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eine die andere drängend, die beiden an Deck umhüllend mit ihren, Gischt. Abermals erkrachte der Klei des „Pelikan" unter dem heftigen Ausstößen auf den harten Grund. Wie vom Blitz -erspellt stürzte die Vorstenge schmetternd an Deck. Antje,, war plötzlich zusammengesunken. Mit einem Satze sprang Waßmann hinzu, die Wankende aufzurichten. „Was ist Ihnen, Antjen?" fragte er. „Das Stahlpardun hat mich getrosten." Und schwer sank ihr Kopf an seine Brust. Waßmann erschauerte. Zum ersten Male fühlte er diesen warmen Mädchenkürper geschmiegt an den seinen. Ihr warmer Atem streifte sein Gesicht. Nun war sein Sehnen erfüllt. Erfüllt, angesichts de« nahen, gewissen Todes. Ringsum dunkele klaffende Wellentäler, schaumgekrönte glitzernd« Berge. Mit furchtbarer Gewalt ging abermals ein Brechen über das Schiff hin. Aber Waßmann stand fest. In dem einen Arm das be wußtlose Mädchen, mit dem andern den Großbaum um schlingend. Plötzlich fühlte er, wie zwei weiche Arme seinen Hak umschlangen. Antjen war wieder zu sich gekommen. „Waßmann," schrie sie ihm in die Ohren, um das Brüllen des Sturmes zu übertönen. „Jetzt bist du mein, ganz mein l" Und sie bedeckte seinen Mund mit wahnsinnigen Küssen. „Antjen," schrie er zurück, „auch du? O, ich Narr." Und mit fliegendem Atem rief er ihr zu, wie er sie geliebt von der ersten Minute an. Eine gewaltige, lang gesammelte, mit allem Willen zurück- gehaltene Leidenschaft entlud sich in diesen abgerissenen Sätzen, sie glich einem demantenen Pfeil, der Raum und Zeit durch dringend sich ins Herz bohrt. Mit zuckenden Lippen hatte Antjen zugehürt. Dann kam es tonlos über ihre Lippen: „Zu spät!" Eine ungeheure Wassermasse türmte sich um die beiden auf, brodelnd und kochend. „Waßmann," schrie Antjen noch einmal. „Antjen, mein Lieb," wollte der zurückrufen. Aber die Worte erstarben in dem Lärm des wütenden Wogenschwalls. Ein ohrbetäubendes Krachen, ein jauchzendes Gebrüll, dann verschwand alles in tobendem Gischt. Und Welle drängte von Westen her auf Welle. Eine der anderen folgend, gleichgültig gelassen. Alle Mann auf dem Feuerschiff drüben spähten auf merksam hinaus in die Nacht. Und als der Morgen kam und sie das Schiff verschwunden sahen, war es in ihren harten Gesichtern wie Weinen. 11. Kapitel. !i Der Bootsmann schwieg eine Weile. Das ist die tragische Geschichte meiner Freunde Waßmann und Schürmer und von Schürmers blauäugiger Schwester, silgte er dann. Sie waren wie Sterne in dunkler Nacht. Aber die hat sie verschlungen. Was aus Schürmer gewprden sei, fragte ich. Schürmer? Der segele unter den Sternen und Streifen der Vereinigten Staaten und bekleide in deren Kriegsmarine bereits den Rang eines Bootsmanns. „Zum letzten Mal," fuhr der Bootsmann fort, „sah ich ihn in San Francisco, kurz vor dem großen Erdbeben. Es ging ihm gut. Aber das Heimweh nagt an seinem Herzen. Im gleichen Jahr, als ich von sechsundzwanzigmonatiger Reise zurückkehrte und sich ein Strom von Gotd in meine ausgebrannten Taschen ergoß, da habe ich die Stätten wieder aufgesucht, wo all das Erzählte sich abspielte. Der alte Schürmer trug bereits des Alters Silberkrone. Er hatte wohl äußerlich