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Gendarmen unter dem Befehl eines Offiziers nach Haiffa zum Schutze der dortigen deutschen An siedler entsandt. Das Kommando bleibt in Haiffa stationiert. Lokale und stMsche Aachrichten — Dresden, 26. September. Die Vertreter versammlung des Sächsischen Lehrerver eins tagt seit gestern nachmittag im Saale des Neustädter Kasinos, nachdem bereits vormittags eine Sitzung des enge ren Vorstandes stattgefunden hatte. Die Vertreterversamm- lung ist aus allen Bezirksvereinen Sachsens von 334 Abge ordneten besucht und wurde vom Vorsitzenden Hrn. Lehrer Sättler-Dresden mit einer begrüßenden Ansprache eröffnet, in der er besonders die Wünsche der Lehrerschaft zur Volks schulreform erörterte. Er wies darauf hin, daß die gegen wärtigen Lehrpläne mit Stoff überfüllt seien und daß man bei der Jugend mehr Wert auf die Willens- und Gemüts bildung legen müsse. Dann wies der Redner die vielen Vorwürfe zurück, die der sächsischen Lehrerschaft infolge ihrer Stellung zur Frage des Religionsunterrichts gemacht worden sind. Die Lehrerschaft habe keineswegs die Absicht, die Grundlagen unserer christlichen Religion zu untergraben. Die Denkschrift über die Reform des neuen Volksschulgesetzes habe Se. Ex zellenz der Hr. Staatsminister Dr. Beck vom Gesamtoor- stande des Sächsischen Lehreroereins entgegcngenommen, wobei sich gezeigt habe, daß der Hr. Minister in manchen Stücken den Vorschlägen der sächsischen Lehrer zustimme. Weiter besprach der Redner einen Briefwechsel zwischen dem Vorstande des Sächsischen Lehrervereins und dem Vorstande des Konservativen Landesvereins im Königreiche Sachsen. Es wurden hierzu eine Anzahl Resolutionen gefaßt. — Chemnitz, 26. September. Mit einer von mehr als 2000 Personen besuchten Begrützungsversammlung im Festsaale des hiesigen Vrreinshauses wurde am Sonnabend abend die 23. Generalversammlung des Evan gelischen Bundes eingeleitet. Unter den Teilnehmern befanden sich Vertreter des deutsch-evangelischen Kirchenaus- fchusses, des sächsischen Kultusministeriums, des evangelisch lutherischen Landeskonsistoriums, des evangelisch-sozialen Kongresses, der Stadt Chemnitz usw. Professor Dr. Költzsch- Dresden eröffnete die Versammlung mit einer Begrüßungs ansprache an die Gäste und Ehrengäste und warf einen geschichtlichen Rückblick auf die evangelische Bewegung in Sachsen. Sodann begrüßte Generalsuperintendent Kaftan namens des deutsch-evangelischen Kirchenausschusses die Versammlung, und betonte, der Kirchenausschuß ebenso wie der evangelische Bund wiesen die unberechtigten Angriffe auf die Interessen der evangelischen Kirche zurück, ebenso wie sie seinerzeit bei der Canisius- und jüngst bei der Borro mäus-Enzyklika eingeschritten seien. Ministerialdirektor Kretzschmar überbrachte die Grüße des Kultusministeriums, Konststorial-Präsident Dr. Böhme-Dresden brachte Grüße von der evangelisch-lutherischen Kirchenregierung. Er betonte, daß das sächsische Volk in vollem Vertrauen zu seinem König stehe, der die Interessen seiner evangelischen Mitbürger zu rechter Zeit zu wahren gewußt habe. Oberbürgermeister Sturm hielt eine von Begeisterung für den evangelischen Glauben getragene Ansprache. Sehr scharf gegen den Ultra- montanismus sprach der Vertreter der Chemnitzer Geistlich keit, Superintendent Hoffmann. Pfarrer Drechseler über brachte die Grüße des evangelischen Arbeitervereins und Pfarrer Kappus-Wiener-Neustadt die des österreichischen evangelischen Bundes. Oberpfarrer Wächtler-Halle veran laßte die Absendung von Huldigungstelegrammen an