Volltext Seite (XML)
gmk- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Tel.-Adr.; Amtsblatt. Bezugspreis Vierteljahr«. M.I.SOeinsch^ sÜk ElKkküökK, Eüklbstl-, i Eügeoluu neuheide, Gderftützengrün, Schönheide schönheiderhammer, Soja, Unterftützengrün, MIdenthal usw ; Erscheint täglich abends mit Ausnahme der . Sonn-undZeiertagefurdenfolgendenTag. * Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. ISIS Verantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —.— -- — SL. J«h««a««. — Somabmd, de» 29. Mai Städtischer Kartosselverkauf. Bestellungen auf die in den nächsten Tagen eintreffenden Kartoffeln werden Dienstag, den 1. Juni 1S1S, vormittag in der Rattbücheret entgegengenommen. Abgabe an jedermann in Posten bi» -u 3 Zentner. Preis für L Zentner: 8 Mark. Da die Kartoffeln, für welche kürzlich Karten zu 5,7S Mk. für 1 Ztr. auSgegeben wurden, nicht mehr zu haben find, tauschen wir dies« Karten gegen Nachzahlung von 2b Pf. um. Stadtrat Eibenstock, den 28. Mai isis, Die Brotmarken für den Monat Jaai werden am Montag, den 31. Mai 1915 zu den bekannten Stunden in der Rattbücheret und in der Ratskauzlei hier an die Hau-befitzer oder deren Stellvertreter auSgegeben. Stadtrat Eibenstock, den 28. Mai 1915. H « « d, schwarz, Hal», Brust und Schwanzspitze weiß, kurzhaarig, lange Ohren, ist »«gelaufen. Wenn sich der Eigentümer nicht bi» zum 30. ds». Mt». meldet, wird über den Hund verfügt. Stadtrat Eibenstock, am 28. Mai 1915. HolzversteMimg. Sosaer Staatssorstrevier. Gasthof „Zum Muldental" in Aue D»««-r-tag, de« 3. J««i ISIS, vor«. ' ,S Uhr (vre««h-l»er «. d.' Uh») 35bb w. Stämme 11—15 om stark, 1994 w. Stämme 16—19 om stark, 433 . „ 20—29 . , 3164 . Klötze 7—15 „ . 566 , Ktätze 16—22 , 682 , , 23—50 , , 374 . Kervstange» 8—15 . . 14 im w. Antzknüppek, 81 rm w. Ztrennscheite, 81,5 rm w. Nre»nk««pptk, 23 Iw w. Zeste in den Abt. 23 und 53 (Kahlschläge). Kgl. Aorstrevierverwaltung Sofa. Kgl. Aorftrentamt Eibenstock. Die rusfische Front aber mals durchbrochen. Beschießung österreichischer Grenzwerte. Die Franzosen haben nach dem gänzlichen Miß^ erfolge ihrer bisherigen Durchbruchsversnche diese nach dem gestrigen deutschen Hauptquartierberichte abermals — allerdings ebenso erfolglos — wieder holt. Die deutschen Linien haben alle Angriffe blutig abgewiesen. — Ueber die Beschießung Dünkirchens fei nachfolgender französischer Bericht wiedergegeben: Pari», 27. Mai. Der Berichterstatter de» .Petit Journal* gibt von seinem Besuche, den er Dünkirchen nach der Beschießung durch dir schwere deutsche Artil lerie abgestattet hat, ein« Schilderung, in der e» u. a. heißt: Sobald man den Bahnhof mit fernen vollständig zertrüm merten Scheiben verlassen hat, empfängt den Paffanten sofort eine unheimliche Still«. Die Straßen liegen völlig einsam da, die Geschäfte find geschlossen, di« Fenfirrläden h«runt«r- gelafsen. In den Straßen steht e« fürchterlich au», da» Pfla ster ist von zertrümmerten Ziegelsteinen und GlaSsplittern wie übersät. Die Häuser weisen große Riff« auf, di« F«nstersch«i- ben sind mrist z«rlrümmrrt. Beim Weiterschreiten trifft man plötzlich ein Hau» ohne Dach, am Eingänge stehen zwei Po- strn. Bet der Explosion einer riesigen Geschosse» war da» Dach in die Höhe geschleudert worden und dann wie ein Staubregen zermalmt auf die benachbarten Häuser herabg«- fallen. In einem Umkreise von 200 Metern waren all« Fen» st«rsch«iben z«rtrümm«rt. I« mehr man sich d«m Zentmm der Stadt nähert, um so sichtbarer wird der Umfang der Vernichtung. Eine Straße brfteht nur noch au» Ruinen, teilweise find wie durch ein Wunder wacklige Mau ern stehen geblieben. Durch große