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Amts- und ÄNMgeb für den AmtsgerichLsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung BezugspreisvicrtcH >iul.IN. 1.50ei^ des „Illustr. Unterhaltnngsblcitts" und der humoristiichenveilage„Seifenblasen"inder Expedition, beinnserenVotensowiebei allen Keichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, HL'UgvvtUlt Reuheide, Oberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftiltzengrün, wildenthal usw. ; Erscheint täglich abends nüt Ausnahme der Sonn- und Feiertage f ir den folgenden Tag. z tinzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Iin amtlichcnTeiiediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «s. Jahrgang. . 274 Donnerstag, den 25. November ISIS. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma HVoI»U»rtI»'s Dro gerie, Inh. llvrmann Vkoklkartk in Eibenstock wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 20. November 1915. Königliches Amtsgericht. Das Publikum wird ersucht, Jeden, der öffentliches Eigentum beschädigt, so zur Anzeige zu bringen, daß er bestraft werden kann. Insbesondere werden die öffentlichen Anlagen, die Rotdornbäumchen in der Schneebergerstraße, alle Geländer, Bänke und Einfassungen dem Schutze des Publikums dringend empfohlen. Stadtrat Hiöenstock, den 23. November 1915. Butterverkauf. Von: Bezirksverbaud der Köuigl. Amtshauptmanuschaft Schwarzenberg ist der hiesigen Gemeinde ein geringes Quantum gute bayrische Milchbutter zur Verteilung an die minderbemittelte Bevölkerung, in erster Linie au die Kriegerfraueu, zugesandt worden. Die Verteilung erfolgt Donnerstag, dm 24. Hlovemöer ds. Is, nachmittags 3 Zlyr im Gemeindeamt hier. ' Für jede Haushaltung wird ein halbes Pfund Butter zum Preise von 1.— M. abgegeben und soweit der Vorrat reicht. Haushaltungsvorstände mit einem Einkommen von über 1500 M. haben keinen Anspruch auf Zuteilung von Butter. Carlsfeld, 23. November 1915. Der Gemcindcvorstand. I. V. B. Sommer, II. Gem.-Aelt. Eine halbe Million Ver luste der Italiener. Die monatelangen blutigen Kämpfe der Italiener gegen Oesterreich^Ungarn haben als einziges Ergeb nis bisher den Verlust von einer halben Million Streiter gezeitigt. Auch der neueste österreichisch-ungarische Heeresbericht bestätigt das unerschütterliche Aushar ren der Verteidiger: Wien, 23. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die großen Kämpfe um den Görz er Brückenkopf und am Rande der Hochfläche von Doberdo dauern fort. Mehrere An griffe starker feindlicher Kräfte aus die Podgora wurden blutig abgeschlagen. Auch bei Pvma und Oslavija hielten sich unsere Truppen gegen alle Stürme. Am Dienstag fand der Kampf auch nachts kein Ende. Die Beschießung der Stadt Görz in der Zeit vom 18. bis 21. November hat wieder erhebliche Verluste an Menschenleben und bedeutende Schäden verursacht. 20 Zivilper sonen wurden getötet, 30 verwundet, 46 Gebäude vollkommen zerstört, 250 stark, 600 leicht beschä digt. Gestern warfen die Italiener abermals eini ge hundert schwere Bomben in die Stadt. Auf der Hochfläche von Doberdo gelang es d m Feind, unsere Front südwestlich des Monte San Michele vorübergehend bis an den Westrand von San Martino zurückzudrängen. Ein Nachtangriff ungarischer und kärntnerischer Truppen brachte die ursprüngliche Stellung wieder vollständig in un seren Besitz. Mehrere Stürme der Italiener östlich der Selz stießen auf das steierische Infanteriere giment Graf Beck Nr. 47, das feine Stellungen zwei mal durch Feuer, ein drittes Mal in Handgem nge fest