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niern, Juden, Zigeunern, rumänischen Bauern und Beamten zusammen. In Eilmärschen wird der Brüt' kenkcpf Cernavoda umstellt. Wieder wird ein Hand streich gewagt, um ihn möglichst rasch und verlust los in Besitz zu bekommen. An demselben Tage, an tcm der Oberbefehlshaber dem bulgarischen Ge neral des linken Flügels Weisung erteilte, „dem weichenden Gegner dichtauf und unverzüglich folgend, ist in Rasova und Cernavoda einzudriugen, ich er- wane, daß Rasova und Cernavoda heute absüd ge nominell sind", traf bei ihm die Nachricht ein, das; der Befehl ausgeführt sei. In Cernavoda waren ei nige rumänische Bataillone, die ahnungslos in ihre Aiserne marschierten, mit den einrückenden Bulga ren zusammengestoßen. Es folgte ein zweistündiger Straßenkamps, bei dem die Rumänen größtenteils ausgerieben wurden. 700 Mann wurden gefaaasn- genon.men. Der Versuch dos Feindes, die Donau brücke zu sprengen, mißglückte. Dio Bogen, tue über d u Strom selbst führen, sind nicht zum Ein sturz gebracht. Auf der westlichen und mittleren Streck- dieser längsten Brücke der Welt ist-über einem See und einem Nebenwasser der Donau ern Stück eingerisscn. Mit dem Fall von Cernavoda ist die gesamte Bahnlinie im Besitz der verbünde ten Truppen. Unverzüglich wurde der Vormarsch fortgesetzt und die Front weiter nordwärts gescho ben, um den heiß erstrittonen wertvollen Besitz ge gen feindliche Gegenmaßnahmen zu sichern. Der Generalfeldmarschall leitete mit seinem Ge neralstabschef in vorderer Linio die Verfolgungsge fechte. Er hatte als alter Reitergeneral die Ge nugtuung, die deutsche und bulgarische Kavallerie wiederholt mit größter Wirkung einsetzen zu können. Die Zahl der Gefangenen, die Beute wucüs täglich. Zwei sibirisch? Schützendivisionen, die eben eintra fcn, wurden in das Verhängnis mit hinelngerlssen. Sie kamen, sahen und wurden geschlagen. Ein ru mänischer Oberst, der mit seiner Brigade eme Gür tellinie vor Constanza halten sollte, trieb sich, von seinem Stabe getrennt, auffällig im Gelände' am her. Man tat ihm den Gefallen und nahm ihn gcfangm.» Er hatte drei Tage lang nichts geges sen und war das wohl nicht gewohnt. Als geleh rige Schnier ihrer russischen Rückzugsmeister steck en Vie Rumänen im eigenen Lande alles, was ihnen in den Weg kam, in Brand, jedes Wohnhaus, je den Strohschober. Nur der Eile ihres Besuches hatten cs die Dörfer zu verdanken, daß sie grössten teils verschont blieben. Bei dem Vorgehen durch die kniehohen Stop peln abgc rnteter Maisfelder fielen nur vereinzelte Schüsse Zuweilen stieß man jedoch in Mulden auf neueingesetzte rumänische oder russische Verbände. Es genügte dann meist ein kräftiger Hurraruf, ihnen eine stramme Kehrtwendung bcizubringen. D'? rus sischen Divisionen bestanden aus halbwüchsigen Jun gens, di? zum .rstenmal ins Feuer kamem Für un sere Bataillone, die fast täglich die Frontrichtung wechselten, um einzelne Teile der feindlichen Kräfte abzuschneiden, bildete in dem gleichförmigen Ge lände am Tage die Rauchwolke, in oer Nacht der Feuerschein des brennenden Tanks von Constanza den Kompaß. (Schluß folgt.) Zur Einnahme non Bukarest. Au» dem Hauptquartier des Generalfeldmarschalls von Mackensen. n. Die schweren blutigen Niederlagen, die die ru mänischen und russischen Divisionen in den ersten Dezem bertagen ini Norden, Westen und Süden von Bukarest erlitten haben, hatte es den verbündeten Truppen ermög licht, sich auf Artillerieschußweite an die Festung heranzu schieben. Es sollten der Zivilbevölkerung die Schrecken einer Beschießung erspart