Volltext Seite (XML)
luudui» z»>» Vc-lric-i'« t>cr «lly'tiviriichaft, cimchy k>>-» Vr»n»lwei» schuiUs. zu», Abh.Ulc» iiff«»ttich«c Tanzvcigniig«», zur Veruuslcil. lu»y von Liugspirlru sowie zuni Vusipo»»«» und Urippc-nsotzk» für da» Äruudslii^ 'Rr 2«, daselbst (Gasthof zum Löwen), da» Geiucti des Mar «inner in Bockau uin Erlaubnis zum Be triebe der GaslwiNschast, eiusclst. des Arunntweinschnnks, zum Ab balten öffentlicher 'Tans.netzzniuzeu. Bernustalten von Jingspielen soivie zum Ausspannen und .«rippensetzen siir das Gebäude Nr. 2>^ daselbst i^astbof zur Zonn«), »>> das besuch des Kellners 'Albert «chlimper in (Yriinhain uu> Er laubnis zum Betriebe der Zchanlwirlsckmn, cinschl. de« Vrnnnt- weinschani«, in dem Gcvände Nr. u Abt. !! daselbst (König Al- dert-Turm aus dem «piegelwald». 2«Y das Gesuch des Restaurateurs Gustav Lorenz in Hnndsbubel um Genehmigung zur Errichtung einer Gros;- und Kleinoiehschlächterei- anlage in seinem Grundstöcke 'Nr. N l daselbst. 21, daS Gesuch des Arno Georai in Raschau um Erlaubnis zum Ausschank vou attohottreien Getränken iu seinem Hause 'Nr. M I! daselbst (das meitergebende Gesuch um Genehmigung zur Veran- staltung vou Zingspieien ivnrde abgelehnl). Zu den beabsichtigten Zergliederungen der Grundstücke Blatt 1U4 de« Grundbuchs siir Raschau und Blatt 4 des Grundbuchs siir Ober- stiltjenarün wurde Tispensalivu erteilt. Besiirnwrlung sanden die Onsgesege der Gemeinden Vurkhardis- ariin, Griesbach. Itrritwald, ')!eudörsel. Zteinheidel, Albcrnau, Beier feld. Oberstichengriiu. Grünstndtel, Wildenau. WittigSthal, 'Niederschle- ma. Ruterogriin. Steinbach, Muldenhammer und Neidhardtsthal über die Eiureichung der Unterlagen siir die Baugenehmigungsgesuche, sowie Borschristeu in der neu ausgestellten Sparkassenordnung für Bockau, die ministerieller Dispensation bedürfen. Nicht genehmigt wurden 1) Die von der Gemeinde Lindenau geplante Veräusserung zweier Areiustiickr. 2, das Gesuch des Materialwarenhändlers Ottomar Hugo Kraus; in Pohla um Erlaubnis zum Branntweinkleinhandel im Hause Nr. 21 daselbst, ch das Gesuch des Gastwirts Franz Emil Boigl in Zohnnngeorgen- stadt um Erlaubnis zur Abhaltung vou Tanzvergnügen und zur Veranstaltung von Singspielen und Theatervorstellungen in dem auf seinem Grundstücke Nr. 117 geplanten Saale, 4s das Gesuch des Privatmanns Otto Hugo Lauckner iu Ohersachsen- seld um Erlaubnis zur Erricbtung einer neuen Gastwirtschaft daselbst. Als Mitglied des Bezirksichägungsausschusses bei der staatlichen Schlachtvichversicherung wurde anstelle des verstorbenen FuhrwcrkSbc- sitzers C. H. Gruner in Johanngeorgenstadt der Bäckermeister Guido Espig daselbst gewählt und als Sachverständiger für die Schätzung landwirtschaftlicher Grundstücke beim Kgl. Amtsgericht Aue der Guts besitzer Heinrich Peuschel in Auerhammer in Vorschlag gebracht. Einer Anzahl fleißiger Klöppelschülerinnen in Crandorf wurden Geldprämien und den mit dem Hochwassermeldedienst betrauten Per sonen Gratifikationen im Gesamtwerte von l4l>Mk. zugebilligt. Eben falls au« Bezirksmitieln ivurde einer lungenkranke» Fabrikarbeiters ehesrau in Aue eine Kurbeihilf« von 5l> MI bewilligt. Ferner beschloß der Bezirksausschuß, die Lungenfürsorgestellen im Bezirk«, die sich bc- währt haben, aber noch mehr als biSber in Anspruch genommen wer den möchten, sortbestehen zu taffen. Neber die kineinatographischen Vorführungen im Bezirke sollen neue Vorschriften erlassen werden. Bezüglich der Kläranlage des BleicbereibcsitzerS Kurt Diedrich Osbahr in Oberaffalter nahm der BezirkSauSscktnß »och keine Stellung; er wird vorerst eine Besichtigung der Oertlichkeiten vornehmen. Deutscher Reichstau. 