Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 16.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191301163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-16
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schlag der zehnten Stunde die beiden Bürgersleute erhoben, um als solide Familien vätcr an den heimischen Herd zurückzu kehren, wandte er sich kurz eutschlosseu an den allein gebliebenen Helden mit der höflichen Einladung, sich noch auf ein Biertel stündchen an seinen Tisch zu setzen. „Ich habe mit vielem Bergnügen den interessanten Schilderungen Ihrer Erlebnisse zugehört," sagte er, nachdem er eine Flasche Wein für sich und de» neuen Bekannten bestellt hatte. „Sie haben also, wenn ich recht verstand, in den holländischen Kolonien gedient?" Gewis; habe ich das. Und ich bin stolz darauf, mein Herr! Es war die schönste Zeit meines Lebens." „Wahrhaftig? Aber das, was Sie da von der schnellen Karriere eines Kolonialsoldaten sagten, war doch wohl nicht ganz wörtlich zu nehmen. Jemanden, der es — um nur ein Beispiel zn wählen — in der deutschen Armee etwa bis zum Unteroffizier gebracht hätte, würde man auch da drüben schwerlich zum Lcmuant machen." „Warum deun nicht? Gerade die ehemaligen deutschen Soldaten werden ganz besonders bevorzugt. Uud wenn Ihr Unteroffizier nicht ein dummer, ungebildeter Kerl ist, braucht er sich nur ein paarmal auszuzcichneu, um zu avancieren. An guten Gelegenheiten, sich ausznzeichnen, aber fehlt cs da unten nie. ES gibt fortwährend Ausstände unter den Eingeborenen, und wenn die gelben Halunken an der einen Stelle zur Raison gebracht sind, fangen sie an der anderen wieder an. Man sollte hier bei uns nnr wissen, was da zu holen ist, es gäbe eine wahre Völkerwanderung nach den holländischen Werbebureaus." Wieviel Uebertreibung diese lockende Schilderung anch immer enthalten mochte, etwas Wahres mußte nach Rudolss Meinung doch daran sein. Freundschaftlich ließ er sein Glas mit dein des Unbekannten zusammenklingen und sing dann an, sich nach den Besonderheiten des Dienstes, nach den Formalitäten der Ein stellung nnd nach hundert anderen Dingen so angelegentlich zu erkundigen, daß der ehemalige Kolonialsoldat von sehr schwer fälligem Begriffsvermögen hätte sein müsse», wenn er die Absicht nicht erraten hätte, die sich hinter all diesen Fragen verbarg. Uud wenn er schon vorher in rosigen Farben geinalt hatte, so nahm er jetzt noch leuchtendere. Mit jedem neuen Glas Wein wurde seine Beschreibung wärmer nnd enthusiastischer, und niit jedem neuen Glas Wein brannten auch Rudolf Hilde brandts Wangen in höherem Rot, glühten jngeiidlicher Taten drang und feurige Unternehmungslust heißer in seinen Angen. Mitternacht war nicht mehr fern, als er sich mit kräftigem Händedruck von dem Zechgcnoffcn verabschiedete, dessen Ramen er noch nicht einmal kannte, nnd als er dann aus dem Wege uach den, Gasthose wieder an dem Bureau der Tampfschiffahrts- gesellschast vorüberging, sagte er vor sich hin: »Vielleicht war Ruhe seines Herzens erst wiederfindcn, wenn Länder und Meere zwischen ihm "und dem Mädchen lagen, dessen Treubruch ihn, einem Ladentisch? jetzt so namenlos unglücklich machte. ihre Tränen winden dann nicht mehr ungeschehen machen können, l was sie in liebloser Launenhaftigkeit selber über sich heraufbe schworen hatte. Ohne auch nur eine Viertelstunde mit müßigem Zaudern zu verlieren, traf er seine Vorbereitungen für die Abreise. Sie nahnien nicht viel Feit in 'Anspruch, denn er wollte sich nicht mit unnützem