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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 26.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191209262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-09
- Tag 1912-09-26
-
Monat
1912-09
-
Jahr
1912
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mertsamkeit lind Pflege der Geräte anregen. Im Gro ßen und Ganzen könnte die Wehr aus diesen recht be friedigenden Abschluß stolz sein, und er hoffe, daß die Kameraden auch weiter die bisher bewiesene Ausdauer, Anhänglichkeit und Treue zu den Wehren sich bewahren möchte». Gin gemütliches Beisammensein bildete den Schluß der Hebung. Eibenstock. ^5 Septemb"«' Kaum hat dec kerbst seinen Einzug gehalten, da Hal er uns b-"te auch schon mit Schnee traktiert. Schon um die Ul Stunde war der niedergehende Regen mit Schneeslok- ken vermischt, gegen ll Uhr aber konnte man säst schon einen regelrechten Schneefall konstatieren. Das sind natürlich sehr trübe Aussichten, die die Hoff nungen auf einen guten Herbst zu Nichte zu uiachen scheinen. Dresden, 24. September. Se. Majestät der König wird morgen zur Teilnahme an der Feier des 700jährigen Jubiläums der Thomasschule ll Uhr 35 Minuten vormittags mit Sonderzug in Leipzig eintref- sen und 2 Uhr 50 Minuten nachmittags von dort nach der Sächsischen Schweiz zurückkehren. — Dresden, 24. September. Auf allerhöchsten Be fehl wird wegen Ablebens Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Franz Joseph in Bayern ani Königl. Hofe Trauer auf eine Woche, vom 24. bis mit 30. September d. I. an gelegt. — Dresden, 24. Sept. Die Zwischen deputa- lionder ll. Kammer zur Vorberatung des Volks- schulgesetzentwurfes setzte in ihrer heutigen Sitzung zunächst die Verhandlungen über die Mädchenfortbildungs- schulen (8 27 Abs. 2) fort. Der Absatz wurde nach Ableh nung zweier Anträge schließlich in der Fassung der ersten Lesung gegen die Stimmen der konservativen Deputalions» Mitglieder angenommen. Eine eingehende Aussprache rief bei Abs. 4 deS Z 27 auch die Frage hervor, in welcher Weise die Befreiungen von der allgemeinen Fortbildungsschule, na mentlich im Hinblick auf die gewerblichen Fortbildungsschulen, am zweckmäßigsten zu regeln seien. Zu ß 20 lag ein An trag des Abgeordneten Dr. Schanz auf Erweiterung deS Unterrichts in der wendischen Sprache vor. Dieser Antrag wurde nicht nur vom Antragsteller, sondern auch von den konservativen Mitgliedern, sowie von dem zur Besprechung dieser Angelegenheit in der Deputation erschienenen Abge ordneten Barth warm befürwortet. Der Antrag Schanz wurde schließlich abgelehnt und 8 20 in der Fassung der 1. Lesung gegen die Stimmen der Konservativen angenommen. Die 88 30 bis mit 34 (Schulverbände betreffend) wurden ohne Aussprache nach der ersten Lesung und unter Zustim mung der Regierung zu den vorgeschlagenen Aenderungen angenommen, ebenso 8 35. Die nächste Sitzung der Depu tation findet morgen Vormittag statt. — Chemnitz, 24. September. Se. Majestät der König traf heule vormittag 10 Uhr 5 Min. mittels Sonder zuges, von Schandau kommend, hier ein und wurde am Bahnhofe vom Kreishauplmann, dem Oberbürgermeister und dem Polizeidirektor empfangen. Der Monarch schritt alsdann, mit Hochrufen begrüßt, die Front der Militärvereine ab und bestieg hierauf mit seiner Begleitung die bereilstehenden Wagen, um sich zunächst nach dem in der Dresdner Straße gelegenen Zweigwerke der Sächsischen Maschinenfabrik, Abteilung Spinn- maichinenbav, zu