behauptete. Nördlich des Görzer Brückenkopfes wiederholten sich die üblichen Vorstöße des Fein des mit dem gewohnten Mißerfolg. Zwei unserer Flieger warfen auf Arsiero Bomben ab. Ju letzter Zeit juchen die allgemein zugänglichen Presseberichte der italienischen obersten Heereslei tung auffallend viel über Erfolge zu jagen. Dem gegenüber sei heute, ein halbes Jahr nach d r Kriegserklärung unserer einstigen Bundesgenossen, mit voller Deutlichkeit sestgestellt, daß wir die zu Beginn des Krieges gewählte Verteidi gungsfront allenthalben, am Jsonzo nun schon in der vierten Schlacht siegreichbehaup ten. Seit Beginn der Kämpfe im Südwester, ver mochte der Feind sich nicht einmal jenen Zielen zu nähern, die er im ersten Anlauf zu erreichen hoffte; , wohl aber hat ihn der Krieg an Toten und Verwun deten bereits eine halbe Million Männer ge kostet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die an der oberen Drina kämpsenden k. und k. Truppen greisen die montenegrinischen Stellungen auf dem Kozora-Sattel und nord östlich davon an. Eine österreichisch-ungarische Ko lonne ist in Prijepolje ein gerückt. Die Kämpfe im Amselfeld nehmen einen gün stigen Fortgang. Unsere im Jbartal vordem genden Streitkräfte stehen 6 Kilometer nördlich von Mitrowiza, deutsche Truppen einen halben Tages marsch nördlich von Prischtina im Kampf. Die Bulgaren dringen über die Zegvwaz Planina vor. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. «am Ballan bestätigen alle Nachrichten das günstige Foctschrciten der Verfolgung des weichenden Feindes trotz der schwierigen Gelände- und Witterungsv'rhältnisse: Budapest, 23. November. Nach den hier ein- trcffenden Melangen haben die im Jbartal vor dringenden deutschen Truppen der Armee Mack n sen die Serben in mehreren Nachhutgefechten b.i Raschka geschlagen. Der Feind befindet fick auf der Flucht nach Ipek. Aus den nunmehrigen Ope rationen der Serben geht hervor, daß sie einen Durchbruch nach Süden versuchen wellen. Es be stätigt sich, daß der serbi s ch e H o s von Raschka über Novibazar nach Montenegro geflüch tet ist. Die Terrainverhältnisse sind andau rnd sehr schlechte, die Kämpfe gehen auf einem Gebiete mit alpenartigem Charakter vor sich. Die großen Schneefälle gestalten den Nachschub für den Train äußerst schwie rig, dazu kommt, daß die Nebenflüsse der Mvrawa insolge des eingctretenen TauwetterS aus den Ufe n getreten sind und große Ucberjchwemmungen verur sacht haben. Kraljevo ist angesüllt mit den geflüch teten Familien von Beamten und Offizieren. Budapest, 23. November. Der, Pester Llo id' veröffentlicht eine Unterredung eines Spezial korrespondenten mit dem Kommandanten der 1 b il- garischen Armee General Boj adj es f, jder u. a. aussührt: Der Feind steht jetzt im Raume zwischen Novibazar, Pristina, Bolyew und Prizrend, er hat nur noch die Möglichkeit, aus fast ungangbarer. We gen nach Montenegro und Albanien zu flucht n Die serbische Armee im wahren Sinne des Wor es existiert nicht mehr, es gibt nur noch g sch a- gene Gruppen, meist ohne Offiziere und Unteroffi ziere, die umherirren und ihre Waffen wegwerfon, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet. Es handelt sich eher um Flüchtlinge als um Soldaten, die Moral der serbischen Truppen ist gänzlich geschwunden Der größte Teil von ihnen erklärte nach Gefangenenaus jagen, sie wollten nicht in fremdem Land kämpfen. Ueberall zeigen sich Anzeigen von Auflösung der zer- trümmerten serbischen Kräfte Die 2. bulgarische Armee, die in Mazedonien operiert, steht auf der Linie