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Amts- uns ÄMigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung str Eibenstock, Larlrselb, Hundshübel, ^Ug^vtUlt Nenheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönhriderhammer, Sosa, Unkrstützengran, Mldenthal nsw. Tel.-Kdr.; Amtsblatt. Fernsprecher Nr. N0. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - - — -. 62. Jahrgang. —: — — .H?22S Dienstag, den 28. September ISIS Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1 .SOeinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischenveilage„Setfenblasen'inder Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Reichspostanstalten. ? Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ! Sonn-und Feiertage fii r den folgenden Tag. ? Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 z Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene r Zeile 30 Pfennige. Beschlagnahme von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Kupfer, Messing und Reinnickel. I. Zu der in Nr. 177 des „Erzgeb. Volksfreundes" vom 3. August 1015 ver öffentlichten und in Nr. 189 vom 17. August 1915 erläuterten Bekanntmachung, betr. Beschlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von fertigen, gebrauchten und ungebrauch ten Gegenständen aus Kripfer, Messing und Reinnickel, vom 30. Juli 1915 veröffent licht das Königliche stellvertretende Generalkommando des XIX. (2. K. S.) Armeekorps folgende Zusätze: Zusätze. a) Außer den nach §2 der Verordnung der Beschlagnahme unterliegenden Gegen stände dürfe« abgeliefert und müssen seitens der Sammelstellen zu den in 8 9 der Verordnung genannten Uebernahmepreisen angenommen werden: Bürstenbleche, Eimer, Kaffeekannen, Teekannen, Kuchenplatten, Milchkannen, Kaffeemaschinen, Teemaschinen, Samooare, Zuckerdosen, Teeglashalter, Menagen, Messerbänke, Zahnstochergestelle, Tafelaufsätze aller Art, Tafelgeschirre, Rauch service, Lampen, Leuchter, Kronen, Plätten, Nippessachen, Thermometer, Schreib garnituren, Bettwärmer, Säulenwagen, Badeöfen aus Kupfer, Messing und Reinnickel. Andere Gegenstände als die hier aufgeführten dürfen nur zu den unten stehenden Preise» entgegengenommen werden. b) Meldei eit. Diejenigen Gegenstände, welche von der vorstehenden Verordnung betroffen werden, und welche bis zum 16. Oktober nicht freiwillig abgeliefert worden sind, sind auf vorgeschriebenem Vordruck an die mit der Durchführung beauf tragte Behörde (Komunalverband) in der Zeit vom 17, Oktober bis zum 16. November 1815 unbeschadet bereits anderweitig erfolgter Meldungen, zu melden. Die Meldevordrucke werden von den beauftragten Behörden (Kommunalverbänden» ausgegeben. c) Einziehung. Nach dem 16. November 1915 wird die Enteignung der nicht freiwillig abgelieferten, der vorstehenden Verordnung unterliegenden Gegenstände erfolgen. Ablieferung von anderen Gegenstände». Außer den von tz 2 betroffenen Gegenständen, sowie außer den in dem oben- stehenden Zusatz a) aufgeführten Gegenständen dürfen ferner abgcliefert und muffen vom 25. September 1915 ab zu den untenstehenden Preisen angenommen werden. Sämtliche Materialien und Gegenstände aus Kupfer, Messing, Rotguß, Tombak, Bronze, Neusilber, Alfenid, Christofle, Alpaka und Reinnickel, soweit sie nicht auf Grund der Verfügung dl 14. 