begeben. Hier wurde Se. Majestät von den Mitgliedern des Aufsichtsrals und der Direktion der Ge sellschaft ehrfurchtsvoll begrüßt und durch die Fabrikanlagen geführt. Es erfolgte sodann die Fahrt nach der Fabrik an der Hartmannstrabe, wo die elektrische Zentrale, die Abteilung Dampfmaschinenbau und die Kesselschmiede insonderheit be sichtigt wurden. Von der Hartmannschen Fabrik aus begab sich der König in die benachbarte, erst in diesem Jahre neu erbaute Fach- und Fortbildungsschule und nahm deren muster gültige Eimichmng unter Fübrung des Direktors eingehend in Augenschein. Hiernach fuhr oer Monarch nach Sem Gebäude der Kreishauptmannschaft iu der Metzschstraßc. Hier nahm Se. Majestät der König beim Kreishaupt- mann von Lossow das Frühstück ein, wozu 21 Einla dungen ergangen waren. Nach dem Frühstücke wollte der König noch der Gewerbekammer und der kürzlich erneuerten Jakobikirche einen Besuch abstatt:» und uni 3 Uhr mittels Sonderzuges die Rückreise nach Schandau antreten. Bei Seinen Fahrten durch die mit Fahnen und Girlanden reich geschmückte Stadt wurde Seine Majestät der König überall mit Fubel begrüßt. Glauchau, 22. September. Die ländlichen Ortschaften werden durch fortgesetzte Einbruchs diebstähle in Unruhe versetzt. Auch in den letzten Nächten ist wieder in zwei Gütern der Umgebung rin- gebrochen worden: beim Gutsbesitzer Ulbrich iu Lippran- dis und beim Gutsbesitzer Dörfel in St. Egidien. In beiden Fällen hatten es die Diebe anscheinend aus Geld abgesehen, sie sanden aber nichts. In Lipprandis fiel ihnen ein Tesching und ein größeres Quantum Zigar ren in die Hände. — Zschocken, 23. September. Der 74 Jahre alte Gartenbesitzer K Nitzsche von hier wurde aus der Straße von einem Radfahrer so unglücklich ange- fahren, daß er zu Boden stürzte, mit dem Kopf auf einen Stein fiel und bald daraus starb. Plauen, 24. September. In der Angelegen heit des Todes des Gasthossbesitzers Emil Richaro Zapf in Oberloskau, den man am Abend des 15. September in der Nähe von Oberpirk auf oer nach Mühltroff füh renden Straße tot auffand, ist eine unerwartete Wen dung cingetreten. Die Oesfnung der Leiche hat den Verdacht eines Mordes ergeben. Der erste Staatsanwalt zu Plauen hat beschlossen, für die Er mittelung und Ergreifung des Täters eine Belohnung von 309 Mark auszusctzen. — Auerbach i. Vgtl., 24.'September. Im be nachbarten Sorga war gestern nachmittag der 20 jähr ige Malergehilfe Paul Meixner aus Berge» bei Karlsbad mit dem Anstreichen von Masten der elektrischen Ueberlandzentrale beschäftigt. Plötzlick» stürzte er mit einem Aufschrei zur Erde; er war der Leitung zn nahe gekommen und vom Strom getö tet worden. Eingesandt. Am vergangenen Sonnabend hielt die hiesige Orts gruppe des „Verbandes der Kunstgewerbezeichuer", wel cher die wirtschaftlichen und künstlerischen Interessen seiner Mitglieder vertritt, im Restaurant „Bürgergar ten" einen öffentlichen Vortragsabend ab. Herr Gan- leiter Heinel aus Plauen referierte über das neue An gestelltenversicherungsgesetz. Derselbe ging vor allem auf die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes, wie z. B. Abgrenzung des versicherungspslichtigen Personenkrei ses, Beiträge, Rentenberechnung, Ersatzkassen, Heilver fahren usw ein. Alsdann besprach der Vortragende die verschiedenen Organe der Versicherung, das Ver trauensmänner System, die Rentenausschüsse, das Schiedsgericht und Oberschiedsgericht, den Verwal tungsrat und das Direktorium. Sämtliche Aemter sind