überwunden, aber der Verlust seiner beiden Kinder frißt heute noch an seinem goldenen Herzen, wie ei» scheußlicher giftiger Wurm. Die paar Wochen Gefängnis, die man ihm damals auf brummte: bah, die hätten ihm nichts geschadet, nieinte er. Nicht körperlich und auch nicht in der Achtung der lllmensieler. Waßmanns Leiche ist nie gefunden worden. Das Meer hatte seinen stattlichen und schönen Sohn behalten für immer. Aber Antjen hatten mitleidige Nixen ans Land getragen. Schön wie ein Marmorbild und init Seetang in ihrem goldenen Haar, hatte man sie am Morgen nach jener Sturm nacht am Strand gefunden. Nun schläft sie auf dem kleinen Borkumer Friedhof. Der Sommer hatte seinen ganzen Zauber über dl« Land schaft ausgegossen, als ich ihr Grab besuchte. Ein sattgrüner Teppich war darüber ausgebreitet. Gelbgeflammte Aurikeln blühten, an die Sammetaugen der schönen Schläferin er innernd, ein wilder Rosenbusch neigte sich über das weiße Kreuz, das der vergebende Vater seinem toten Kinde gesetzt hatte, und wenn ein Windhauch herüberflog von der schimmernde» Nordsee her, dann war ein Rinnen von schneeigen weißen und zart roten Rosen." Wettervorhersage für den 27. März 1S12 Südwestwind, heiter, tags über warm, nachts kalt, Nacht frost, trocken. Fremdenliste. Uebrrnachtet haben ini Rathaus Julius Gehrke, Vers.-Insp., Leipzig. E. Belart, Fabrikant, Lyon. Ludwig Wolf, Kfm., Berlin. M. Jentzsch, Fabrikant, Hartha i. 8a. Reichsho f: Curt Köhler, Kfm., Chemnitz. G- Wagner und Frau, Kfm.. London. B. Proux, HandelSrat, Berlin. Stadt Leipzig: Paul Renz, Kfm., Gera. Hermann Wag ner, Kfm., Tottweiler. Karl Trömel, Kfm., Weida i. Th. Alfred Döh ner m. Familie, Kfm., Zwickau. Stadt Dresden: Otto Barg, Kfm., Zwickau. Walter Har tenstein, Kfm., Chemnitz. Engi. Hof: Otto Höfer, Händler, Fritz Meixner, Händler, beide Chemnitz. Kircheuuachrichten a«s «ch-uheibe. Mittwoch, den 27. März 1912, abends 8 Uhr: Passionsgottesdienst, Pastor Ruppel. Neueste Nachrichten. Frankfurt«. M., 26. März. Hiesige Sport leute stellten dem Kaiser eine von ihnen gestiftete: und „Frankfurt" benannte FlugmaschiuezurVer- f ü g u n g. — Lübeck, 26. März. Zwischen Arbeitswilli gen und Streikenden der chemischen Fabrik Ah- rensbock entspann sich gestern ein Kam P f. Dab^i wur den mehrere Revolverschüsse abgegeben, wodurch 1 Ar beiter get Stet und ein anderer tödlich verletzt wurde. — Budapest, 26. März. Großes Aufsehen er regt hier die Tatsache, daß Graf Khuen-Heder- vary bei der gestrigen Audienz beim Kaiser nicht zum Ministerpräsidenten ernannt wurde, son dern vom Kaiser nur als Vertrauensmann nach Buda pest entsandt wuroe, um mit den parlamentarische«»! Parteien über die Beilegung der Gegensätze zu verhan deln. Infolgedessen muß die Lage in Ungarn als eine kritische betrachtet werden. Paris, 26. März. „Echo de Paris" berichtet aus Tanger: Die Meldung, daß der Sultan einer: heftigen Nervenchok erhalten habe und sich weigere, das deutsch-französische Marokko-Abkommen zu un terzeichnen, ist vollständig unrichtig. Der Sultan hat im Gegenteil den französischen Gesandten Reg- naultmit dem größtenEntgegenkommen emp fangen und erklärt, er sei bereit, mit Frankreich mitzu arbeiten, um das Reformwerk