Volltext Seite (XML)
tsn 1n »stelle« Lt. WlllNg )t Leip- dte«s- 1 8. ds. abmds Ihr. hesEr- wird t»uck. auf 2. neues Offert, m die lce -elbst- n ie. «re. ivon «. ifort t 5^ ll srt. IN sld. Zu >rei Mtr- un- Änzeigeb latt für den ^mtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschlietzl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen kieichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Mldenthal usw. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 87. Jahrgang. —— Somtag, den 6. November -U SS8 Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr 210. Anträge ms Eintragung mm Wasserbemtzmigeu in das Wasserbuch. Die Königliche Amtshauptmannschaft ordnet zur Vermeidung mannigfacher, durch unvollständige Angaben hervorgerufener Verzögerungen an, daß in Zukunft die Anträge auf Eintragung der Wasserbenutzungen in das Wasserbuch ««mittelbar bei de« Ort-be- härde« einzureichen sind. Im übrigen bringt die Königliche Amtshauptmannschaft ihre Bekanntmachungen vom 28. Dezember 1909 und vom 21. Juli 1910 — abgedruckt in Nr. 1 und 170 des Erzge- birgischen Volksfreundes vom Jahre 1910 — erneut in Erinnerung. Schwarzenberg, am 28. Oktober 1910. Die Königliche Amtshauptmannschast. in w Den Jahrmarkt betreffend. Anläßlich des am 7. und 8. November dieses Jahres hier stattfindenden Jahrmarktes wird hiermit folgendes angeordnet: 1) Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag abend 10 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntage kann bereits nachmittag von 3 Uhr ab mit Eß- und sonstigen Waren feilgehalten und können Karussells, Schau- und Schießbuden geöffnet werden. 3) Das Feilbieten mit Bier, Branntwein und anderen geistigen Getränken ist verboten. 4) Alle von Privaten auf dem Marktplatze errichteten Schau- und Verkaufsbuden, Stände, Karussells, Schaukeln usw. müssen mit einer deutlich lesbaren Firma ver sehen sein, welche den vollen Vor- und Zunamen, sowie Wohnungsangabe des In habers enthält. 5) Das Wegwerfen von Papier und anderen verunreinigenden oder den Verkehr be einträchtigenden Gegenständen ist auf dem Marktplatze strengstens verboten. Die Inhaber von Buden und Ständen sind verpflichtet, den Platz vor und neben den selben von dergleichen Abfällen jederzeit rein zu halten. 6) Der Verkauf sogen. Radauflöten und das Spielen mit solchen auf dem Marktplatze und außerhalb desselben ist verboten. 7) Buden, in denen Eß- und sonstige Waren feilgeboten werden, sowie Karussells, Schieß- Schaubuden sind abends spätestens um 10 Uhr zu schließen. 8) Nach Beendigung des Jahrmarktes sind die Buden zu schließen und die Waren von den offenen Ständen zu entfernen. Das Einpacken der Waren in die Kisten muß spätestens um 11 Uhr abends beendet sein. Das Abfahren eingepackter Kisten und gepackter Waren ist noch an dem darauffolgenden Tage gestattet. 9) Das Stättegeld wird auf dem Marktplatze eingehoben. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen in Ziffer 1—8 werden, soweit nicht be reits in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 2. November 1910. L. In dem KonknrSverfahre« über das Vermögen des Kaufmanns Uu«» Konfektions- und Manufakturwarengeschäfts-Jnhabers der Firma Suxo in Kiöeu- stock soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schlußverteilung erfolgen. Es stehen hierzu 10717 Mark 76 Pfg. nebst neueren Zinsen der Hinterlegungstellen zur Verfügung. Zu berücksichtigen sind 123b M. 95 Pfg. bevorrechtigte und 50483 M. 66 Pfg. nicht be vorrechtigte Forderungen. Ein Verzeichnis dieser Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkursge richts zur Einsicht für die Beteiligten niedergelegt. Eibenstock, den 4. November 1910. Der Kontursverwalter. Rechtsanwalt Lottermofer. 10. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Dienstag, dm 8. November 1910, abends 8 Mr im Sitz««gssaale des Rathauses. Eibenstock, den 5. November 1910. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hirschberg. 1) Beschlußfassung wegen Erwerbung eines Grundstückes im sogenannten Kessel für eine Schleusenvorflut. 2) Neueinschätzung des Stadtgutes zur Brandversicherung. 31 Vornahme einer Ratten- und Mäuseoertilgung in den städtischen Schleusen. 4) Stadtverordnetenwahl betr. 5) Bewilligung eines Beitrages für die Abgebrannten. Hi«ra«f geheime Sitzung. Bekauutmachung für die Kirchgemeinde Eibenstock. Es wird hierdurch nochmals bekannt gegeben, daß die Ergänzungswahl für den Kir chenvorstand Sonntag, dm 13. November dfs. Is., norm. 11—12 Mr, in hiefiger Kirche stattfinden soll. Von den stimmberechtigten Gemeindegliedern, welche sich durch Aufnahme in die Wählerliste das Recht zur Teilnahme an der Wahl erworben haben, sind zu wählen: a. von den Wählern aus der Stadtgemeinde Eibenstock 3 Vertreter, welche für die nach 8 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung vom 22. Novem ber 1906 ausscheidenden Herren Fabrikant Karl Seidel und Holzschleifereibe sitzer Wilhelm kluger hier, sowie für Herrn Kommerzienrat Wilhelm Dörffel hier, welcher sein Mandat vorher niedergelegt hatte, auf sechs Jahre zu wählen sind, b. von den Wählern der Landgemeinden 1 Vertreter für den nach dem oben angezogenen 8 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung ausscheidenden Herrn Gemeindevorstand Friedrich Vogel in Wildenthai. Wählbar sind nur selbständige Hausväter der Kirchgemeinde von gutem Rufe, be währtem christlichen Sinn, kirchl. Einsicht und Erfahrung, welche das 30. Lebensjahr vol lendet haben und keinen der Gründe gegen sich haben, welche von der Aufnahme in die Wählerliste ausschließen. Sämtliche Obeugeuauutc« find wieder wählbar. Eibenstock, den 4. November 1910. Das ev angel.-luth. Pfarramt. Der kommende Etat. In der nahe bevorstehenden Sitzungsperiode des Reichstags wird neben einer Reihe sozialpolitischer Auf gaben der Etat die Hauptrolle spielen. Wie bereits vor einiger Zeit mitgeteilt, ist der Etat diesmal mit der größten Sparsamkeit aufgestellt worden, und der Reichskanzler scheint nach Aeußerungen, welche in der Presse durchgesickert sind, auf dieses Werk sehr stolz zu sein. Leicht dürfte dies nicht gewesen sein, und es wird zugegeben, daß der Budgetabschluß nicht ohne Schwierigkeiten zu erreichen gewesen ist. Herr von Bethmann-Hollweg blieb in seiner Stellungnahme fest, keine Forderung ohne Deckung zu bewilligen und von neuen Steuern abzusehen, und der Reichsschatzsekre tär, der in dieser Hinsicht mit dem Reichskanzler voll übereinstimmte, fand obendrein bei den Süddeutschen, besonders bei den Bayern, eine wertvolle Unterstütz ung. Das Reichsschatzamt ließ sich, wie ein zuweilen aus offiziösen Quellen gespeistes rheinisches Blatt zu melden weiß, von dem Grundsätze leiten, nur für solche Ausgaben Anleihen aufzunehmen, die einen werbenden Charakter tragen. Mlenthalben hat sich aber das Prin zip nicht durchführen lassen, man hat sich damit begnü gen müssen, bei allen Ressorts kräftige Abstriche zu machen, und Herr Wermuth ist auch nicht davor zu rückgeschreckt, dem Kriegsminister ein Beträchtliches von feinen Forderungen abzuhandeln, man spricht davon, daß er sich eine Streichung von 20 Prozent der Mehr forderungen habe gefallen lassen müssen. Unter die sen Umständen sollen sich die Mehrausgaben des neuen Quinquennats für das nächste Finanzjahr auf nur 8 Millionen Mark belaufen; die