Volltext Seite (XML)
irgend eine englische Zeitung hat bisher.eine Bestätig ung der Meldung erhalten., daß die fremden Ge sandtschaften in Peking Warnungen erhiel ten «vor einer neuen, .gegen die Ausländer gerichteten Revolution. Die chinesische Botschaft saßt diese An gelegenheit, selbst wenn sie sich bewahrheiten sollte, nicht als beunruhigend >auf. Türkei. — Konstantinopel, 3. Juni. In diplomati schen Kreisen wird als allgemein anerkannter Kandi dat für den Posten des Generalgsou ver ne ur S her autonomen Insel Kreta Georgi, Pascha Bero- witsch, der gewesene Prinz von Samos pnd letzter Vali Pascha von Kreta genannt. Georg Pascha ist or thodoxer Christ, ottomanischer Serbe und in Sentari in Nordalbanien geboren. Er wohnt schon sseU 10 Jah ren als Privatmann in Venedig. Der Oxsultan Ab dul Hamid war dem Prinzen Georg.sehr feindselig gesinnt, deshalb zog sich Georg Pascha von allen po litischen Arbeiten zurück. Georg Pascha steht übrigens nicht nur bei den Türken, sondern auch bei den Grie chen in großer Gunst und wäre der geeignetste Kan- disdat für diesen verantwortungsvollen Posten. Konstantinopel, 3. Juni. Mahmud Pa sch a rückte gestern in Djakova ein. Der Vormarsch auf Ipek wurde bis auf weiteres vertagt. Scheitet Pascha reist am nächsten Montag nach Konstantinopel zurück.' Salonich i, 3. Juni. Mahmud Schcsket Pascha teilte Albanien in drei Zonen ein. Die erste umfaßt Verifowitsch^ Mitrowitza und Chilan, die zweite Djakova, Prizrend und Ipek, die dritte Diüra. und das Malissia-Gebiet. Es verlautet, daß das letz tere nicht militärisch besetzt werden soll und daß man sich mit dem Besspsschwur der Arnauten begnügen wird, um der Regierung keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten. Die ersten beiden Zonen weiden als vollkommen un terworfen betrachtet.. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 4. Juni. Am morgigen b. Juni wird es ein Jahr, daß in früher Morgenstunde Feuerlärm ertönte. Es brannte daS Bielhäuschen. Heute steht am selben Platze ein prächtiger Neubau, dessen innere und äußere Aus stattung und (Anrichtung, dessen erweiterter und herrlich her- gerichleter Vorplatz alle Besucher entzücken. Dank der reichen Mittel, welche unsere städtischen Kollegien in hochzuschätzender Weise dem hiesigen ErzgebirgSzweigverein zur Verfügung stellten, dank der Opferfreudigkeit hiesiger Einwohner und dank der Unterstützung, welche ehemalige Eibenstocker in alter Anhänglichkeit an ihre schöne Vaterstadt sandten, war es möglich, das schöne Werk zu schaffen, welches so recht geeig- ner ist, eine Erholungsstätte für Einheimische und Fremde zu sein und zu bleiben. Dank und Anerkennung für diese Schöpfung gebührt dem Erzgebirgszweigverein in reichstem Maße Möge sich der Verein auch weiter des Wohlwollens unserer Stadtvertretung sowohl als auch seiner Mitglieder und Freunde erfreuen, damit er-wie bisher weiter arbeiten kann zur Verschönerung unserer lieben Stadt und zur Er schließung unseres herrlichen Erzgebirges. Mögen sich auch weiter opferwillige Freunde finden, welche dem Verein helfen die fehlenden Mittel zum Bau noch zu beschaffen und welche durch Spendung von Ausstattungsstücken gern zur Ver schönerung des neuen Bielhauses beitragen möchten. Der bewährten Bielwirtschaft wünschen wir guten Besuch, damit die reichen Aufwendungen für die Einrichtung sich lohnen. — Glück auf! — Dresden, 2. Juni. Die neue Elbbrücke, die am 31. August dem Verkehr übergeben werden soll, hat nunmehr den NamenKönig Friedrich Augustbrücke erhalten, wozu auch Se. Maj. der König seine Genehmigung erteilt hat. Die zum Abbruch gelangte Augustusbrücke trug diese Bezeichnung