte auf ein Blatt Papier für den Depeschenboten. Dau»» hastete er vorwärts, obgleich er wußte, daß ihm noch Zeit genug blieb. Es ging jedoch über seine Kräfte, Hildegard « ihrem stummen Schmerz und stillen Bangen länger anzusehen. Ach, warum stand er ihr gegenüber »oie der Herbst mit de« fallenden Blättern dem Frühling mit seinen knospenden Blüten? Warum batte er nicht das Recht, sie in seine Arme zn nehmen, a» sein Herz, »»nd ihr die Tränen aus den schönen Augen wegzuküffen? Sprach denn nichts in ihr sür ihn? Merkte sie denn nie und nimmer, was sie ihm war? .Tante, komm hinein," bat Hildegard. .Mich fröstelt. EA ist gewiß etwas Furchtbares geschehen." Als beide das Wohnzimmer der Baronin betraten, stürzt» Röschen der letzteren mit gerungenen Händen entgegen. »Habe« Sie Mitleid mit mir,' sagte sie, alles vergessend, unter hervor» brechenden Tränen, .sagen Sie mir alles, alles. Ich habe da» Diener flüstern hören, eS sei eine Depesche von Baron Erwin g«» kommen, e» müsse etwas Schreckliches geschehen sein.' .Kind," entgegnete die Baronin, „die Leute setzen immer etwa» zu. Wir wissen selber nur, was die Depesche sagt: daß der Barm» krank ist. Graf Erbach reist nach Berlin. Morgen werden wir sichere Nachricht haben.' Tiefes Mitleid regte sich in der Baronin. Sie sah, daß ei» Jahr stillen Warten» nicht» au den Gefühlen des Mädchens ge ändert hatte. Ja, der Sturm brauste um da» Schloß d«r Welling» Hausen her, sie fühlte es selber. ES war eine lange Zeit des Warten» bi» zum nächste» Morgen. Da traf di» Depesche des Grafen ein: „Schwer krankt aber nicht hoffnungslos. Nähere» nach Rücksprache mit den, Arzt.' Das sollte beruhigen nnv konnte doch nicht. Am frühen Morgen war der Graf in Berlin eingetroffe» «nd ohne Zögern vom Bahnhof aus zur Wohnung des Baron» in der Tiergartenstraße gefahren. Dort kam ihm der Barsche -nt-
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