den Kaiser und an den König von Sachsen. Das Schlußwort hielt Geheimer Kirchenrat Meyer-Zwickau, der ebenfalls einen scharfen Protest gegen die Borromäus-Enzyklika und gegen die Angriffe aus dem ultramontanen Lager richtete. — Zwickau, 26. September. Der am 21. d. M. von einem Automobil hier überfahrene pensionierte Ober sekretär Tippmann ist gestern früh seinen erlittenen Ver letzungen erlegen. — Bautzen, 23. September. Unter dem Jubel einer nach Tausenden zählenden Menge hielt heute nachmittag 2 Uhr bei prächtigem Wetter das neugebildete Husaren regiment Nr. 20 hier seinen festlichen Einzug. Die Stadt war reich geschmückt. — Weihe des Unterkunftshauses auf dem Fichtelberge. Die Weihe des neuen Fichtelberghauses ist am letzten Sonntag unter Anteilnahme zahlreicher Ehrengäste, unter denen sich Herr Amtshauptmann Dr. Weiß wange-Annaberg, Vertreter der Erzgebirgsvereine JoachimS- thal und Gottesgab usw. sowie vieler Zweigvereine befanden, in schönster Weise verlaufen. Die Feier eröffnete Gesang des Kirchenchors Oberwiesenthal. Herr Finanzrat Baurat Auster-Chemnitz übergab den prächtigen Bau mit herz lichen Wünschen. — Der Vorsitzende des Erzgebirgsvereins, Herr Seminaroberlehrer M öcke l-Schneeberg, warf einen interessanten Rückblick auf frühere Verhältnisse rm Erzgebirge und auf die Veränderungen, die sich auf dem früher ein samen Fichtelberge vollzogen haben, worauf er allen För derern des Baues mit warmen Worten dankte. — In seiner eindrucksvollen Weiherede erzählte Herr Pfarrer Löscher- Zwönitz von Männern, die in früherer und in neuerer Zeit nach dem Fichtelberg gekommen, vom Kurfürsten Vater August und Johann Georg I., von Magister Lehmann und Räder, Vater Köhler, Oberlehrer Möckel und Stadtrat Härtel. Der Redner behandelte weiter die Bedeutung der Farben weiß und grün für das Erzgebirge. — Herr Bürgermeister Piltz-Oberwiesenthal verkündete, daß die Stadt Ober wiesenthal dem verdienten Vorsitzenden des Erzgebirgs vereins, Herrn Seminaroberlehrer Möckel-Schneeberg, das Ehrenbürgerrecht verliehen habe. Glückwünsche über brachten die Herren Redaktionssekretär Kabisch-Leipzig, namens des sächsischen Verbands der Verkehrsvereine und Amtsrichter Dr Glaß für den Skiverband Westsachsen. Der Feier schloß sich ein frohbelebtes Festmahl an. An Se. Majestät den König wurde folgendes Telegramm gesandt: „Königliche Majestät, Dresden! Vom höchsten BergeSgipfel des Heimatlandes entbieten die zur Weihe des neuen Fichtel berghauses vereinten Erzgebirger Ew. Majestät ehrerbietigsten Gruß durch Seminaroberlehrer Möckel." Zahlreiche Tafel reden verschönten daS vortrefflich zubereitete Mahl. — Dem Weiheakt ging am Sonnabend abend eine kleine, sehr gemüt lich verlamene Vorfeier vorauf. Zur Mitwirkung war der bekannte Volksdichter Anton Günther aus Gottesgab gewonnen, der unermüdlich seine herzerfrischenden, gemüt vollen Vorträge darbot. Nachdem Herr Seminaroberlehrer Möckel die Teunehmer an der Vorfeier begrüßt, hielt Herr Pfarrer Löscher eine ungemein wirkungsvolle Rede, in der er im Anschluß an die Darbietungen des Volksdichters Günther diesen und das deutsche Volkslied feierte. Herr Günther erzählte in launiger Weise, wie er zum ersten Male nach dem Fichtelberg gekommen und wie man ihn zum Volksdichter gemacht. Mehrere Anwesende trugen durch zündende Vorträge zur angenehmen Ausgestaltung der Vor feier bei, die sich bis in die Morgenstunden ausdehnte. H. L. Da im Laufe des Oktober die Urwahlen fürdieHandelskammerPlauen stattfinden werden, so macht die Kammer darauf aufmerksam, daß diesen Wah len diesmal