von großer Wichtigkeit und können in dieselben Hand- lungsgehissen, Zeichner, Werkmeister, Techniker usw. ge wählt werden. Am Schlüsse seines Vortrages wies Red ner daraus hin, daß es vor allem den Bemühungen ser verschiedenen Verbände zu danken ist, daß wir wieder einen Fortschritt in der sozialen Gesetzgebung zu ver zeichnen haben, und ersuchte die der Organisation noch fernstehenden Zeichner, doch ihren Beitritt zu erklä ren und an den ideellen und materiellen Bestrebungen des Verbandes mitzuarbeiten. Als Vorbild könne die deutsche Lehrerschaft gelten, welche so einmütig für ihre Standesinteressen kämpfe und mit zäher Energie ihre Forderungen vertrete. In der sich anschließen den freien Aussprache ergriff auch ein Arbeitgeber das Wort, um über das Lehrlingswesen, Lohnfrage usw zu sprechen. Scharf gerügt wurde von einigen angestell ten Zeichnern die Lehrlingszüchterei, welch: einige Atelierinhaber betrieben. Die Versammlung ersucht: den Verband, dagegen einzuschreiten. 6. Amtlicher Bericht über den Sffentltchen Leit der 12 Sitzung des Gemeinderat- Schönheide oom 13. September ISIS. 1. In der Bausache deS Herrn Helm, den Einbau einer Wohnung im Grundstücke 84 N betr., befürwortet der Gemeinderat nachträglich eine Ausnahmcbcwilligung von Bestimmungen des OrtSbaugesetze«. 2. ES wird Kenntnis genommen u) von der Abhaltung eine« am 25. September I9I2 hier stattfindenden Obstverwertungskursus, b) von dem Erlös bei dem Verkauf der alten Feuerspritze, >) von der Anerkennung der Berufsmäßigkeit de« Gemeindevorstande«, ,1) von dem Eingang de« Handelskammer-Bericht« auf ISN, .) von der Uebcrmittelung von Glückwünschen an die Eheleute Fickel und Schädlich anläßlich ihrer goldenen Ehejubiläen, I) von dem Ergebnis der Verhandlungen mit dem Elektrizitätswerk Obererzgcbirg wegen der Erweiterung des elektrischen Leitungsnetze« nach dem Schwarz winkel. oberen Webersbera, Fuchswinkel, Anger, Heinzwinkel, «) von dem Eingänge der StaatSbeihilfe für die Gewerbliche Fort bildungsschule, ü) von dem Bericht über die Versammlung deS Giro-Verbandes sächsischer Gemeinden. 3. In einem im hiesigen Wochenblatt erschienenen Eingesandt war der Gemeinderat ersucht worden, Maßnahmen gegen die herrschende allgemeine Fleischtcuerung zu treffen. Nach einer längeren Aus sprache beschloß der Gemeinderat, den Vertreter deS hiesigen Bezirks im Bezirksausschuss«, Herrn Gcmeindeoorstand a D. Haupt zu ersuchen, seinerseits im Bezirksausschuß die Einreichung einer Petition anzurcgen und zu unterstützen, weil eine vom ganzen Bezirke aus gehende Petition inehr Erfolg verspricht, als die einer einzelnen Gemeinde. Einem von der Vereinigung der Gemeindevorstände im Bezirk Schwarzenberg angeregten gemeinschaftlichen Bezug von Seefischen wurde nicht zugestimmt, weil bereits seit Jahren in den größeren hiesigen Äelrieben regelmäßig Fische bezogen werden. 4. Das Entlassungsgesuch des Kontrolleurs Körner, der wegen Ileber- nahme einer anderen Stellung auS dem hiesigen Amte nusscheidet, wird für 1. w. 12 genehmigt. 5. Die dadurch zur Erledigung kommende Spnrkassenkontrolleurstelle überträgt der Gemeindcrat von M Bewerbern dem Kassenkontrolleur Reichenbach aus Naundorf bei Dresden. 8. Von dem Entlassungsgesuch des Hilfsarbeiters Seifert, der am 1. Oktober 1912 zum Militär eintrifft, wurde Kenntnis genommen. 7. Die Gemeindekassenrechnung aus 1911 ist geprüft und richtig be funden ivorden Der Gcmemderat sprach die Rechnung richtig. 