Gepäck belasten, und das unumgänglich Rot wendige ließ sich sehr wohl in einem einzigen Koffer nntcr- bringen. Innerhalb eines Zeitraums von kaum vierundzwauzig Stunden hatte er alles geordnet, auch die Rechnung mit seiner Wirtin beglichen, die den liebenswürdigen jungen Mieter mit aufrichtigem Bedauern scheiden sah. Bis zu diesem Augenblick halte er insgeheim wohl noch immer gehofft, eine Nachricht von Mathilde oder von ihrem j Oheim zu erhalten, einen sehnsüchtigen Ruf, der es ihm möglich gemacht hätte, seinen Entschluß zu ändern, ohne daß er sich! selber darum der Charakterschwäche hätte anklagen müssen. Aber < es war nichts gekommen, und er konnte diesem Schweigen keine andere Deutung geben, als die, daß man im Wullenwebcrsche» Hause den vollständigen und unheilbaren Bruch als die beste Lösung betrachte. So riß er denn diese unselige Liebe mit Stumpf und Stiel aus seinem Herzen, oder er redete sich doch wenigstens ein, es zu tun, und nahm sich vor, alle seine Ge danken nur noch auf die unbekannte Zukunft zu richten. Einen Umstand gab es, der ihm einige Sorge machte. Er hatte sich in der kurzen Zeit keinen Paß verschaffen können, und wenn auch seine übrigen Papiere in bester Ordnung waren, so fürchtete er doch, daß ihm daraus bei der Abreise ernste Schwie rigkeiten erwachsen könnten. Er hatte als Einjährig-Freiwillgier seiner Militärpflicht genügt und durfte als Unteroffizier der Reserve ohne Erlaubnis der vorgesetzten Behörde Deutschland überhaupt nicht verlassen. Menn man etwa auf dem Schiff einen solchen Ausweis von ihm verlangte — und er erinnerte nch. von strengen polizeilichen Revisionen der Answanderer- dampfer gelesen zu haben —, so konnte die Ansführung seines Planes noch im letzten Angenblick vereitelt werden, und er halte vielleicht sogar ernste Unannehmlichkeiten zu gewärtigen. Bis zum Moment der Abreise hatte er diesem Umstand nicht viel Gewicht beigelegt, nun aber, während der stundenlangen Eijenbahnsahrt nach Hamburg, fiel ihm der Gedanke an das > sthlendc Legitimationspapier immer schwerer auf die Seele, und s er dachte unablässig über ein geeignetes Mittel nach, durch das er sich im schlimmsten Fall aus der Verlegenheit ziehen könne. Es war schon Abend geworden, als der Zug am Klostertorbahn- hof in Hamburg hielt. Einer seiner Bekannten hatte Rudolf an diesem Morgen den Namen eines empfehlenswerten Gasthofs genannt, in besten unmittelbarer Nähe sich das Bureau der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt-Gesellschaft' befinden sollte, und dahin liest er sich denn auch jetzt fahren. Der Oberkellner, der ihn» das Fremdenbuch zur Einzeichnung vorlcgte, teilte chm aus seine Anfrage mit, däß der nächste große Reuyorker Dampfer übermorgen früh abgehc nnd daß er sich jedenfalls beeilen müsse, wenn er noch auf diesem Schiffe einen Kajütenplatz belegen wolle. Rudolf gönnte sich ans diese Auskunft hin nicht einmal die Zeil zu einem kleinen Imbiß, sondern begab sich nnverzüglich in das Bureau der Gesellschaft. Trotz seiner Eilfertigkeit aber kam er zu spät. Man teilte ihni mit, daß die Geschästsstunden vor über seien, und daß ihm heute weder eiu Passagebillet aus gefertigt, noch auch eine Auskunft erteilt werden könne. Ver drießlich über diese erste Enttäuschung, mit der seine große Reise begann, und noch immer von der Sorge um den fehlenden Paß bedrückt, trat der Abgewiesene in das erste beste Wirtshaus ein, uni sich ein bescheidenes Abendessen vorsetzen zu lassen. Anfangs war er viel zu sehr mit seinen