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Im heutigen Preoigtabschnttt finden wir ibn auf der Rückreise nach Jerusalem in Milet, wohin er die Leiter der Gemeinde von Ephesus zum Ab schiede entboten hat. (Lies den Abschnitt Ap-Gesch. 20, 17—38.) Er fühlt es deutlich, daß es mit seinem Tagewerk zu Ende geht, daß er die Gemeinden, die er hat gründen dürfen, nicht Wiedersehen wird. So gestaltet sich sein Zusammensein mit den Aeltesten aus Ephesus zu einer ergreifenden Abschieds- feier, in der der Apostel sich und ihnen Rechen schaft gibt über fein Wirken, sie noch einmal herz- andringlich zu heiliger Wachsamkeit mahnt und dann sie und alles im Gebet in Gottes Hände befiehlt, in der aber auch die dankbare Liebe der Christen zu ihrem treuen Seelsorger sich rührend äußert in heißem Trennungsweh. Ganz ungejucht ergeben sich nun von dem Bilde, das der Apostel in aller Demut dort in Milet von seiner Amtsarbeit zeichnen darf, Verbindungslinien zu der Kirchlichen Evangelisation, die in diesen Tagen unsere Gemeinde erlebt. Klingt m uns noch die ernste Bußfrage des ersten Vortrags nach: „Erfüllt unser Dasein einen Zweck ?", so antwortet unser Text: Dann sicherlich, wenn es so treu ausgenutzt wird, in unermüdlicher Arbeit für uns und zum Heile für ander? wie das des Paulus, dann aber im wahrsten Sinne, wenn es dem höchsten Zwecke geneigt ist, dem völligen Dienste Jesu Christi und dem Bau seines Reiches auf Erden, wie Paulus auf blühende, im Glauben fest gegründete Gemein den als Frucht seines Daseins blicken und an ihrer Treue und Hingabe sich erquicken konnte. Daß auch unser Leben nicht zwecklos, sondern segensreich werde durch Gottes Gnade! Ebenso gibt unser Abschnitt überraschendes Licht auf die Frage des zweiten Vortrages: „Bessern Leiden uns wirklich?" Weil Paulus sich von feinem Herrn willig führen ließ, darum haben die vielen Verfolgungen und Nöte dem Apostel wirklich dazu geholfen, innerlich immer mehr von sich selber los zu kommen, immer freudiger aufzugehen in sei nem Amt (V. 24) und in der Sorge um die ihm anvertrauten Seelen (B. 26—31). Unser Eigenwille und Ungehorsam sind zumeist schuld, wenn auch die schweren Kriegsleiden uns innerlich nicht fordern, sondern das Glaubensleben hindern. Paulus tonnte voll starken Vertrauens alles Gott übergeben in kindlichem Gebet und seiner Treue gewiß sein, weil er ihm durch den bußfertigen Glau ben an seinen Heiland Jesus ein gnädiger Vater geworden. Der heutige letzte Vortrag hat „Die Sprache des Blutes" zum Gegenstand. Von Sünde und Gnade redet Jesu Blut: Das beugte und das erhob Paulus. Gesegnet, wer es ebenso zu ferner Seele sprechen läßt: Der findet in aufrichtiger Buße Frieden mit Gott und dadurch Glaubenskraft zu freudiger Nachfolge Jesu gleich seinem größten Apo stel Paulus: der darf dann auch allezeit getrost sein in der Hoffnung auf einen fröhlichen Abschied und seligen Heimgang, „Weil Christi Blut beständig schreit: Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!" Amen. IV. Verschlungene Psade. Novelle von Luise Frank. (4. Fortsetzung.) Kornelie erschrak heftig, ergriff die Hand der Großtante und drückte einen abbittenden Kuß daraus. „Vergeben Sie mir, liebe Tante, und seien Sie wieder gut!" schmeichelte die kleine Sünderin. „Ich wollte Sie gewiß nicht kränken. Mir lag der Onkel im Kopf, der heute morgen gar so finster und mür risch gewesen, und dann — dann dachte ich —" „An Carlo, der heute auch gar zu lange aus- bleibt," hatte sie sagen wollen, aber mitten in dem unvollendeten Satz biß sie sich auf die Lippen und wurde glühend rot. „Und dann," fuhr