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beim Frettieren, abzufangen. Die modernen Wildjäger wa ren in einem dreiräderigen Auto von Meißen herübergekom men. Bereits am Tage zuvor übten sie ihr .Gewerbe' bei Reinersdorf auS, ohne daß eS gelang, sie zu stellen. — Polenz bei Pirna, 2. November. Ein Auto mobil aus LangburkerSdorf, in dem der Fabrikant Harimann, dessen Frau, sein Sohn und dessen Braut saßen, fuhr am Sonntag die steile Karrenbergstraße in rasendem Tempo hinunter. Der Führer deS Autos ver lor dabei die Gewalt über dasselbe, worauf daS Auto nach einigen kurzen Bogen die rS machte, seitwärts umkippte. Die Insassen wurden herausgeschleudert, während das Auto eine kurze Strecke auf dem Fußwege weilrrfuhr und dann in den Straßengraben fiel. Frau Hartmann hat einen Schädelbruch davongetragen, an dessen Folgen sie gestern verstorben ist. Die andern Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon. - Bautzen, 2. November. Ein schrecklicher Unglücks fall hat sich heute vormittag in der Hochauf- schen Spinnerei ereignet. Der Arbeiter Beutner geriet mit dem linken Arme in einen im Gange befindlichen Wolf, wodurch ihm der Arm vollständig vom Körper getrennt wurde. Beutner, der in das Krankenhaus überführt wor den ist, ist 56 Jahre alt und verheiratet. — Die königliche Kommission für daS Veterinärwesen hat über die am 31. Oktober d. I. im Königreich Sachsen herrschenden ansteckenden Tierkrank heiten einen Bericht herausgegeben. Nach diesem Bericht herrschte Milzbrand in 6 Gemeinden (6 Gehöften), Rausch brand in 4 Gemeinden (4 Gehöften), Maul- und Klauenseuche in 4b Gemeinden (93 Gehöften), Räude der Pferde in 1 Ge meinde, Rotlauf der Schweine in 5 Gemeinden (5 Gehöften), Schweineseuche, einschließlich Schweinepest, in 7 Gemeinden (7 Gehöften), Geflügelcholera in 10 Gemeinden (10 Gehöf ten), Hühnerpest in 1 Gemeinde, Brustseuche der Pferde in 10 Gemeinden (10 Gehöften), Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde in 13 Gemeinden (13 Gehöften). — Nachtfröste und Wasserleitung. Mit Rücksicht auf die in nächster Zeit zu erwartenden Nachtfröste ist es bei freiliegenden oder sonst der Gefahr des Erfrierens leicht ausgesetzten Wasserleitungen zu empfehlen, die Lei tungsstränge nachts abzusperren, dabei aber die Entleerung der Leitungen nicht zu vergessen. Besonders leicht gefrieren auch die an dem Wohnhaus über Höfe, Gärten usw. nach Waschhaus, Stall und dergleichen Nebengebäuden führenden Wasserleitungen ein. Durch verständige und achtsame Be handlung der Leitungen kann viel Schaden und Verdruß verhütet werden. — Der vierte Sächsische Mittelstands tag, der bekanntlich am Sonntag, den 13. November d. I., von vormittags 11 Uhr ab in Dresden abge halten wird, findet im Konzertsaale des städtischen Aus stellungspalastes statt. Auf der Tagesordnung stehen einige sehr wichtige Fragen, die nicht nur für den ge werblichen Mittelstand, sondern auch für die Allge meinheit von Interesse sind. So die Reform un seres Submissionswesens und die Zuspitz ung der Arbeiterfrage, wie sie bei den letzten Streiks und Aussperrungen in die Erscheinung getre ten ist. — Ohne eine Umgestaltung unserer Submis sionsordnungen, die das verderbliche Unterbietunas- wesen großgezüchtet haben, kann der gewerbliche Mit telstand nie auf einen grünen Zweig kommen. Es ist deshalb mit Freuden zu begrüßen, daß die sächsische