eigene» unerfreulichen Gedanken beschäftigt, als daß er seiner Umgebung eine besondere Aufmerksamkeit hätte zuwenden sollen; dann aber wurde die Unterhaltung an einem der Nebcntische so laut, daß er halb gegen seiuen Willen ansing, ihr eine geivisse Beachtung zu schenken. Ein gut gekleideter Munn von straffer, soldatischer Haltung war es, der fast ausschließlich das Wort führte. Zwei wohl genährte, gutmütig und vielleicht auch etwas einfältig drein schauende Hamburger Bürger machten seine Zuhörer, die auf merksamsten und geduldigsten, die er sich nur wünschen konnte. Wenn sie den Erzähler unterbrachen, geschah es nur, weil sie ein Bedürfnis fühlten, ihm ihr Erstaunen oder ihre Bewunde rung kunözngcben, und zuerst war es gerade die drollige uud naturwüchsige Art ihrer gelegentlich eiugeslreuten Bemcrkliugeu gewesen, die Rndoif Hildebrandt von seinen trübseligen Grübeleien abgelenkt hatte. Allgemach aber kam er auf solche Art doch auch dazu, auf die beredte» Schilderungen des Mannes mit dem martialischen Schnurrbart zu horchen, und er mußte ihm in der Stille seines Herzens bald das Zugeständnis machen, daß er nicht übel zu erzählen misse. Er mußte weit in der Welt her umgekommen sein, denn in seinen Geschichten war von Gegenden und Völkerstämmen die Rede, die gewöhnliche Sterbliche nur aus Reisebeschreibungen kenne». „Etwas Mut und eine feste Gesundheit mögen ja erforder lich sein sür einen, der sich mit diesen gelben Teufeln herum schlagen will," schloß er mit erhobener Stimme den Bericht über eine besonders gefahrvolle Feldzugsepisode auf Sumatra, „das aber sage Ich Ihnen, meine Herren: Wenn ich einen Sohn hätte, so würde ich ihn erst etwas Tüchtiges lernen lasten, und dann müßte er in das niederländische Kolouialheer! Das ist das richtige Feld für einen, der ein bische» Grütze im Kopf u«d außerdem das Herz auf dem rechten Fleck hat. Im Hand umdrehen ist er Offizier, nnd wenn er das Kriegsleben satt hat, so heiratet er eine reiche Kaufmannstochter, die da drüben Hundertweise zu haben sind. Dutzende habe ich gekannt, die als ganz arme Schlacker aus Amsterdam abfuhren und ihre paar Millionen hatten, noch ehe die ersten zehn Jährchen verstrichen waren. Hätte ich selber nicht hier in Deutschland ein Mädel ge habt, das auf mich wartete, und wäre ich nicht ein so dummer Kerl gewesen — wer weiß, meine Herren, ob ich es nicht heute mit jedem Haniburger Senator aufnehmen könnnte. An gutem Gelegenheiten Hal mir's wahrhaftig nicht gefehlt." Die beiden Zuhörer erhoben ihre wässerigen Aeuglein mit verdoppelter Ehrfurcht zu dem Helden, der nach ihrer Meinung ein bedauernswertes Opfer seiner Treue geworden war. Dem stummen Lanscher am Nebcntische aber ging das, was der Mann von dem Dienst in dem niederländischen Kolonialheere gesagt hatte, unablässig im Kopf herum, uud wenn er auch ein Schwelgen mit einer erzwungenen Ruh«, aus der ein feineres Ohr als des leidenschaftlich erregten jungen Mannes doch viel leicht den verzweifelten Weheschrei ihres zuckenden Herzens her ausgehört haben würde. „Aber ich will allerdings während dieses Jahres frei sein, ganz frei, so wie ich auch Dir Deine volle Freiheit wiedergcbe." „Mathilde!" schrie er auf, und seine Augen sprühten. „Be denke, was Du sprichst, denn an dieser Stunde hängt unsere Zukunft. Wen» ich einmal gezwungen werden soll. Dich srei- jUgeben, so geschieht es nicht auf so und so viele Wochen oder Monate, sondern auf immer! Löstest Du mich jetzt jortgeheu, ohue mir die Hand zur Versöhnung zu reichen und ohne mir zu