Lücken steht man da« In nere von Häusern völlig zerstört. Dort steht man in einem wirren Durcheinander Betten, Möbel und andere» Hau»g«rät. Verschiedentlich sind die Trümmer mit Blut bespritzt. An einem Platze wurden nicht weniger al» 20 Tote und zahl reiche Verwundete unter den Trümmern gefunden. Bei der Explosion waren die Körper der Menschen bi» zur Höhe von 200 Metern geschleudert worden, und die Leiber waren zer- rifsen oder entsetzlich verstümmelt. Da» ganze Viertel, in dem di« Geschosse rtngeschlagen haben, ist zerstört, nur wenige Häuser sind unversehrt geblieben. Einen Rückblick auf die Siege in Mittelga lizien gibt unsere Oberste Heeresleitung in nach folgendem: Berlin, 26. Mai. Aus dem Großen H aupt - quartier erfahren wir über das Fortschreiten der Operationen der Verbündeten in Mittel galizien: In knapp 14 Tagen hatte die Armee Mackensen ihre Offensive von Gorlize bis Jaros lau vor- getragen, unter täglichen Kämpfen, zumeist gegen be festigte Stellungen, hatte sie drei Flußlinien überschrit ten und einen Raumgewinn von über 100 Kilometern Lustlinie erzielt. Am Abend des 14. Tages hatte sie sich mit der Wegnahme von Stadt und Brückenkopf Jaroslau den Zutritt zum unteren San erkämpft. Es >galt jetzt, diesen Fluß in breiter Front zu über schreiten; noch aber hielt der Feind vorwärts Ra ki ymno und im San—Wislok Winkel in zwei stark ausgebauten Brückenköpfen das Westufer dieses Flusses; im übrigen beschränkte er sich auf die fron tale Verteidigung des Ostufers. Während Gardetrup pen in engster Fühlung mit österreichischen Regimentern sich bei Jaroslau den Uebergang über den Fluß er kämpften und den durch frische Kräfte sich täglich ver stärkenden Feind immer weiter nach Osten und Nord osten zurückwarfen, erzwangen mehrere Kilometer wei ter stromabwärts hannoversche Regimenter den Fluß Übergang. Braunschweiger waren es, die durch Er stürmung der Höhen von Wiazownica die Bahn ösfneten und dadurch den hartnäckig verteidigten San Uebergang gewannen. Weiter nördlich wurde der San - WiSlok- Winkel von dem dort noch standhaltenden Gegner gesäubert, 1 Oberst, 15 Offiziere, 7800 Gefangene, 4 Geschütze, 28 Maschinengewehre, 13 Munitionswagen und eine Feldküche fielen in unsere Hand. Der Rest sah sich zum schleunigen Abzüge nach dem östlichen User veranlaßt. Diese Kämpfe und Erfolge der ver bündeten Truppen vollzogen sich am 17. Mai in Ge genwart Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, der an diesem Tage dem Chef des Generalstabes der hier kämpfenden Armee, Oberst von Seeckt, den Or den 1'our le mörito verlieh, nachdem schon vorher der Armeesührer, Generaloberst von Mackensen, besonders ausgezeichnet worden war. Im Kraftwagen war der Kaiser zu seinen Truppen vorgeeilt; unterwegs be grüßten die auf Wagen zurückfahrenden Verwundeten mit lautem Hurra ihren allerhöchsten Kriegsherrn Aus der Höhe von Jaroslau traf der Kaiser seinen Sohn Prinz Eitel Friedrich und folgte dann von ver schiedenen Standpunkten aus stundenlang mit ange spannter Aufmerksamkeit dem Verlaufe des Kampfes um den Flußübergang. In den Tagen vom 18. bis 20. Mai drangen die Truppen der Verbündeten weiter gegen Osten, Nvrdosten und Norden vor, warfen den Feind aus Sieniawa hinaus und setzten sich auf einer Frontbreite von 30 Kilometern auf dem ost lichen Ufer fest; der Feind wich hinter den Lubac- zvwkabach zurück. Alle seine Versuche, das gewon nene Gelände wiederzugewinnen, scheiterten, obwohl er in den Tagen vom 13. bis 20 Mai nicht weniger als 6 frische Divisionen einsetzte, nm unser Vordringen bei u. über Jaroslau zum Stehen zu »ringen. Im ganzen hatte die russische Führung