in Erinnerung an den um ihren Wieder aufbau verdienten Kurfürsten August den Starken. Nachdem mit dem Abbruche der Brücke ihre Beziehungen zu dem Fürsten, dessen Namen sie trug, weggefallen sind, hat der Rat beschlossen, die neue Brücke zur bleibenden Erinnerung an Se. Maj. den König Friedrich August, unter dessen Re gierung sie erbaut worden ist, König Friedrich Augustbrücke zu benennen. Die Brücke trug vor der Regierungszeit Au gust des Starken überhaupt keinen Namen und wurde ein fach nur „die Brücke" genannt. — Dresden, 2. Juni. Heute früh gegen 6 Uhr stürzte das 1896 in Pötzscha geborene Mädchen Lina Fuchs vom Dache der Kinderpflegeanstalt in der Marienhofstraße auf den gepflasterten Hof hinab und wurde als Leiche aufgehoben.. DaS Mädchen hat wahrscheinlich sich heim lich aus der Anstalt entfernen wollen und hat sich zu diesem Zweck hinauf auf daS Dach begeben, ist in der Dachrinne fortgelaufen und dabei gestrauchelt und abgestürzt. — Dresden, 3. Juni. Für daS durch den Tod des Abgeordneten Zimmermann erledigte Reichstagsmandat für den 20. sächsischen Wahlkreis Zschopau—Marienberg ist Obstgutsbesitzer Fritzsche in Walda von der deutschen Re formpartei aufgestellt worden. — Freiberg, 2. Juni. Heute nachmittag entluden sich über unserer Stadt ganz schwere Gewitter, die durch Blitzschläge und Hagelwetter sehr großen Schaden an- richteten. So wurden in der nächsten Umgebung der Stadt allein an verschiedenen Stellen vier Gehöfte durch Blitz schlag in Brand gesetzt und zum Teil eingeäschert. DaS Gehöft des WirtschaftSbesttzerS Rast in Lößnitz fiel mit allen Gebäuden den Flammen zum Opfer, während in den Gehöften deS GulSbefitzerS Förster in Großschirma, deS Wirt- schaftSbesitzerS Kummer in Naundorf und deS WirtschaftSbe- sttzerS Näke in Hetzdorf einzelne Gebäude vom Blitz in Brand gesetzt und zerstört wurden. Auf den Fluren der Umgebung hat starker Hagelschlag die ausgezeichnet anstehenden Feld früchte arg zugerichtet. — Zittau, 3. Juni. Bei einem heute in hiesiger Gegend aufgetretenen schweren Gewitter wurde die 24jähnge Ehefrau des Gartenbesitzers Neumann in der Ortschaft Wüstung vom Blitz erschlagen und daS Anwesen eingeäschert. — Orl» nitz i. V., 3. Juni. Bei der Arbeit schwer verunglückt ist der 30 Jahre alte Schieferdecker Geb hardt von hier. Er stürzte am Donnerstag vom Dache de» UnterhermSgrüner Rittergutes herab, durchschlug eine starke Veranda-Deckplatte und zog sich dabei lebensgefährliche Kopf- und Rückenwirbelverletzungen, sowie einen Beinbruch zu. — Augustusburg, 2. Juni. Als heute abend gegen 6 Uhr im Verkaufslokale deS hiesigen Konsumverein» ein Klempner mit dem Löten eines leeren Petroleumbe- hLlterS beschäftigt war, eplodierte dieser unter lautem Knall. Durch die hervorschießenden Flammen erlitten der dabeistehende 4jährige Knabe Seidel sowie der Klemp ner selbst schwere Brandwunden. Ein Brand der auSzubrechen drohte, wurde durch die rasch herbeigeeilte Feuer wehr gelöscht. Die Explosion ist offenbar dadurch entstanden, daß sich in dem Behälter befindliche Gase entzündeten. Wie verlautet, sollen die Verletzungen deS Kindes schwer sein. LOWffahN. Die Fabri deS Grafen Zeppelin nach Wien. Graf Zeppelin tritt die Reise nach Wien am 9. Juni 6 Uhr nachmittags an. Die Fahrt wird besonders in ihrem letzten Teile derart eingerichtet werden, daß er am 10. Juni 3 Uhr nachmittags vor dem König!. Schlöffe in Schönbrunn eintrifft. Die Fahrtdauer kann je nach der Windrichtung und Windstärke bis zu 12 Stunden differieren. Die Abfahrt nach Dresden erfolgt am 11. Juni 6 Uhr nachmittags. Am !2. Juni soll in Gegenwart des sächsischen Hofes auf dem Exerzierfelde zu