in Marokko durchzufüh« ren. Die Unterzeichnung des Vertrages werde keines wegs verschoben werden. Venedig, 26. März. Während des Diners, bas der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" gab, wur den in der Nähe der „Hohenzollern" von einer venezi anischen Sängerkapelle internationale Weisen gesungen. Das ganze Wasser des St. Marco war festlich geleuchtet. Am Ufer wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Nachde m DinerverabschiedetesichderKönigherzlich vomKaiser, seinen Kindern und seiner Schwiegertoch ter und fuhr um .11 Uhr nach Rom zurück. Die Hohen zollern blieb die Nacht über hier liegen. Heute früh 5 Uhr trat der Kaiser die Fahrt nach Brioni an. - London, 26. März. Die Regierung ist gutem Vernehmen nach entschlossen, falls eine Einigung zwi schen Bergwerksbesitzern und Arbeitern nicht zustande kommt, äußerst scharf gegen Ausständige vorzugehen, die Unruhen verursachen. Der Belagerungszu stand wird in diesem Falle über sämtliche Koh lendistrikte verhängt werden und.genügend Mi litär zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zum Schutze der Arbeitswilligen entsandt werden. Aus die sem Grunde sind bereits diesbezügliche Befehle au sämtliche Regimenter der territorialen Armee ergan gen. — Zahlreiche Arbeiter haben gestern die Arbeit wieder ausgenommen, trotz des Wider standes der Streik-Komitees. Man glaubt, falls keine Einigung zustande kommt, daß die Arbeiter am Sonn abend die Arbeit wieder aufnehmen werden. — Saloniki, 26. März. Infolge der in den letzten Wochen durch Bulgarien vorgenommenen Verstärkung der militärische Stellung an der bulgarisch-türkischen Grenze wurden seitens der Türkei geeignete Maßnahmen in aller Stille aber in umfassender Weise vorgenommen. Die vor handenen militärischen Positionen wurden auf Kriegsstärke gebracht, neu ausgerüstet und verproviantiert; ferner sind auch eine Anzahl neuer Positio nen geschaffen worden. - Peking, 26. März. In der Nähe von Schicho in der Ost-Mongolei hat eine große Schlacht zwi schen Regierungstruppen und Revolutio nären stattgefunden. Die Regierungsarmee wurdegeschlagen unv verlor 1500 Tote, die Rebel len haben 200 Tote zu verzeichnen. V m 25 ölär? 1812 Ll, ZV kriöllxsksUseÜLtt, v««t»ed« kollO. s kteieüssvlsü»« 81.80 S'/, „ s .4 4 „ 101.2 s ?r«u»si,ek« Oovsols 81.8 nn S .4. 4 n » WI.8V g 8bcüs. Uno!« 812b S'j, 8L.L». 8t»»ts»llleül« 95.5: H«llUll»L»1 Llllsld«». >>!. OüeillMtser voll 1889 98. 8'!. „ n n ISO- SS 25 4 Olimnll. 8tr»»sslld.-^lll. v. 1902 1A.U: 4 Oüeillniüier 8t»ckt»lll. voll 1908 16c.2b WM" (über Nacht trocknend), "MU HeL-Acrrben Schablonen WM- Mnsel MU empfiehlt VMMIi'r Drogerie. W« lv—üb HI Zem im ganzen oder geteilt, für Geschäfts zwecke passend in der Oberstadt zu mieten gesucht. Offert m. Preisan gabe unt. SO an die Exp. d. Bl Die Wohnung des Herrn H. Schönfelder, Uhdestraße ist anderweit zu vermieten und vom 1. April an beziehbar. Näheres durch Hrtsr Tüchtiger i Schiffchen-Aufpasser bei hohem Lohn sofort gesucht. Lsataravvzx O. Flotter Drucker sofort gesucht. »»rtkel L »artal. 3 j, Orsscksll« 8t»ckt»lll. v. 1905 8^ 8g 4 ,, n v- IS« Iw. 4 blcysasdm-s. 8t»ät»o1. v. 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