sagen, daß Tu wieder an mich glaubst — daun, so wahr ich lebe, dann stehst Du mich niemals wieder." Eine lange, tiefe Stille folgte seinen Worten. Regungslos stand Mathilde aus ihrem Platz neben der Tür, den Kopf tief gesenkt. Umsonst harrte Rudolf ihrer Erwiderung. Da trat er dicht vor sie hin und fragte gepreßt: „Du ant wortest nicht? Soll ich Tein Schweigen etwa für ein — für ein Nein nehmen, Mathilde?" Sie erhob den Kopf nicht, und tonlos, doch mit vollkommener Festigkeit kam es ihm von ihren Lippen zurück: „Ich kann nicht lugen, Rudolf! — Was Du von mir verlangst, heute vermag ich es nicht zu tun." Das hatte er nicht erwartet, darauf war er nicht gefaßt gewesen, und eS traf ihn darum mit der Wucht eines furcht baren Schlages. Sein Gesicht wurde leichenfahl, aber in seiuen Augcil war ein unheimliches Glühen. Zwei- oder dreimal fuhr er sich in einer halb mechanischen Bewegung mit der Hand über die Stirn, dann wandle er sich kurz um und machte ein paar Schrille gegen die Tür. Auf dem halben Wege blieb er stehen, und sein Blick umfaßte zum letzlenmal die geliebte Gestalt. „Mathilde" — stieß er mühsam hervor — „treibe es uicht -um Aeußersten! Du — Du könntest cs bereuen! Wenn ich jetzt geh« — ich wiederhole es — so kehre ich nie — nie hierher zurück. Laß es darum genug sein! Wir wollen dann denken, alles wäre nur ein häßlicher Traum gewesen —" Die Stimme versagte ihm. Er lauschte auf ihre Erwiderung; aber er lauschte vergebens. Nichts, als das Ticken der Uhr und der dumpfe Schlag seines eigenen Herzens unterbrach das ent scheidungsschwere Schweigen. Da reckte er sich zn seiner ganzen stattlichen Grüße empor, seine Hände ballten sich, und seine Lippen preßten sich in wilder Energie zusammen.* Er setzte seinen Weg fort und stieß mit heftiger Armbewcgung die Tür auf, die in das Vorzimmer führte. „So lebe denn wohl!" sagte er, schon auf der Schwelle stehend. „Es geschehe, wie Du es gewollt hast. Jetzt bist Du srei — aber aus immer. Ich werde Deinen Weg nicht mehr kreuzen." Er schritt hinaus, an der zitternden Frau Wullenweber vorbei, die durch sein Aussehen so heftig erschreckt wurde, daß sie gar nicht den Mut hatte, ihn anzureden, und nur auf den» ersten Treppenabsatz zögerte er einen Moment wie in der Er wartung daß sich doch noch irgend ein Wunder ereignen müsse. Aber das Wunder geschah nicht. Niemand rief ihn zurück. S. Kapitel. Durch einen Hausdiener, der ihm auf der unteren Stiege begegnet ivar, hatte sich Rudolf Hildebrandt seinen Hut und seinen Ueberrock aus dem Kontor holen lassen, denn er wollte so wenig den Oheim Mathildens wiedersehen, als er Lust hatte, sich den neugierigen Blicken seiner bisherigen Kollegen auszusetzen. Sie alle hatten ihn wegen seiner vertrauten Beziehungen zu der Familie des Prinzipals beneidet und ohne Zweifel bereits heraus gebracht, daß sich heute etwas wie eine Katastrophe ereignet habe. Keiner von ihnen würde sich unter solchen Umständen sonderlich bemüht haben, seine Schadenfreude zu verbergen, und diesen Triumph wenigstens wollte ihnen Rudolf nicht vergönnen. Daß er von hier fort müsse, weit fort, stand als unum stößliche Gewißheit im Herzen des jungen Mannes fest. Er hatte Mathilde gelobt, daß sic ihn niemals Wiedersehen, daß er ihren Weg nie mehr kreuzen werde, und er war unwiderruflich entschlossen, dieses Gelöbnis zu erfüllen. Dünkte es ihn doch auch ganz unmöglich, länger an einem Orte zu leben, wo er i den bittersten Kummer, die schmerzlichste Enttäuschung seines Lebens erfahren. Und nicht nur die