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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. M. 1.SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Beichspostanstalten. Tcl.-Küc.: Amtsblatt. Dbenfto», Larkfeld, hmdrhübel, Neuheide,Gberftützengran,Schönheide, ; Zchönheiderhammer, 5osa, UnterMtzengrün, wildentha! usw. f,, ^o Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ^/22S Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. . — 62. Jahrgang. Sonnabend, den 2. Oktober ISIS Weitere Einschränkung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen. Zwecks weiterer Beschränkung des Kraftwagenverkehres wird, vorbehältlich beson derer, den einzelnen Kraftwagenbesitzern gegenüber außerdem noch zu erlassender Ver fügungen, allgemein hiermit folgendes bestimmt: 1. An Sonn- und Festtagen ist der Kraftwagenverkehr in der Regel verboten. Dieses Verbot gilt als einschränkende Bedingung für sämtliche zum Verkehr auch nach dem 14. März d. I. von der Königlichen Kreishauptmannschaft zugelassenen Kraftfahr zeuge mit Ausnahme der Kraftdroschken, der Krastmietwagen sowie der von Aerzten für ärztliche Berufsfuhren benützten Kraftfahrzeuge. Sollte im übrigen in Einzelfällen ein im öffentlichen Interesse liegendes Bedürfnis zu Fahrten an Sonntagen nachgewiesen werden, so werden die unteren Verwaltungs behörden (Amtshauptmannschasten bez. Stadräte mit Rev. Städteordnung) des Wohn sitzes des Kraftfahrzeugbesitzers ermächtigt, die Genehmigung von Fall zu Fall zu erteilen. 2. Die erneute Zulassungsbescheinigung berechtigt nur zu den in ihr bezeichneten Fuhren in gewerblichen: oder beruflichen Interesse, und zwar nur für die in soweit be teiligten Personen. Das Mitnehmen von anderen, an dem Zulassungszweck unbeteilig ten Personen, insbesondere von Familienangehörigen, wird verboten und wird mit un verzüglichem Widerrufe der Zulassungsbescheinigung geahndet werden. 3. Neu eingeschärst wird die Bestimmung unter IV der Bekanntmachung der unter zeichneten Behörde vom 20. Juli d. I., wonach Vergnügungs- und Erholungsfahrten ausnahmslos, also auch unter Benützung von Kraftdroschken und Krastmietwagen, untersagt sind. 4. Diese Bestimmungen treten mit dem 3. Oktober 101.5 in Kraft. Zwickau, am 27. September 1015. Die Königliche .Mishauptmannschast. Die Stiftung „Heimatdank" wird als Dank der Heimat an die Verteidiger -es Vaterlands für alle durch den Krieg im Gebrauche ihrer Glieder oder an ihrer Gesundheit geschädigten Krieger und ihre Angehörigen -begründet. Vie Lrwerbssähig- keit unserer Invaliden soll wieder ganz oder teilweise hergestellt und in geeignete Sahnen gelenkt werden; für ihre und ihrer Angehörigen Zukunst soll vermitteln- und helfen- gesorgt werden. M uns alle haben diese Vaterlandsverteidiger Leben und Gesund heit in furchtbaren Kämpfen, Strapazen und Entbehrungen aufs Spiel ge setzt. Vas ganze Volk mutz sich also an -er Stiftung beteiligen, hoch un- Nie-rig, Reich un- Staat, Gemein-en und private müssen Mittel für die sen Dank -er Heimat bereitstellen, mögen noch so grohe Opfer aus Anlatz des Krieger schon geleistet sein. viel Gel- ist erforderlich, denn das Heer -er Invaliden zählt nach dem Kriege nach Tausenden, die Matzregeln -er Fürsorge für sie sin- ebenso mannigfaltig wie kostspielig. Berufsberatung und Ausbildung skrüppel- und Blindenfürsorge!) Arbeitsvermittelung, Ansiedelung, Werkzeug und Ma- schinenbeschasfung, Varlehnsgewährung und Geldbeihilsen sin- solche Matz regeln. Organe der Stiftung sind die Vereine „Heimatdank" in den revidierten Städten und Amtshauptmannschasten, die Kreisverbände für die über die Kräfte der Vereine hinausgehenden Aufgaben mit dem Kreisbeirate, der Landesrat und der Vorstand. Auch in Eibenstock wir- ein Verein „heimatdank" gegründet. Zur Gründungsversammlung den 2. Okt. sysS, 1» Ikr im Lrdgeschoh des Rathaushotelr wird Jedermann dringlichst und freundlichst eingeladen. Eibenstock, den 20. September 1015. Der Stadtrat. Hesse. Fortsetzung der Durch- brnchsversnche. .Der große Entscheidung stampf im We sten wogt weiter hin und her- Mit Erbitterung wird auf beiden Seiten um jede Fußbreite Bodens ge kämpft. Der gestrige Heeresbericht meldete darüber: (Amtlich.) .Großes Hauptquartier, 30. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Feind setzte seine Durchbruchsver suche gestern nur in der Gegend der Cham pagne fort. Südlich der Straße Menin — Ppern wurde eine von zwei englischen Kompagnien be setzte Stellung in die Luft gesprengt. Nördlich Loos schritt unser Gegenangriff langsam vor. Südöstlich von Souchez gelang es den Franzosen an zwei kleinen Stellen in un sere Linien einzudringen. Es wird dort noch ge kämpft. Ein französischer Teilangrisf südlich Arras wurde leicht ab gewiesen. Zwi schen Reims und Argonnen waren die Kämpfe erbittert. Südlich St. Marie L Py brach eine feindliche Brigade durch die vorderste Grabenstellung durch und stieß auf unsere Reser ven, die im Gegenangriff dem Feinde 800 Gefan gene abnahmen und den Rest vernichteten. Alle französischen Angriffe zwischen Straße Somme Py —Souain und Eisenbahn Chalterange—St Mene- hould wurden gestern teilweise in erbitterten Nah kämpfen unter schweren feindlichen Ver lusten abgeschlagen. Heute früh brach ein starker feindlicher Angriff an der Front nordwestlich Massiges zusammen. Nördlich Massiges ging eine dem feindlichen flankierenden Feuer ausgesetzte Höhe (191) verloren. Auf der übrigen Front fanden Artillerie- und Minen- kämpse unter wechselnder Stärke statt. Oestliche» Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Südlich von Dünaburg ist der Feind in die See-Engen östlich von Wesselows zurückgedrängt. Die Kaval leriekämpfe zwischen Dryswjaty-See und der Gegend von Postawy waren für unsere Divisionen er folgreich. Oestlich von Smorgon ist dir feindliche Stellung im Sturm durch brochen. Es wurden 1000 Gefangene, darunter 7 Offiziere, gemacht und 6 Geschütze, 4 Maschinen gewehre erbeutet. Südlich von Smorgon dauert der Kampf an. Heeresgruppe des GencralfeldmarjchaU? Prinz Leopold von Bayern. Feindli che Teilangriffe gegen verschiedene Ab schnitte der Front wurden blutig abgewiesen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Lage ist unverändert. Heeresgruppe des Generals von Lin- singen. Die Russen wurden am oberen Kvrmin in östlicher Richtung zurückgewor- f e n. Es wurden etwa 800 Gefangene "gemacht. 2 russische Flugzeuge wurden abgcschossen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Mit gleicher Zuversicht wie wir sehen auch un sere Verbündeten dem Endausgang der jetzigen Kämpfe an der Westfront entgegen: Wien, 30. September. Die Offensive der Feinde im Westen wird in diplomatischen und mili tärischen Kreisen als rein politischer, von vorn her ein aussichtsloser Akt angesehen, durch den das französische Volk von der Notwendigkeit des un populären Winterfeldzuges überzeugt wcroen sollte. Nach dem Scheitern der Offensive würden aber die Zentralmächt? am Zug sein. Die Lage am Ballan wird trotz der Bemühungen der Entente zuversichtlich beurteilt. Es besteht festes Vertrauen in den König Konstantin, der weder den Durchmarsch von Entente truppen, noch den Anschluß an die Entente gestatten würde. Im Osten nehmen die Kämpfe währenddem weiter einen günstigen Fortgang. Auch der österreichisch-ungarische Gencralstabsbericht meldet wieder Erfolge: Wien, 30. Septbr. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage in Ostgalizien, an der Jkwa und an der Putilowka ist unverändert. Im Sumpfland des' Kormin-Baches erstürmten österreichisch-ungarische und deutsche Truppen meh rere Stützpunkte, wobei 4 russische Offiziere und 1000 Mann in Gefangenschaft sielen. Zwei feind liche Flieger wurden herabgeschossen. Die k. und k. Streitkräfte in Litauen wiesen russische An grisfe ab. Die Kämpfe führten stellenweise zum Handgemenge. Der Gegner erlitt große Verluste. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Westfront wurde iu der vergangenen Nacht im Adamello Gebiete gekämpft. Ein Angriffsvcrsuch des Feindes auf den Paß westlich der Cima Presena wurde durch unsere Ar tillerie abgewiesen: auch bei der Mandron-Hütte mußten die Italiener nach mehrstündigem Gefecht zurückgehen. Auf der Hochfläche von Bielge reuth griffen sie gleichfalls nachts unsere Stel lungen zweimal vergebens an. Ebenso scheiterten an der Kärntner Front nächtliche Angriffe aus unsere befestigten Linien westlich des Bom basch-Grabens (bei Pontafel). Die Kämpfe bei und nördlich von Tolmein dauern fort. Vor dem Mirzl Brch wich der Feind in seine alten Stellungen zurück. Gegen Dalje griff er wiederholt an, wurde aber stets abgewie sen. Heute früh begann das italienische Artillerie seuer gegen den Raum von Tolmein, das schon gestern sehr lebhaft war, von neuem. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Uebcr den Umfang des in Rußland besetzten Ge bietes erhalten wir folgende Angabe: Wien, 30. September. Nach polnischen Mel düngen vom 27. September, haben die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen im Osten 294 405 qkm russischen Bodens, also weitmehr als die Hälste des deutschen Reiches besetzt. Ein neuer Erfolg zur See wird aus dem Mittelmeer gemeldet: Konstantinopel, 30. September. Wie bier- her berichtet wird, ist ein französischer Messagerie Dampfer „Sidney" bei Kap Malta torpediert worden. Ein aus Mudros in Athen angelangter Herr versichert, daß täglich englische und französische Schiffe im Mittelmeer versenkt würden. Die Zahl der Opfer der deutschen Unterseeboote sei enorm, doch werde darüber strengstes Stillschweigen beob achtet. Auch die Türke« können wieder die Vernichtung eines feindlichen Kriegssahrzeuges buchen: Konstantinopel, 30. September. Das Hauptquartier teilt mit: An der Darda-