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nisterünn der Luft" zu erricht?« Sachverständige sol len engagiert werden, um den Aufbau einer Luftflot te zu leiten. Freiwillige der Armee und Marine wer den für den Dienst „zur Lust" bevorzugt werden; es soll jedoch eine Reserve gegründet wcroen, die aus ähnlichen Elementen wie die Territorialarmee besteht. Aehnlichc Pläne wurden bereits vor zwei Jahren ent worfen, ohne dass sie bisher in Taten umgesetzt werden sind GKa«te«. Unruhen in Spanien. Die spanische Regierung hat beschlossen, infolge in Katalonien aus gebrochener Unruhen zwei Bataillone nach den Auf standsgebirten zu entsenden. Ein deutsch-französischer Hwi schen fall in Casablanca. Aus Casablau ca wird über einen Zwischenfall berichtet, der sich am Sonnabend, den 8. März, dort zugetragen hat. Als an diesem Tage die militärische Wache mit Musil durch : die Swaßen zog. wurden Steine auf den Zug geworfen, als er sich gerade vor dem Hause des Deutschen Heinrich Ficke befand Der Kapellmeister wurde durch die Steinwürfe verletzt, ebenso zwei Soldaten, während verschiedene Instrumente zertrümmert wurden. Ein geborene drangen in den Hvs des Fickeschen Hauses und nahmen dort zwei Eingeborene, Angestellte Fickes, fest, die sie zur Polizei führten. Inzwischen hatte be reits der französische Konsul eine Untersuchung einge leitet, die allerdings ein negatives Resultat hatte. Der deutsche Konsul hat an das französisch? Konsulat eine Beschwerde gesandt. — Der „Figaro" bespricht den Zwischenfall von Casablanca und meim, man dürfe diesem Zwischenfall keine allzu große Wichtigkeit beimessen. Die bereits eingeleitete Untersuchung wer de dir Schuldigen schon entlarven. Amerika. Castro nach Hamburg ab gereist. Der ehemalige Präsid-nt von Venezuela, Castro, ist mit dem Dampfer „Amerika" nach Hamburg abgere-st. OMichk und sächsische Nachricht«. Eibenstock, 17. März Insgesamt wur den gestern hier 21 l Kinder konfirmiert, und zwar 100 Knaben und 111 Mädchen. Unter den Kon firmierten befanden sich acht aus Wildeuthal und neun aus Wolfsgrün und Blauenth il. — Eibenstock, 17. März. In der heutigen Num mer unseres Blattes erläßt der Kirchenvorstand eine Bekannt machung über die Feier des Gründonnerstag. Der Gründonnerstag, welcher als sogenannter halber Feiertag gilt, leidet, wenn er vormittags begangen wird, darunter, daß er nicht den staatlichen Schug der Feiertagsruhe genießt, daß vielmehr im Geschäftsleben das Alltagsgetriebe anhält. Darunter leidet die kirchliche Feier insofern, als der Lärm der Tagesarbeit sie stört und namentlich viele Eitern, welche mit ihren neukonfirmierten Kindern gern zum heiligen Abendmahl gehen wür den, durch ihren Beruf davon abgehalten werden. Viele von denen aber, welche am Morgen zum Tisch des Herrn gegangen sind, nehmen wohl am Nachmittag die Werktagsarbeit wieder auf oder stehen vor der Gefahr, den beschäftigungslosen Nachmittag in verhängnisvoller Weise zu verbringen. Durch die Verlegung des Gottesdienstes auf den späteren Nachmittag hofft der Kirchenvorstand den ange führten Mißständen zu begegnen. Es wird insbesondere un sern werktätigen Kreisen möglich sein, den Tag zunächst noch für das Erwerbsleben auszunützen. Die abendliche Feier aber wird dann zugleich zu einer recht würdigen Vorbereitung auf den folgenden Karfreitag werden. Es ist wohl auch an zunehmen, daß Arbeitgeber den Eltern dec Konfirmanden lieber die