Volltext Seite (XML)
Schwüle vor dem Sturm, zahlreiche Familien aus dem begüterten Teile der Bevölkerung füllen die Eisenbahn züge, die nach Madrid und Montpellier abgehen- Der Gouverneur von Castilien Generalkapitän Wähler hat in den letzten Tagen eine genaue Besichtigung der ihm zur Verfügung gestellten Streitkräfte vorgenommen n er ließ ferner die Grenztruppen verstärken, denn die Regierung wurde benachrichtigt, daß die spanischen Flüchtlinge an der spanischen Grenze mit Waffen wohl versehen sind. Es scheint, daß die Rxpublikaner, So zialdemokraten und Anarchisten eine allgemeine Auf- standsbowegung in ganz Eadalonien entfesseln wollen, und die Carlisten sich. Mit dem Plane tragen, die da durch entstehende Verwirrung zu einem Putsch ihrei» seits zu benutzen. Jedenfalls vermag man sich aus den hier vorliegenden und einander widersprechenden Nachrichten über die Lage in Spanien kein klares Bild zu machen. — Barcelona, 63. Juli. Aus den ehemaligen Ministerpräsidenten Maura ist gestern nacht chn Mordanjschlag verübt worden, als er im Begriff war, sich naü/Palma einWschiffen. Maura war um UV» Uhr mit dem Madrider Schnellzug angekommen. Als er den Wagen verließ und einen Freund umarmte, feu erte ein junger, schlicht gekleideter Mensch aus einer Browningprstole drei Schüsse auf ihn ab. Maura wurde am Arm und Bein, sein .Freund am Bein verletzt. Der Tätor wurde ergriffen. Maura wurde auf das Schiff gebracht. Dor Angreifer Maurchs, Posa Roca, ist ein junger Bursche von 18 Jahren. Sein Vater und sein Bruder sind gleichfalls verhaftet worden. Bei einer Haussuchung fand man in der Wohnung der Eltern des Attentäters auch eine größere Anzahl anarchisti scher Schriften. Die Wunden Mauras sind so leicht, daß die Merzte bereits in peinigen Tagen Heilung erwar ten Maura ist heute abend mit dem Dampfer „Mi ramar" in Palma auf Mallorca eingetroffen. In den heutigen Sitzungen -er Kammer und des Senats ver urteilten die Präsidenten unter dem Beifall der Mit glieder, mit Ausnahme der Republikaner, aufs schärf ste den Anschlag auf Maura. Indien. — Die Gärung in Indien dauert fort. Die Nachforschung nach verborgenen Waffen wird von der Polizeibehörde weiter fortgesetzt. Bei einer in einem Hause in Kalkutta vorgenommenen unvermuteten Durchsuchung wurden Revolver, Kisten mit Gewehren und Patronen gefunden. Die Bewohner, zwei junge Bengalen, entkamen. Ein besonderer Gerichtshof ist nunmehr mit -er Führung des Prozesses gegen drei zehn angesehene Bengalen aus Khulna beauftragt wor den, die beschuldigt werden, zum Kriege gegen den Kö nig aufgereizt zu haben. Der Gerichtshof wird sich später mit einem Prozeß gegeü '45 andere Personen zu befassen haben, unter denen sich einige reiche und au- gefjehene Männer befinden. Lokale und sächsische Wachrichten. — Eibenstock, 25. Juli. Zwei Ritter der Landstraße, nicht ungefährlichen Charakters, festzunehmen, gelang der hiesigen Polizei. Die beiden Vagabunden beläs tigten dieser Tage in frecher Weise Passanten der Breite- und Bergstraße. Ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, zertrüm merten die Tobenden alles Mobiliar ihrer Zellen, wonach bei dem einem der zwei schweren Jungen der Säuferwahn sinn ausbrach und er ins Stadtkrankenhaus überführt werden mußte. — Leipzig, 24. Juli. König Friedrich Au gust traf heute früh 7 Uhr 10 Mn. von Schloß Weißen- stein kommend, in Begleitung deS persönlichen Adjutanten, Major v. Schmalz, auf dem provisorischen Thüringer Bahn hofe ein und begab sich zu Fuß in Zivil direkt in das Kgl. Palais in der Goethestraße. Nach kurzer Rast dortselbst hörte er das Hochamt in der katholischen