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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährt M. 1 .SOeinschlikßl. -er »Jllustr. Untrrhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifen bloßen" in der Lxpe-ition.deiunserenvotensowiebrieken Keichrpostanslalten. Tel.-K-r.: Amtsblatt. str Libenfto», Larkseld, hunvrhübel, ^UgkvlUll Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, Mdenthal «sw. » Erscheint täglich abends mit Ausnahme der * Sonn- und Feiertage furden folgenden Tag. t Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. 2m amtlichen Teilt die gespaltene t Zeile.20 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. LVLS Berantworll. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock . — AnhrO«««. Doimerstag, de» 10. Ami Em BadkvMkr sür das Mischt Fmbad gesucht. Angebot« sofort an die Rattkanzlei erbeten. Etadträl Eibenstock, den 8. Juni 1S15. Zar Berhiltaag sahrläMer BrlMdAist»»ge« «erden beim Nahen der warmen Jahreszeit erneut die Vorschriften über da» Rauchen, Feunanzünden und sonstig« f«uerg«fährliche Hantierungen in Waldungen sowie über da» Gebaren mit Zündhölzern und deren Verwahrung vor Kinderhänden in warnende Erinne rung gebracht. E» bemühe sich in diesen ernsten Zeiten, während deren unsere Minner im großen Kampf« um d«s R«ich«» Zukunft strhen, «in jed«r mit vollem Eifer, mit Umsicht und Vor sicht vom heimischen Herd, von unseren Waldungen und Fluren die Feuer»grfahr zu dannen. Stadtrat Eibenstock, den 7. Juni 1915. Fortsetzung des Mische» Schaialzverlaass aad erstmaliger Vertrieb voa geläutertem Rmdersclt „Reuia" findet morgen Aonnerstag, den 10. Juni 1S15, von 7—12 Mr vormittags t« Arettankranm statt. Preise: für Schmalz t,SV Mt., für Renin 1,L0 Mk. da» Pfund. Gtadtrat Eibenstock, den 9. Juni 1915. Der Vormarsch auf Lemberg. Ein englischer LinienschissSneubau durch Luftschiffe beschädigt. — Ein italienisches Manueluftschiff vernichtet. Am 7. Juni hatten die aus dem Raume um Stryj unaufhaltsam vordringenden verbündeten Truppen die Linie Zurawno—Tomazowa—Kalusz Nowica erreicht. Dort schlossen sich südlich den Angriffen die im Raume zwischen Kalusz und Radworna vordringenden Truppen an. Tomazowa, südöstlich von Zurawno gelegen, ist nur sieben Kilometer vom Dnjestr entfernt. Nowica liegt 25 Kilometer westlich von Stanislau. Alles Jntercsse wendet sich nun der Schlacht am Dnjestr und Pruth zu, die ihrer Entwicklung entgegenreifen. Durch die Festsetzung von Teilen der Armee Linsingen auf den linksseitigen Uferhöhen des Dnjestr nördlich Zurawno, welche das südliche Ufer um faßt lOO Meter überragen, ist das letzte natürliche Hindernis im Sü den von Lemberg überwunden. Die verzweifelten Vor stöße der rusfischen Truppen gegen Kolomea und gegen das westlich davon gelegene Delatyn dürften die letz ten Verfuche sein, um das so heißumstritteue „Neu rußland" zu halten. Die russische Absicht, die Armee Pflanzer Baltin gegen die Karpaten zurückzuwerfen, um dann gegen Westen in der Richtung auf Stryj vor zustoßen, wie dies in der Entente-Presse angedeutet wird, kann nun durch das Abschwenken der Armee Linsingen in der Richtung gegen Stanislau wohl als gescheitert betrachtet werden, im Gegenteil, die von die ser Armee ausgeführte Umfassungs-Bewegung wird die entscheidende Wirkung nicht verfehlen. Wir können bedeutenden Ereignissen in nächster Zeit emgegcn- sehen. Die Armee des Generals von Linsingen hat die Russen erneut geschlagen und ihren Vormarsch weiter sorlgefetzt. Unsere Oberste Heeresleitung meldete gestern darüber: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 8. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Am Ost hang der Lorettohöhe scheiterte ein feindlicher Angriff gänzlich. Bon weiteren Angriffsversuchen sahen die Franzosen ab. Auch südlich von Neu ville wurde durch unser Artilleriefeuer ein feind licher Angriff niedergehalten. In rügend südöstlich Hebuterne dauert der Kampf an. Der Angriff nordwestlich von Soissons, bei Moulin-sous Tonvent, ist durch unseren Gegenangriff zum Stehne gebracht. Bet Bille-au-Bois, nordwestlich von Berry-au-Bac, erlitt der Feind, bei einem erfolg losen Versuch, seine im Mai verlorenen Stellungen zurückzucrobern, starke Verluste. Bei Douai wurde ein feindliches Flugzeug heruntergeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz Unsere Angriffsbewegung bei Szawle und östlich der Dubissa nimmt ihren Fortgang. Südwestlich von Plock wurde ein feindliches Kampf-Flug zeug »um Landen gezwungen und erbeutet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Przemhsl ist die Lage im allgemeinen unverän dert. Die Zahl der von der Armee Mackensen seit 1. Juni gemachten Gefangenen beläuft sich auf über 20 000. Auf den Höhen von Nowoszyn, nordöstlich von Zurawno, haben die Truppen des Ge- neralsvon Linsingen den Feind erneut ge schlagen. Die Verfolgung gelangte bis zur Linie Bukaczowce — südlich von Hrehorow — südlich von Molodynce. Südlich des Dnjestr haben wir den Liwka-Äbfchnitt überschritten und erreichten MySlow (östlich von Kalusz), Wojnilow, Sereyne, Kolodziejow, Die Beute des Tages beläuft sich auf 2200 Gefangene, 4 Geschütze und 12 Maschinengewehre. Oberste Heeresleitung. (W. T B.) Unsere -fterreichtsch-nngartsche« Verbündeten halten wacker Schritt: Wien, 8. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 8. Juni mittags: Im Pruth- und Dnjestr Gebiet setzten die verbündeten Truppen gestern den Angriff über Lant- schyn, Nadworna und Kalusch fort, drängten den Feind gegen Stanislau und Halitsch zurück, breiteten sich auf dem linken Dnjestr Ufer östlich und nördlich Surawno weiter aus und nahmen wieder 6200 Russen gefangen. Sonst ist die Lage im Nor den unverändert. Im Küstenlande bereitet der Feind an scheinend einen allgemeinen Angriff auf unsere Stellung am Isonzo vor. Seine bisherigen ver einzelten Vorstöße bei Gradisca und Sagra- do wurden blutig abgewiefen. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet hält das erfolglose Artilleriefeuer der Italiener an. Eine Alpini-Abteilung, die den Monte Piano, füd lich Landro, besetzt hatte, wurde von unseren Trup pen vertrieben. Die Gegend von Ala ist von plündernden Garibaldis nern heimgesucht. Der Stellvertreter des-Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ueber die Wirkung der schweren Artillerie der ga lizischen Durchbruchsarmee äußern sich russische Ge fangene wie folgt: Berlin, 8 Juni. Der Krieg»korr«spond«nt Kirchlehner m«ld«t dem »Berl L. A.' au« dem K. und K Krieg«- pressequartier: Die Wirkung unt-rer schweren Ar tillerie hat ebenso wie bei Gorlin—Tarnow auch bei Przemy-l Hervorragende« geleistet Man ist überzeugt, daß der Feind überhaupt nicht mehr wird ordentlich Stellung halten können, da erfahrung-gemäß der Widerstand der Ruffen zu erlahmen anfängt, sobald die schwer, Ar tillerie der Verbündeten ihr Zerstörung-wert auf nimmt. Gefangene russische Olfizier« und Mannschaften be stätigen die»; sie sagen übereinstimmend au», daß da» grob« Geschütz der Verbündeten den seelischen Halt brech«. Die Deutschen vor Przemy-l verw'ndeten außer ihren sehr vor züglichen SOZentimeter-Mörsern auch einen unserer Zwei« undvierziger. der ihnen wertvollste Dienste leistete Eine eigenartige Entdeckung über die Grün de der Räumung von Przemysl durch die Nufjen ist den beiden interventionistischen italienischen Blät tern „Secolo" und „Corriere della Sera" gelungen. Sie legen die Ausgabe Przemysls als eine Kriegslist der rusfischen Heeresleitnng aus, um den siegestrun kenen Feind tiefer ins Land und von feiner Opera tionsbasis hinwegzulocken. Von russischer Seite kommt eine Meldung von einem Zusammenstoß zur Tee, über den merkwürdigerweise von deutscher Seite noch keine amtliche Bekanntgabe vorliegt, obgleich der Vor gang bereits mehrere Tage zurückliegt: Petersburg, 7. Juni. Bon autorisierter Stelle wird mitgeteilt: Am 3. Juni bemerkten unsere Aus guckposten auf der Küste und unsere in Dienst befind lichen Unterseeboote, daß der Feind nahe unserer Küste, besonders an den Zufahrten zum Rigaischen Meer busen, tätig sei. Zu gleicher Zeit näherten sich feind liche Torpedoboote als Vorhut ihrer großen Schiffe der Einfahrt in den Meerbusen. Bald darauf ließ der Feind Wasserflugzeuge aufsteigen, welche unsere Schiffe angriffen, jedoch vergeblich, denn alle ihre Geschosse fehlten und unsere Artillerie vcrjagte die Flugzeuge. Am 4 Juni wiederholte der Feind feinen Versuch, sich unserer Küste zu nähern, aber von unsere» Unterseebooten angegriffen, ging er zurück. Zu gleicher Zeit wurde auf der Ostsee unser Trans- pvrtdampfer „Jenissei" von einem feindlichen Unterseeboot angegriffen und ging un ter. 32 Mann wurden gerettet. Unsere U Boote haben ivieder neue Erfolg: aufzuweisen: London, 7. Juni. «Meldung des Reulerjchen Bureaus.) Die englische Bark „Sun light" ist ge stern abend an der Irischen Küste durch ein deutsches Unterseeboot torpediert worden. Die Besatzung wurde von einem Fischdampfer ausgenommen und heilte früh in Queenstown gelandet. Ein deutsches Unter seeboot hat serner den Fifchdampfer „Dromio" torpe diert. Die Besatzung wurde gerettet und ui Peter- Head au Land gebracht London, 8. Juni. Meldung des Reuterjchen Bureaus.) Ein deutsches Unterseeboot hat den nor wegischen Dampfer „Trndvang" in der Irischen See versenkt. Kopenhagen, 8. Juni. Ein deutsches Unter seeboot schoß den Fischdampser „Nearque" in den Grund; die Besatzung wurde gerettet und an Land gebracht. Von unseren Zeppelinen soll einer zuverlässigen Mitteilung eines deutschen Seemanns zufolge der Neu bau eines ziemlich fertig gestellten Dreadnoughts durch Bombenwürfe so gut wie vernichtet worden sein. Wei ter wird aus London über die Schäden bei dem letzten Angrisf näheres mitgcteilt: Berlin, 8. Juni. Ein aus Bremen stammender deutscher Seemann, der sich zur Zeit der Zeppe lin vp e r a t io n e n in Newcastle befand, erzählt über seine Eindrücke solgendes: Im Hasen zu New castle lagen der noch im Ausbau befindliche Dread nought „Resolution", zwei alte Tauchboote und zwei im Bau begriffene neue Unterseeboote. Die Zeppe line wurden von einem Wächter auf einer Rund? be merkt, der das Warnungssignal gab. Sofort wurden alle Lichter gelöscht: Die deutschen Lustschiffe es waren drei warfen etwa 25 Bomben über New castle ab, wovon drei aus das neue Schiff fielen. Diefe beschädigten nicht nur das Deck der „Resolution" und den Jnnenbau, sondern rissen auch eine ganze. Seite der Panzerplatten ab Dadurch ist oie ganze mo derne „Resolution", ein 25O«)O Tonnen Schiss, das be reits diesen Sommer in Dienst gestellt werden sollte, nach übereinstimmender Aussage der Dockarbeiter to tal unbrauchbar gemacht worden In der Stadt Newcastle wurden durch die deutschen Bomben l Häu- fcrriertel völlig zerstört und ein nach Millionen zäh lcnder Schaden angerichtet. In einem benachbarten Orte wurde das Rathaus wie vom Erdboden weg- gesegt. Genf, 8. Juni. In einer Londoner Meldung wird die Zahl der Todesopfer in den Hum berdvcks jetzt auf fünfundzwanzig angegeben. Die in Grimsby angerichteten Schäden seien bedeutender. Die Kingston'fche Admiralität befürchtet eine» neuen Zeppclinraid mit verstärkten Angrisfsmittelii Durch große Versprechungen wird auf die Dockarbeiter und deren zaghafte Familien eingewirkt. Gegen die Italiener hat die österreichisch ungarische Luftflotte einen hervorragenden Beweis ihrer Leistungsfähigkeit erbracht, indem das Marineflugzeug „1- t8" ein italieni sches Lustschiff angriff und zur Strecke brachte Aus dem Umstand, daß es während des bisherigen Ber lauss des Krieges noch keinem Flugzeug gelang, ein in voller Fahrt befindliches Luftschiff zu zerstören trotzdcm es an Anariffen englischer und französischer