Dresden gelandet werden. Probefahrt d«S Luftschiffes ,2. VI". DaS Luftschiff „2. VI", ehemals „2. III" ist nach vollendetem Umbau Freitag abend zu seiner ersten Probefahrt in Fried richshafen aufgestiegen. Das Luftschiff nahm erst die Rich tung nach Konstanz und wandte sich dann Bregenz zu. Um 7'/. Uhr landete es glatt vor der Halle, nachdem es über derselben mehrere Schleifen ausgeführt hatte. Rcisediiitetil. Bon Dr. P. Tarner. q , Es ist doch sonderbar: die Zeit, die wir für die zuir Kräftigung oder Wiederherstellung unserer wan kend gewordenen Gesundheit bestimmte Reise aufspa ren, pflegt in vielen Fällen das gerade Gegenteil mit sich zu bringen: Unwohlsein, Uebelbefindsw Verstim mungen seelischer Art, ja, wohl auch direkte Krank heitserscheinungen. Woran liegt das? Einfach darum, daß hie meisten vergessen, auf Wanderungen und Reisen die dann besonders dringend erforderliche Diät iame- zuhalten. Zunächst darf nicht außer acht gelassen wer den, daß der stete Wechsel des Ortes, den nun einmal jede Reise mit sich 'bringt, auch einen fortgesetzten Wech sel hn der Zubereitung der Kost mit sich bringt. In dem einen Gasthause finden wir vielleicht besonders gewürzte Kost, während wir an eine mWe, reitzlose gewöhnt sind, hier liebt man reichlich Fett, und wir ziehen magere Kost vor. Daß die !Kolge davon Magenverstimmungen, wenn nicht noch Schlimmeres, sein müssen, liegt auf der Hand. Zumal Aeltere, Er wachsene sollten sich hüten, auf Reisen einen derartig jähen Wechsel eintreten zu lassem sondern stets, ehe sie zur Bestellung schreiten, ihre bezüglichen Wünsche, ob mager oder fett, ob scharf gewürzt oder mild, un mißverständlich zum Ausdruck bringen. Denn die Kör perfunktionen, zumal die der Verdauung» gleichen aufs Haar denen einer Maschine: je länger Messe funktio niert, um so schwieriger wird eine Aenderung im Me chanismus sein. Jüngere Leute gewöhnen sich leich ter daran. Es gilt also vor allem, auf eine geregelte ausgiebige Verdauung zu achten, gemäß dam erprob ten Sprüchlein: Was du schluckst, Freund, mußt du auch verdauen, Heißt des Wohlseins Losung früh und spät; Willst du munter in das Leben schauen, Mußt gehörig du auch auferbauen, Geht's nicht anders, änd'e die Diät. Ein weiterer Grund, warum auf Reissen so häu fig Uebelbefinden und Krankheiten sich einstellen, liegt in der Unregelmäßigkeit der Nahrungsaufnahme. Man mag dagegen einwenden, was man will, so bleibt es doch richtig: der Mensch gleicht auch hierin einem künst lichen Mechanismus, einem Uhrwerk. Letzteres- wird am besten funktionieren, wenn wir es zu bestimmten, regelmäßigen Zeiten aufziehen. So ist auch Hum Wohl befinden eine nach Stunden genau geregelte Nahrungs aufnahme nötig, und zwar wiederum mit der Maß gabe, daß ein junger Körper auch da eine Abweichung weit eher von Schaden verträgt als ein erwachsener. Was geschieht aber oft aus Reisen? Zu ainer Zsit, wo wir vielleicht daheim bei angestrengter Tätiget, viel leicht gpr erst beim Morgenkaffee, Kakao usw. saßen, werden bereits alkoholische Getränke, und oft in un geahnten Mengen, genommen, und der leMge „ge mütliche (!) Frühschoppen" bildet für Mele den Haupt- reiz und das HauptverMügen einer Fußwanderung oder einer Reise. Da wehden, vielleicht mitten im Wal de, wo man auf weichem Moose sich gelagyrt - hat, oder auf einer Höhe, die -eine entzückende Fernsicht bie tet, verschiedenen Flaschen die Hälse gebrochen, vielleicht ein sog. „Damenlikör" macht die Runde, man wird immer lustiger, stimmt vor lauter Fröhlichkeit „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich sso trauyig bin," an und' bricht auf, mit gerötetem Kopfe, gläsernen Au