Regierung zur Beseitigung vorhandener Uebelstände be reitwilligst die Hand bietet. Die mit staatlicher Un terstützung erfolgte Gründung des Submissions-Am tes bildet den ersten Schritt zu einer auch von der Kö niglichen Staatsregierung ernstlich angestrebten Ver besserung des Submissions-Systems. Diese Frage ist für das Handwerk von solcher Wichtigkeit, daß anzu nehmen ist, daß keine mittelständische Körperschaft es versäumen wird, sich durch Entsendung von Delegier ten genau über die Sachlage zu unterrichten. — Nicht minder interessiert die Frage der Abwehr der das Ei gentumsrecht untergrabenden Forderungen der Sozial demokratie und der von ihr verhetzten Arbeiterschaft. Alle Arbeitgeberkreise sollten dahin wirken, allen tren nenden Parteihader im Bürgertume zu begraben und den Kampf gegen die sozialdemokratische Gefahr ge schlossen aufzunehmen. — Von ganz besonderer Be deutung für den Kleinhandel ist das Umsatzsteuerpro blem. Auf dem Mittelstandstage wird man nach Mit teln und Wegen suchen, endlich zu einem einigermaßen befriedigenden Ziele zu gelangen. Vielleicht wird man sich dahin einigen, daß bei der bevorstehenden Gemein desteuer-Reform für das ganze Land eine Steuer nach dem bekannten Chemnitzer Muster vorgesehen wird. — Da auch der Mittelstandstag für alle übrigen Gruppen des Mittelstandes etwas bieten wird, steht eine starke Beteiligung aus allen Teilen des Landes zu erwarten. U. L. Die Handelskammer Plauen macht die am Export nach Chile, Bolivien und Peru interessier ten Firmen ihres Bezirks darauf aufmerksam, daß der Handelssachverständige bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Valparaiso Herr Dr. Gerlach, der in den letzten Jahren Chile, Bolivien und Peru bereist hat, am Dienstag, den 8. November, von nach mittags 3 Uhr an auf dem Bureau zur persönlichen Auskunfterteilung anwesend sein wird. Den Interes senten ist Gelegenheit geboten, mit dem Herrn Handels fachverständigen einzeln zu verhandeln. Diejenigen Firmen, die von der Gelegenheit, den genannten Herrn Handelssachverständigen zu sprechen, Gebrauch machen wollen, möge dies, soweit dies nicht schon geschehen, der Handelskammer mitteilen. RLrrischcsZkug. Wenn man seine Wohnungstür hinter sich zuklappt, die Treppe hinuntersteigt und einen Bewohner seines Hauses trifft, so tönt's einem entgegen: „Mahlzeit!" — Trifft man auf der Straße einen Bekannten, so lüf tet der feinen Hut, schleudert einem sein „Mahlzeit!" zu und hastet weiter. — Besteigt man die Straßenbahn und findet darin zufällig Onkel, Tante oder Vetter, so heißt's gleich: „Mahlzeit, mein Junge! — Na, wie geht's?" — Geht man in ein Museum, betrachtet hier weltverloren ewige Kunstwerke, so wird man plötzlich unsanft wieder aus allen Höhen in die nüchterne All täglichkeit gerissen durch ein kräftiges „Mahlzeit! — Du auch hier?" Und siehe, es ist ein alter, lieber Freund, der uns sehr nahe steht, und der auch Mit ern sten Gedanken sich hier in die Heiligkeiten der Kunst versenkt, und trotzdem, trotz der hoch und erhaben stim menden Umgebung sein prosaisches „Mahlzeit" spricht. Ueberall, wo man steht, wohin man geht, ertönt dies närrische „Mahlzeit!" Es ist, als bestehe unser gan zes Sinnen und Trachten einzig und allein nur in dem steten Gedanken an Essen und Trinken, als hätten wir weiter nichts anderes zu tun, als immer nur unsere Füße unter einen wohlgedeckten Tisch zu