22. Sitzung vom 7. März. Der Etat des Reichsamt des Innern wird jortge- setzt. Den Reigen eröffnete heute der Genosse Pens, der nach allem möglichen schließlich sich eingehender mit der Landarbeiter und Gesindefrage beschäftigte. Herr Pfeiffer vom Zentrum ritt jein Steckenpferd, das Theatergesetz, um dann noch ein bischen in Mittel- standspolitit zu machen Dann zur Abwechselung wie der einmal ein alter Parlamentsveteran, Graf Kani!;, der sich selbstverständlich über die Wirtschaftspolitik er ging und scharfe Pfeile gegen die Linke abschoß. Auch seine alte Forderung oer Einführung von Maximal und Minimaltarifen fehlte nicht und die hohen Lebenonnt telpreise schob er unter Protest der Linien dem Zwi schcnhandel in die Schuhe Nachdem der Nationallib? rale Götting mit einem Lobe auf die Sparkraft des deutschen Volkes debütiert hatte, kam als letzter Ned ner gleichfalls ein Neuling, der Fortschrittler Wein Hausen, der das alte Danziger Mandal Rickerts jetzt inne hat Er befaßte sich in der Hauptsache mit der Frage der Tarifverträge und der Eiuigungsämter. Nun mehr aber hatte man genug. Herr Delbrück erhielt sein Gehalt bewilligt und die weitere Beratung wurde auf Freitag vertagt. Mittags ist die Präsidenten mahl. Tächsischcr Landtag. Dresden, 7. Mürz. l. Kammer. Zunäck't wird das Kapitel 34 des ordentlichen Etats für !9;2,13, Ordenskanzlei betr., soivie die Kapitel 31 bis 34 des Re chenschaftsberichts für 1908/09 ohne Debatte nach den Anträgen der Deputation erledigt. Bei der Schlußbc ratung über Kapitel 42 des ordentlichen Etats, Mi nifterium des Innern betr., erilärt Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt auf eine Anfrage, das Mi nifterium beschäftige sich bereits seit Jahren mit Maß nahmen, um die vorliegenden Baupläne schneller er ledigen zu könne«. Im allgemeinen habe sich jedoch das sächsische Baugesetz durchaus bewährt. Nach wei terer unerheblicher Debatte wird das Kapitel nach der Vorlage genehmigt. Desgleichen sinken die Kapitel 62 bis 69 des Rechenschaftsberichts für 1908/09, Departe ment des Innern betr., antragsgemäß ihre Erledig ung, wobei die Etatsüberschreitnngcn nachträglich be willigt werden. Es folgt die Schlnßberatung über meh rere Petitionen. Nächste Sitzung morgen Vormittag V.1L Uhr. Dresden, 7. März. 2. Kammer. Die Zweite Kammer bewilligte zunächst für die Erweiterung des Bahnhofes Breitingen-Regis 739'4)0 Mark nach der Vorlage und erklärte fich weiter damit einverstanden, daß die im vorigen Haushaltsctal für Erbauung einer schmalspurigen Dampfeisenbahn mit 0,75, Meter Spur weiter bewilligte« 790000 Mark zum Bau einer dem Personen und Güterverkehr dienenden elektrischen Bahn mit einem Meter Spurweite vom Bahnhofe Klingen thal nach Untersachsenberg verwendet werden Ferner bewilligte man zur Erweiterung des Bahnhofes Neu- mühlc 268 000 Mark. Hieraus felgte'dic Schlußbera tung über mehrere Eisenbahnpelitionen. Ma« beschloß, die Petition des Gewerbevereins G.'yer und Genossen um Einführung der Schmalspurbahn Thum Geber in den Bahnhof Annaberg auf sich beruhen zu lasse». Eine längere Debatte rief die Petition des Gcwcrbevereins zn Bärenstein nnd Genosse« uni Erbauuna einer voll spurige« Eisenbahn von Bärenstein nach Oberwiesenthal hervor. Die Abgg. Dr. Dietel Fortschr Vp. i und Roch Fortschr. Vp.) weisen aus die gänzlich unzulänglichen Eisenbahnverhältnisse auf der Schmalspurbahuliuie Ernn-.ahl Oberwiesenthal Yin und bitten dringend nm Abänderung derselbe« Der Finanzmimster v Seydewitz erklärte, daß er die An führungen des Abg. Roch znrückweisen müsse. Auf die ser Lchmalspurbahu seien im Vorjahre nnr 10000 Per jouen und 26 000 Tvnueu Güter befördert worden. Das seien