gen, lebhaft gestikkulierend, sich vielleicht streitend — bis das „dicke Ende" nachfolgt: allgemeine Mattig keit in den Gliedern, Neigung zum Schlafe, vielleicht Kopfschmerz, Magenbeschwerden, Verdauungsstörun gen Die Regel müßte sein: auf Reisen Und Wanderun gen niemals vormittags alkoholische Getränke zu ge nießen sondern nur etwa beim Mittagsmahle oder des Abends, wenn im ersteren Falle eine mehrstündige Ru hepause, des abends aber die Nachtruhe folgt. Denn jeder Auspeitschung durch Alkohol folgt unabwmslich die Reaktion, d. h. dse Ermattung und Erschlaffung. Em pfindet man Has Bedürfnis zu trinken, so bleibt das frische Wasser, vielleicht als Limonade genossen, das beste Getränk. Man hat es ja heute so leicht, wenn man es mit wohlschmeckenden und bekömmlichen Zu sätzen unterwegs zu jeder Zeit und an jedem Ort ge nießen will: man nimmt sich die entsprechenden Frucht- s ,Du treibst ja Kur dienstfertigen Ganymed bemerkte: Ri a lolxm« Wegen Wir g liefern Pfuscherei!" rief er mir, fast beleidigt, zu: Herr, das ist gegen Sodbrennen!" . . . Nein, mein . Und doch Wettervorhersage für den 5. Juni 1910. Veränderliche Winde, warm, heiter, Gewitter. gen g< wird m Bauern zu, das erkannt Ein Alt Befinde: an der keinen 2 VI", d< unternai ob die 9 sehr gü> wird, ei oergröße früher 1 16000 K durchgeb ist abmo ersetzt w in äor im Llo Auch si Zentner Nc letzten t Ab« St Kröner, ' St Plauen. E n Eme' ist sofort c I) Thorä L) Ouver 3) „»aja« 0 „Wal, k) „ksr 8 Sei! S L 0m gro ooooi es ist eine grundfalsche Behandlung der zu starken Säu- rung im Magen, als die sich das Sodbrennen darstellt. Es Wird auch jeder, der es braucht, bestätigen, daß er es immer wieder gebrauchen muß und der Effekt eben nur sim vorübergehender ist, und durch das Mittel hat er nur den Grund zu neuen Beschwerden gelegt. Denn die im Ueberfchuß sich bildende Magensäure wird durch dasAlkali der Speisesoda nur zum Teile neutralisiert, sodaß das ätzende Gefühl des Sodbrennens wohl ver schwindet. Dagegen übt der überflüssige Teil des Al kali einen intensiven Reiz auf die Magenschleimhaut aus, auf welche die Drüsen des Magens mit vermehr ter Säureausscheidung reagieren. Darin liegt der Feh ler dieser Behandlungsweise. Die richtige ist Mrd bleibt eine geregelte Diät, unter Umständen Speiseemihaltung, vor allem aber Enthaltung von allzu reichlicher Spqi- seaufnahme und schwerverdaulichen Speisen. Dann werden auch andere Uebel, bie sich unterwegs leicht ein- stellen, schwinden oder schnell behoben werden. Hier zu gehören vor allem die Obstipation — Verstopfung. Es mag in schweren Fällen ratsam sein, durch ge wisse Mittel, die man in Form von Pillen, TablettM usw. bei sich führen kann, augenblicklichen Beschwerden abzuhelfen. Aber man muß dabei sehr vorsichtig sein,, denn sie reizen die Darmschleimhaut zu sehr und schwächen auf die Dauer die Verdauung Das beste bleibt immer eine geeignete Massage, daun aber Ver meidung schwer verdaulicher und allzu reichlicher Fleischkost; denn diese ist schlacken-arm, während Pflan zenkost schlackenreicher und voluminöser ist und so den Darm mehr füllt und zur Entleerung den natürlichem Anlaß gibt. Bei Durchfall, der oft seine Ursache im Trinkwasser, zu schnellem und hastigem Essen — z. B auf Bahnhöfen —, unvorsichtigem Obstgenüsse mit Trinken darauf usw. hat, hilft gleichfalls eine ent- entsprochende Diät, wie wir sie oben gekennzeichnet hüben. Und hierin liegt eben das U und- O des körper lichen und somit allgemeinen Wohlbefinjdsns überhaupt, vor allem aber auf Reisen. Daß diese durch eine Meig- nete Haut- und Körperpflege — Bäder, Abreibungen usw. — nur gefördert wird, ist