8. Eine Besitzwechseiabgabe aus früheren Jahren wurde als unein bringlich in Wegfall gestellt. 9. Genehmigt wurde das Gesuch der Schnymannschafl um Einrichtung eines Wachtlokales. Wegen des in Frage kommenden Raumes im Rathaufe macht sich jedoch vorher noch die Verhandlung mit einer anderen Behörde erforderlich. 10. Zum Baugesuch Orrl.-Nr. 1 genekmigt der Gcmemderat die vom BauauSschuß vorgesailagenen straßenpolizeilichen Bedingungen. 11. Zum Baugcsuch, Neubau eines Wohnhauses auf Flurstück 1398 > setzt der Gemeinderat die in straßenpolizeiiicher Hinsicht zu stellen den Bedingungen scst 12. Wegen Erhebung von Bezcigungsgcldcrn für an die Gemeinde abgetretenes, aber noch in Benutzung der Besitzer befindliches Straßenareal wurde Beschluß gefaßt. 13. Genehmigt wurden die Vorschläge wegen der Festsetzung der Flucht linien der Verbindungsstraße oberhalb des Berger'fchcn Steinbruch«. 14. Aus eine Eingabe des Besitzers Ortsl.-Nr. 2641! wurde beschloßen, zur Aufnahme der vom Baumannsberg herunlerlaufenden Taae- wässcr an der Hauptstraße in der Nähe des erwähnten Grundstück«, einen Einfallschacht herzustellen. 15. In einer DiSmembrationssache, betr. da« Grundstück OrtSI.-Nr. 232, beschließt der Gemeindcrat die entstehenden Kosten auf die Ge meindekasse zu übernehmen. 16. Eine Anregung des Herrn Gemcindevcrtrcters Mayer um An bringung von Straßenlampen zwischen den Grundstücken Ortsl.- Nrn. 22—33 wurde zur Besichtigung und Vorbereitung an den BauauSschuß verwiesen 17. Genehmigt wurde der Vertrag mit dem Elektrizitätswerk Obererz- gebirg wegen Einräumung einer Grunddienstbarkeit für da« auf dem Flurstück 1551 errichtete Schalthäuschen. 18. Von der Bersügung der Königlichen Amtshauptmannschast, die Anschaffung des vom ReichsgesundheitSamte herausgegebenen Ge- iundhettSbuchleins wurde Kenntnis genommen. 19. Den hiesigen Schutzleuten, die länger al« 5 Jahre im Dienste der Gemeinde stehen, wurden nach einer Ministerialverordnung die DienstauszeichnungSknöpse verliehen. 20. Ein Angebot eines auswärtigen Grundstücksbesitzer« um Ankauf eines wafscrhaltigen Wiesengrundstück« wurde mit Rücksicht aus den geforderten unverhältnismäßig hohen Preis abgelebnt. 21. Ein Gesuch des hiesigen Gastwirt«vcreinS um Aushebung der hier eingesührten Bieisteuer wurde nach einer längeren Aussprache mit 13—6 Stimmen abgelehnt. Ein Jahr dcs Mücks. Novelle von Maria Hellmuth. (15. Fortsetzung.) Dann gibt er aber doch nach, als Hetta ihm sagt, daß Nanni kommen wolle; außerdem sei auch Mama da, äugen- blicklich nur mit Wäsche beschäftigt. Er vertauscht seinen Anzug mit einem Sportkostüm, und sie gibt ihm noch eine kleine Strecke das Geleit. Von der Giebelseite des Haus«« führt direkt ein Weg bis an den Fluß, wo in einem kleinen Schuppen sich sein Skuller, den er am liebsten benutzt, be findet. Solange ihre Augen das pfeilschnell dahinschiehende Boot verfolgen können, steht sie am Ufer, dann wendet sie sich wieder dem Hause zu. Das Kind schläft ruhig, und Hetta läßt sich etwa» er- »i-a.Vsrt Likä R. S-I L Mk. : reiche ich stand fü Verzeichn In d schmu hinter ge»de war. gene i ung a „Busö harmi Neben Hussch stillba L!« Erscheint« an die Vi Blutkreisl günstig bi bern und wählt, du firnen, di« forderunge "/» 3 lleieksar ,, 3 krsunsiec 3', 3 8äods. R 3°, 8Lck». 3°, Lhemn 1 6domn. ! 