außerordentlich geringe Ziffer». Darauf wird die Petition, dem Deputationsantrag entsprechend, auf sich beruhen gelassen, ebenso die Petitionen der Gemeinde Vertretungen zn Jöhstadt, Wcipert i. B und Pleil Sor- genthal i. B. um Weitcrsühruug der Eisenbahn Wol kenstein Jöhstadt nach Weipert i. B. und die Pelitio »en der Gemcinderätc zu Auerhammer, Zschor- l a u und A lberua u, sowie die Auschlußpetitivneu des Sladtrats zu A u e und des Gemeinderats zu S o s a um E r r i ch t u n g e i u e r P e r s o « e u h a l t e st e l l e und einer Güterabfcriigungsstelle in Auerhammer. Dagegen wird die Petition des Gemeinderats zu Bockau wegen Errichtung einer einfachen P e r s o u e n h a l t e ste l l e an der Linie Aue Adorf der Regierung zur Kenntnisnahme überwie s e n. Nächste Sitzung Freitag 12',R Uhr. Wit Berbrecher nbersiihrt werden. Der Berliner Kriminalkommissar Hoppe hat den Mörder der Familie Schultz bekanntlich durch die ganz unvermittelte Frage: „Und was haben Sie mit deni Sparkassenbuch gemacht? so überrascht, daß sich der Mörder selbst verriet und als überführt gelten konnte. Diese unscheinbare Frage war jür den Gang der Untersuchung von größter Bedeutung, oa man dem Mörder sonst seine Tat voraussichtlich nicht hätte nachweisen können. Bei der Verschlagenheit, mit der di.- Mörder Vorgehen, und bei der Möglichkeit, fich schon '"v henlang aus eine Vernehmung bei etwaiger Verhaftung vorzubereiten, ist es ost sehr schwer, schon während der Untersuchung den Fall ruszuklären. Doch ist es bereits einige Male geglückt, mit psychologisch so fein gearteten Fragen wie der des Krrmiualkommis sars Hoppe den Verbrecher zum Geständnis zu bringen. Es waren das stets Fragen, die in das Seelenlei ben der Verbrecher tief hineinleuchteten und sich ganz unbemerkt in ihre Gefühlswelt einschlichen. Der Mör der hat sich vorher genau zurechtgelegt, daß er di? se oder jene Antworten auf die Frage, ob er der Schul digc ist, gibt Audererseits aber lebt er ganz in de«, Bewußtsein des Verbrechens. Darum haben Krage«, die das Verbreche« vvrausjetzc«, stets Erfolg? gehabt. Der amerikanische Verbrecher Poulson wurde z B. aus folgende Weise überführt: Der Kriminalkommis sar hatte die Photographie oes Ermordeten vor sich. Erst leugnete Poulson, den Manu je gesehen zu habe«. Der Kriminalkommissar ging dann weiter auf deu Mord gar uicht ein, sondern fragte den Verbrecher nach seinem Vorleben. Dabei studierte er unausgesetzt die Photographie. Während oer Unterhaltung fragte er den Mörder, indem er auf eine Wunde wies: „Womit kanu eine so eigenartige Wnnde beigebracht worden sein?" Der Mörder antwortete schnell: „Mit einer dreieckigen Feile." Damit hatte er sich verraten. Nach wenigen Minuten gestand er sein Verbrechen ein. Noch eigenartiger war das Vorgehen des franzö sischen Kriminalkommissars Simon. Er ließ den Zivil lungsbruder des Ermordeten während der Untersuch ung plötzlich im Nachtgewand der Mord war zur Nachtzeit erfolgt eiutreteu. Bei dem Anblick des Mannes, der dem Ermordeten sprechend ähnlich sah, schrie der Mörder gellend auf . „Er lebt!' Jetzt gab er zu,-das Attentat auf deu Manu gemacht zu habe«. Er wollte ihn ermorden und glaubte auch, daß er tot sei. Zu spät erfuhr er erst, daß er einer Täuschung zum Opfer gefallen sei, und daß er den Mann wirklich ermordet habe. In jeoeni eiuzeluen Falle sind natür lich besondere Maßnahmen und Schritte notwendig. Die beiden Deserteure. Roman an« den; Seeleben. Bo» Heinz E'M onts. (9. Fortsetzung.) Minseuer-Sand-Feuerschiff hatte man gerade passiert. Träge wiegte es sich vor seinen beiden Ankern. Auf und nieder, hin und wieder, in ermüdend gleich, mäßigem Rhythmus. Nun naäm