selbstverständlich, Fre«de«lifte. Uebrrnachtet haben bn RathauS: A. Hindorf, Kfm., Berlin. RrichShof: Otto Preuß, Kfm. m. Frau, Annaberg. H. Meyerhoff Kfm., Braunschweig. R. Anlauf. Kfm., Chemnitz. Paul Mücke, K'm., Leip zig. Gustav Zeun, Kfm., Chemnitz Rüdiger, Bücherrevisor, Dre-den. Pulver mit, mit denen im Augenblick sine prächtige Brauselimonade hergestellt ist, oder Fruch-Hsäfte usw. Auch kalter Tee, Kaffee usw. sind treffliche Durstlösch- mittel. Aehnlich wie mit dem Trinken verhält es sich mit dem Rauchen unterwegs. Wer freilich sich nicht scheut, die herrliche, ozonreiche Luft 'draußen, szumal im Walde, -durch seine unvermeidliche „Stinikadores" schon vom frühen Morgen an zu verpesten und sie erst vorm Schlafengehen weglegt, der darf stich nicht wun- dern, wenn sein Magen „nie in Ordnung kommt." Mä ßig zu rauchen, etwa nach den Mahlzeiten bei einem guten Trünke, wird niemandem schaden, zumal wenn er daran gewöhnt isst und nicht allzu schweren Tabak raucht; im Gegenteil, er wird dann sogar sine gewisse nervenberuhigende Wirkung verspüren, während- zuviel Rauchen, zumal schwerer Tabake, das gerade Gegen teil verursacht. Nach diesen allgemeinen Gesichtspunk ten, die auf Reisen betreffs der Diät beherzigt werden möchten, sei es gestattet, noch ein paar spezielle Winke beizufügen. Die häufigste von allen Magenbeschwerden aus der Reise isst das Sodbrennen. Gegen dasselbe pflegt nach Tische die „Spersesoda" genommen zu War den Auf der Höhe der Zeit stehende Gast- -und Kaffee häuser haben davon stets eine Schachtel vorrätige die der Pikkolo mit einem Glase Wasser musterhaft kre denzt. Als ich- einst im 'Scherze bei diesem Anlaß dem Vermischte Nachrichten. — Die Prinz Heinrich-Automobilfahrt. Ueber den Verlauf der Fahrt auf der ersten Teilstrecke lieg! nun folgender Bericht des Kaiserlichen Automobilklubs vor: Bisher sind von den 118 in Berlin gestarteten Wagen (Nr. 73, 94 und 102 traten die Fahrt nicht an) 111 in Braun schweig eingetroffen. Die Schnelligkeitsprüfung hatte riesige Mengen Zuschauer, namentlich aus Berlin, angelockt. Unge zählte Kraftfahrzeuge hatten auf den Seitenwegen Aufstellung genommen. Die offiziellen Ergebnisse der Schnelligkeitsprü fungen werden erst am Schluß der Fahrt bekanntgegeben. Prinz Heinrich von Preußen traf um 3 Uhr 15 Minuten kurz vor einem starken Gewitterregen, der in der Braun schweiger Gegend niederging, em und nahm im PalaiS der Prinzessin Reuß Wohnung. Die Stadt Braunschweig ist festlich geflaggt und steht ganz im Zeichen der Prinz Hein rich-Fahrt. Die Teilnehmer wurden hier, wie auch auf der ganzen Strecke von der Bevölkerung auf das freundlichste be grüßt. Die Fahrt über die erste Etappe war vom schönsten Wetter begünstigt und ist einschließlich der SchnelligkeitSprü- fung ohne jeden Unfall verlaufen. Wie die .Braunschweiger LandeSzeitung' miiteilt, beabsichtigt eine ganze Anzahl von Prinz Heinrichfahrern, gegen da» Resultat deS Flachrennen- vor Genthin Protest einzulegen und zwar aus dem Grunde, weil ein Mann mit einer weißen Flagge an einzelne Renn wagen herantrat und im Augenblick des Passieren» dies« Flagge hoch und nieder bewegte. Die Fahrer ließen sich zum Teil durch diese Manipulationen bewegen, den Wagen zu stoppen, weil sie glaubten, die Oberleitung gebe au» irgend einem Grunde da» Zeichen zum Halten. Herr äs la Aoir stellte den Mann zur Rede, der angab da» Schwenken mit der Flagge mache ihm Vergnügen. In automobiltstischen Kreisen geht da» Gerücht, daß irgend einer an der Wettfahrt direkt oder indirekt beteiligter Faktor den Mann gedungen und bezahlt habe, in der Absicht, Konkurrenzwagen durch dieses Manöver zu irretieren.