insofern eine erhöhte Bedeutung zukommt, als den vielfachen an sie gelangenden Anregungen entsprechend auf ihren Vorschlag das Königliche Ministerium des Innern genehmigt hat, daß die Zahl der Kammermitglieder von bis her 21 auf 25 erhöht wird. Für die mit Ende dieses Jah res ausscheidenden 10 ordemlichen Kammermitglieder sind daher für die nächste bis Ende 1916 geltende Wahlperiode 14 Kammermitglieder zu wählen. Es erhalten demnach auch solche Industrie- und Handelszweige, die bisher in der Kam mer noch nicht vertreten waren, Gelegenheit, einen Sitz in der Kammer zu bekommen, und es darf deshalb wohl er wartet werden, daß eine recht rege Wahlbeteiligung eintre ten wird, zumal in die Wahlperiode der neuzuwählenden Kammermitglieder die Vorbereitungen für die nächsten Han delsverträge fallen werden, und nach den bisherigen Erfah rungen von vielen bisher in der Kammer nicht vertretenen Industrien ein erheblicher Wert darauf gelegt wird, durch eigene Vertreter in der Kammer ihre Wünsche zur Geltung zu bringen. Die Gesamtzahl der Wahlmänner bleibt mit 61 dieselbe wie bisher, und es ist durch reichliche Aufstellung von Wahllokalen Fürsorge getroffen, daß jeder zur Handels kammer wahlberechtigte Urwähler ohne große Mühewaltung sein Wahlrecht ausüben kann. Die durch die Urwähler zu wählenden Wahlmänner werden voraussichtlich im Laufe des November zur Hauptwahl zusammentreten. Im übri gen ist wegen des Wahlverfahrens auf die amtlichen Bekannt machungen in den Lokalblättern zu verweisen. Kirchweih und Kirmeß. Von Eduard Mei st «r. — (Nachdruck verboten.) Kirchweih und Kirmeß sind in deutschen Landen für die Bevölkerung des flachen Landes und der kleinen Städte die Hauptfeste des ganzen Jahres. Auf sie freut sich Alt und Jung und ihnen singt man frohen Herzens jubelnd entgegen: D' Kirchweih ist chomma, D' Kirchweih ist dao! Kirchweih, gang nimm«, Bleib' allweil dao! Das ,ist in allen Gauen germanischen Volksstam mes so. Wir finden verwandte Gebräuche und Lie der in Deutschland, Oesterreich, Ungarn und in der Schweiz, deren Grundton etwa das folgende bayerische Schnadahüpfl bilden dürfte: Und am Sonntag ist Kirchtag, Da geh i zum Tanz. Der Ander fübrtS Nannel Und die Gretel der HanS. Um Kirchweih und Kirmeß richtig zu würdigen, muß man daran denken, daß diese Feste in diejenige Zeit des beginnenden Herbstes fallen, in der von Ar beit in der Landwirtschaft nur in geringem Maße die Rede ist. Die Ernte ist vorüber. Die Aussaat hat noch nicht recht begonnen, ebenso wenig der Ausdrusch der eingeernteten Kornsrucht. Da kann auch der Land mann getrost ein paar Tage dem Vergnügen opfern, ohne gleich übermütig gescholten zu werden. Von ei nigen Sitten und Gebräuchen dieser festfreudigen Tage aber sollen die folgenden Zeilen dem geneigten Leser einiges erzählen und kundtun, was sonst nicht an der Oberfläche zu schwimmen Pflegt. Die KirmeßVergnügen sind mannigfachster Art. Man kennt nicht nur das Uebliche: Schmaus und Tanz, sondern auch zahlreiche andere Belustigungen, wie ein Wettlaufen der Mädchen, ein Sackhüpfen. Sehr be liebt ist auch das Hammelreiten. Der fetteste Hammel, der im Dorfe aufzutreiben ist, wird öffentlich aufge kauft. Di. Mädchen schmücken ihn mit Blumen. So wird er rm Festzuge, unter Voranschreiten der Musik auf den Kirmeßplatz getrieben. Daselbst wird er geschlach tet. Das Fleisch wird gebraten und gemeinsam abends verzehrt; um sein Fell aber wird unter den Burschen ein Wettrennen oder Wettreiten veranstaltet. Während des eigentlichen Kirmeßvergnügens geht es natürlich überaus lustig