sie verwirrt fort, „dachte ich an die kleine Luftkünstlerin, die neu lich im Zirkus vom Trapez stürzte und beinahe den Tod davongetragen hätte. Wie mag es ihr wohl im Krankenhaus ergehen?" Die Großtante erhob den Kopf, sah das junge Mädchen mit einem durchbohrenden Blick an und erhob drohend den dürren Finger, während ein iro nisches Lächeln ihre Lippen umspielte: „Kornelcksen! Kornelchen! Mache du einem andern etwas weis, aber nicht deiner alten Großtante! An Carlo Moroni dachtest du und nicht an das arme Kind aus dem Zirkus! Ja, werde nur rot und schlage die Augen nieder! Brauchst dich ja deiner Neigung nicht zu schämen. Carlo Moroni ist 'in Apollo an Schönheit, würde mein seliger erster Mann gesagt haben, der solche Vergleiche liebte. Nun, und was deinen Groß onkel anbelangt, so mußt du bedenken, daß er kein Jüngling mehr ist. Im Alter aber werden die mei sten Menschen mürrisch und launenhaft, einige gott begnadete Ausnahmen abgerechnet." Frau Berwald gab sich bei den letzten Worten einen kleinen Ruck. „Aber der Onkel war bis vor kurzem noch an ders," beharrte Kornelie. „Noch vor wenigen Woch n kannte ich ihn nur als fröhlich, freundlich nno liebe voll. Früher fah er es gerne, wenn ich auf ein Stüns- chen in sein Arbeitszimmer hufchte. Jetzt, wenn ich eintrete, zieht er die Stirne kraus, spricht von Ge schäften und schickt mich so rasch als nur möglich wieder fort." „Nun ja, Närrchen, ein Kaufmann hat eben auch manchmal- Geschäfte, die ihn verdrießlich und mür risch stimmen. Laß ihn dieselben abwickeln, daun ist er wohl wieder der Alte. Ah, wenn du ihn in seiner Jugend gekannt hättest! Damals war er Feuer und Flamme, und Streiche spielte er, echte Burschen streiche!" Die alte Frau lachte leise in sich hinein, wie es ältere Personen meist zu tun pflegen, wenn di? Erinnerung an vergangene Zeiten und — vergangene Torheiten in ihnen aufsteigt. Kornelie blickte interessiert auf. Obwohl die junge Dame geglaubt hatte, die Hauschronik ihrer Tante bereits Kapitel für Kapitel zu kennen, schien hier doch noch eines zu sein, das ihrer Wissenschaft bislang vorenthalten geblieben. Neugierig und for schend betrachtete sie die Großtante. „Ach, libes Tantchen, wollen Sie mir nicht einige von diesen Streichen erzählen?" bat sie schmeichelnd. „Das ist nichts für Kinder!" wies sie Frau Leonie kurz zurück. „Ich bin doch kein Kind mehr," erwiderte Fräu lein Kornelie etwas gekränkt. „Ich bin jetzt ja zwan zig Jahre alt." „Also, das ist nichts für zwanzigjährige Mäd chen!" Und Frau Berwald preßte die schmalen, wel keu Lippen fest aufeinander, zum Zeichen, daß sie nicht gewillt sei, sich etwas von ihrem Wissen ent reißen zu lassen. Wenn irgendeine Antwort, so war sicher diese geneigt, Korneliens Neugier auf das höchste zu stei gern. „Liebes Tantchen," schmeichelte sie, „seien Lie nicht so hart! Ich möchte zu dem Jugendbildnis des Großonkels, das drüben in dem kleinen Salon hängt, gar zu gern einige Erläuterungen haben. Und Sie können so reizend erzählen, liebstes Mamachen! Ich will auch mäuschenstill sein und Sie mit keiner Frage unterbrechen. Aber lassen Sie sich bewegen, und erzählen Sie mir etwas aus des Onkels Jugend zeit!" Die Großtante rückte geschmeichelt ihre Brille zurecht und nahm ihre Nadel wieder auf. „Nun gut, weil du gar jo schön bittest, will ich dir den Willen tun und den Schleier von dem schönsten, vielleicht auch traurigsten Stück Leben deines Großonkels he ben. Du siehst mich erstaunt an, Kind — kannst es dir wohl gar nicht vorstellen, daß auch wir Alten einmal eine Zeit gehabt haben sollen, da wir lieb ten und