man den Kurs über den andern Bug und in den Segeln war ein minutenlanges Klappern und Schlagen. Aber schon dot der „Blitz" dem frischen Ost sein blankes Tuch von neuem dar zum Kuß und verfolgte weiter seine Bahn, entgegen dem im fernen Grau eben sichtbaren Helgoland. Im Rücke« versank die wie ein Arin vorgestreckte KUsle. Weiße Dänipfe wallten und wogten hin und her und zeigten auf Minuten klaffende Riffe, wie das geborstene Deck eine» gestrandeten Wracks. Da sah man den Himmel in mattem Rot. Aber der Hauch der Wasser wälzte sich bald wieder vor da» entzückende Bild und es war alles wieder ein bleiernes Grau. Dann wurde die Dämmerung zur wesenlosen Nacht, durch» wirbelt von milchigem Dampf. Aber gegen Mitternacht klarte es auf. Ein großer leuchtender Stern, warf das Feuer von Hel goland seine Strahlen auf die schwarze Fläche und wob in die einen breiten blinkenden Streifen. In dem glitt der „Blitz" dahin, wie in einem Strom von flüssigem Gold, bis er im Nordhafen der Insel an einer Boje lag; träumerisch und umflossen vom Silber des neuaufgegangenen Mondes. Am nächsten Nachmittag ging man an Land. Mit Waßmann war in den letzten oierundzwanzig Stunden eine völlige Veränderung vorgegangen. Es schien, als ob die kurze Seefahrt die Erinnerung an seinen Kummer aus seinem Gedächtnis weggewischt hätte mit milder Hand, als ob der frische Ost sie fortgeblasen hätte, zerstreut nach allen zweiunddreißig Strichen des Kompasses. Munter war er wieder und guter Dinge. Er benutzte mit den Kameraden, der Kenntnis halber, das Lift nach dem Oberland und freute sich der schnellen, ihm noch neuen Beförderungsart. Er macyte auch mit ihnen einen Rundgang um das kleine Eiland und sah andachts voll hinab auf die wunderbar grünen Weiten. Gen Norden, Süden und Westen erstreckte es sich wie eine gewaltige Wiese, in deren Halmen des Windes Odem geht und schien in seiner Unendlichkeit des Schöpfers Allmacht zu preisen. Endlich stand er init den Maate» bei der Salutbatterie. War das eine Fernsicht. Dort im Nordosten, mitten im Wasser ragte der Kegel des berühmten Leuchtturmes auf dem roten Sand, blitzend im Hellen Sonnenlicht. Weiter rückwärts schien die Küste zwischen Wasser und Horizont zu schwimmen. Ein dunkler Streifen, gleichwie von brauner Pappe. Drüben, dicht bei der Insel schimmerte mitten im Wasser ein gewaltiges spitzenbesttztes Laken. Die Düne, an deren Rand sich die Wogen brandend brachen. Man sah deutlich die kleinen Fähnchen über den zahlreichen Sandburgen im Winde flattern und unterschied die dunklen Köpfe der Badenden im Wasser. Und belebt war das weite Panorama von Dutzenden von schwellenden Segeln und Tausenden von flatternden Möwen. Deren Geschrei erfüllte weithin die Luft und mischte sich mit dem immerwährenden Branden, das gefräßig am Fuß der buntgestreiften narbigen Felsen nagte. Auch das Postboot war gerade gekommen. Ein schmucker weißer Dampfer, mit gelben Schornsteinen und gewaltigem Radkasten. Er hatte eine Menge Passagiere mitgebracht. Die Reede wimmelte von Booten, die die Ankömmlinge an Land setzten. Da eilten auch die Matrosen hinab zum Strand. Schon unterhalb der die beiden Inselteile verbindenden Treppe begegneten ihnen die ersten der soeben Eingetroffenen. Bleichwangige erholungsbedürftige Städter, die hier am Busen der Natur, in den Armen des Meeres Genesung er hofften und die von Gesundheit strotzenden Matrosen mit neidischen Blicken betrachteten. „Da sieh," sagte Neu plötzlich und gab Waßmann einen Rippenstoß, „ist das nicht Antjen Schürmer?" Sie war es, sehr elegant angezogen. Totenbleich und mit abgewandtem Gesicht. Auch sie hatte Waßmann schon von weitem erkannt. Neu lachte hell