zu. Ausschreitungen kom men jedoch nur selten vor, da ein vorher gewählter „Platzmeister", der von zwei oder drei „Platzburschen" unterstützt wird, für die nötige Ordnung Sorge trägt. Im südlichen Deutschland, wo die Kirmeßsitten be sonders charakteristisch ausgebildet sind, kennt man auch eigene Kirchweihspeisen. Die Bayern lieben ihre „Kir- danudeln", die Deutschböhmen ihre „Flöcker", die El sässer ihre „Waien", ein aus Mehl, Milch, Butter, Zwie beln und Obst angefertigtes Gebäck. Aehnliches fin det man auch anderweitig, natürlich mit Variationen, vor. Einen Anteil von diesen Kirmeßgebäcken fordert einer der Platzburschen ein, der am dritten Kirmeßtag — dem Kehraustage — gewöhnlich im Orte seinen Umzug hält. Erwähnt sei hier noch, daß es auch Kirmeßbäume gibt, um die herum getanzt wird; eine bestimmte Baum art wird jedoch anscheinend nirgends bevorzugt. Wir kommen nunmehr zu dem reichen Kapitel der Kirmeßlieder: do es Kirmes! Moan es Maat, Onn m'r ha noch Kai Geld gespart! Derartige Kirmeßreime, die sich alle überaus äh neln, kann man überall in deutschen Landen, vom Belt bis nach Siebenbürgen, vom Gotthard bis nach den Ostsceprovinzen hinein beobachten. Schlesien und das stammverwandte sächsische ErMbirge geben da eine überaus reichliche Ausbeute. Meist sind die in Frage kommenden Strophen komischer Art, mindestens aber sind sie recht spaßig, wie z. B. das folgende: Heit iS Kermes, moing iS KermeS, Und de gannze Woch. Wenn d'r liede Swing kimmt, Horm mir nischt zu kochten). . Kocht de Muller en Zudelbrei, Springt d'r Voter inil'n Meßen nei Sat de Mutter sikrement! Sat d'r Vater sapperment! Hoot 'r sich de Mb verbrennt. Nun ist es freilich nicht immer der „Zudelbrei", um den es sich handelt, sondern oft kommen auch noch ganz andere Sachen vor, von denen des Sängers Höf lichkeit am besten ganz schweigt. Ja, sogar ganze Hien sind heute noch im Umlauf, die man direkt als Kirmeß- epen bezeichnen kann; leider aber sind diese Lieder im mer meist etwas langatmig, was sich aus der Natur der Sache zur Genüge erklären dürfte. Wir halten uns da her lieber und besser an den kleinen charakteristischen Vierzeiler, von denen wir noch einem das Wort ge ben wollen: Heit is KärmS, morn'g iS KärmS, Jwermorn'g schu wieder. Madel, wenn de kenn Tänzer hast, Gih ehamm und leg dich nieder. Hier ist auf das Hauptkirmeßvergnügen, den Tanz, schon ganz deutlich angespielt. Tanz, Schmaus und Sang sind denn auch die drei Hauptteile eines echten und rechten Kirmeßprogramms. Auch Umzüge, wie sie ja an allen bedeutenderen Festen des Jahres gebräuch lich find, werden zur Kirmeßzeit abgehalten; dabei pflegt das folgende Sprüchlein hergesagt zu werden: Die Ku'ng sei gebacken, M'r Heern dann Oseu knacken. Gabbt unS « Stickel weißen, M'r woll'n ne schu verbeißen. Gabbt uns e Stickel dicken, M'r woll'n uns schu dreischicken. Un sei de Ku'ng net geroten, Gabbt unS e Stickel Schweinebraten. Un is de KarmS noch net ball auS, Gabbt uns 'n ganzen Ku'ng raus! Zum Schluß aber nun ein paar charakteristische Kirmeßgebräuche und Kirchweihsitten. Im westlichen Deutschland Pflegt mit den Kirmeßfeierlichkeiten, wie auch anderswo, ein größerer Jahrmarkt oder Messe abgehalten zu werden, zu dem aus der ganzen Umge gend sich Kauflustige, Neugierige und Vergnügungs süchtige sich einzustellen pflegen. Auf diesen Märkten gibt es nun auch manches kulturhistorisch nicht Unin teressante zu sehen, das im folgenden noch, in groben Strichen kurz skizziert, flüchtig erwähnt sein möge. Wir haben da vor allen Dingen die Kuchen oder die Spielzeugarten, die in Form