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Amts- und Anzeigeblatt für den Slmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. Ist. 1.50 einschließl. des „ÜUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Reichspostanstalten. Del.-ktdr.: Amtsblatt. Drucker für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schön^eiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspalti^e Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 21V. und Bttlegn: Emil Hnnn.bohn, veranttvortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock s«« > in- SV. Sah*«a«s. - Freitag, den i5. Noveaiber Stadlverordnetenwahl. Mit Ende dieses Jahre? scheiden aus dem Stadtoerordnetenkollegium wegen Ablaufs der Wahlzeit aus die Herren Hauptzollamtsrendant Aart Kraft Htanß, Malermeister Kichard ^ant Itemmig, Rechtsanwalt u. Kgl. S. Notar ^ant Kakturtßer, Kaufmann Alfred Moritz Kirschverg, . Kuftav Kmit Schlegel. , Julins ^aul Schmidt. , August Gustav Aoöert Weudter. Es sind somit 7 Stadtverordnete zu wählen. Da von den im Amte verbleibenden Stadtverordneten 10 ansässig und 4 unansässtg sind, nach dem Ortsstatute aber dem Stadl verordnetenkollegium mindestens 11 ansässige und mindestens 6 unansässige Bürger anzugehören haben, so müssen von den zu wählenden Stadtverordneten mindestens > an sässig und mindestens S unansässtg sein Als Wahltag ist Montag, der S. Aezemöer 1912 anberaumt worden. Die Stadtverordnetenwahlliste liegt vom 1V. November, diesen Tag einge rechnet, bis mit 30. November 1812 während der üblichen Geschäftsstunden in der Rats- kanzlei zur Einsicht aus. ES steht den Beteiligten frei, bis zum Ende des siebenten Tages nach Bekanntmachung Der Adriakonflikt. Ist eine Entspannung der allgemeinen politischem Lage eingetreten, oder haben sich die Gegensätze vcr schärft? Das sind die Fragen, die heute mehr denn je aufgeworfen werden. Eine glatte Antwort aus diese Fragen zu geben, ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil auch die Meldungen wie immer voller Widerspruch sind. Hier zunächst einige aus Oesterreich. Wien, 13. November. Ueber die Auffassung der internationalen Lage in informierten Kreisen schreibt das „Neue Wiener Abendblatt": Die Situation ist im großen und ganzen unverändert. Oesterreich- Ungarns Forderungen sind bekanntlich ein Minimum, von dem es auch beim besten Willen nichts abhandeln lassen kann. Andererseits sind leine Anzeichen eines Einlcnkens seitens Serbiens vorhanden. Oesterreich- Ungarn will dem serbischen Export über die Adria kei nerlei Hindernis in den Weg legen, kann Serbien ^ur nicht gestatten, territorialen Besitz auf albanesischem Boden zu erwerben. Es ist vielfach davon die Rede ge wesen, daß Serbien den ersehnten Hafen um Aezäijchen Meer bekommen kann. Wir möchten Wert darauf le gen, festzustellen, daß es sich da nicht um einen Borschlag des Wiener Kabinetts handelt. Selbstverständlich hätte man bei uns gegen die Erwerbung eines ägäischen Ha fens durch Serbien keinerlei Einwendung" Da dieser aber voraussichtlich in einem Gebier gelegen wäre, das jetzt von den Bulgaren oder Griechen in Anspruch ge nommen wird, so muß es ausschließlich einer Verein barung der Balkanstaaten untereinander überlassen blei ben, ob jene Idee zu verwirklichen ist. Oesterreich- Ungarn hat sich prinzipiell mit territorialen Erwer lunger, der Balkanverbündeten einverstanden erklärt. Bei Aufstellung ihrer Forderungen hat oie Monar chie von vornherein in klarer und bündiger Weiss das Mindestmaß ihrer Ansprüche fixiert. Im Bewußtsein der Güte der von ihr vertretenen Sachs sieht sie der weiteren Entwicklung der Dinge mit Ruhe und Festig leit entgegen. Wien, 13. November. Das Neue Wiener Tagblatt berichtet aus Petersburg: Der Minister des Aeußern, Ssasonow, hat den serbischen Gesandten verständigt, Rußland werde