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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50ei»schlkhl. r des „JUustr. Unterhaltungsblatts' und der l)uinoristischenveilage„Seifcnblasen"inder z Expedition,beiunserenBotensowiebeiallen r Üeichspostanstalten. ! Tel.-Ädr.: KmLsolcrtt. 113 M Eibenstock, Larlrfeld, hunbshübel, ^UgrvlUll Neuheide,Sberstützen-ran,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengriin, Mldenthal usw. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. m-.-.- -n.--——— 62. Jahrs«»-. Mittwoch, den 19. Mai Zeile 30 Pfennige. r Fernsprecher Nr. 110. j Erscheint täglich abends mit Ausnahme der H Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. * Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene IVIS. Bekämpfung der Tanbcuplage. Di« Zeit der Aussaat mahnt in diesem Kriegtjahr« ganz besonders, alle KörnerschLd- linge zielbewußt zu vertilgen, um zu erreichen, daß überall die Saat voll aufgeht. Zu den KörnrrschLdlingen gehören insbesondere auch die Tauben, und zwar wilde Laube« wie Ha«-ta»be«. Di« wilden Tauben (Ringeltauben, Hohltauben, Turteltauben) genießen keine Schonzeit und unterliegen nicht den Bestimmungen de» ReichS-VogelschutzgesrtzeS (Reichs-Gesetz blatt 1908 Seit« 317 flg.). Di« Jaadberechttgte« werden daher veranlaßt, für ein« angemes- srne V«rtilgung dirser Tirre, die auf jede Weise — ausgenommen da» Fangen mittel» Schlingen — unschädlich gemacht werden dürfen, Sorge zu tragen. Die Besttzer da« Ha«tta«be» aber werden — unter Hinwei» auf die Strafbe stimmung in 8 24 Ziffer 2 de» Forst- und Feldstrafgesetzr» (Gesetz- und Verordnungsblatt 1909 Seit« 277 flg), sowie die Verpflichtung zur Zahlung von Ersatzgeld nach 88 36 flg. desselben Gesetzes — aufgefordert, ihre Tauben während der Zeit der Feldbestellung einge sperrt zu halten. Die Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 15. Mai 1915. Da« Befahre« der Fußwege Ist verböte«. Uebertretungen werden bestraft. Etadtrat Eibenstock, den 17. Mai 1915. Die Haltung Italiens. Rom, 17. Mai. (Meldung der Agenzia Stefani.) Der Ministerrat beschäftigte sich mit den Mitteilungen, welche er in der Sitzung der Kammer am Donnerstag machen wird. Köln, 17. Mai. Die .Kölnische Zeitung* meldet au- Berlin: All« Meldungen über den Stand der Dinge in Rom treffen dahin zusammen, daß die Lage al« sehr ernst aufgefaßt werden muß. E« ist im Augenblick noch nicht mit voller Sicherheit erkennbar, ob di« Entscheidung in der KriegSfrage etwa schon vor der Kammerfitzung am Donnerstag fallen soll. Die Möglichkeit bleibe immerhin, daß die Kammer am Donnerstag noch keine vollendete Tatsache vorfinde und daß sie auch ihrerseits am Donnerstag eine solche Tatsache noch nicht schaffen, sondern sich vertagen könnte. Das zurückkehrende Ministerium Salandra-Sonnino würde in diesem Falle weiterhin freie Hand für die Behandlung der LriegSfrage haben. Lugano, 17. Mat. Der Mailänder.Avanti* schreibt rur Kammereröffnung: Di« Kri«gSpart«i wacht ung«heuere Anstrtngungtn, um die Abgeordneten glauben zu machen, das ganze Land wolle den Krieg. Die Verschwörung der Presse sei auf der Höhe. Kriegerische Kundgebungen wür den zu großen Ereignissen aufgebauscht, umgekehrt aber neu tralistische Gegenbewegungen gehemmt. Der .Avanti* beharrt auf der entschiedenen Opposition der Sozialisten gegen den Krieg, den die Mehrheit de» Volke- nicht wolle und fordert da« Proletariat Italien« auf, bis zum Donners tag den Abgeordneten seinen Willen deutlich zum Ausdruck zu bringen. DaS Blatt erneuert gegen das Kabinett Salan- dra den Vorwurf, daß eS die neutralistischen Kundgebungen verhindere, m diesem Sinne arbeite auch die Telegrammzen- sur, um die Täuschung hervorzurufen, daß daS ganze Volk für den Krieg sei. Lustschifsangrifsc aus Dover uud Calais. Kampf um Przemysl. Von den Operationen im Westen und Osten so wie im Südosten liegen heute nur kurze Nachrichten vor. Hauptsächlich handelt es sich um Abweisung feind licher Angriffe, zum Teil unter schweren Verlusten für den Feind. Von größerer Bedeutung ist die knappe Angabe über erfolgreiche Angriffe unserer