späteren Nachmittagsstunden frei geben, als den Vormittag, an welchem die Arbeit doch nicht völlig unterbro chen wird. Es ist zu erwarten, daß diese Neuordnung all gemeinen Beifall findet — Sosa, 16. März. Bei der vor einigen Tagen für Sosa erfolgten Aushebung wurden vierSöhnedes Wald arbeiters Richard Hahn zum Waffendienst bestimmt. — Sosa, 18. März. Nachdem am Mittwoch und Donnerstag voriger Woche in der hiesigen Schule die Oster prüfungen adgehalten worden sind, fand am Freitag die fei erliche Entlassung der 61 Schüler (26 Knaben und 35 Mäd chen) statt, welche ihre Schulpflicht erfüllt haben. Von dielen wurden am Palmsonntage 59 in der hiesigen Kirche konfir miert. Mit Beginn des neuen Schuljahres treten 60 ABC- Schützen ein. Die Gesamtzahl aller Schüler beträgt danach 450. In den nächsten Tagen wird einer der für die neuer richtete 3. ständige Lehreiftelle vorgeschlagenen Bewerber ge wählt werden. — Dresden, 14. März. Ueber die Stellung der sächsischen StaatSregierung zur Erbanfall steuer brachte dieser Tage eine Korrespondenz die Mittei lung, wonach die Vertreter SachscnS in der Finamminister- konferenz eine lebhafte Agitation zugunsten der Schwerin- Löwitzlchen Vorschläge, betreffend die Uebertragung der Stem pelsteuern auf das Reich, entfaltet haben sollten. Die betref fende Korrespondenz bemerkt dazu, daß dies eine Aenderung in der bisherigen Haltung der sächsischen Regierung bedeute, weil sie damit die Erbanfallsteuer, die sie bisher als Deckung für die laufenden Kosten der Wehroorlage gefordert habe, nunmehr den Einzelstaaten als Ersatz für die von Sachsen vertretene Uebertragung der Stempelsteuer auf das Reich überwiesen wissen wolle. — Wie die „Sächsische Politische Landeskorrespondenz* hört, beruht diese Mitteilung auf ei nem Irrtum, da die sächsische Staatsregierung ihren Stand punkt in der Frage der Erbanfallsteuer keineswegs geändert hat. — Dresden, 14. März. Ueber die geplante Dresd ner Universität und die Stellung der Kommissare der Technischen Hochschule dazu verbreitete eine Dresdner Korre spondenz Nachrichten, welche dem wirklichen Tatbestand in keiner Weis« entsprechen. Wie der „Dresdner Anzeiger* hört, wird außerdem ein Druckvortrag des Oberbürgermeisters Dr. Beutler über die Dresdner Universität voraussichtlich schon in der nächsten Woche den städtischen Kollegien zugehen. — Dresden, 15. März. Im Alter von «2 Jahren starb hier die letzte überlebende Schwester Treitschkes, Baronin O'Byrn, die Witwe des früheren Generals gleichen Namens. — Dresden, 15 März. Ein großes Feuer entstand in der vergangenen Nacht in der 2. Stunde auf dem Futterboden des Stallgebäudes des Pferdehändlers Jahr markt in der Hechlstraße. Das Personal und die alarmierte Feuerwehr vermochten noch rechtzeitig eine große An zahl Pferde aus den Stallungen zu führen, dagegen sind viele Hühner und Tauben erstickt oder verbrannt. Große Mengen Heu gaben dem Feuer reichliche Nahrung. Der Dachstuhl ist völlig zerstört. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. — Leipzig, 14. März. In der Lampestraße fand man gestern in einem möblierten Zimmer einen aus Hamburg stammenden Referendar, der beim Leipziger Amtsgericht be schäftigt ist, bewußtlos auf. Neben ihm lag eine junge Schau spielerin, die anscheinend Gift genommen hatte und bei der der Tod bereits eingetreten war. Der junge Mann hatte sich mit einem Revolver in die rechte Schläfe geschossen. Es besteht wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. — Oclsnitz i. E., 15. März. In der vergangenen Nacht hat der hier wohnhafte Bergarbeiter Karl Fran, Pfeiffer seine Ehefrau erdrosselt. Pfeiffer, auch Kobstedt gen., führte mit seiner Gattin kein gutes Eheleben. Nachts 2 Uhr bemerkten Wohnungsnachbarn wieder einmal Streit zwischen den Eheleuten. Als früh gegen 5 Uhr im Nebenhause ein Brand ausbrach, hat der Täter (die Tat war bis dahin noch nicht bekannt) die Wohnung unbemerkt verlassen können. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Der Mord wurde erst früh gegen '/, 8 Uhr bemerkt, als eine Hausgenossin die Frau Pfeiffer aufsuchen wollte. Sie fand sie erdrosselt auf dem Sofa auf; die Lampe stand noch brennend auf dem Tilch. Alsbald nach dem Bekanntwerden der Tat hat Herr Staats anwalt Dr. Poller aus Chemnitz an Ort und Stelle die nötigen Erörterungen ausgenommen, ebenso war die Landes kriminalbrigade und Gendarmerie mit Herrn Gendarmeriein spektor Nestmann an der Spitze erschienen. — Signalement: 25 Jahre alt, kleinen Schnurrbart, dunkelblauen Iackettanzug, schwarze Pelerine, weichen Hut, linke Hand verkrüppelt. — Es wird eifrig nach dem Täter gefahndet. Sachdienliche Wahrnehmungen sind erwünscht und möglichst der nächsten Polizeibehörde mitzuteilen. — Plauen, 15. März. Als sich heute früh der Stickerei besitzer Albert Dietzsch in der König Georg - Straße in einen neben dem Slicksaal befindlichen Raum begeben wollte, er eignete sich ein- gewaltige Gasexplosion. Dietzsch wurde am ganzen Körper schwer verbrannt und nach dem Kranken hause geschafft. Das entstandene Feuer wurde bald gelöscht. — Dem Albertvcr?in, dessen Wirken im Dienste der Krankenpflege in ganz Sachsen als em großer Segen empfunden wird, ist zur Förderung sei ner Humanitären Ziele vom Königlichen Ministerium die Veranstaltung einer Geldlotteri' genehmigt worden Lose der mit ansehnlichen Bargewinnen aus gestatteten Lotterie sind zum Preise von 1 Mark bei der Hauptvertriebsstelle, dem Jnvalidendank in Dres den, sowie in der Exp-ditio» des „Amts und Anzeige vlattes" zu haben. «Heater in Die Sensations-Novität „Der Fremdenle- gionär" hat sich als ein Zugstück ersten Ranges erwiese». Sic hat den für die Theatergeschichte Eiben stocks wohl einzig dastehenden Fall gezeitigt, daß in folge zu starken Besuches das Theatertokal polizeilich geschlossen werden mußte. Der „Fremdenlegionär" verdient aber auch einen solch starken Besuch, denn kein Buch, kein Bortrag könnte wohl so wirksam ge gen den Eintritt Deutscher in die französische Frem denlegion einwirken, als diese lebendige Darstellung, die allen Schreckcn und Plagen des Dienstes in der Legion, alle Tücken d?r verrohten Vorgesetzten rück sichtslos schildert. Die schauspielerischen Leistungen der einzelnen Künstler standen auch gestern wieder aus hohem Niveau lind die farbenprächtigen Kostü me gaben dem Ganzen eine treffliche Realistik. Eine, feine Figur bildet? Herr Direktor Steiner als Scho lem Schemsky und treffend gab Herr Oskar Zahn in Spiel und Maske den ausgemcrgelten Baron als Legionär wieder. Frau Direktor Steiner personifi zierte die Stieftochter Scholem Schemsky's, Rahel, mit echt arabischem Feuer und auch die übrigen Schau spieler boten sehr Gutes. Die Abschiedsvorstellung des Gera-Reußifchen Re sidenz-Ensembles soll vielfachen Wünschen gemäß, am Sonntag, den 30. März stattfinden. Aus der Aeit der BesreiunAslriege. > Nachdruck orrdotrn >. 