Stadt, nein, auch das Vaterland wollte er verlassen. Es war ihm, als würde er die paarmal versuchte, sich's aus dem Sinn zu schlagen und nicht weiter aus das Geschwätz zu achte», er konnte damit doch die Stimme in seinem Innern nicht zum Schweigen bringen, die ihn, immer wieder verführerisch zuraunte: „Das wäre etwas für Dich! Bist Du nicht ein tüchtiger Soldat gewesen? Warum solltest Du da nicht ebensogut oder noch schneller in Indien Dein Glück machen können, als hinter einein Schreibpnlt oder . „ Es gelang ihm trotz allen Bemühens nicht mehr, den aben- Während er den Weg nach seiner Wohnung einschlug, reifte teucrlicheu Gedaukeu abzuschüttclu, und als sich mit dem Glocken- der von dem leidenschaftlichen Zorn des Augenblicks eingegebene Gedanke, nach Amerika ausznwandern, in ihm zum festen Ent schluß, und er empfand eine gewisse Genugtuung, als er sich vorstcllte, daß die Nachricht von seiner Abreise in die Neue Welt doch vielleicht ein nagendes Gefühl der Reue in Mathildens , Herz wachrufen würde. Dann riefe sie ihn vielleicht gern zu- f rück; aber daun würde es zu spät sein — zu spät, und alle ! es ein« Fügung de« Schicksal«, daß ich hier zn spär kommen mußte " (Fortsetzung folgt , Vermischte Nachrichten. -- 3000 Menschen obdachlos. Durch das Hochwasser des Ohio (Amerika), das immer noch steigt, sind 3000 Menschen obdachlos geworden. Oeffentliche Gebäude wurden zur Aufnahme der Betroffenen herge richtet In Evansville (Indiana) stehen Hunderte von Ouadratmeilen Landes im Tale des Ohio in einer Hö he von 3 bis 20 Fuß unter Wasser. Der Schaden an Grundeigentum u. Viehstand ist sehr bedeutend Ver luste an Menschenleben sind nicht zu beklage«, doch leidet die Bevölkerung Not. — Schwere Bahnkatastr-ophe in Eng land. Infolge dichten Nebels ist am Montag nach mittag in der Nähe von Birmingham ein von Leicester kommender Schnellzug mit einem Personenzug, der von Walsall kam, zusammengestoßen. Zwei Wagen des Per- sonenzuges wurden vollständig ineinander geschoben Die Maschine des Schnellzuges entgleiste Zwei Per sonen wurden getötet, vierzig verletzt. Wettervorhersage für den 16 Januar 1813 Lebhafte Südostwinde, wolkig, geringe Temperaturzunahme, kein erheblicher Niederschlag. Niederschlag in Eibenstock, gem. am 15. Januar früh 7 Uhr ... mm - .,. t auf 1 gw Bodenfläche. Fremdenliste. Uebernachtet haben im Rathaus. E. Stöbe, Kfm., Ad. Schmidt, Kfm , beide Leipzig. L. Müller, Kfm., Altenburg. Hermann Diemar, Kfm., Elgersburg Ebert, Kfm., Eisleben. Reichshof: Egon Heller, Kfm., Außig. Theodor Seelig, Kfm., Zwickau. Fritz Otto, Kfm., Annaberg. Heinrich Koller, Kfm., Leip üg. Kurt Schley, Kfm., Annaberg. Heinrich Schoen, Baurat, Köln a. Nh Stadt Leipzig: Simon Sach«. Werkmeister, Reußen. G M. Pestel, Kfm., Dresden. Arno Glöß, Kfm., Chemnitz. E- Winkler, Kfm., Döbeln. Rich. Hesse, Kfm., Nordhausen. Fritz Germandt, Kfm., Nordhausen. Otto Schulze, Kfm., Chemnitz. A. Kcheger, Kfm., Dresden. M. Rudolph, Kfm, Chemnitz. Fr. Stöhr, Reisender, Chemnitz. Kurt Kindermann, Kfm., Leipzig. Karl Härter, Kfm., Leipzig. Robert Zipfel, Kfm., A. Junghans, Kfm., beide Plauen. Engl. Hof: Fritz Pilgner, Reisender, Plauen. Mitteilungen de» Kgl. Standesamtes Eibenstock ' auf die Zeit vom 8. bis mit !4. Januar IS!3. Ausgebete: ») kiesige: Der Bäcker und Konditor Paul Erich Pfündel hier mit der Marie Elsa Blätter lein hier. Der Lehrer Paul Johann Georg Heidrich in Tellerhäuser mit der Gertrud Viermetz hier Der Zimmermann Hermann Ernst Huster hier mit der Stickerin Erd muthe