strecken, als kennten wir keine andern Lebensgüter, keine anderen höheren Daseinsinteressen als Speise und Trank und unser leibliches Wohlergehen. Von sein?» Umgangsformen kann man auf den inneren Wert eines Menschen schließen. — Was müssen da Ausländer für einen Begriff von unserem Innen leben erhalten, wenn sie hören, auf welch gewöhnlicher, niederer sittlichen Stufe unser Gruß und Gegengruß steht! Ist unser deutsches Geistesleben wirklich so flach, haben wir Deutsche einander wirklich nichts Bes seres zu wünschen als eine gesegnete Mahlzeit? Wol len wir, daß man über uns hohnlacht, daß man von uns sagt, wir hätten nur tierische Interessen, denn wir rufen uns in der Freude des Begegnens „Mahlzeit!" zu? Es ist noch nicht lange her, daß diese Begrüßungs- sormel aufgetaucht ist, sie ist noch im Entstehen, brei tet sich weiter und weiter aus, und noch ist es nicht zu spät, dagegen zu kämpfen, daß sie sich vollends ein bürgert. Die alten Griechen und Römer riefen sich ein „Freue dich!" oder „Sei gegrüßt!" zu, in den Begrüß ungsworten unkultivierter Völker liegen herzliche, hö here Gesichtspunkte, und wir, die wir uns mit unserer immer tiefer und höher dringenden Kultur rühmen, kennen nichts Besseres als ein albernes „Mahlzeit!" Wie herzlich, wie freudig klingt das süddeutsche „Grüß Gott!" Freilich, wir Modernen, wir, die wir-so furcht bar klug sind, wir, die wir ja so trefflich zu wissen wähnen, wie es mit der Religion steht, wir Ueberge- fchetten und Ueberklugen schreiten ja über den Glauben hinweg, — hinweg über ein sinniges „Grüß Gott!", immer auf zu weiserem, höherem Geistesleben und fas sen alle Weisheit zusammen in ein nichtsagendes, närrisches „Mahlzeit!" Aber noch ist es Zeit, wenn auch höchste Zeit, die sen „Gruß" mit all seiner Torheit auszurotten, noch ist es Zeit, in unseren Gruß mehr hineinzulegen als den Gedanken des Essens und Trinkens, hineinzulegen deutsche Gemütstiefe, deutsche Herzlichkeit und Innig keit und ein deutsches Sichfreuen am Freunde. Wa rum wollen wir nicht bleiben bei dem trauten „Grüß Gott!" oder mit aufrichtigem Herzen wünschen „Gu ten Tag", und wenn wir von denen gehen, die uns nahe stehen, ihnen die Hand drücken und ein herziges, inniges „Leb wohl!" ihnen mit auf den Weg geben? Liegt denn in einem aufrichtig gewünschten „Guten Tag" oder in einem herzlichen „Leb wohl!" nicht mehr Sinn, mehr Tiefe als in dem kalten, wertlosen, nie deren „Mahlzeit"? Sonnenschein und Wetterstüme. Roman von A. v. Liliencron. <22. Fortsetzung ! Acht Tage waren für Regina mit vergeblichen Be mühungen, sich eine Stelle zu besorgen, vergangen. Ihr erster Gang von ihrem neuen Quartier aus war zu der Mutter des taubstummen Kindes gewesen, die ihr noch keinen Bescheid geschickt hatte. Die Dame zeigte sich sehr kühl und fertigte sie im Flur mit der herben Antwort ab, „nach den eingezogenen Erkundig ungen verzichte ich darauf, Sie in unser Haus zu nehmen." Das war ein harter Schlag, doppelt hart, weil Regina den Grund dieser Ablehnung durchschaute. Frau Terno mußte ihr hier geschadet haben, und die würde das auch bei jeder anderen Stellung tun. Alle ihre Bemühungen blieben auch wirklich vergebens, es gelang ihr weder eine Stelle noch irgend eme Arbeit ausfindig zu machen, die sie hätte leisten können, und dabei schwand ihre kleine Barschaft mehr und mehr. „Frau Kommerzienrätin, ein Herr hat heute nach Ihnen