Rankovoe Kuratin—Robowatz—Cebintze— Zegotsche, sie schließt alle nach Mazedonien führend n Straßen, General Bojadjefs sprach die Hoffnung aus, daß er in ganz kurzer Zeit die serbische Armee, die anjänglich noch 200000 Mann zählte, nicderringen werde, wie er auch bald ohne große Kraf lau st rengungen mit den Ententetruppen fertig zu werden gewiß ist Von einem ernst n Widerstande kann bei der serbischen Armee— so meinte der General — nicht mehr die Rede sein, auch aus Alt serbien müssen die Serben höchstens nach einem Mo nate vollständig hinausgejagt sein. Dio Engländer haben bei einem Angriff auf eine bulgarische Bahnlinie ein Flugzeug eingcbußt: London, 23. November. Meldung des Reu- tcrschen Bureaus.) Amtlich wird mitgeteilt: Zw.i englische Aeroplane haben am 19. einen erfolgreichen Angriff auf die Station Ferejik bei Enos unrernom men. Ein Flugzeug wurde unglück.icherwcise vom Feinde y e r a b g e j ch o j s e n, dem Lenker g lang es aber, wohlbehalten in den Sümpfen am anderen User des Flusses zu landen, wo er die Maschine in Brand steckte. Der Lenker des zweiten Aeroplanes, der gesehen hatte, wie es seinem Kameraden erging, kam ihm zu Hilfe und vermochte ihn noch rechtzeitig mitzunchmen, so daß er der Verfolgung des Feindes entrann. Rußland hat nunmehr auch einen Führer gegen Bulgarien ernannt. Es fehlt nur noch die Armes und die Möglichkeit ihrer Hinschaffung. Darüber hüllt man sich in Schweigen. Die Meldung lautet: Paris, 23. November. „Matin" meldet, daß General Kuropattin zum Oberbefehlsha ber der russischen Streitkräfte gegen Bulgarien ernannt worden sei. Ueber die weitere Bedrängung Griechenlands durch die Entente sind folgende Nachrichten einge laufen: Mailand, 23. NoLember. Der Sonderbrricht crstatter des „Corriere della Sera" in Athen hatte eine Unterredung mit einem dem König und Sen Rcgierungskreisen sehr nahestehenden ehemaligen Ab geordneten. Dieser erklärte, man habe natürlich leine Kenntnis von den Einzelheiten der Unterredung des Königs mit Kitchener, aber er glaube zu wissen, daß sich die Unterredung in erster Linie um Fragen militärischer Natur gedreht habe, daß der weitere Verlaus des Balkankrieges pes simistisch beurteilt wurde, und Kitchener sich den Be weggründen des Königs und des griechischen Gene- ralsiabschess beugen mußte. Die lange Unterredung, welche Kitchener vier Stunden später auf der eng lischen Gesandtschaft mit dem griechischen Ge neralstabschef hatte, dürfte Kitchener von der Notwendigkeit überzeugt haben, die Griechenland zu seiner augenblicklichen Haltung bewege und zugleich auch von der Ratsamkeit, eine Grundlage für ein Abkommen zu finden, das wahrscheinlich zu allge meiner Genugtuung in einigen Tagen veröffentlicht werden dürfte. Lugano, 23. November. Ein Athener Tele gramm. des „Corriere della Sera" und offiziöse Aus lassungen verbreiten nach Kitcheners Abreise neuen Optimismus über die Beziehungen Griechenlands zur Entente, doch wird diese Stimmung nicht allge mein geteilt. Kitchener soll beim König, beim Ministerpräsidenten Skuludis und beim Ge ncralstabschef Dusmanis gefordert haben, daß Griechenland nicht nur davon ab sieht, die Ententetruppen bei ihr:m Rückzug auf grie chischen Boden zu entwaffnen, sondern daß es auch bewaffneten Widerstand gegen rhre Verfolgung durch die Verbündeten leiste. Kit chener drängte umso mehr, als die Entente beabsich tigte, die mazedonische Front längs der gri - chischen Grenze zu verlängern, die Operativ nen auf Thrazien auszudehnen und wei tere Stützpunkte in Griechisch Thrazien