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Amts- mo Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock unö besten Umgebung für Libenftock, Larlsseld, hundrhwel, ^Ugrvmn Reuheiöe,GberMtzengrün,SchSnhei-e, Zchönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, Ml-enthal usw. Fernsprecher Nr.N0. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - — 62. Jahrgang. — 22S Mittwoch, den 29. September IVIS t Erscheint täglich abends mit Ausnahme der r Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag t Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 L Pfennige. 3m amtlichenTeile die gespaltene r Zeile ZO Pfennige. Bezugspreis vietteliährl. M. I SSeinschlietzl. des „Illustr. Unterhaltun-sblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen " in der Expedition, beiunserenVotensowi«bei allen Reichrpostanftalten. «el..Adr.: Amtsblatt. Es ist bekannt geworden, daß von größeren Firmen — Banken, technischen und kaufmännischen Betrieben usw. — Listen ihrer zum Kriegsdienst einberufenen Ange stellten (einschließlich der Arbeiter) aufgestellt und diesen verabfolgt werden. Meistens enthalten solche Listen eingehende Angaben über die Zugehörigkeit der einzelnen Trup penteile zu höheren Verbänden. Im Interesse der Geheimhaltung unserer Heeresgliederung wird die Ausgabe der artiger Zusammenstellungen während des Krieges untersagt. Zuwiderhandlungen werden nach 8 9b des Preußischen Gesetzes vom 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. " Dresden, am 23. September 1915. Ministerium des Innern. Im Handelsregister des hiesigen Königlichen Amtsgerichts ist heute auf dein die Firma KSt- L M«1ek»n«r in Eibenstock betr. Blatt 292 für den Stadtbezirk eingetragen worden, daß die dem Kaufmann Idooöor Lrtbur heitre in Eibenstock erteilte Prokura erloschen ist. Eibenstock, den 27. September 1915. Königliches Amtsgericht. Die Kriegsunterstützung ist abzuheben von den Empfängern mit Namen -^—51 am Ireilag, den 1. Oktober 1915 von den Empfängern mit Namen dl—2 am Sonnabend, den 2. Oktober 1915. Die Zahlung der Mietzinsbeihilfen für Angehörige von Kriegsteilnehmern er folgt an die Vermieter nur Montag, den 4. und Dienstag, dm 5. Oktober 1915. Gutschriften für Nahrungsmittel können erst ab Mittwoch, den 6. Oktober bewirkt werden. Ttadtrat Eibenstock, den 28. September 1915. Metallfammlung betr. Die Krist zur freiwilligen Ablieferung von fettigen, gebrauchten und un- gebrauc^en Gegenständen aus Kupfer, Messing oder «einnickel ist uach der Bekanntmachung des Königlichen stellvertretenden Generalkommandos XIX A -K vom 24. September 1915 bis 16. Oktober 1915 verlängert worden Die hiesige Metallsammelstelle bleibt deshalb während der bisher festgesetzten Seiten - Dienstags, nachmittags von 3 bis 5 Uhr - geöffnet. Auf die erwähnte Bekannt machung, insbesondere auf die Zusätze wird besonders verwiesen. Tie Bekanntmachung hängt im hiesigen Rathause zur Einsichtnahme aus. Schön Heide, am 27. September 1915. Der Gcmeindevorstand. Damit möglichst alles nutzbar verwertet iverde, wird die Einwohnerschaft gebeten alle zu «iehfutter geeigneten Küchenabfäüe zu sammeln und an Bieh- befitzer — nach Befinden gegen angemessene Entschädigung — abzuliefern. Als Mehbesitzer kommen nicht allein Landwirte in Frage, sondern auch solche, die Schweine mästen oder Hühner halten. Küchenabfälle sind am besten als Schweine- oder Hühner futter verwendbar. Die Abfälle möchten möglichst schnell abgeliefert werden, weil sie mit jedem Tage an Wett verlieren. Schön Heide, am 27. September 1915. Der Gemeindcvorstand. Die hiesige Gemeinde beabsichtigt, für die Einwohnerschaft Speisekartoffeln zu versorgen. Die Kartoffeln sollen möglichst schon jetzt angekaust werden. Um den Be darf festzustellen, sollen Bestellungen bis 2. Oktober 1915 vormittags 12 Uhr im hiesigen Nathaus entgegengenommen werden. Die Gemeinde übernimmt jedoch keine Verpflichtung wegen der zu liefernden Menge, wegen der Lieferfrist, wegen des Preises und wegen der Güte und Beschaffenheit der Kartoffeln, wird aber bestrebt sein, möglichst gute Abschlüsse zu erziele». Schönheide, am 27. September 1915. Der Gemeindevorftand. Die feindliche Offensive im Westen zum Stillstand gebracht. Weitere Stellungen vor Dünaburg ge nommen. — Zusammenbruch der russischen Offensive in Wolhynien. Nach dem gestrigen Heeresbericht ist die große englisch-französische Offensive in Gegend von Lille bereits wieder zum Stillstand gebracht worden. Einer weiter unten mitgeteilten Nachricht zufolge, ist jede Durchbruchsgesahr nunmehr beseitigt. Ueber die leider auch auf deutscher Seite entstandenen Ver luste liegen nähere Nachrichten noch nicht oor. Un sere Oberste Heeresleitung meldete: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 27. September. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste herrscht Ruhe, nur vereinzelte Schüsse wurden von weitabliegenden Schiffen wir kungslos auf die Umgebung von Middelkerke abge geben. — Am Ypern-Abschnitt hat der Feind seine Angriffe nicht wiederholt. — Südwestlich von Lille ist die große Offensive durch Gegenan griff zum Stillstand gebracht. Heftige feindliche Einzelangrtffe brachen nördlich wie süd lich von Loos unter stärkster Einbuße für die Engländer zusammen. Auch in der Ge gend bei Souchez und beiderseits Arras wur den alle Angriffe blutig abgeschla gen. Die Gefangenenzahl erhöhte sich auf 25 Of fiziere und 2600 Mann. Die Beute an Maschinen gewehren stieg auf 14. — Die französische Offen sive zwischen Reims und Argonnen machte keinerlei weitere Fortschritte. Sämt liche Angriffe des Feindes, die besonders an der Straße Somme Py—Suippes sowie nördlich von Beau Ssjour-Fme —Massiges und östlich der Aisne hestig waren, scheiterten unter schweren Verlusten für ihn. Die Gefrnge- nenzahl erhöhte sich auf über 40 Offiziere und 3900 Mann. — Drei feindliche Flugzeuge, darunter ein französisches Großkampfflugzeug, wurden gestern im Luftkampf nordöstlich Ypern, südwestlich Lille und in der Champagne, zwei weitere feindliche Flugzeuge durch Artilleri'- u. Gewehrfeuer südwestlich Lille und in der Cham pagne zum Absturz gebracht. — Feindliche Flieger bewarfen mit Bomben die Stadt Peron- ne, wo 2 Frauen, 2 Kinder getötet und 10 wei tere Einwohner schwer verwundet wurden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Im Rigaischen Meer busen wurden russische Kriegsschiffe, darunter ein Linienschiff, durch deutsche Flie ger angegriffen. Auf dem Linienschiff und einem Torpedobootszerstörer wurden Treffer be obachtet. Die russische Flotte dampfte schleunigst in nördlicher Richtung ab. — Aus der Südfront von Dünaburg wurde dem Feinde gestern eine weitere Stellung entrissen. Es sind 9 Offiziere und über 1300 Mann zu Gefangenen ge macht und 2 Maschinengewehre erbeutet. — West lich Wilejka wird unser Angriff fortge setzt. Südlich von Smorgona wurden starke feindliche Gegenangriffe abgewiesen. Zwischen Krewo und Wischnew machen unsere Truppen Fortschritte. D r rechte Flügel und die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern haben die Westufer des Njemen bis Schtscherssg. des Serwetsch u. der Schtsch ara vom Feinde gesäubert. Oestlich von Baranow tschi hält der Feind noch kleinere Brückenköpfe. Der Kamrf auf der ganzen Front ist im Gange. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. (W T B.) Ferner wird berichtet: Berlin, 27. September. Die große eng lisch-französische Offensive im Westen kann schon jetzt als verfehlt bezeichnet werden. Wie dem „Berliner Lokalanzeiger" von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, sind an allen Punkten, die den heftigsten Angriffen des Gegners ausgesetzt waren, rechtzeitig die nötigen Reserven zur Stelle gewesen. Die Möglichkeit eines feindlichen Durch bruchcs besteht nicht mehr. Franzosen und Engländer haben große Verluste erlitten, be sonders die Engländer bei Loos. Wenn in französi schen Meldungen die Zahl der deutsck)en Gefangenen auf 20OM beziffert wird, so ist das selbstverständlich übertrieben, wie hoch sie in Wirklichkeit ist, läßt sich aber im Augenblick noch nicht sagest. Im Osten ist bedeutungsvoll die Wegnahme einer weiteren Stellung auf der Südfront von Düna burg. Doch auch an anderen Stellen sind Fortschritt: zu verzeichnen. An der österreichisch-ungarische« Front in Wolhynien ist der russische Ansturm nun mehr Ebenfalls zusammengebrochen: der Feind hat den Rückzug augetreten, wie aus dem Generalstabs bericht hervorgeht. Wien, 27. Septbr. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Aehnlich wie iu Ostgalizien und an der Ikwa ist nun auch im Wolhynischen Festungsgebiet di: russische Gegenoffensive gebrochen. Der Feind räumte gestern seine Stellungen nord westlich von Dubno und Styr Abschnitt bei Luzk und weicht in östlicher Richtung zurück. Der Brückenkopf östlich von Luzk ist wieder in unserer Hand. An unserer Front südlich von Dubno gab es stellenweise Geschützfeuer und Geplänkel. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Versuche des Feindes, an unsere Stellung auf dem Monte Pianv heranzukommen, wurden abgewiesen. Am Nordrande der Hochfläche von Doberdo brach ein Angriff einer Bergsaglieri Abteilung an unseren Hindernissen zusammen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, FeldmarschaNeutnant. Von den Kriegsschauplätzen zur See wird berichtet: Lyon, 26. September. „Progreß" meldet aus Dünkirchen: Das französische Schiff „Saint Pierre" ist in der Nacht oom 22. zum 23. September im Pas de Calais torpediert worden. Ls ver sank sehr schnellt Der Kapitän und vier Mann der Besatzung wurden gerettet. London, 27. September. Wie erst letzt be kannt wird, ist am 9. September der englische Damp fer „Cormubia" mit 1898 Tonnen Wasserver drängung im Mittelmeer versenkt worden. Die Besatzung konnte nach 48stündigem Rudern ausge nommen werden. Sie wurde in einem spanischen Hasen an Land gebracht.