gefragt und sich genau nach Ihnen erkundigt," berichtete das Mädchen, als Regina etwa eine Woche in ihrem neuen Quartier war und am Abend müde nach vergeblichen Bemühungen heimkam. Eine kurze Beschreibung seiner Persönlichkeit ließ der jungen Frau keinen Zweifel, daß es nur Terno gewesen sein könne, der ihren Aufenthalt entdeckt und sie aufgesucht habe. Wenn er ihren Brief nicht ver standen hatte, wie sollte sie es ihm dann begreiflich machen, daß er ihre Lage durch seinen Schutz und seine Hilfe nur noch schwieriger mache! Durfte sie ihm denn das Schreiben geben, das sie von seiner Frau bekommen hatte, und das ihm zeigen mußte, wie un möglich es für sie war, einen Dienst von ihm sinzu- nehmen ? Mußte das nicht die Kluft noch weiter rei ßen, die sich zwischen den Ehegatten aufgetan hatte? So wogten die quälenden Gedanken durch ihr Hirn und raubten ihr in der Nacht den Schlaf. Zerschlagen, geistig und körperlich müde, stand sie am Morgen auf, um von neuem die schweren Wege zu gehen, die ihr bisher nichts als Enttäuschungen gebracht hatten. Doch wo sie auch anklopfte, über all stellten sich Schwierigkeiten und Hindernisse in den Weg. Es wollte ihr scheinen, als würde sie rettungs los in die Verzweiflung hineingetrteben. Die Füße drohten ihr fast den Dienst zu versagen, aber noch ein Weg lag vor ihr, von dem sre hoffen konnte, er würde vielleicht nicht vergebens sein. Es war ein entlegener Teil Berlins, weit ab von dem Treiben der Großstadt, wo ihr Ziel lag; aber dies war die letzte Adresse, die sie erhalten hatte, die letzte Hoffnung auf Arbeit. Endlich hatte sie das Haus erreicht, und doch wieder vergebens. Wie im Traume stieg Regina die vielen Stufen hinab und trat auf die Straße. Da fiel ihr Blick auf einen schwer beladenen Wagen. Der Rappe, der davor gespannt war, strengte alle Kraft an, um die Ladung vorwärts zu ziehen. Das Pferd mußte schon einen langen, beschwerlichen Weg hinter ich haben, denn seine Flanken schlugen und das Ge- chirr bedeckte Schaum. Regina, die Kavalleristentoch- er, die so viel mit ihrem Vater geritten war, erkann te sofort, daß der Rappe aus edler Rasse stammte Und gewohnt war, vorwärts zu streben, bis zum letzten Atemzuge. Zum Tode erschöpft, wie sie selbst war, stieg ein heißes Mitleid für das gequälte Tier in ihrem Her zen auf. Ihr eigenes Geschick schien sich da vor ihren Augen abzuspielen. Zitternd, schaumbedeckt stand das Tier jetzt da und stieß aus weitgeblähten Nüstern krampfhaft den Atem aus. Unter lautem Hü und Hott fauste die Peitsche des Kutschers unbarmherzig auf das erschöpfte Pferd, breite Striemen über seinen Rük- ken zeichnend. „Haben Sie Erbarmen, das Tier kann nicht wei ter," bat Regina, die dicht an den erbosten Mann heran> getreten war. Er wandte sich zu ihr, sein erhitztes Gesicht trug das Gepräge der Roheit. „Der Racker muß!" antwor tete er ihr und hieb aufs neue los. Der Rappe taumelte bei dem Versuche, den Wagen in Bewegung zu setzen. „Das Pferd bricht zusammen, es kann das nicht schaffen," rief Regina erregt, in dem Augenblick nur mit dem Geschicke des gequälten Tieres beschäftigt. „Meinetwegen mags krepieren", schrie der Mann in seinem blinden Zorn und ließ die Peitsche dem Rapj- pen um die Ohren sausen. Durch einen verzweifelten Sprung seitwärts suchte dieser den Schlägen zu entrinnen, aber er glitt aus, die Deichsel zerbrach, und das Tier fiel schwerfällig