Pfarrkirche St. TrinitatiS und nahm sodann beim kommandierenden General des 19. Armeekorps, Gen. d. Art. v. Kirchbach, daS Frühstück ein. Hierzu hatten sich unter anderen eingefunden General der Kav. v. Kirchbach, General der Inf. d'Elsa mit Gemahlin, Kriegsminister Frhrr. v. Hausen, Generalleutnant v. Haugk, Divisionskommandeur Generalleutnant Müller, Oberstleutnant Meister und Major Dombrowski, AbteilungSchef im Kriegs- mininisterium. Nach dem Frühstück, das einen rein privaten Charakter trug, fuhr der König mittags 12 Uhr im Auto mobil nebst Gefolge nach dem Truppenübungsplatz Alten grabow, um dort morgen der Uebung der Kavalleriediviston beizuwohnen. Im Gefolae befindet sich unter anderen auch der Kriegsminister. In Leipzig haben die öffentlichen Ge bäude aus Anlaß des KönigSbesucheS geflaggt. — Zwickau, 24. Juli. Heute vormittag l1 Uhr fand auf dem Ballonplatze des Zwickauer Vereins für Luft schiffahrt die Taufe des neuen Ballons „Zwickau" statt, der 1680 edm faßt. Den Taufakt vollzog Oberbürger meister Keil. An die Feierlichkeit schloß sich eine Ballon» fuchSjagdan. Als Fuchs stieg um 12". Uhr der so eben getaufte Ballon .Zwickau" unter Führung des Haupt manns Härtel-Leipzig auf. In kurzen Abständen stiegen 5 BallonS zur Verfolgung auf, nämlich Ballon .Plauen", Ballon .Leipzig", Ballon .Chemnitz', Ballon .Dresden" und Ballon .Thüringen". Die Verfolgung des FuchSballon» mittels Automobils übernahm Herr Felix Merseburger aus Leipzig mit einem Rafkraftwagen. Bis jetzt ist nur die Lan dung des Ballon« .Leipzig" gemeldet worden, der in Borna bei Chemnitz niedergegangen ist. Sämtliche BallonS flogen in der Richtung nach Osten davon. — Werdau, 23. Just. Anläßlich de» 250 jährigen Jubiläums der hiesigen Privileg. Schützengesellschaft wurden mehrere Stiftungen gemacht, so u. a. 3500, 2500, 2000 Mark. — Glauchau, 22. Juli. Von dem Dache des Hause» Elisabethstraße 23, wo er Reparaturarbeiten vornehemen wollte, stürzte heute vormittag der 20jährige Dachdecker gehilfe Spindler au« Mosel drei Stock hoch auf die Straße herab. Er überschlug sich in der Luit und fiel auf einen leeren Handwagen. Der Unglückliche, der nach dem städtischen Krankenhause gebracht wurde, hat eine Verletzung der Lunge sowie einen komplizierten Rippenbruch davongetragen. Ob er mit dem Leben davonkommen wird, ist fraglich. — Plauen i. V., 23. Juli. Die Verbindlich keiten der in Konkurs gefallenen Stickereifirma Flotow L Taglicht hier betragen ca. 50000 Mk. Um diesen Be trag sind Sticker, Zeichner usw. geprellt worden. — Hier fand gestern eine Versammlung de» Lohnmaschinen- besitzer-Vereins statt, die beschloßen hat, den im Herbst vorigen JahreS mit den Stickern abgeschlossenen, im November ablaufenden Tarif Ende Juli zu kündigen. — Plauen i. V., 23. Juli. Der in Theuma geborene, in Vogtsberg bei Oelsnitz wohnende Markthelfer Max Anton Schmidt, ist seit dem 22. Juli mit lbOO Mark, die er seinem hiesigen Arbeitgeber unterschlagen hat, flüchtig geworden. Der Arbeitgeber setzt auf die Ermittelung deS Betrüger» 10»/„ der veruntreuten Summe. — Meißen, 21. Juli. Wie da» .Meißner Tageblatt" aus Siebenlehn berichtet, stürzte eine daselbst wohnhafte Frau beim Pilzesuchen im AugustuSberger Holz in den Mühlgraben und ertrank. Die Leiche konnte bald darauf geborgen werden. — Burkhardtsdorf bei Meinersdorf, 23. Juli. Bei dem schweren Gewitter, daß sich in vergangener Nacht um 1 Uhr über unsere Gegend entlud, erschlug ein Blitzstrahl den im Dostschen Gute an der Kemptauer Straße wohnenden 25 Jahre alten Zimmermann Otto Schubert. Am Gebäude wurde verhältnismäßig nur ge ringer Schaden