18. März 1813 Kaum irgendwo wurden die Russen mit solchem Enthusiasmus empfangen, wie in Hamburg. Am genannten Tage zog der russische General Tettenborn in der Hansastadt ein, die am Tage zuvor die französischen Behörden ver jagt und ihre alte Verfassung wieder hergestellt hatte. (Indes ist später noch gerade Hamburg von der Ra che Napoleons schwer heimgcsucht worden.) Auch vor Dresden zeigten sich bereits die Rus sen, und die Stellung des Bizekönigs Eugen wur de daselbst immer gefährlicher. Allerdings standen den Franzosen bislang nur die heranrückende» Hee- resteile Wittgensteins und Blüchers gegenüber, zu sammen etwa 90000 Mann. Immerhin konnte Eu gens Lage kritisch werden, zumal er nicht« weniger als ein guter Stratege war; allein die ganze Sachlage änderte sich und bekam ein anderes Gesicht, als Napoleon selbst eingriff, was bald geschah. Am selben Tage verließ Napoleons Bruder Josef, der Kö nig von Spanien, Madrid. Womit er einen schweren Fehler beging. Denn durch seinen Weggang aus der Hauptstadt mußten die Spanier annehmen, daß er das Land preisgebe und sich zurückziehe. Dadurch wurde der Widerstand der Spanier gegen die Fremd herrschaft ein umso nachhaltigerer und jo kam es, daß Napoleon, anstatt eine Hilfe und Unterstützung ijn seinem Bruder zu habe», nur eine neue Sorge hat te Wie seltsam sich trotz des allgemeinen pa triotischen Aufschwunges in manchen deutschen Köp fe» die Situation malte, geht aus einer kleinen Ge schichte hervor, die von Baye» in seinen Denkwür digkeiten erzählt Der König war auf einige Tage nach Berlin gekommen, eben als das Vorksche Korps daselbst eingerückt war. Als von Boyen einen Herrn der damaligen Umgebung des Königs uin den Zweck dieser schleunigen Reise fragte, sagte dieser Herr sehr wichtig: „Ja, der König müsse hingehen, um die Soldaten, welche Aork ganz vom König abwendig ma che, wieoer für sich zu gewinnen." Auch ein Stand punkt! Der Ausruf „An mein Bott". Worte können Taten sein. Das hat vor hundert Jahren am 17 März der denkwürdig? Ausruf König Friedrich Wilhelms III. „An mein Volk" bewiesen Er deutet die erste entscheidende Tat am Beginn des großen Befreiungskrieges. In oer Zeit höchster Spannung und fiebernder Erwartung wirkte er zündend. Als Er lösung wurde er begrüßt und bejubelt. Sieben lange Jahre hatte das preußische Volk unter der grausamen Willkürherrschaft Napoleons gelitten, geseufzt. Aber es hatte die schwer? Zeit ertragen, weil es zuversichtlich hoffte, daß die Stunde der Befreiung endlich doch ein mal schlagen müsse. Auf oas Aeußerste hatte es alle seine Kräfte angestrengt, um für die Zeit gerüstet zu sein, in der es heißen sollte: Und wenn die Not nicht Eisen bricht, das Eisen bricht die Not! Nun gab am 17. März des Königs Aufruf das ersehnte Zeichen. Alle Ungewißheit und Unsicherheit hatten ein Ende. Mit einem Schlage wichen Bangen und Verzagtheit. Ver kündete doch gleich der erste Satz des Aufrufes, daß der Krieg beginnt. Der Aufruf war oer Kriegsruf. Das nahm von den Gemütern den Druck, der seit Jena und Auerstäbt so unsäglich schwer -auf ihnen gelastet hatte. Jetzt sollte die Zeit der Ernte kommen, jetzt sollte die Saat reifen, die sieben Jahre hindurch ;in Geist und Herz gelegt worden war. Jetzt ging der schier uner- erträglicbc Zustand des Verschleierns, des Verheim lichens, der Unwahrhaftigkeit endlich