auf das Pflaster nieder; röchelnd lag es da. „Zu Tode gehetzt" murmelte Regina und starrte mit brennenden Augen auf das arme Geschöpf. Men schen sammelten sich an, scheltende Stimmen ließen sich hören — ein Schutzmann tauchte auf, und — An zeige wegen Tierquälerei — scholl es zu ihr herüber. Sie wandte sich zum Gehen. Eine vorübergehende Frau fragte sie, was dort passiert sei, wo die Menschen sich angesammelt hätten. „Sie haben ein armes Tier zu Tode gehetzt," antwortete sie ihr mit einem müden Blick, und während sie weiter schritt, klang es ihr un aufhörlich in den Ohren — zu Tode gehetzt — zu Tode gehetzt — und das Bild des zusammengebro chenen Rappen, das vor ihrer Seele stand, erschien ihr im engsten Zusammenhänge mit ihrem eigenen Schicksale. So war sie wieder in die belebten Straßen gekommen und sah sich plötzlich Frau Terno gegen über. Für beide Teile war diese Begegnung eine uner wartete; während aber Regina mit kurzem Gruße vor übergehen wollte, vermochte die andere nicht ihre Ge fühle zu bemeistern und vertrat der Verhaßten den Weg. „Ich frage nicht danach, ob dies der richtige Platz für Erörterungen ist," stieß sie hastig, wenn auch mü gedämpfter Stimme hervor, „aber kurz und klar mutz ich es Ihnen auch hier sagen, daß ich Ihr Benehmen unerhört finde." „Einer Schuld Ihnen gegenüber bin ich mir nicht bewußt, gnädige Frau," antwortete Regina in ruhigem Tone. „So, wirklich?" klang es ihr höhnend zurück. „Mei nen Sie, daß ich Sie nicht durchschaute? Scheinbar ziehen Sie sich zurück, aber nur, um meinen betörten Mann fester in ihr Netz zu ziehen, damit er sich ein bildet, er könne die entsagende Unschuld nicht unbe>- schützt lassen." Vergebens suchte Regina sie zu unter brechen, die Erregte fuhr immer heftiger werdend fort: „Warum haben Sie keine andere Arbeit ange nommen? Warum sind Sie noch nicht in Stellung? Doch nur, weil es bequemer und interessanter ist, sich beschützen zu lassen." Mehr zu ertragen ging über Reginas Kraft, ihre Augen flammten, und sich stolz aufrichtend, erklärte sie, „jede Auseinandersetzung ist völlig zwecklos, da Sie meinen Worten keinen Glauben schenken, lassen Sie sich von Herrn Terno sagen, welche Hilfe ich angenom men habe, und dann erst fällen Sie Ihr Urteil über eine Frau, die Sie unbarmherzig quälen, und die Ih nen nie etwas zu leide getan hat." Ein kurzer stolzer Gruß, dann bog sie rasch um die Ecke und kreuzte nun auch den Fahrdamm, um möglichst viel Raum und Menschen zwischen sich und der Feindin zu haben. Diese Worte waren wie jene Peitschenhiebe gewe sen, die dem .unglücklichen Rappen um die Ohren sanftem als er sich schon über seine Kräfte angestrengt hatte und nun erschöpft zusammenbrach. So jagten die Gedanken durch Reginas fieberndes Hirn; aber nur zu, wenn ihr auch die Knie wankten, wenn fie sich auch zu Tode gehetzt fühlte, sie wollte nicht nachlassen, vor wärts und durch, bis die letzte Kraft sie verließ. Ein Straßenbahnwagen kam ihr entgegen, rück- wärtstretend wollte sie ihm ausweichen und hatte nicht acht, daß dort ein zweiter in scharfer Fahrt heran sauste. „Achtung!" wurde ihr zugerufen. Sie schrack zu sammen, ihr Fuß glitt auf dem schlüpfrigen Pflaster aus. Ehe sie wußte, wie es geschehen, lag sie am Bo den und fühlte einen brennenden Schmerz am Kopf und im Arm. Gleich darauf schwanden ihr die Sinne, und mitleidige Menschen hoben sie auf. (Schluß folgt.)