angerichtet. Schubert beabsichtigte, in der nächsten Woche mit einem andern hiesigen Einwohner nach Australien auszuwandern. — Lindenau b. Schneeberg, 22. Juli. Dieser Tage nachts wurde der Korkschneider Löffler hier auf der Dorfstraße von einem hiesigen Arbeiter verfolgt und mit dem Taschen messer in den linken Oberarm gestochen. Die Ver letzung war derart, daß der Gestochene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte und auch mehrere Wochen ar- beitsunfähig ist. — Altenburg, 22. Juli. Der bei den Regiser Koh lenwerken angestellte Maschinenführer Schulze wollte noch den Zug in Trebanz - Treben erreichen und lief deshalb in eiligstem Tempo nach dem Bahnhof. Kaum hatte er jedoch den Zug bestiegen, als er auch schon leblos zu Boden sank. Ein Herzschlag hatte dem 47 Jahre alten Manne ein schnelles Ende bereitet. Unwetter. Das Freitag nacht über unsere Stadt nisedergegan- gene Unwetter hat zur gleichen Zeit nicht nur in ganz Sachsen, sondern auch im übrigen Deutschland uner meßlichen Schaden verursacht. Bis jetzt liegen über diese Unwetterkatastrophe folgende Meldungen vor: Glauchau, ,23. Juli Mehrere schwere Gewitter zogen verflossene Nacht über die hiesige Gegend. Be sonders arg hat das Unwetter in der Waldenburger Gegend gehaust. Wie Obstbäume sind gespalten, an den Chausseen und in den Waldungen wur-sn viele Bäume umgelegt. Das in Puppen stehende Korn ist durcheinander geschlagen und das noch auf dem Halm befindliche Getreide niedergeworfen. Die Kartoffelfel der stehen zum Teil unter Wasser. Oelsnitz i. V., 23. Juli. Ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen richtete am Freitag abend im oberen Vogtlande großen Schaden an. In Unterwürschnitz wurden im Stalle des Schmidtschen Gutes drei Kühe vom Blitz getötet. In Lauterbach traf ein Blitzstrahl die Scheune des Sünderhaufschen Gutes, setzte diese sowie das Wohn- und das Stallge- bäude in Brand und zerstörte das Gut mit der gesam ten beweglichen Habe in kurzer Zeit. Altenburg, 23. Juli. Ein furchtbares Unwet ter zog um Mitternacht über die hiesige Gegend hinweg. Der Sturm hat unbeschreiblich gewütet. Bäume wur den zu dielen Hunderten entwurzelt und geknickt. Viel fach werden Dächer aufgersifen und unermeßlicher Schaden an Gärten und an Gebäuden ungerichtet!. In der Stadt 'wurden gegen 60, nach auswärts nahezu sämtliche Delephonleftungen zerstört. Hannover, 23. Juli. Gestern abend gegen 11 Uhr ging über Hannover und Umgebung ein schweres Gewitter nieder, das von wolkenbruchartigem Regen begleitet war. Die Schieneh der Strecke Hannover- Hildesheim sind durch Rogen unterspült und aufge rissen; ferner sind auf der genannten Strecke zahlreiche Bäume entwurzelt Md große Schornsteine umgeweht worden. Auch in der übrigen UmgpMnd von Hannover hat das Unwetter großen Schaden angerichtet. Trier, 23. Juli. Gestern abend entwurzelte ein Wirbelsturm während eines schweren Gewitters Hun derte von Bäumen, vielfach wurden die Straßen durch um gestürzte Bäume gesperrt. Die Telephon- und Tele graphenleitungen, besonders nach Saarbrücken Md Metz sind zerstört. Köln, 23. Juli. Das gestrige Unwetter suchte be sonders das Vorgebirge heim und richtete in Gärten und Feldern erheblichen Schaden an. In Fischenich ging ein Wolkenbruch mit schwerem Hagelschlag nie der, welcher auch! Wohnhäuser beschädigte. Viele' Schornsteine wurden umgerissen und Dächer abgedeckt, zahlreiche Einwohner verließen aus Angst die Häusler, Hunderte von Bäumen wurden entwurzelt, auf wei ten Strecken ist die Ernte vernichtet. An vielen Wein bergen sind die Rabstöcke herausgerissen. Telephon- und Telegraphenstangen liegen