vorüber. „Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung über unsern Zustand aufhört." Jetzt galt es nicht mehr, ge duldig zu harren: jetzt entflammte die Herzen die Lo sung: Siegen oder sterben! Diese Losung gab der Ausruf. So konnte es mehr weitergehcn. Lieber untergeheu, als so noch weiter leben. „Das Mark des Landes ward ausgesogen", sagte der Aufruf. Und weiter: „Das Land kvard ein Raub der Verarmung." Dann der Hinweis auf das, was ein jeg licher am eigenen Leibe, an seinem Herd, in seiner Ge- meiudc und Provinz erfahren hatte: Der Hinweis auf den „Uebermut und die Treulosigkeit" des Korsen, aus die Verträge des französischen Kaisers, „die mehr noch als seine Kriege uns langsam verderben mußten." Was sich jeder tausendmal gesagt hatte: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, das brach te der Aufruf zum Ausdruck: Ruhmvoller Unter gang ist besser als aufzuhören, Preußen und Deutsche zu sein. „Ehrlos vermag der Preuße und der Deut sche nicht zu leben" Das Wort mußte einschlagen; es entstssclte die lang zurückqehaltene Kampfeslsiden- schast, es stählte den Wille» zum Siege. Der Aufruf sprach »ur das aus, dessen sich jeder bewußt war. Trotzdem wirkte er so gewaltig. Was er kündete, hatten alle mil glühender Seele empfunden, init heißer Sehn sucht erwartet, im Gebet erfleht. Darum begann er auch mit der Erklärung, daß es einer Rechenschaft über dis Ursachen des Krieges nicht bedürfe. In gedräng ter Mrze faßte er zusammen, was die Jahre zuvor die führenden Männer des Volkes, die Ersten und Bestem, die Deuker und Dichter, die Lehrer und Prediger gehegt und gepflegt, genährt und erstrebt hatten, um den Willen zu wecken und zu sammeln für das Vater land Nach den mancherlei Fehlschlägen, nicht von der berufenen Stelle von oben her, sondern aus dem Vol ke heraus, die Bewegung zur Befreiung anznbahnen und zu entfachen, konnte dcr rettende Sammelrnf nur noch vom Könige kommen. Bon seinem Willen hijug das letzte Heil ab, das allein ihn Schwerte lag. Al les Sinnen und Trachten blieb auf den eijnen Ge danken gerichtet, die Fesseln zu sprengen zmd die Waffen bis zum letzten Mann zu ergreifen. Dazu aufsordern konnte nur der angestammte Herrscher. Ei ne wunderbare Kraft strömte von dieser Aufforder ung aus. Jedes der Worte packte. Was nur ir- gcno den Willen, den letzten Blutstropfen dem Va terlande zu opfern, erregen konnte, löste der Auf ruf aus Er richtete sich an das Edelste im - Men schen, an das, was am tiefsten in ihm wurzelt, an die Anhänglichkeit zur heimischen Scholle, an die Lie be zur Provinz und zum preußischen Staate, an die Treue zum deutschen Vaterlande, an den Glauben an den Gott der Gerechtigkeit. Er erinnerte an die gro ßen Vorfahren, an den großen Kurfürsten, a,n den gro ßen König. Da wurde die Erhebung allgemein und unwiderstehlich; da wuchs dcr Aufschwung der Ge müter zu einer Begeisterung ohne Gleichen, zu heili ger Begeisterung^ die immerdar die deutsche Seele mit andächtiger Bewunderung erfüllen muß. Der Aufruf klang wie ein Brausen vom Himmel, wie ein gottgegebenes Sturmzeichen. Einer der Frei^ heitssänger vor hundert Jahren verglich des Königs Aufruf mit oem rollenden Donner, mit dem die Schnee lawine, in Blut zerquollen, brausend vom Gebirg her abstürzt. Des Königs Stimme schalle jo laut, wie des Donners Rollen, und die Jugend sei die Flut, die brausend zu den Waffen stürze. „Das Zeichen lodert, und die Erde bebt von Schlacht."