auf. Waßmann schaute ihr nach. Wie entgeistert. Dann lachte auch er. „Hallo, Boys," kam es überlaut aus seinem Munde, „nu sin wi lang genaug rumlaupen. Nu lat uns eenen trinken." Herrgott, was war er doch für ein Esel gewesen. Um die da hatte es monatelang in seinem Innern gehockt, wie stumpf sinniges Grau. Um die da hatte er sich unterkriegen lassen, ein jämmerliches Dasein geführt. Um die dal Aber nun fühlte er sich frei und reckte seine Glieder. Im „Fliegenden Holländer" gingen die Maaten vor Anter und tranken bis zum Abend. Dann stiegen sie wieder hinauf zum Oberland. Breitspurig und in den Hüften sich wiegend durchschritten sie die engen Gäßchen mit den kleinen, aber sauberen Häuschen. Die waren von der Seeluft gar bunt geworden. Ja, die Seeluft! Die nagt am Gestein und frißt die Farbe. Aber die Matrosen freuten sich. Das roch hier alles so schön nach Seemannschaft und die Fische, die überall in den Gärtchen hingen zum Trocknen, weckten in ihnen alte liebe Bilder. Schließlich landeten sie im „Klüverbaum". Das war ein Lokal, wo zweimal in der Woche Tanz stattfand und wo sich die Fischer mit ihren Mädchen trafen. Neuerdings kamen auch Artilleristen von der Besatzung. Erst sah man sie schief an und es kam oft zu Zänkereien, bei denen es mitunter derbe Hiebe setzte. Aber zuletzt vertrug man sich ganz gut. Es herrschte bereits reges Lebe». Zahlreiche Fremde, die zum Zuschauen heraufgekommen waren, ließen den Tänzern Bier reichen, soviel sie nur wallten, und man machte von dieser Freigebigkeit reichlichen Gebrauch. Auch die drei Matrosen drehten üch bis zur nahenden Mitternacht und Waßmann war einer der Lustigsten. Die Uhr verkündete die zwölfte Stunde, als man im Boot eines Helgoländers nach dem „Blitz" hinüberfuhr. Im tiefen Blau des Nachthimmels standen die weiß- blanken Sterne; über den Wassern glühten gleich rötlichen Augen die Staglaternen der ankernden Fahrzeuge. Vom Oberland her wechselte man mit eine;» Dampfer Signale. Grüne, rote und weiße Blinke. Eine tiefe Stille lag über der Reede. Aber es war die Ruhe vor dem Sturm. Der lag seit Wochen in Ketten und Banden. In jener Nacht aber sprengte er seine Fesseln und nahm gegen Süden seinen Flug. Und Waßmann, der die Wache übernommen hatte, erhob seine Stimme und rief die Kameraden an Deck, zn rüsten und zu wehren. Ein über das andere Mal verbeugte sich das Schiffchen vor dem tobenden Sturm; es zerrte und riß an dem stählernen Kabel, das es an der Boje festhielt, und ächzte und stöhnte. Und plötzlich gab es einen klingenden Ton. (Fortsetzung solgt.) BermWe NaHrtHteu. Das Urteil im Czenstochauer Mord- Prozeß. Im Mordprozetz gegen die Klosterbrüder Da ni mu- Maczoch und Genossen in Czenstochau lautet das Urteil: Damas ius Maczoch erhielt 12 Jah re Zwangsarbeit, Hele«e Maczoch 2 Jahre Ge fängnis unter Anrechnung der einjährigen Untersuch ungshaft, Starts chewskiü Jahre Zuchthaus, O l e-- sinski 2>/j, Jahre Zuchthaus, Panko 4 Monate Ge fängnis, Blaseks witsch 1 Jahr Gefängnis, Ziga- nowski 7 Tage Arrest; Petkewitsch wurde freige- svrochen. -General Booth erblindet. Der greis- Füh rer der Heilsarmee, General Booth, der gegenwärtig eine Jnspeltionstour durch Holland unternimmt, ist to tal erblindet Möglicherweise gelingt es, durch eine Operation wenigstens die Sehkraft des linken Auges zu retten. Ein Hochzeitszug erfroren. In der NS he von Kologriw (Gouvernement Kostroma) ist ein Hochzeitszug vvu 13 Personen während eines Schnetz- sturmer erfroren. Dumas und seine „Drei Musketier e." Mehr als drei Jahre hindurch war Dumas mit den „Drei Musketieren" beschäftigt: von all seinen Romane« sind sic stets sein Lieblingswerk gewesen Noch kurz vor