werden. Bevor daher die bereit gestellte Belagerungsartillerie den Feiterbefehl erhielt, fuhr ein deutscher Generalstabsoffizier als Parlamentär in die Stadt. Die rumänischen Generäle erklärten, die Stadt sei unbefestigt, sie könne daher als Festung nicht über geben werden. Auf die kategorische Aufforderung zur be dingungslosen Räumung hatten sie nur Ausflüchte. Es ergeht jetzt unverzüglich Befehl, den Angriff gegen die Stadt fortzusetzen. Am Vormittag des 6. Dezember tra ten die Vortruppen den Vormarsch an. Bei ihnen fand sich Generalfeldmarschall von Mackensen ein. — Die Bat terien standen schußbereit. Auf dem Vorhang des Sprüh regens zeichneten sich schemenhaft die Umrisse der fernen Festung ab. Kampfbereit wartete die Infanterie in den vorderen Linien auf den Angriffsbefehl. In 2 km Ent fernung lagen die Forts. Ihr Schweigen ließ den Schluß wahrscheinlich erscheinen, daß die rumänische Heeresleitung wirklich bereit war, die Hauptstadt ohne weiteren Wider stand auszuliefern. Die befohlene Erkundung sollte das Mtsel lösen. Kavallerie setzte sich in Bewegung. Die ihr folgenden Spigen der Infanterie gaben der Artillerie durch weiße Leuchtkugeln kund, das Feuern vorerst zu unter lassen. Rasch wurde der Befestigungsgürtel erreicht und geräumt gefunden. Ohne Aufenthalt ging es weiter der Stadt entgegen. Aengstlich drängten sich Flüchtlinge, di« hier in großen Scharen lagerten, an den einziehenden Truppen vorbei. Man hatte ihnen erzählt, daß sie ge martert und getötet würden und sie damit von der Rück kehr in ihr Heimatdorf abgeschrcckt. Dankbar leuchteten die Gesichter auf, als man sie beruhigte. Vor den ersten Gebäuden meldete sich ein rumänischer Soldat mit Gewehr und voller Bewaffnung und wies den Weg in die Stadt. Ein berittener Gendarm bot sich gleichfalls als Begleiter an. Ehrfurchtsvoll flogen die Mützen von den Köpfen, und man wetteiferte, als Führer zu dienen. In einer der Hauptstraßen, der Calea Viktoria, bot fich ein überraschendes Bild. Hier flutete das Leben wie im Frieden. Die Bürgersteige waren gedrängt voll. Dameir gingen mit Kindern spazieren. Die Manner eilten ihren Geschäften nach. Müßiggänger trugen ihre neuen Kleider zur Schari. AIS die deutschen Uniformen so völlig unerwartet in dem Alltagsbild auftauchten, fuhr es wie ein jäher Blitz durch die Nässen. Das Leben und Treiben erstarrte einen Augenblick, es war wie gebannt durch das militärische Bild, aber ge wohnt, auch die jähe Wirklichkeit des Krieges als Schau bild der Straße von der leichten Seite zu nehmen, fand eS rasch seine Form wieder. Man stand, grüßte, gaffte und ging seines Wc- gcS weiter. Einzelne rumänische Ofsizrere, Soldaten, Gendarmen, die sich in Uniform allenthalben noch herumtriebcn, genossen aus weiterem Hintergrund den Szenenwechsel mit harmloser Neugierde, wo ste nicht ausweichen konnten, erwiesen sie achtungsvoll militärische Ehrenbezeugungen. Tie mit Waren in reicher Fülle beladenen Läden standen offen, ihre Besitzer hielten Ausschau nach den neuen Kunden. Die Kaffees und Restaurants waren mit Menschen gedrängt voll und die Schachspieler ließen sich für einen Augenblick aus ihrem Gedankenkreis aufstö- ren Durch das Straßengewühl bahnten sich über füllte elektrische Wagen und Pferdebahnen den Weg. Elegante Kaleschen mit russischen Kutschern und sil- bcrbehangenen Arabern fuhren -.ornehme Damen mit ihren Töchtern vorüber, sie ließen, wie auch die vornehmen Privat-Automobile, kurz anhalten, um srch durch das Lorgnon die neuen Gäste anzusehen. Wre ein Flugfeuer hatte sich die Nachricht von dem Einzug der Deutschen