von Schweinen gehalten sind. Diese Kirmeßschweine sind in ihrer Grundform natürlich nichts anderes, als der altgermanische Son neneber; zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche ist das auch ganz verständlich. Auch andere Gebäcke und Lek- kereien, die in den Jahrmarksbuden feilgehalten wer den, erinnern hieran. Ebenso die Sitte, daß auf den Jahrmarktsplätzen mancher Art ganze Tiere — meist sind es Hammel — gebraten werden. Schließlich noch ein paar Worte über den Namen „Kirmeß" und „Kirchweih". Ursprünglich heißt es wohl „Kerken Messe", d. h. die am Kirchweihtag gele sene Messe, oder der im Anschluß an den Gottesdienst auf dem Kirchplatze abgehaltene Markt. Dieses Wort ist nun im Dialekt mannigfach zerzaust worden. So hört man: Karms, Kirmse, Kirms, Körbe, Kirbe, Kilbe, Kirda, Kirta, Kirva, Kerva usw. Wie aber auch das Fest immer benannt werden mag, feine ausgespro chene Heiterkeit ist fein Hauptcharakteristikum; ohne die se könnte es überhaupt gar keine rechte Feier geben. Wir sehen also: Fröhlichkeit ist der Hauptcharakter des Kirmeßtages. Und so wollen denn auch wir, dem Cha rakter des Tages entsprechend, unsere Betrachtung mit den folgenden Worten schließen: Genießt die Kirmeß mit Vergnügen, Schlürft Fröhlichkeit mit vollen Zügen, Und kostet auS der Stunde Rest! Von Sorgen bleibet ungeschoren, Schad' um die Stunde, die verloren Am fröhlich.heit'ren Kirchweihfest! Der schwarze Prinz. Novelle von Wilhelm Bergsoe. Mit Genehmigung des Verfassers aus dem Dänischen von Math. Mann. (4. Fortsetzung.) Argwohn, Verdacht und Mißtrauen waren in die sem Augenblick so vorherrschend in ihm, daß nicht die , geringste Bewegung seinem Späherauge entging. Bor- sichtig legte er den Hut samt Inhalt neben „I^s keines ' Noir", der stolz und prahlend in der Mitte des Tisches stand und befahl dann Palembang in gleichgültigem Tone, das Fräulein zu rufen. Palembang rollte wie ein großer, bunter Lederball vom Stuhl herunter und ver schwand unter der Sammetdraperie mit einer Miene, die davon zeugte, daß er mit sich selbst zufrieden war. Kaum war er fort, als van Geldern wie ein Schieß hund über die Base herfiel, sie beiseite schob und mit gierigen Blicken das Papier betrachtete, das Palem bang dort versteckt hatte. Sie war wirllich sehens wert, diese höchst drollige, echt chinesische Zeichnung die ganz danach angetan war, Lachen und Munterkeit hervorzurufen. Unten auf dem mattgelben Papier er blickte man zwei Maulwürfe, die aus ihren unterir dischen Gängen hervorlugten. Sie betrachteten eine Chinesin, die mit ihren winzig kleinen Füßen einem häßlichen Drachen aus dem Wege ging; dieser, mit einem menschlichen Haupte verziert, ruhte auf einem aus Geldsäcken bestehenden Lager und sonnte sich. Aus der andern Seite wandelte ein junger Chinese mit ein.r Laute in den Händen, und vor dem Drachen rreitete sich eine Wasserfläche aus, über die eine ge- chweiste Brücke führte, an der ein kleines Boot be- estigt war. Auf einem andern Felde sah man wilde chäumende Meereswogen, und im Vordergründe ge wahrte man eine zweite Brücke, auf der der alte Drache mit einem krummen Säbel in der erhobenen Vorder pfote stand und mit wütendem Blick auf die beiden ein ¬ hieb, d geführi Klippei hier w henden Paleml Hier l< einer 9 Die ha sie schu sich zur lichkeit Pfeilern vm steigend rer wu. gorien sollte n wie fre! liche Hc perrückc rer tier ihm. 2 Tochter raten; , gende 6 Stirn, i ballte ei rief mit wahr ich te schwa der lun wagt es Ich Tor Aber w schon Ei die Org< len. 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