geknickt am Boden, so daß dar Telephon- und Delegraphenperkehr gestört ist. In Klotten wurde das Dach eines Haufes ajuf den Bahnkörper geworfen, wodurch -er Berkehr stunden lang gestört wurde. Das Dach eines Hotels, in Bad Mo Udorf wurde 20 Moter weit fortgeschleudevb> Braunschweig, 23. IM. Bei dem gestern über Braunschweig und Umgegend niedergegangenen schwe ren Unwetter bildete sich zwischen Fallersleben Md Vorsfelde eine Windhose, die an Feldern, Chausseebäu- men und Häusern unermeßlichen Schaden anrichtete. Sämtliche Gräflich Wolfsburgschen Waldungen haben stark gelitten. Der große herrliche Park des Schlosses ist vollständig zerstört. Dicke Eichen sind abgeknickt. Das Dach des prächtigen Schlosses ist völlig abge deckt worden. Der wölkenbruchartige Regen ist bis in die Mieren Räume des Schlosses gedrungen. Das Un- Wetter, das auch die Ernte vollständig vernichtet hat, zog in der Richtung nach Berlin weiter; es währte nur etwa vier Minuten. Nürnberg, 23. Juli. Bei Nürnberg sind eine ganze Anzahl Häuser zerstört worden, ein Feuerwehr, türm bei Schweinau wurde total ab gedeckt, ebenso die Antoniuskirche. Auch an anderen Gebäuden wurden vielfache Beschädigungen ungerichtet. Der Syadtpark, eine der schönsten Anlagen Nürnbergs, bildet einen ein zigen großen Trümmerhaufen, die ältesten Bäume wur den umgeknickt, entwurzelt und durcheinandergewor- fen Nicht einmal die stärksten Bäume vermochten bem Wirbelsturm Widerstand zu leisten. Im städtischen Gas werk wurde ein schwerer Auszugskran und ein Gerüst zu einem Neubau umgeworfen. Der angerichtete Scha den ist ungeheuer. Die öffentliche Meinung in Deutschland und die Abrüstungsfrage. In der sommerlichen Stille ist der Berliner Korre spondent der „Daily Mail" auf die Idee gekommen, über die Frage, ob die öffentliche Meinung in Deutsch land dem Gedanken Kntzr Beschränkung der Rüstungen günstig sei, die Zeitungen zu fragen- Veranlaßt ist die se Umfrage durch eine Bemerkung, die der englisch^ Pre mierminister Asquith, in seiner jüngsten Rede über die sen Gegenstand gemacht hat. Asquith hat nämlich an- gedeutet, die deutsche Regierung habe sich, bei der Er- Üävung ihres ablehnenden Standpunkts einem Flot- tenabkommen gegenüber auf die öffentliche Meinung in Deutschland berufen. Darüber scheint nunmehr eine Diskussion entbrennen zu wollen. Diejenigen Zeitun gen, es sind nur ganz wenige, die sich mit Begeisterung der Idee eines Flottenabkommens annehmen, versu chen nun, es so hinzustellen, als wäre die öffentliche Meinung Deutschlands in Wahrheit auf ihrer Seite und die von Herrn Asquith angedeutete Berufung der deutschen Regierung aus die öffentliche Meinung zu Un recht erfolgt. Wix wissen nicht, ob und in welcher Form die An deutung des englischen Ministers richtig ist. Auf jeden Fall hätte sich ab,ar die deutsche Regierung mit Recht auf die öffentliche Meinung berufen können. Der Korre spondent dar „Daily Mail" hat alle einigermaßen güns tigen Antworten deutscher Zeitungen aneinand^rge- reiht. Aber weün man diese Antworten sich genauer ansieht, so entdeckt man, daß auch, die Verfasser dieser günstigen Antworten sehr wohl empfunden haben, daß hier die prinzipielle Zustimmung zu der Idee sehr we nig bedeutet und !es vor allem auf die Art und Weise ankommt. Deshalb sind die meisten Antworten mit Verwahrungen versehen: „wenn die -autsch,an Interes sen gewahrt bleiben," „wenn es möglich ist, einen Maß stab zu finden, bei dem, die Freiheit der deutschen Ent wicklung zur See nicht gefährdet werde" und ähnliche. In dar Tat siegt hier der Kern der Frage. Eine so all gemein gestellte Umfrage kann keine vernünftigen