verbreitet und es war bald bekannt, daß sich der Generalfelomarschall selbst un ter ihnen befand. Von allen Seiten strömten die Deutschen und Oesterreicher herbei, die wenige Stun den zuvor morgens 8 Uhr als die feindlichen Trup pen di? Stadt verlassen hatten, aus den Gefängnis sen und Zuchthäusern, in denen man sie interniert hatte, herausgelassen worden waren. Sie dräng ten herbei und als die erste deutsche Kompagnie blumengcschmückt den Platz vor dem Postgcbäude er reichte, brach ein unbeschreiblicher Jubel aus. — „Seid gegrüßt, Ihr Deutschen!'- — Hoch die Deut schen!" - „Hoch der Feldmarschall von Mackensen!" Gott grüß' Euch!" „Dank 'en Trutschen!" ries es aus der Menge, — die Wogen oer Begei sterung pflanzten sich durch die Straßen fort und ein Blumenregen fiel nieder. Da man ringsum nur deutsch sprechen hörte, glaubte man sich in den Festjubel einer deutschen Stadt versetzt. Zweifellos haben sich an ihm vorwiegend Deutsche und An gehörige der verbündeten Staaten beteiligt. Die Rumänen hielten sich in gedrückter und gleichgültiger Stimmung zur Seite. Die freudige Stimmung hat aber schließlich die wetterwendische Stadt, die sich so leicht jedem Eindruck hingibt, in allen ihren Tei- lcu erfaßt. Wer am Abend der Besetzung die feind liche Hauptstadt verließ, dem kam beim Anblick der erschütternden Kriegsbilder, die die vom Blate der Rumänen getränkten Schlachtfelder bieten, beim An blick der armseligen Dörfer, unmittelbar voll zum Bewußtsein, in welchem Maße bas rumänische Land volk bisher die Last und die Opfer des Krieges allein getragen hat. Die Hauptstadt aber, die dies Elend verschuldete, hat bis heute gewissenlos in den Tag hinein ge lebt und an dem Kriegs nichts als ihr spielerisches Vergnügen gehabt. Denkt SN vansiLmäet GalemÄL-eNLM (Nov>Irnur>a3i itcw) Salem GoO (Qotctrnurrclstüct!) Argaveiten. VlUkommensts ejlklvSLlvlL - läedssgade! 2OÄück.5elckpoLlmäl)io verpackt porkoLrei! SVÄück. iekipostmästq verpackt. »Osts. Portal Orient labak uDiosretlenfsbrZ^mckreDrescksv cknrvnugo Äetrutollleterai n 3>IEniy5väactisen preiLchl k N 4 sssio 4 L 6 s IO 12 Pld5tu6< K rru-ULet! D Kriegs Weiynachlsväume. Bei der herrschenden Knappheit an Fett, Seife und Lichtern ist in diesem Jahre eine freiwillige Einschränkung im Gebrauch von Weihnachtskerzen dringend geboten. In vielen Dörfern und kleinen Landstädten des Reiches, welche nicht Uber GaS oder elektrisches Licht verfügen, sind die Bewohner gezwungen, auS Mangel an Beleuchtungsmit teln sich mit Eintritt der Dunkelheit zu Bett zu begeben. Viele Handwerker, Gewerbetreibende und Landleute müssen aus diesem Grunde notwendige Arbeiten zurückstellen oder vernachlässigen. Diese Kreise, ebenso aber auch alle wirk lich gebildeten Teile der Bevölkerung, welche die wahre Lage des Vaterlandes begriffen haben, würden es nicht verstehen können, wenn in diesem Jahre die gleiche Ver schwendung und derselbe Luxus mit Weihnachtskerzen ge trieben würde, wie das in Friedenszeiten üblich ist. Am schönsten wäre es, wenn jedem Weihnachtsba um nur eine einzige Kerze aufgesteckt würde. Die Be deutung und die Feierlichkeit des Vorganges würde da durch in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegenteil, sie kann bei den besseren Teilen des Volkes dadurch nur ver tieft und verinnerlicht werden. Denjenigen Volksteilen aber, auf welche diese Beschränkung eine derartige Wirkung nicht auszuüben vermag, wird dadurch wenigstens der Ernst der Zeit in heilsame Erinnerung gebracht. Den Kindern aber, für die ja die Weihnachtsbäume hauptsäch lich bestimmt sind, wird es eine wertvolle