Luftschiffe auf Dover und Calais. Lei der fehlt bis jetzt aber jede nähere Nachricht über diese Unternehmungen. Nachdem es bei Jaroslau und nördlich davon un seren Truppen gelungen ist, an mehreren Stellen den San zu überschreiten, hat auch der Kampf um Przemysl eingesetzt. Hoffentlich bringt uns der heutige Tagesbericht unserer Obersten Heeresleitung schon weitere Angaben darüber. Gestern wurde ge meldet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 17 Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Apern, westlich des Kanals, bei Steen - straate und Het Sas gaben ivir unsere vorge schobenen Stellungen auf und zogen die dort stehen den schwachen Kräfte, um Verluste durch starkes feindliches Artilleriefeuer zu verhindern, in unsere Hauptstellungen am östlichen Kanalufer zurück. Südlich von Neuve Chapelle halten die Engländer noch die Teile unseres vorderen Grabens, die seit den vorgestrigen Kämpfen in ihrer Hand sind; das Gefecht dauert noch an. Nördlich von Arras, beiAblain und Neuville wiesen wir französische Angriffe sehr verlustreich für den Gegner ab. Bei Ailly und im P r ie st e r w ald e haben sich geringfügigere Jnfanteriekämpse entwickelt. Unsere Luftschiffe machten erfolgreiche Angriffe auf die Kriegshäfen Dover und Ca lais. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der Dubissa, in der Gegend Eiragola und Tscheki- schki, sowie südlich des Njemen, bei Mariampol und Ludwinow wurden feindliche An griffe abgewiesen. Unter den bei Szawle gemach ten russischen Gefangenen wurden Rekruten des Jahr ganges 1916 festgestellt, die eine nur vierwöchentliche Ausbildung hinter sich hatten. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unser Vormarsch zwischen Pili za und oberer Weich sel, und ebenso wie aus der Front Sambor Strhj-Stanislau wird fortgesetzt. Bei Ja ros lau und nördlich ist es an mehreren Stellen ge lungen, den San zu überschreiten. Um Przemysl wird gekämpft. Oberste Heeresleitung >W. T. B.) Die österreichisch-ungarischen Truppen haben in Galizien gleichfalls weiter Raum gewonnen, dabei wiederum über 5000 Gefangene ge macht: Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbart: Im Verhältnis zu den hartnäckigen Kämpfen der vergangenen zwei Wochen verlief der gestrige Tag an der ganzen Front im allgemeinen ohne wesent liche Ereignisse. Die Armeen haben weiter nach vorwärts Raum gewonnen. Die gegen den oberen Dnjestr vorgerückten Kolonnen haben mit Teilen nun auch Drvhobytsch genommen, weitere 5100 Gefangene gemacht und 8 Maschinengewehre erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 17. Mai. Aus dem Kriegspresse- quartier wird gemeldet: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit, der Durchlauchtigste Herr Komman dant der 4. Armee, General der Infanterie Erzherzog Joseph Ferdinand, hat an das 14. Armeekorps nach stehenden Befehl erlajfen: Ich habe heute das Ge fechtsbild Jägerhaus 402 und Kote 419 besichtigt und konnte mich persönlich von der ungeheueren Stärke der in diesem Raume angelegten feindlichen Linien über zeugen. Mit Bewunderung gedachte ich hierbei der ruhmvollen Kämpfe, welche das 14. Korps in diesem Raume geführt hat. Mit Rührung gedachte ich oer- vielen unserer Tapferen, welche ihr Blut und Leben lassen mußten. Für das 14. Korps bildet der helden hafte Ruhm um die Höhen südlich Tarnow ein neues Ruhmesblatt, welches ihm wieder meine Anerkennung und meinen Dank sichert. Ich baue auch für die Zu kuust fest auf mein Edelweißkorps. Erzherzog Joseph Ferdinand, Kommandant der 4. Armee. Die Türken haben aus Gallipoli erneute Kämpfe, siegreich bestan den und dem Feinde fühlbare Verluste hergebracht. Das Rcuterschc Bureau hatte die Nachricht verbreitet, daß die Türken auf der Landzunge eingeschlossen seien. Dem wird aber von einem Privatkorrespondenten des Wolsf'fchen Telcgraphenbureans cntgegengetreteu: Konstantinopel, 17. Mai. Vom Privat- korrcspondenten des W. T. B.) Die vom Neun-r- jchen Bureau über den Stand der Operationen bei den Dardanellen verbreiteten Meldungen, daß die Türken dort eingeschlossen sein sollen, rnt sprechen in keiner Weise den