zur Hafensrage keine direkte Stellung nehmen, sondern die Austragung ledig lich den 'österreichisch-serbischen Verhandlungen über lassen, wobei Rußland bereitwillig freundschaftliche Un terstützung gewähren werde, jedoch unter Vermeidung jeglicher Zuspitzung der österreichisch serbischen Bezieh ungen. Ter beruhigende Ton der letzten Meldung, der auf eine völlige Entspannung der Lage schließen läßt, steht indessen in schroffem Gegensatz zu einem schmetternden Fanfarenstoß der Serben: Semlin, 13. November. Das Belgraoer Blatt „Strazza" schreibt: Nur noch wenige Tage, und die serbischen Kanonen werden verstummen, doch es dünkt uns, daß diese Kanonen wiederin Aktion treten werden, und unsere Armee, sich auf die Armee der Bundesgenossen stut zend, auch aus diesem größten bevorsteh enden Kriege siegreich hervor gehen und Beginn der Auslegung gegen die Wahlliste beim unterzeichneten Stadtrate schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben. Gtadtral Eibenstock, dm 14. November 1912. Generalversammlung der OrtrkranleilWc für TeM-IMstric in Eibenstock Sonnaöend, den 23. Wovember 1912 aßends ' 9 Wr im Speisefaale des Restaurant- „AeldschlStzchen". Schluß der Präsenzliste 9 Uhr. 1. Wahl des Rechnungsprüfungs-Ausschusses auf das Jahr 1912. 2. Neuwahl des Gesamtvorstandes. 3. Beschlußfassung über den Antrag auf Zulassung der Kassen und Ausgestaltung derselben zur allgemeinen Ortskrankenkasse gemäß Artikel 15 und 17 des Einführungsgesetzes der ReichsversicherungS-Ordnung. 4. Event. Weiteres. Die Herren Arbeitgeber und Kassenmitglieber werden ersucht, sich an dieser Ver sammlung recht zahlreich beteiligen zu wollen. Eibenstock, am 14. November 1912. Der Borstand. Hermann Müller, Vorsitzender. wird. Denn mit uns ist nicht nur der Balkaubund, mit uns ist Gott, aber auch Rußland. Das ist so ziemlich das Stärkste, was das durch Sieae über die Türken eingebildete Serbien sich lei- sten'kann, zeigt aber auch auf das Deutlichste, daß nun sich nicht von Beruhigungsgesängen der Dreiverbands möchte cinschläfern lassen darf. Oesterreich, Italien sind Deutschland haben nach wie vor die Augen offen zu halten Und sie werden es schon run, trotzdem auch durw neuerliche Meldungen die militärischen Maßnahmen Oesterreich Ungarns, — daß solche getroffen werden, steht außer jedem Zweifel — als yarmlos und alljähr lich wiederkehrende hingestellt werden. Von kriegerischen Heldentaten der Balkaubündler ist auch beute wenig zu melden. Die Montenegriner kommen vor Skutari nicht weiter, melden aber trotz dem Siegesberichte und in dieselbe Kerbe hauen die Bulgaren vor Tschataldscha. Hier die Nachrichten: Rjeka, 13. November. Eine gestern im Haupt quartier eingetroffene Meldung besagt: Beunruhigt durch die gestrige starke Beschießung erhoben drc christ lichen und mohammedanischen Einwohner von Skuta ri durch Abgesandte beim Kommandanten Hassan Ri sa Bey Vorstellungen, weil die Gebäude beschädigt, der Verkehr gestört und die persönliche Sicherheit gefährdet wnvde. Entweder solle die Ucbergabe erfolgen oder' die Offensive ergriffen werden, uni weitere Nachteile für die Stadt zu verhüten. Risa Bey soll erklärt haben, es se: seine Pflicht, so lange als möglich auszuhalten. Die Offensive sei jedoch unausführbar, weil die Türken sich in Verteidigungsstellung befänden. Von einer Ne- bergabc Skutaris könne vorläufig keine Rede sein. — Seit Mitternacht herrschen Sturm und Regen, wo durch die Operationen der Montenegriner erheblich beeinträchtigt werden und die Mannschaften an der Er füllung ihr^r Aufgaben stark behindert werden. Sofia, 12. November. Die „Agenee Bulgare" meldet: Die in Makedonien operierenden bulgarisch?» Truppen haben am 6. dieses Monats Strumitza und Demir Hissar eingenommen. Die bulgarischen Trup pen drangen vorgestern bis zu den Tschataldscha Stel lungen