hofften? Und doch ist es so, und unsere Herzen haben damals sicher gerade so feurig ge klopft, als jetzt das deine und auch die deiner Al- tersgenofsen pochen! — Dein Großonkel zählte 24 Jahre, stand also in dem Alter Carlo Moronis und gab diesem an Schönheit und Geistesbildung nichts nach" — die gute alte Dame lächelte ein wenig ver schmitzt über die rosige Glut, die sich über Korneliens blütenweißes Gesichtchen breitete —, „als er von der Leipziger Hochschule heimkehrte. Er sollte nun nach dem Willen unseres Vaters zu feiner praktischen Aus bildung auf Reisen gehen. Mein Vater liebte es, gefaßte Entschlüsse möglichst rasch zur Ausführung zu bringen — so auch hier. Kaum heimgekommen, mußte Raimund sein Bündel schon wieder schnüren und sich auf den Weg machen. Sein bester Freuno, Walter Heidenreich, unser heutiger Prokurist, beglei tete ihn. Raimund bereiste Deutschland, Frankreich und England, besuchte alle größeren Städte, und blieb dabei in regem schriftlichen. Verkehr mit uns, jo daß wir seine Erlebnisse gleichsam miterlebten und seine Freuden mitgenossen. Ach, wie freuten mich damals die Briefe meines Bruders, der nie verfehlte, seiner Schwester Leonie besondere Grüße zu senden. (Fortsetzung folgt.» Zeitgemäße Betrachtungen. Die deutsche Mauer. Es steht eine Mauer weit hinter dem Rhein von Flandern bis zu den Vogesen, — sie steht wir das härteste Felsengestein, — zum Schutze Germa nias erlesen! — Sie steht unerschüttert von Feuer und Brand — und trotzte Millionen Granaten, — sie hielt schon den wildesten Anstürmen Stand — die Mauer der deutschen Soldaten! Und brausen die Wogen des Kampfes jo wild, — daß weithin erbeben die Gründe, — und öffnen im heißesten Kampfesgcfild jich taujend vernich tende Schlünde; — und macht man die höllischen Scharen mobil, — weh wenn sie der Mauer sich nahten, — nicht wanket und weichet im Schlachten gewühl — die Mauer der deutschen Soldaten! Und als der Armeebefehl Joffres erschien: — Es sei ihm kein Opfer zu teuer, — da haben Ge schütze Verderben gespien — in siebenzig-stünoigem Feuer. — In Uebermacht stürmten die seiudlichen Reih'n, — doch bald war der Ansturm erledigt sie rannten den Kopf an der Mauer jich ein, — doch die war kaum merklich beschädigt! Franzosen und Briten in mächtiger Zahl — ver mehrt noch durch farbige Streiter — versuchten den Durchbruch mit Wucht noch einmal, — doch ließ sie die Mauer nicht weiter. — Es wurden vergebens verschossen, verkracht — Amerika's teure Granaten. — Es stand unerschüttert bei Tag und bei Nacht - die Mauer der deutschen Soldaten! Es kann die Geschichte wohl jeglicher Zeit - nicht größeren Wasfenruhm melden, — die feld grauen Brüder so opferbereit, — wir grüßen sie heute als Helden! — Ihr Frauen und Kinder, beruhigt schlaft ein, — kein Feind kann ins Land uns ge raten, — es steht eine Mauer weit hinter dem Rhein, — die Mauer der deutschen Soldaten! Albert Jäger. Aremveuliste. Uebrmachtet haben im Rathaus: Christian Strößner. Krasiwagensllhrer, Plauen. Fellinghausen. Dr. Thl., Wildenfels. Franz Trommer, Bauunterneh mer, Hinterhain. Stadt Leipzig: Curt Schmidt, Kfm, Meerane i. S. Gu stav Teller, Inhaber einer Fachschule, Dresden. Reichshof: Georg Franke, Beamter der Kgl. LandeSversi» cherungSkammer, Dresden. GlinkS, Kfm., Zwickau. Wettervorhersage für den 10. Oktober 1915. Meist heiter, Temperatur normal, meist trocken, Nachtfrost. Kriegsallerlei. Ueber 5000 Ritter des Eisernen Kreuzes 1. Klasse. Die Zahl der Krieger, die das Eiserne Kreuz 2. Klasse erworben haben, ist bereits sehr groß, aber auch die Zahl derer, die die 1. Klasse dieses Ordens