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Diese Bewegung hatte ihr die Gewißheit seiner Iden tität mit dem Musiker Berger gegeben. Heiß drang es ihr vom Herzen in die Augen. Sie ging nach dem Fenster, um nicht beobachtet zu werden. Dort setzte sie sich auf einen Stuhl, das Gesicht dem Garten zugewandt, und ließ sich von der frischen Luft die Wangen kühlen. Und wieder wie gestern sang die Geige. „Früh, wenn die Hähne krähn." — Die Me lodie, die sic vorhin gesungen hatte, setzte ein, leise, traurig — trauriger als ihre Stimme ge klungen hatte, sang das kleine Instrument von den: alten Leid: Entsagung. Sie hielt die Hand über die Augen — die Tränen kamen doch hervor. Und weiter tönte es. Margaretes Brust hob und senkte sich in stürmischem Atemholen. Jetzt es hinauf an des Onkels Zimmer. Sie klopfte leise. Der Onkel konnte ihr, wenn er nicht gestört sein wollte, an der Tür die Platte abnehmen. Aber sie klopfte vergebens. Hatten die Herren etwa Mie kommt Amor? Erzählung vvn Else von Bucholtz. (Schlich.) argaretc goß den Tee von den Blättern ab, aber nun zeigte er eine bedenkliche Neigung zur Abkühlung. Sollte sie ihn noch einmal erhitzen? Aber aufgewärmter Tee! — Das brachte ihr Hausfrauenherz nicht über sich. Kurz entschlossen nahm sie selber das Tablett und trug Margarete sah starr hinaus in den Garten, — in den Frühling. Ta empfand sie es mit einemmal, daß es Mai war, Mai, der Monat, der den kürzesten Namen hat und doch das meiste zu sagen weiß, der Monat, der traurig sein kann, aber nicht böse, wo die Blumen nicht blühen, sondern duftend beten, wo die Vögel nicht singen, sondern jubilieren, wo die ganze jauchzende Natur wie eine Offenbarung ist, und diese Offenbarung hieß: Liebe! Sie konnte sich nicht mehr halten, sie schluchzte laut auf. Leise hatte der junge Geiger seine Violine hingclegt, leise war er zu'ihr getreten. klang die Geige anders. Sie warb, sie gestand. Sehnsüchtig fluteten die Töne durch den kleinen Raum. Und schung mußten ihr die Äugen vorfpiegeln. Dieser augenscheinlich kranke Mann mußte ja ein Fremder sein. Und doch hatte es sie bei seinem Anblick durchzuckt wie mit einem elektrischen Schlage. Der aus trüben Augen schauende Blick erzählte eine so ergreifende Leidensgeschichte, daß sie hätte seine Hände küssen, ihr Herz aus der Brust reißen mögen, ihm zu helfen. Wieder? zum dritten Male —? Mit zitternden Händen, blutrot vor Scham über sich selber, ordnete sie den Abendtisch. Ein Pfui! klang in ihrer Seele. Sie wußte, daß sie im Grunde eine kühle Natur war, der die Männer nie von so großer Wichtigkeit erschienen waren, wie andern ihres Felix Dahn, der berühmte Romanschrif'steUer. (Mit Text.) das Haus verlassen? Sie öffnete die Tür und trat herein. Da stand eine männliche Gestalt, ihr den Rücken zuwendend und eins von des Onkels Bil dern betrachtend. Also war es doch der Maler! Bei dem Eintritt des jungen Mädchens wendete er sich jäh um. Er hatte, in Gedanken versunken, weder das Klopfen, noch ihren leichten Schritt gehört, und nun stand er da, wie ein Ge richteter. Entsetzt starrte er sie an. Es war kein entsetzlicher An blick, sondern ein sehr lieblicher, dies junge, blühende Mädchen mit dem üppigen Blondhaar und den schönen Farben, durch ein blaues Kleid besonders gehoben, die Speisen in der Hand. Aber ihm schien's, als wäre sein Schicksalslos gefallen, sein Unglück be siegelt. Nicht nur, daß sie ihn doch so sah: verschnupft, erkältet, mit dem grauen, wollenen Schal um den Hals — sondern sie erkannte ihn auch nicht. Das war's! Wie hätte er hoffen dürfen, ihre Sympathie zu erringen, wenn sie ihn aber mals nicht erkannte? Die entflohene Zeit war zurückgekehrt; er war sich wieder der Gegenwart bewußt, und diese Gegenwart tat weh. Margarete hatte ihn erschrocken angesehen, unsäglich erschrocken. „Verzeihung! — ich glaubte meinen Onkel hier zu finden — entschuldigen Sie, wenn ich störe," stotterte sie, und als Willy, sich verbeu gend, etwas Undeutliches mit seiner Heisern Stimme sagte, achtete sie kaum darauf. Geschlechts. Ihre Familie hatte ihr Herz ausgesüllt. Selbst als unreifes Backfischchen hatte sie niemals eine poetische Neigung zu einem jungen Manne empfunden. Sie war nicht sentimental, auch nicht poetisch veranlagt. Bei ihr hatte sich der ganze Sinn für Poesie, den ihre junge, gesunde Seele empfand, in die Musik geflüchtet, und nun mußte sie an sich selber erleben, daß sie, die als stolz geltende, nüchtern: empfindende Tochter aus altem Hause, für den Zahnarzt Harden eine unbegreifliche Neigung empfand, mußte sich eingestehen, daß ihr Herz dem jungen Musiker entgegen geflogen war, und daß sie jetzt dasselbe für den fremden Maler empfand. War sie denn auf einmal so — so — geworden? Brennende Scham über sich und heißer Zorn über den Erreger dieser Gefühle wechselten in ihrer Brust. Willy hatte sich inzwischen gefaßt. Eine wunderbare Ruhe, die immer von ihrem Wesen auf ihn ausströmte, war über ihn ge kommen. Nun war alles verloren, aber noch einmal, ehe er fort ging, wollte er ihren ganzen Zauber aus sich wirken lassen. „Mein gnädiges Fräulein!" begann er, „Sie wundern sich zweifelsohne, mich hier zu sehen. Ihr Herr Onkel bestand liebens würdig darauf, mich gleich mit hierher zu führen." Traurig suchten seine Blicke ihre Augen. Erkannte sie ihn denn noch immer nicht? „Mein Name ist übrigens Wegner, ich weiß nicht, ob —" Er mußte abbrecheu, ein Hustenanfall schnitt ihn: das Wort ab. Noch einmal setzte er an — der Husten kam wieder. Da griff er verzweiflungsvoll nach seiner Geige; die treue Gefährtin, die Dolmetscherin seiner Gefühle, *"e mußte für ihn sprechen. Und er setzte den Bogen an. Margarete starrte ihn au, wie etwas Uber-