Deckung soll in der vom Reichstage noch zu bewilligenden Wertzuwachssteuer noch gefunden werden, deren Erträgnis auf ca. 13 Millionen Mark geschätzt wird, sodaß der Rest von 5 Millionen für die Veteranenbeihilfe verbleiben könnte. Insgesamt sollen nach Mitteilung des genannten Blat tes von den ursprünglichen Forderungen im ganzen rund 50 Millionen Mark im Extraordinarium gestri chen worden sein. Unter dieser Sparsamkeit haben in erster Reihe die Beamten zu leiden, für welche nur verschwindend wenig neue Stellen geschaffen worden sind, während die sonst übliche Beamtenvermehrung meist den Etat nicht unbeträchtlich hinaufschraubte. Dann sollen auch keine Neubauten vorgenommen wer den, nur in solchen Fällen, wo ein Neubau unter keinen Umständen vermieden werden kann, sind im Etat Po sten eingestellt, die keine kostspieligen Bauten zulassen. Im Kolonialetat hat man durch den glücklichen Um stand sparen können, daß unsere Kolonien sich weiter günstig entwickeln und keine kostspieligen Kriege und Expeditionen zu unternehmen waren, sodaß der bis herige Reichszuschuß um mehrere Millionen herabge setzt werden konnte. Dagegen hat man bei der Marine eine Verminderung der Ausgaben nicht ermöglicht, viel mehr dürften sich diese um mehrere Millionen ver mehren. Insgesamt ist es gelungen, sowohl im Or- dinarium wie im Extraordinarium zusammen 100 Mil lionen Mark zu sparen, ein Resultat, über welches Herr Wermuth sehr erfreut sein darf, wenn auch die Chefs der übrigen Ressorts minder gut gelaunt dreinblicken dürsten. Bedauerlich ist es nur, daß man nicht schon früher in gleichem Maße gewirtschaftet hat. Es gab eine Zeit, wo man in einzelnen Ressorts mit vollen Händen ausgab und eine bewilligungsfreudige Mehr heit im Reichstage hatte; mochte auch im Reichstage gestrichen werden, man hatte sich bei den Forderungen seitens der Reichsämter dementsprechend eingerichtet. Wäre man schon früher so verfahren wie heute, dann wäre die Pumpwirtschaft nicht eingerissen, und man hätte die jüngste Reichsfinanzreform mit allen ihren bösen Begleiterscheinungen auf politischem Gebiete ver meiden können. Tagesgeschichte. Te«tschla«d. — Die Kaiserzusammenkunft in Pots dam. Der Hofzug des Zaren traf Freitag vormittag 10 Uhr pünktlich auf der Wildparkstation ein. Als der Zar seinem Salonwagen entstieg, schritt Kaiser Wil helm ihm entgegen und beide Monarchen umarmten sich außerordentlich herzlich und küßten sich mehrere Male. Daraus wurden die beiderseitigen Gefolge vorgestellt. Der Zar unterhielt sich mit jedem einzelnen der Gene räle, auch mit dem Reichskanzler und dem Staatssekre tär von Kiderlen-Wächter längere Zeit in deutscher Sprache. In seiner Begleitung befanden sich der rus sische Hofminister Baron Frederiks und der Verweser des russischen Ministeriums des Aeußeren Sasonow. Der Zar, der die Uniform seines Kaiser-Alexander-Gar- de-Grenadier-Regiments mit der historischen Blechmütze angelegt hatte, schritt die Front der Ehrenkompagnie unter den Klängen der russischen Nationalhymne ab und begrüßte dann das Offizierkorps. Hierauf ließ der Kai ser die Ehrenkompagnie in Sektionskolonnen defilieren. Durch das Fürstenzimmer geleitete hierauf der Kaiser den Zaren zu dem bereitstehenden offenen vierspännigen Wagen, in dem Zar Nikolaus zur Rechten des Kaisers Platz nahm. In kurzem Trabe setzte sich nun die Equi page unter dem Hurra der Truppen in Bewegung. Durch das Trrrppenspalier ging die Fahrt zum Neuen Palais. Nachdem die Monarchen den Wagen verlassen hatten, begab sich der Kaiser mit dem Zaren auf die Gartenterrasse, um den Vorbeimarsch der spalierbil denden Truppen abzunchmen. Es schloß sich dann ein