15 K. R. A. (vom 30. April 1915 — Erzgeb. Volks freund Nr. 105 vom 8. Mai 1915 —) betreffend „Bestandsmeldung und Beschlagnahme von Metallen" an die Metallmeldestelle der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministerinms gemeldet worden sind. Es wird vergütet: » Mr Materialien und Gegenstände aus Kupfer 1,70 M. für das „ „ „ „ „ Messing, Rotguß, Tombak, Bronze 1,00 „ „ „ „ „ „ ,, Neusilber (Alfenid, Christofle, Alpaka) 1,80 „ „ „ „ „ „ „ „ „ Remrnckel 4,50 ,, ,, „ „ Auch Altmaterial darf zu diesen Preisen angenommen werden» als Altmaterial werden solche Gegenstände angesehen, die sich in einem Zustande befinden, in dem sie nicht mehr für den durch ihre Gestaltung gegebenen Zweck benutzt werden können. II. Der mehrfach angezogene 8 2 hat nachstehenden Wortlaut: 8 2. Po» der Verordnung betroffene Gegenstände. Klasse Gegenstände aus Kupfer und Messing: 1. Geschirre und Wirtschafsgeräte jeder Art für Küchen und Backstuben, wie beispielsweise Koch- und Einlegekessel, Marmeladen- und Speiseeiskessel, Töpfe, Fruchtkocher, Pfannen, Backformen, Kasserollen, Kühler, Schüsseln, Mörser usw. 2. Waschkessel, Türen au Kachelöfen und Kochmaschineu bezw. Herden. 3. Badewannen: Warmwasscrschiffe, -behälter, -blasen, -schlangen, Drnckkessel, Warmwasserbereiter (Boiler) in Kochmaschinen und Herden: Wasserkasten, ein gebaute Kessel aller Art. Klasse 8. Gegenstände aus Reinnickel: 1. Geschirre und Wirtschaftsgeräte jeder Art für Küchen und Backstuben, wie beispielsweise Koch- und Einlegekesscl, Marmeladen- und Speiseeiskcssel, Fruchtkocher, Servierplatten, Pfannen, Backformen, Kasserollen, Kühler, Schüsseln usw. 2. Einsätze fiir Kocheinrichtungeu, wie Kessel, Deckelschalen, Jnnentöpfe nebst Deckeln an Kipptöpfen, Kartoffel-, Fisch- und Fleischeinsätze usw. nebst Rein- nickelarmatnren. III. Die nach dem obenstehenden Zusatz b) zu erstattende« Meldungen haben druck» Vermittelung der Gemeindebehörden zu erfolgen, bei denen auch die Melde vordrucke zu entnehmen sind. Schwarzenberg, den 24. September 1915. Tcr Bczirksvcrband der Kgl. AmtslMMannsäM LchmuMbcrsi. Dr. Wimmer, Amtshauptmann. Die Ausgaben des Armenamtes für . Schuh werk wachsen stetig und werden mit der fortschreitenden Kälte immer mehr steigen. Es ist aber anzunehmen, daß in manchem Hause altes Schuh- und ^tiefelwerk unbenutzt herumsteht, welches vorgerichtet noch gute Dienste leisten könnte. Vielleicht läßt sich auch das jetzt hoch im Preise stehende Leder gänzlich verbrauchter Stiefeln oder Schuhe zur Herrichtung neuer oder Ausbesserung alter Fußbekleidung mit verwenden. Die Einwohnerschaft wird deshalb freundlich ersucht, ihre Schuh- und Sticfelbeständc einer Durchsicht zu unterwerfen und das Entbehrliche in der Zeit vom 27.-30. September 1915 je Vormittag von 8 vis IS Ahr für das Armcnamt in der Polizeiwache abgeben zu wollen. Stadtrat iKidcnstock, den 17. September 1915. Die neue englisch-franzö sische Offensive. Heiße Kämpfe bei Lille und in der Cham pagne. — Die Ruffen über die Beresina zurückgeworfen. Rach monatelanger Ruhe ist der Kampf im Werten mit erneuter Heftigkeit ent brannt. Engländer und Franzosen versuchen mit starker Kraftentfaltung abermals die Durchbrechung der deutschen Front. Daß iknen dies ebensowenig wie srüher gelingen wird, dafür sorgen unsere tapferen Truppen wie bisher. Kleine zeitweilige Erfolge des Feindes können daran nichts ändern, sie werden durch deutsche Gegenstöße bald wieder weltgemacht. Unsere Oberste Heeresleitung meldete über die letzten Bor- Bvrgäng«: (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 25. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf der ganzen Front vom Meer bis gn die Vogesen nahm daS feindliche Feuer an Stärke zu und steigerte sich östlich von Ypern, zwi schen dem Kanal von La Bassee und Arras, sowie in der Champagne von ProSnes bis zu den Argon nen zu äußerster Heftigkeit. Die nach der zum Teil 50 stündigen stärksten Feuervorbereitung erwarteten Angriffe haben begonnen. Zwischen den Bahnen Ypern nach Roulers und nach Co in i n e s stürmten die Enaländer heute früh vor. Ihr Angriff ist auf dem Nordflügel erst nach Nah kampf vor und in unserer Stellung bereits abge schlagen. Ferner greifen sie nordöstlich und süd östlich von Armentiers und nordöstlich des K a - nals von La Bassee an. Sie versuchen da bei die Benützung von Gas- und Stinkbomben. — Am 23. September drangen, wie nachträglich bekannt geword'n ist, die Franzosen in unsere zerschossenen Gräben bei Souchez ein. Sie wur den sofort wieder hinausgew orfen. Gestern wurden sie abermals bei Souchez und beiderseits von Neu ville zurückgeschlagen. — In der Cham pagne von Prosnes bis zu den Argonnen erfolgten französische Angriffe, die an den meisten Stellen abgewiesen wurden. Zum Teil wur den sic bereits durch unsere starke Artillerie zum Scheitern gebracht, zum Teil brachen sie erst we nige Schritte vor unseren Hindernissen im Feuer unserer Infanterie und Maschinengewehre zusam men. Die zurückflutenden feindlichen Massen erlit ten im heftigsten Artillerie und Maschincngewehr- feuer sehr erhebliche Verluste An einzl- ncn Punkten der Front ist der Nahkampf noch im Gange. Ein schwacher französischer Vorstoß auf Bezange-la-Grande (nördlich von Lunövil- le) hatte keinen Erfolg. Oestltcher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Russische Angriffe südwestlich von Lennewaden sowie bei Wilej- ka und Rabun wurden abgeschlagen. Unser Angriff in der Front südlich von Soli» wird fort gesetzt. Die Russen setzten unserem Vordringen in der allgemeinen Linie Smorgon—Wischnew— west lich von Saberejina—Djeljatitschi (an der Einmün dung der Beresina in den Njemen) noch Widerstand entgegen. Bei Friedrichstadt schoß ein deut scher Flieger ein russisches Flugzeug herunter. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nördlich von Korclitjchi wehren sich die Russen hartnäckig. Unsere Truppen stürmten die Stadt Neg- niewitschi (nordöstlich von Nowogrodek» und schlugen mehrere starke Gegenangriffe ab OMich u. südöstlich von Baranowitschi ist unser An- grrff auf dem Westufer der Szczara im Vorschrif ten. Es wurden einige Hundert Gefangene ge- macht. Westlich Medwjeditjchi und südlich bis Lipsk ist die Szczara erreicht. Bei der Heeresgruppe des Gcneralfeld- marschalls von Mackensen und auf dem süd östlichen Kriegsschauplatz ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung. (W- T. B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Tie Kämpfe in Verfolgung der seit Monaten vor bereiteten französisch-englischen Offensive nahmen auf dem größeren Teil der Front ihren Fort gang, ohne die Angreifer ihrem Ziele in nennenswer ter Weise näher zu bringen. — An der Küste versuch ten auch englische Schiffe dnrch Feuer besonders auf Zeebrügge kinzugreifen. Sie hatten keinen Erfolg. Nachdem ein Schiff gesunken und zwei andere beschädigt waren, zogen sic sich zurück. — Im