Erinnerung für ihr ganzes Leben bleiben, daß im Kriegsjahr 1916 nur eine einzige Kerze an ihrem Baum brennen durfte. Vermischte Nachrichten. — Eine Reichs stelle für Wildversor gung ist im Einverständnis mit dem KriegsernährungS- amt in Berlin gegründet worden, die hauptsächlich die großen Städte mit Wild versorgen soll. Die Gesellschaft arbeitet Hand in Hand mit dem Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-Verein. Sie beabsichtigt, den Zwischenhandel auszuschalten und das Wild dire't von den Jagdinhabern und Jägern der Bevölkerung zuzuführen. Kriegsallerlei. Wo das französische Linienschiff „Suffren" unterging. Dem Matin zufolge ereignete sich der Untergang der „Suffren" auf der Fahrt von Gibraltar nach Lorient. Als vor Monaten „Suffren" irrtümlich als versenkt gemeldet wurde, berichteten die Pariser Blätter, das Schiff erwarte in Toulon seine Verwendung. Bei der ersten Ausreise während der überaus stürmischen letzten Novemberwoche ist „Suffren" vermutlich auf eine treibende Mine gesto ßen und spurlos versunken. KoLHankarrfsHiL'fsffelle noch bis zum Zahrcclndr jrdl» Mittwoch von 4 - 6 Uhr nachm geoffnrt. Fahrplan. der Khemmtz-Aue-Mörser Eisenbahn. Von Chemnitz nach Adorf. Nochnr. Adorf nach Chemnitz. Von Früh Nachm. Abend unt. B a i «bentz. ob W. Vs. 8,00 10,48 10,51 11,26 11,40 11,55 12,12 12,18 12,30 12,40 12,45 9,0« 9,12 9,23 9,29 9,34 9,48 10,10 10,81 10,47 10,55 3,00 3,45 4,22 4,41 4,48 5,06 5,21 5,80 5,35 5,43 2,18 2,27 2,58 3,18 3,24 3,87 3,44 8,51 4,00 4,05 4,1v 4,18 4,28 4,30 4,48 4,54 5,04 5,28 6,01 6,40 6,28 7,16 7,53 8,10 8,17 8,27 8,41 8,49 8,54 9,01 5,20 5,25 5,81 5,40 5,45 4,57 5,05 5,33 5,49 6,03 6,21 6,27 6,85 6,47 6,53 10,80 10,38 10,48 10,51 11,04 11,16 11,27 11,52 12,28 1,07 18,16 12,28 12,83 12,89 12,44 Themnitz Burkhardtsdorf 0,49 5,57 6,03 6,10 6,23 6,32 6,42 7,04 Abend. 9,45 10,82 11,09 11,27 11,84 11,40 11,54 12,02 12,03 12.16 a. Srbenfi. ob. Bn l. Eibenst. unt. B . Vorm. 8,38 8,44 9,16 9,82 9,46 10,00 10,06 10,12 10,21 10,26 v,o7 7,07 7,18 7,25 7,38 8,08 8,18 8,36 9,18 9,55 18,60 12,58 1,02 1,10 1,22 2,^4 2,44 8,06 f,43 4,22 6,4V 6,00 6,14 6,22 6,30 6,57 7,11 7,23 7,39 7,46 Schöneck Zwotentai Markneukirchen Ldorf a. Lioenn. unr Wolf-grün Blauenthal Bockau Aue Ankunft l Aue Abfahrt! Lößnitz Zwönitz Bnrkhardt-dorf Themnitz 5,81 6,88 10,09 18,81 8,50 5,44 6,51 10,22 12,44 4,08 5,55 7,17 10,32 12,52 4,11 6,08 7,30 10,45 1,05 4,24 5,28 8,17 11,58 5,41 8,80 12,11 5,50 9,08 12,17 6.08 9,21 12.30 a. «rorun. nur. Vs. Schönheid erh. WUzschhau? Rautenkranz Adorf Markneukirchen Zwotentai Schöneck Muldenberg Jäger-grün Rautenkrans Wilzschhau» Schönhetdkrh. i. mbrnft. unt. Bf, grüh 6,20 7,02 7,86 7,54 8,01 8,18 8,82 8,40 8,44 8,51 8,ov 8,49 8,54 9,07 8,54 9,61 9,14 9,20 9,26 9,48 9,58 10,08 10,26 10,83 6,42 ' 6,57 7,28 7,42 7,54 8,07 8,18 8,20 8,81 8,86 . 8,17 880 k,0S 9 21 8,42 8,58 8,59 9,07 9A 9,58 10,10 10,34 11,06 11,48 Vorm. 9,16 10,01 10,40 11,01 11,08 11,30 11,45 11,55 11,59 12,07 1l,d« 12,06 12,13 12,26 12,1 i 12,18 12,28 12,34 12,40 12,55 1,09 1^0 1,85 1,42 4,22 5,08 6,00 6,19 6,26 6,33 6,48 6,57 7,05 7,12 6,88 6,51 7,17 7,80 7,15 7,22 7,83 7,38 7,44 8,00 8,13 8,29 8,45 8,52 Lößnitz Aue I Ankunft! Aue fAbfahrts Bockau Blauenthal WolsSgrün i. Mb-nst. unt. Bi. a. Lucnfl. ob. Bs. t. Eibenst. unt. Bf. a. Eidenft. unt. Bf. i. Eibenst. ob Bk. Außerdem verkehrt wochentags ein Zug von Aue nack WolsSgrün und zurück. Ab Aue 6,17, in Bockau 6,31, in Blauenthal 6,39. in Wolf«, grün 6,42, ab Wolf-grün 6 48, in Blauenthal 6,52, in Bockau 7,vv, in Aue 7,13. (Ab Aue 7,20, in Chemnitz 9,01.)