in der deutschen, österreichisch-ungarischen und der türkischen Armee tragen, hat jetzt bereits mehr als 5000 betragen. KriegerischeMädchennameninFrankreich. Mit großer Befriedigung stellt der „Figaro" fest, daß in Frankreich die Namengebung bei Kindtaufen stark unter der Einwirkung des Krieges stehe, und daß besonders den Mädchen von ihren Eltern kriegs- und sieghafte Vornamen gegeben werden. Groß ist die Zahl der Jungfrauen, die „France" oder „Mctorine" getauft sind. Andere junge Damen heißen „Joffrette". Mädchen, die am Tage des „großen Sieges" an der Marne geboren wurden, nannte man kurzweg „Marne" oder neckischer „Marnette" oder „Marnon". Ten Vogel hat ein höherer Offizier abgeschos sen, indem er, wie er seinen Freunden durch eine Anzeige kund und zu wissen tat, sein vor kurzem geborenes Töch terchen „Aetia" nannte, zur Erinnerung an den Sieg, den einst Aetius über die Hunnen davvntrug. — Die „Franks. Ztg." meint, daß die Franzosen mit den mitgeteilten Mädchennamen die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, noch lange nicht erschöpft haben. Wie märe es z. B. mit Frenchiska, Poincarline, Greychen, Nikolausalie, Nowo- Georgette, Brest-Litowska und Tardanelly? Neueste Rachrichte». — Breslau, 9. Oktober. An einem der letzten Tage im Monat September hatte das 6. Rescrve- korps die Ehre Se. Majestät den Kaiser und König begrüßen zu dürfen. Soweit es die Kriegs lage zuließ, hatten Abordnungen verschiedener Trup penteile bei dem vor Jahresfrist viel um strittenen Städtchen D. Paradeaufstellung genom men. Beim Herannahen Sr. Majestät präsentierten die Truppen und drei donnernde Hurras schallten dem obersten Kriegsherrn entgegen. Nach Erstattung der Meldung durch den kommandierenden General, Gene ral der Infanterie von Goßler, schritt der Kaiser die From ab, begrüßte jeden Truppenteil mit: Guten Morgen Kameraden und richtete darauf eine An sprache an die Truppen, in der er dem 6. Armee korps seinen Dank und Anerkennung für ihr uner schütterliches Standhalten während des ganzen Stel lungskampfes aussprach. Der kommandierende Ge neral erwiderte mit einem dreifachen Hurra auf Se. Majestät. Alsdann zeichnete der Kaiser mehrere Offi ziere, Unteroffiziere und Mannschaften durch eigen händige Verleihung des Eisernen Kreuzes aus. Un ter den Klängen der Nationalhymne bestieg der Kai ser den Kraftwagen, um eines der Lazarette des Armeekorps zu besuchen. Auch hier sprach er die Ver wundeten einzeln an und zeichnete einige derselben durch Verleihung des Eisernen Kreuzes aus. — Wien, 9. Oktober. Aus Bukarest wird ge meldet: In hiesigen russophilen Kreisen wird erklärt, daß die Teilnahme Rußlands am Balkan krieg nicht gleich kommen wird. Italien wird vorläufig ge meinsam mit England und Frankreich den Balkankrieg allein durchführen. Durazzo wird von Italien als Flotten stützpunkt eingerichtet werden. — Budapest, 9. Oktober. Der bulgarische Gesandte in Petersburg Madjarow hat, wie gemeldet wird, nach Zurückweisung des russischen Ultimatums fein Amt niedcrgelegt. Die Pe tersburger Zeitungen veröffentlichen frohlockend ein hieraus bezügliches Schreiben. Budapest, 9. Oktober. Der bekannte, in rusjischen Diensten stehende General Radko Di- mitricw schickte seine bulgarische Orden mit der Erklärung zurück, er wolle diese Aus zeichnungen nicht tragen, jo lange König Ferdinand den Thron von Bulgarien inne hat. Bukarest, 9. Oktober. Nachrichten aus Saloniki zufolge ist die Eisenbahn brücke bei Tcmir Kapu auf der Linie Saloniki-Uesküb durch bulgarische Banden in die Luftgejprengt worden. — Von der schweizerischen Grenze, 9.