1 Lkemuitr grsl Bei Ein Me ä Mk. 2. Vermischte Nachrichten. — Lebendig verbrannt. Bei einem Groß feuer in Marxdorf bei Fürstenwalde sind der Hofbe sitzer und sein Knecht Nickel verbrannt. — Flucht aus dem Gefängnis. Aus dem Gefängnis des Kl:eisgerichts in Olmütz ist der Sträf ling Franz Tichaczek, ein gefährlicher Verbrecher, ent sprungen. Tichaczek, der die Stäbe seines Fenstergit ters mit einem Holzscheit verbogen hatte, ist daun in den Hof gesprungen und in das Bureau des Gerichts eingedrungen, wo er den Talar eines Richters ent wendete. Er konnte so unerkannt die Wachen passieren, — Ein vierundzwan zigfacher Möroer. mattet in den Sessel sinken. Ein leichtes Geräusch lenkt ihr, Aufmerksamkeit auf die Eingangspforte des Vorgartens. Da lehnt eine Frauengestalt und schaut unverwandt zu ihr hinüber. Im ersten Augenblick denkt Hetta an irgend eine Bekannte, doch da» ist keine Altenfelderin. Sehr groß, mit kräftig entwickelten, breiten Schultern in knapp an- liegendem schwarzen Kleide hat die Gestalt fast etwas Mann- Uches. Ein kleiner schwarzer Matrosenhut auf sehr krausem, braunrotem Haar läßt die Gesichtszüge deutlich erkennen; ste sind nicht unschön und doch nicht sympathisch. Es liegt ein Ausdruck von Härte darauf, der durch die starr fixierenden Augen noch erhöht wird. Hetta lehnt sich in ihren Stuhl zurück, um sich — von den Weinranken gedeckt — den Blicken der Fremden zu entziehen. Was geht sie schließlich die Neugierde einer Vorüber gehenden an! — Aber sie sieht doch immer wieder durch das schon gelichtete rote Laub nach der Gestalt, mit dem Be wußtsein: Die bringt nichts Gutes! Der andere Gedanke: Sie kommt aus Franks Heimat und gerade jetzt ist er nicht da! — Nun kommt die Fremde langsam näher. Die Blick« der beiden Frauen kreuzen sich, als wollten sie gegenseiti- ihre geheimsten Gedanken ergründen. Die Fremde verneigt sich ein wenig. „Ich Frank Wood suche," sagt sie mit dem harten Akzent der Ausländerin. Dann in der gleichen form losen Art: „Sprecken Sie englisch?" Hetta hat sich gefaßt. Sie erhebt sich und macht der andern zwei Schritte entgegen, zugleich die letzte Frage bejahend. „Sie wünschen meinen Mann zu sprechen," fügt sie dann in dem ihr eigenen freundlich sanften Ton hinzu, der ihr sofort die Herzen gewinnt, „er ist leider nicht an wesend. Soeben von dort fortgerudert," — sie deutet nach dem Fluß — „fast müßte man sein Boot noch sehen können. Aber möchten Sie mir nicht sagen, was Sie zu uns führt, — mit wem ich das Vergnügen habe?" Die Fremde lacht höhnisch auf. „Ob es ein Vergnügen ist, wird die Auffassung lehren." Sie mustert die junge Frau sehr ungeniert von oben bis unten. Hetta fühlt die Röte des Unwillens in ihr Gesicht steigen. Schweigend deutet ste auf einen der Korbsessel, sich selbst ebenfalls setzend. „Ich bin Jessie Ramsey, — Sie wissen von mir?" er öffnet die Fremde nach einer schwülen Pause die Unter haltung immer in der kurzen, bestimmten Ausdrucksweise. Hetta wendet sich ihr überrascht zu. „Ramsey ? So nannte mein Gatte einen Oheim, und ich sehe eine Verwandte in Ihnen? Dann seien Sie herzlich willkommen!" Sie streckt ihr die Hand entgegen. Doch die Hand wird nicht erfaßt. Ein finsterer Blick schießt zu ihr hinüber. „Ich nehme Ihre Hand nicht, — die Hand, die mich bestahl." Und jetzt steht sie hochaufgerichtet vor der er schreckten jungen Frau. „Ja, bestahl! Denn er, den Sie Ihren Gatten nennen, gehörte mir. Mir war er anverlobt; — mein Geld ebnete ihm den Weg zur Höhe. Und als er erreicht, wozu ich ihm geholfen, da haben Sie ihn an sich gelockt. Ah, ich kann mir denken, dies sanfte schöne Gesicht die weißen Hände, die paßten dem feinen Mann besser. Pfui über