vor, ohne irgend welchen Widerstand zu fin den. Die Städte Rodosto, Eregli, Siliori und Midia sind besetzt worden. Die zweite bulgarische Armee, dis Adrianopel belagert, zieht den Belagerungsring im mer enger. Die Forts Karaltepe und Parastepe sind eingenommen worden. Die Gerüchts, daß die Bul garen bei einem dieser Erfolge große Verlusts erlit ten hätten, entbehren jeder Begründung Ueber den feierlichen Einzug des Königs von Gris chenland in Saloniki meldet der Draht: Athen, 13. November. Gestern rormittag kam der König Prinz Georg und Prinzessin Alice mittels Sonderznges in Saloniki an und wurde» am Bahn Hofe vom Thronfolger, den übrigen Prinzen und dem Metropoliten empfangen. Der König umarmte den Thronfolger und die anderen Prinzen und begrüßte die höheren Offiziere. Hierauf begaben sich der Kö nig und die Prinzen nach der Stadt, begrüßt vom Ju bel einer tausendköpfrge« Menge, die trotz Regsnwet- ters zugegen war. Die Häuser waren m den Nano »olforben beflaggt und mit denen der Verbündeten ge schmückt. Tie Begeistern»« erreichte ihren Höhepunkt, als der König am Kai ankam. Eine große Menschen menge folgte dem Zuge des Königs unter lebhaften Kundgebungen bis zum Hause Hadji Lazaros, wo der König abstieg. Bis in die Nacht hinein waren die Stra ßen von einer freudig erregten Menge gefüllt, dis den Tag feierlich beging. Tagesgeschichte. Levtschlavd. Befinden des Königs von Bayern. Tie Korrespondenz Hoffmann veröffentlicht über das Be finden des Königs Otto nachstehendes Bulletin: Die karbunkulöse Entzündung hat keine weit're Ausbrei tung erlangt, und die Lymphgefäßentzündnug ist in der Rückbildung begriffen. Se. Majestät ist fieberfrei und das Allgemeinbefinden zufriedenstellend, igez.s Dr. r. Angerer. Dr. v. Grasbey. Prinz Arsen kommt nicht ii a ch R e r l i n. Wiener Blätter wollten wissen, oaß Prinz Arsen, der Bruder des Königs von Serbien, sich noch Berlin be geben habe, um dort eine Audienz bei Kaiser Wilhelm nachzusuchen. Diese Nachricht ist, wie dem Hirsch'schen Telegraphenbureau auf der Berliner serbischen Gejaust schäft erklärt wird, vollständig unzutreff-nd. Prinz Ar sen befindet sich auf dem Kriegsschauplatz und hat durchaus nicht die Absicht, nach Berlin zu reisen. Die falsche Meldung ist offenbar darauf zurückzuführen, daß ein entfernter Verwandter des Königs von Serbien, Dr. Meladewitsch, in privaten Angelegenheiten in Berlin eingetroffen ist. Oesterreich-Ungarn. Amtliche Aufklärung über die Trup penbewegungen in Oesterrei ch. Infolge der größeren Anzahl von Rekruten, welche mit dem In krafttreten des neuen Wehrgesetzes einrücken, sind die Ausbildnngsverhältnisse schwieriger geworden. Die Hsercsrerwaltung sah sich daher veranlaßt, die Re kruten für die im Bereiche von Bosnien, Herzegowina und Dalmatien detachierten Bataillone von nun am zuerst vier Wochen hindurch ip ihren Kaderstationen aus- bilden zu lassen und sie dann erst zu chren Truppenab teilungen zu senden. Diese vier Wochen find nunmehr abgelautf», und es beginnen die Abtransport? aus dem ganzen Gebiete der Monarchie. Bei dwser Gelegen heit wird es nicht überflüssig sein, die Oesfentlichkeit an- gesicbts dieser ungewohnten Truppenbewegung darü ber aufzuklären, daß es sich nm keinerlei außerge- wöhnlicbe Maßnahmen handelt, sondern daß die Mili tärzüge, welche man an manchen Orten sehen wird, nichts als Rekrutentransporte sind, welche die alljähr lichen Mannschaftsergänzungen für die Truppen des 15. und 16. Korps nach dem Süden führen Hra»tretch. E i n f r a n z ö s i s ch e r K r e u z e r v e r s ih w u n- den. Ans Brest wird berichtet, daß der abgetakelt? Kreuzer „Fleurus", der von dem Dampfer Eandan nach dem Hafen von Rochefort geschleppt werd'» sollte, je doch von diesem nach dem Brechen dec Taue während eines Sturmes im Stich gelassen word-n war, bisher