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Amts- und Änzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. l .SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Beichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Kmtrblatt. str Eibenstock, Larlrfeld, hundshübel, Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Verantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. » ISS - 62. Jahrgang. Mittwoch, den 25. August ? Erscheint täglich abends mit Ausnahme der r Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. * Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTeiledie gespaltene ! Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS Einwohncrzöhlung für dic Brot- u. Mchlvcrsorgnng. Durch eine Zählung der versorgungsberechtigten Bevölkerung sollen' morgen Mittwoch, den 25. dieses Monats die Unterlagen für die Brot- und Mehlversorgnng im neuen Versorgungsjahre geschaffen werden. Die Einwohnerschaft wird aufgefordert, den mit der Erhebung beauftragten frei willigen Helfern genaue Auskunft zu geben. Falls Haushaltungsvorstände und sich selbst beköstigende Einzelpersonen am Zäh l- tage nicht in der Wohnung anwesend sein können, müssen sie dafür sorgen, daß eine andere erwachsene Person anwesend ist und hinreichende Auskunft gibt. Da die ordnungsmäßige Einführung der neuen Regelung von der morgigen Aufnahme abhängt, darf erwartet werden, daß sich alle Beteiligten znm eigenen Vor teile bemühen werden, die Aufgabe der freiwilligen Helfer zu erleichtern. Gtadtrat Eibenstock, den 24. August M5. Kriegsnothilfe betr. Dic Geschäfte der freiwilligen Kriegsnothilfe hat der Unterzeichnete vom Herrn Gemeindevorstand i. R. Haupt übernommen. Anträge auf Unterstützung sind künftig Freitags nachmittags von 3 4 tthr beim Unterzeichneten anzubringen. Schönheide, am 23. August 1915. Dcr Gcmeindevorstand. Winzer. Berkans von Polcntamchl und Trolkcngcuiüsc Mittwoch, dm 25. August 1915, nachmittags von 2 Mr an in der Schule, Bachstratze l. Ttadtrat Eibenstock, den 23. August Mö. Die Dienststellen der städtischen Verwaltung sind wegen der Zählung der Bevölkerung für die Brot- und Mehlversorgung Mittwoch, dm 25. August 1915 geschloffen. Geöffnet ist das Standesamt von 11—12 tthr vormittags, das Schau amt von 5—6 tthr nachmittags. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß auch die Brotmarken ausgabe am vorbezeichneten Lage geschloffen ist. Sladtrat Eibenstock, den 24. August llüä. Hesse. Ullter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Bezirksverbandes Schwarzen berg vom 20. August er., die Zählung der versorgungsberechtigten Bevölkerung betr., werden die Haushaltungsvorstände und Einzelpersonen, die sich selbst beköstigen, ersucht, die Zähllisten ordnungs- und wahrheitsgemäß auszufüllen und die freiwilligen Helfer beim Zählgeschäste nach Möglichkeit zu unterstützen. Ans die Strafbestimmung bei wahrheitswidrigen Angaben wird besonders hingewiesen. Schönheide, am 23. August 191-',. Der Gemeindevorstaild. Heftige Kämpfe zwischen österreichisch-ungarischen und russischen Truppen. Einer Meldung aus München zufolge hat Kai- jer Wilhelm dem Kronprinzen Rupprechtvon Bayern den Orden kour Is morite ver liehen. Vom Osten brachte uns der gestrige Heeresbericht u. a. die Meldung, daß unsere Truppen die von den Russen geräumte Festung Ossowiec besetzt ha ben. Nähere Einzelheiten sind bis zur Stunde da rüber nicht cingegangen. Unsere Heere setzen ihren Vormarsch indessen unaufhaltsam fort. Ueber die Räumung weiterer russischer Stützpunkte wird ge meldet: Moskau, 22. August „Rußkoje Slowo" mel det, daß Kowel, Brest Litowst und Wilna von der Zivilbevölkerung geräumt worden sind Von neuen russischen Millionenheeren sucht man in Frankreich Glauben zu machen: Paris, 22. August. «Meldung der Agence Havas.) Der russische Kriegsminister meldet, daß demnächst die jüngsten Klassen des zweiten Aufgebots einberufen werden. Durch die Einberufung werden acht Millionen- Mann von weniger als 35 Jahren zum Heeresdienst herangezogen. Ueber die Ausrüstung dieser acht Millionen ver lautet nichts. Jedenfalls will man sic mit den be rühmten Keulen bewaffnen, von denen im Berliner Zeughause eine Anzahl zu sehen ist. Mit dem Mute der Verzweiflung kämpft das russische Heer auch gegenüber den österreichisch-ungarische« Vcrsolgungstruppen, welche sich hart an feine Fersen heften: Wien, 23. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Oestlich der unteren Pulwa und ocr von Rias na nach Norden führenden Eisenbahn ist ein Kampf von großer Heftigkeit im Gange. Der Feind verteidigt jede Fußbreite Bo den aufs zäheste, wurde aber entlang der ganzen Front an vielen Punkten geworfen, wo bei zahlreiche Gefangene in unsere .Hand sielen. Besonders heiß kämpften unsere bewährten siebenbürgischen Regimenter bei den nördlich RiaSna gelegenen Dörfern Gola und Suchodol. Das Infanterie Regiment Nr. 64 »ahm bei der Erstürmung einer von russisch n Grcna dieren verteidigten Schanze die aus 7 Offizieren und 900 Mann bestehende Besatzung gefangen und erbeutete 7 Maschinengewehre. Vor Brest Litowsk nichts Neues. Oestlich W.lodawa drangen deut sche Truppen über die Seenzone hinaus. Im Raume von Wladimir — Wolynskij schoben wir unsere Sicherungen bis gegen Turyjsk und in die Gegend östlich Luboml vor. Die Russen wurden zurückgetrieben. In Ostgalizien herrschte Ruhe. Italienischer Kriegsschauplatz. Auch gestern schlugen unsere Truppen mehrere Angriffe der Italiener gegen die H o chf l ä ch e v o n Doberdo ab. Stellenweise kam es wieder bis zum Handgemenge. Vielfach versucht sich der Feind nunmehr methodisch an unsere Verteidig ungslinien heranzuarbeiten. Der Brückenkopf Tolmein stand nachmittags unter Artillerie schnellfeuer. Hierauf griff dic feindliche Jnfan terie bis in die Nacht hinein wiederholt vergeb lich an; sie erlitt schwere Verluste. An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet. Das Feuer der schweren Artillerie auf unsere Tiroler Werke ließ zeitweise nach Heute ist ein Vierteljahr seit der Kriegserklärung unseres einstigen Berbün deten verstossen. Die ungezählten An griffe des italienischen Heeres haben nirgends ihre Ziele erreicht, wohl aber tosten sie dem Feinde ungeheure Opfer Unsere Trup pen halten nach wie vor ihre Stellungen an oder nahe der Grenze. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldsnarschalleutnant. Cholm, 23. August. Das sumpfige Ge lände östlich von Wlodawa erschwert unsere Fort schritte, doch werden alle diese Hindernisse von un seren braven Truppen glatt genommen. An der Südgrenze der Monarchie werden die Plänkeleien fortgesetzt: Lyon, 23. August. Ein Pariser Telegramm des „Nouvelliste" besagt: Meldungen aus Nisch und Centinje zufolge dauern die Scharmützel längs der ganzen serbischen und montenegrini schen Grenze an. Bei Wodica am Lowtschcu finden heftige Artilleriekämpfe statt. Zur See haben unsere Streitkräfte in der Ostsee einen wei teren kleinen Erfolg zu verzeichnen, während in der Nordsee ein Vorpostenboot verloren ging: Berlin, 24. August. (Amtlich.) Am Ui. August versenkte ein deutsches Unter seeboot am Eingang des Finnischen Me rbus ns ein russisches Hilfsschiff durch Torpe'oo- schuß Vor Zeebrügge wurde in der Nacht vom 22 zum 23. August ein deutsches Vorposten boot durch zwei feindliche Zerstörer ange griffen und nach tapferer Gegenwehr z u m S i n ken gebracht. Ein Teil der Mannschaft ist gerettet. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: B ehnck e. Auch einige Handelsschiffe wurden wieder von unseren U-Booten versenkt: London, 23. August Wie das Reutersche Bu reau berichtet, wurden der Kapitän und die Besatzung des Dampfers „Cober" <3060 Bruttotonnen» aus London, der von einem Unterseeboot versenkt wur de, durch den holländischen Dampfer „Monikendom" gelandet. Nach einer Liverpooler Meldung wurden die englischen Dampfer „D aghista n" und „W ind - sor" versenkt, die Besatzungen gerettet, während der englische Dampfer „William Dawson" in die Luft geflogen ist. Der letzte Zeppelinbejuch scheint es dem engli schen Königspaar doch ratsam erscheinen zu lassen, seine Nachtruhe in einer etwas sichereren Gegend ;u pflegen: Berlin, 23. August. Die letzte Beschießung der Londoner City durch Zeppeline scheint doch eine stärkere Wirkung gehabt zu haben, als von den eng lischen Zeitungen zugegeben wird. Wie von zuständi ger Seite gemeldet wird, wird die englische K önigs - familie ihren Wohnsitz in nächster Zeit nach Nordengland verlegen, eine Tatsache, die zweifel los auf die Furcht vor Zeppelinangriffen zurückzn- führen ist. Die Türken melden abermals von schweren Verlusten des Fein des an Menschen und Material: K o n st a n t i n o p e l, 22. Aug Das Haupt quartier teilt mit: An der Darda nelle »- front versuchte der Feind am 21. nach heftigem Artilleriefcuer der Land- und Schiffsqeschütze mit mehr als einer Division einen Angriff in der Ge gend von Ana fort«. Wir schlugen den Angriff des Feindes vollständig zurück und fügten ihm un geheure Verluste zu. Im Verlaufe der Schlachten vom 10., 17. und 20. erbeuteten wir über 400 Gewehre mit Bajonetten, eine Kiste mit Bomben und eine sehr große Menge Material. Am 21. versuchte der Feind am Nachmittag bei Ari Burnu einen Angriff, der unter unserem Feuer mißglückte. Bei Sedul Bahr nichts von Be deutung. Auf den übrigen Fronten keine Verän derung.