Friederike verw. Stark geb. Ungethüm hier. Der Musterzeichner Willy Walther Uhlmann hier mit der Clara Milda Häupel hier. K) auswärtige: Der Musterzeichner Ernst Wilhelm Schmalfuß hier mit der Damenschneiderin Eugenie Agathe Dietze in Aue. Eheschließungen: (Nr. 8—ö). Ter Musterzeichner Paul Georg Heymann hier mit der Frieda Elsa Weiß hier. Der Zeichner Mar Curt Gläß hier mit der Stickerin Minna Elsa Heymann hier. Der Schiffchensticker Ernst Paul Wolf hier mit der Elise Unger hier. Geburten: (Nr. 7—16) Dem Fabrikarbeiter Otto Bernhard Flem ming in Wildenthal 1 T. Dem Handarbeiter Otto Hugo Höhlig hier l T. Dem Maschinensticker Georg HanS Martin hier I S- Dem Schankwirt Hermann Walter Juaelt hier 1 S. Dem Schlosser Ernst Paul Baumann hier 1 S. Dem Brettschneider Richard Bernhard Seid«! hier I S. Dem Kaufmann Gustav August Robert Wendler hier 1 T. Den: Buchhalter Mar Hermaun Richter hier l S. Dem Wirtschaft«- gehilfen Curt Wilhelm Blechschmidt hier I T. Dem Bahnarbeiter Ernst Emil Lästig hier l T. Stcrbeiäll': (Nr. 6—8). Max Martin Voigt, Sohn de» Maschinen- stickerS Max Richard Voigt hier, 4 M. 4 T. Hans Rudi Bley, Sohn dcS Geschirrführers Ernst Wilhelm Bley hier, 4 M. 22 T. Hierüber l Totgeburt. Neueste Nachrichten. Ortwig, 15. Januar. Im vorige« Jahre während der Erntezeit in Zellinerlose wurde das al te Ehepaar Spremberg auf seinem Grundstück erschos sen aufgefnnden. Man nahm damals Mord und Selbst mord an Jetzt scheint auch dieser doppelte Leichensund seine Aufklärung zu finden. Das Grundstück des Ehr Paares liegt neben der Lehmannschen Ziegelei, in der zu jener Zeit ein Heinrich Groh alias Sternickel arbeitete. Bald nach dem Auffinden der Leichen gab St. seine Arbeit auf und verfließ die Gegend. Die Staatsanwaltschaft hat sich bereits die Akten über den Leichenfund zur weiteren Aufklärung eingcfor- Lert. Zürich, 15. Januar. Erzherzog Franz Ferdinand ist von Wien kommend hier eingetroffrn und wird mit dem Engadin-Expreß nach LoNdrn weiter fahren. — Peking, 15. Januar. Hier traf die Nach richt aus Tibet ein, daß die Engländer die Grenze überschritten haben. Der Dalai Lama sandte den Engländern Unterhändler entgegen, um mir ihnen Verhandlungen anzuknüpfen Gr bie tet ihnen die Protektion über das Land an, wofür er besondere Zugeständnisse haben will. Zugleich will ec eine Note an Großbritannien richten, mit Sem Ersa chen, die britische Regierung möchte ihre Absichten spe- zisiziercn China spricht die Hoffnung aus, daß beide Regierungen sich entgegenkommen, und dadurch Miß Verständnissen vorbeugen werden. Die chinesische Re gierung hat den Wunsch, jetzt bestimmt zu wissen, was England eigentlich in Tibet will. Der gleiche Wunsch war bereits in der Note vom 14. August und in der vom 23 September vorigen Jahres nicdcrgelcgt. Zur «altantrtfi». — Rom, 15. Jan. Der „Corriere della sera" mel det auS Durazzo-Bari, daß die Montenegriner bei ei uem Angriff gegen Drika in der Nähe von Skutari oon der türkischen Garnison zurückgeschlagen wurden und 1000 Tote und 600 Verwundete hatten. — Belgrad, l5. Januar. Hier cingctroffenen Mel dungen zufolge zieht O.e st erreich bedeutende Tru p p e n ma sse n an der Grenze zusammen. Die Militärbehörden haben bereits sämtliche Schiffe auf der Donau mobilisieren lasten. Die Pcrsonenzüge an der serbisch-öster- reichischen Grenze erleiden große Verspätungen. — Sofia, 15. Januar. König Ferdinand ist gestern abend in Begleitung aller Minister nach Musts Pascha ab-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)