Er gebnisse haben. Allgemein ist eine Abmachung natür lich wünschenswert. Die Frage ist nur, ist sie möglich? Wie soll die Abmachung Mssehen, bei der die deutschen Interessen nicht W kurz kommen? Der Korrespondent der „Daily Mail" hätte feine Auflage Präziser for mulieren sollen, dann hätte pr auch interessante Ant worten erhalten, welche die wahre öffentliche Meinung über diese Frage Wiedergaben. Dieser Gesichtspuntt wird auch bei dem Urteil darüber berücksichtigt werden müssen, ob die deutsche Regierung sich eventuell mit Recht aus die öffentliche Meinung berufen hat. Wenn diese Berufung «erfolgt ist, bezog sie sich dann ganz all gemein auf die Idee einer Abmachung überhaupt oder auf prattische Konsequenzen? Um -eine Antwort beur teilen zu können, muß Man immer wissen, wie die Frage gelautet hat. Indessen ist die ganze Diskussion ebenso müßig wie die Umfrage des englischen Korrespondenten und eigentlich nur. ein Beleg für die friedliche Stimm ung, die zum Kummer der Zeitungen und zur Freude der Menschen in diesem bis jetzt sensationslosen Som mer herrscht. Wie die Regierung das Handwerk schützt. Der Schutz des Handwerks findet an den Regie rungsstellen in der Praxis leider nicht diejenige Be achtung, wje am Tische der Minister im preußischen Abgeorsinetenhause oder des Reichstags. Dorit läßt MM Mn Herz für den Mittelstand nicht kalt werdens in der Praxis aber gibt man dafür, wie man dem Handwerk helfen könnte, das schlechteste Beispiel, in dem man stets nach dem Billigsten sucht. Damit noch nicht genug, überläßt man Arbeiten, die dem Hand werker gehören, die man aber bei diesem zu Spott- preisen nicht bekommen konnte, -en Gefängniswerk stätten. — «Ein solcher Fall liegt aus Erfurt vor. Das dortige Amtsblatt der königlichen Regierung wurde bisher in einer Erfurter Buchdruckerei gedruckt. Der dafür gezahlte Druckpreis entsprach schon längst nicht mehr den Anforderungen, die durch hie Löhne usw. an die Druckerei gestellt werden, und deckte nicht mehr die Selbstkosten. Da dieser Zustand sich auch mit den in diesem Falle naheliegenden Mcksichten auf die Regie rungsbehörden nicht mehr vereinbaren ließ, ersuchte die Druckerei um Erhöhung der Preise und ließ den Auftrag fahren, als hierauf nicht eingegangsn wurde. Zunächst versuchte der Regierungspräsident durch eine Submission einen andern billigen Drucker zu erlangen Der Versuch mißlang aber, weil die Ausführung zu den bisherigen Pressen eben ganz unmöglich war. Nun überwies der Regierungspräsident die Druckausfühvüng der Strafanstalt Moabit in Berlin, und das wenige Wochen nach den von Regierungsvertretern im ALge- ordnetenHauise abgegebenen Erklärungen, daß man den mehrfach geäußerten Wünschen auf Beseitigung der Ge- sängniskonkurventz entsprechen werde. Was nützen dem Handwerk die schönen Worte der Minister, wenn in der Prax doch Anei Be,za dürft lang ßsich' s en r 4 Herds schmr he de Guts Kirch» gleite klein: und .! Leich« y der n L Als d einmo Walds um. an sei die T stizrät bereit! Hosmc Äeinei Schlöf den? D Zukun E- mit de Wichen des S er dar mat se Di gab, b renhafi den ju dies dc möglich stübchei cher S völlig, Ba Justizv bestimm herigen Abituri würde § munde liegen I Er dem T> den alt nen Aki „Ui dann?" „D Graumc Als Franz L mit ihm Städtch« digersoh schwister nig kntt hatte stö Hagen v fühlte en Roderich es ihm gewöhnt, schnell u sich vovi auch nick Mich nen dicht sie vor i turienten besohlen, R eich km che Leut» glaubte I stens die Würde si den, siw rig und ruf schon nafiallechi irgend ch ihn frösk Jetzt not Gedanke würde m und ein und wem der letzte. Wie ein 1 solcher F ruhig in