Tatsachen. Tatsache ist vielmehr, daß die englische Stellung bei Sedul Bahr ständig verkleinert worden ist und nur noch etwa zwei Kilometer von der Südspitzc ins Land reicht. Dort steht auf den ersten Höhen in mehr fach befestigter Feldstellung die türkische Armee in numerisch großer Uedermacht. Sie beherrscht von dort vollständig in rückwärtiger Richtung die Halb insel Gallipoli. Die zweite Stellung der Alliierten besindet sich bei Ari Bnrnu, sie reicht etwa ei neu halben Kilometer landeinwärts und ist von überlegenen türkischen Streitkräften umklammert. Der am 15. Mai unternommene verzweifelte Versuch einer englischen Landungsab teilung, bei Ari Burnu durchzubrechen, wurde zu- rüügeschlagen, wobei die Alliierten etwa 15M Mann verloren. Die Landungsbrücken und improvisierten Magazine am Strande sind durch seitliches Feuer der türkischen Artillerie größtenteils zerstört Die französische Landung bei Ku in la le, die nach ei ner Meldung des Reuterschen Bureaus lediglich zur Irreführung der türkischen Streitkräfte nuternom men sein sollte, endete mit alsbaldiger Vernichtung und Vertreibung der französischen Truppen. Die auf Kumkale befindlichen türkischen Kanonen tonn teir bereits am nächsten Tage mit ihrem Fener in den Kampf bei Sedul Bahr eingreifen. Konstantinopel, 17. Mai. Das Haupt quartier teilte um 8 Uhr 5 Min. gestern abend mit: An der D ard anellen front bei Ari Burnn unternahmen drei feindliche Bataillone mit Genie truppen gestern früh gegen die Stellung unseres rechten Flügels wiederholt Angriffe, die uns über raschen sollten. Der Feind wurde jedesmal mit Ver lusten zurückgeworfen, wodurch unsere 'Gegenangriffe bis in ihre Hauptstcllnng vorgetrieben wnroen. Wir zählten 3M tote Feinde in der Umgebung dieser Stet lung. Die Gesamtverluste des Feindes bei diesen An griffen beliefen sich auf 1500 Mann. Wir erbeuteten 200 Gewehre, sowie auch eine Menge sonstigen Kriegs materials. Unsere Verluste sind verhältnismäßig sehr gering. Feindliche Schiffe beschossen gestern erfolglos unsere Batterien am Eingänge der Meerenge. Die Batterien feuerten ihrerseits heftig auf die feind Uchen Stellungen von Sedul Bahr. Zwei Geschosse trafen das feindliche Panzerschiff „Vengeance". Unsere Flieger warfen mit Erfolg Bomben auf den bei Sedul Bahr stehenden Feind. Am 1. Mai ließ der französische Panzer „Vic- t or Hugo", der im Golf von Akaba kreuzte, ein Wasserflugzeug aufsteigen, das, von unserem Feuer beschädigt, ins Meer stürzte Am 2. Mai wollte dasselbe. Panzerschiff in einer Schaluppe eine Ab teilung an Land setzen. Die Schaluppe wurde aber unter dem Verlust von 5 Toten und Verwundeten vertrieben. Der „Victor Hugo" zog sich daraus zurück. Von den anderen Fronten ist nichts von Beden tung zu melden. Die deutschen Unterseeboote im Mittelmeer bereiten das meiste Unbehagen anscheinend den Engländern, denn sie haben die Erfolge ihrer Tätigkeit ja schon zur Ge nüge in der Nordsee verspüren müssen. Ihr Austauchen im Rücken der feindlichen Flotten vor den Dardanellen muß nun gleichzeitig dazu herhalten, die Neutralen graulich zu machen: Athen, 15. Mai. Die englische Gesandtschaft er klärte den griechischen Pressevertretern, daß bereits vor einiger Zeit Mitteilungen über das Erscheine» deul scher Unterseeboote im Mittelmeer einge gangen wären, die jetzt durch einen Admiral der ver bündeten Flotte bestätigt seien. Die Gesandtschaft hofft, daß die Stützpunkte der Unterseeboote vatd entdeckt und diese unschädlich gemacht werden dürften. Die Zeitungen melden, es seien ernste Maßnahme» getrof fen worden, um die Fahrt der Kriegsschiffe und Trans- portdampfer im Mittelmeer z» sichern. Es feien mehr als zwei Boote hinter Gibraltar gesichtet worden, und zwar des a 1 l e r n e n c st c n - T y P s von etwa 1200 Tonnen mit 8 Torpedos und einem 75- Millimeter Geschütz an Bord Einige Blätter verfichrrn, als Stützpunkt würd n die Dardanellen dienen. Zweck des Erscheinens sei die Vereitelung der Operationen der Verbündeten gegen die Dardanellen und die Terrorisierung der Neutralen (?). Es werden auch Befürchtungen für die Sicherheit griechischer Handels-