euch beide! Ihm habe ich meinen Fluch als ersten Gruß gesandt und dann darnach gelechzt, die zu sehen, die ihn mir geraubt, um auch ihr eine Verwünschung ins Antlitz zu schleudern. Nicht einen Tag des Glücks hätte ich euch vergönnt, wenn der alte, kranke Vater nicht meiner bedurft hätte. Und noch in der Stunde, die seine Gruft schloß, bin ich abgereist, um über euch Gericht zu halten. Ihr solltet elend werden, und das meine Rache!" Sie hatte in sich steigerndem Affekt gesprochen, die letzten Worte fast kreischend hervorstoßend und den haßerfüllten Blick förmlich in das Gesicht ihrer Nebenbuhlerin bohrend. Hetta hatte in lähmendem Entsetzen die Flut von Schmähungen über sich ergehen lassen. Zuerst will sie ein leises Schuldgefühl, mit Mitleid gepaart, beschleichen, dann aber erfaßt sie etwas, das beinahe dem Ekel gleichkommt vor deni megärenhaften Betragen der andern, und das ihr fast ein physisches Unbehagen verursacht. Nur mit äußerster Willensanstrengung erhebt sie sich ebenfalls. Sie scheint zu wachsen in dem Bewußtsein ihrer Unschuld und Reinheit. „Ihre Beschuldigungen treffen mich nicht," sagt sie ruhig und stolz, wenn sie auch nicht verhindern kann, daß ihre Stimme in verhaltener Erregung zittert. „Ich höre heute zum ersten Male von Ihnen, wie ich Sie zum ersten Male sehe. Ich würde es beklagen, Sie, wenn auch ahnungslos, um Ihr Glück gebracht zu haben, hätte ich die Uebsrzeugung ge wonnen, daß Sie Frank liebten. Aber eine Frau, die so spricht, wie Sie, die verwünscht und nach Haß und Rache schreit, die hat nie geliebt. — Ja, ich bin sehr glücklich! Frei und offen will ich es gestehen : Die Liebe meines Mannes ist das höchste, was ich auf Erden besitze, und dennoch, würde er sich von mir wenden, um an anderer Stelle ein noch größeres Glück zu finden, ich würde vielleicht sterben daran» aber segnen ihn noch in meiner letzten Stunde." Sie ist totenbleich. Der edle Zorn, der in den großen blauen Augen aufflammt, verleiht dem zarten Gesicht etwas Hoheitsvolles. Doch ihre Kraft ist zu Ende, ein Zittern geht durch ihre Glieder, ihre Hand tastet nach einem Halt. In diesem Augenblick tönt in die Stille, die auf Hetta» Worte folgt, das leise Weinen des Kindes. Und dieser Ton gibt ihr sofort die schwindende Kraft zurück. Ohne auf die Fremde weiter zu achten, eilt sie an das Bettchen. Sie hebt den Kleinen empor und preßt ihn an sich mit einer Inbrunst, als könne man ihr auch diesen Besitz streitig machen wollen. Jessies Blicke sind der jungen Frau gefolgt. Jetzt weiten sich ihre Augen. Langsam, wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, kommt sie näher. „Ein Kind? — Sie haben ein Kind?" „Ja," ruft Hetta, „ein Kind I Das aber gehört mir, mir allein, denn ich habe es in Schmerzen geboren. Frank mag wähle» zwischen Ihnen und mir. Und wie auch seine Ent scheidung ausfällt, ich werde mich klaglos fügen; nur das Kind muß mir bleiben, es wird mich entschädigen." Sie hat in ihrer Aufregung wieder deutsch gesprochen, und es bleibt fraglich, ob Jessie sie verstanden. (Schluß folgt.) frei Ä eingetrofs Sei Mt- u lassung Aesellsch wird ooi Sankhav «'Mch-i «i«, am um 1'/. nung au gewöhnst vielen I junder G Aisi« in und nach Unterneh standen, wußten! täte sich au« staai zusammen »aß die j Wcrk wii neben de, Dresdner irizitätSw Maschine soll. Na b<sch«Uig« gange für weiterhin dem erwe und im Bestimm» Fortschritt einer Sp< Einbehalt werden, fi Aklienkapi werd n
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