seit Beginn der Operationen sieben Armeekorps von anderen Kriegs schauplätzen an die Front der Armee Mackensen und gegen Mitte und rechten Flügel der Armee des Erz herzogs Joseph Ferdinand geworfen. Es waren das 3. kaukasische, das 15. und ein kombiniertes Armee korps, 6 einzelne Jnfanterieregimenter, die 34., 15., 58., 62., 63., 77., 81. Infanterie- und die I3. sibirische Division, ungerechnet 4 Kavallerie-Divisionen, die schon in den ersten Tagen zum Einsätze gekommen waren. Mit dem kombinierten Armeekorps rauchte die aus Armeniern und Grusiniern zusammengesetzte 3. kaukasische Schützendivision auf, die bis Januar in Persien gefochten hatte und im April nach dem Kars, später nach Odessa verladen worden war, wo sie ei nen Teil der sogenannten Bosporus Armee bildete. Auch die Plastunbrigaden — Kosaken zu Fuß, eine besondere milizartige Formation, die bisher im Kau kasus gekämpft hatten —, erschienen vor der Front: endlich kam auf dem äußersten linken Heeresflügel der Russen die Trans-Amur-Grenzwache zum Ein satz, eine lediglich zum Bahnschutz in der Nocdmand- schurei bestimmte Truppe, an deren Verwendung auf einem Kriegsschauplatz man wohl selbst in Rußland kaum jemals gedacht hatte. Noch aber hielten die Russen am unteren San den letzten, auf dem westlichen Ufer gelegenen Brückenkopf von Radymno. Aufgabe der nächsten Kämpfe mußte es werden, den Feind auch von diesem Punkte zu vertreiben Diese Ausgabe ist inzwischen gelöst. Ueber einen bemerkenswerten und wichtigen Er folg berichtet der österreichisch-ungarische Generalstabsbericht. An zwei Stellen, bei Ltrgj n. bei Drohobytjch, wurde die stark befestigte ru,- jische Front nach schweren Kämpfen durchbrochen Lon den beiden Orten liegt Drohobytjch 70 Kilometer süd östlich Przemysl, Stryj 27 Kilometer östlich Droho bytsch und 60 Kilometer südlich Lemberg. Bekanntlich wird die russische Linie am San und am oberen Digestr, deren Hauptbollwerk, wie Kitchener sich ausdrückte, Przemysl ist, aus dem Westen von der Armee Macken sen, aus Südwesten von der Armee Boehm ErmolU und in ihrer Verlängerung nach Osten aus dem Sü den von der Armee Linsingen angegriffen. Nachdem am 24. Mai Mackensens Kräfte mit wuchtigem Stoß bei Radymno (nördlich Jaroslau) siegreich waren, hat jetzt auch die Armee Linsingen znm Schlage ausgeholt und die östlichen Teile der russischen Front durch stoßen. Die knappe Form des Berichts läßt noch keine sicheren Schlüsse auf die Tragweite des Erfolges zu, zweifellos wird aber nicht nur die Einschließung Prze mysls dadurch näher gerückt, sondern auch die ganze russische Linie in Galizien einschließlich ihres Zen trums Lemberg ernstlich gefährdet, «ofern es möglich ist, diesen aus Lemberg zielenden Stoß Liusingens wei ter vorwärts zu bringen. Die Bedrohung Przemysls wird umso offenkundiger, als es direkt südöstlich dieser Festung deutschen Truppen gelungen ist, in die dortige Hauptstellung der Russen einzudringen und dabei reiche Beute zu machen. Unser Angriff ist also nunmehr an allen drei Stellen in erfolgreichem Fortschreiteu. Wien, 27. Mai, mittags. Amtlich wird ver lautbart: Nordöstlicher Kriegsschauplatz. Jni Raume um Przemysl dringen die verbau beten Armeen in erbitterten Kämpfen weiter vor. Oestlich Radymno eroberten Truppen unseres 6. Korps den von den Russen hartnäckig verteidigten Ort Nieniowize und die Höhe Horodysko im Sturm, machten neuerdings über 2000 Gefangene und er beuteten 6 Geschütze. Südöstlich Przemysl gelang es den verbündeten Truppen, in der Gegend bei H n sakow in die feindliche HauptverteidigunHsstellung einzudringen und die Russen zurückzuwersen, 2800 Mann wurden gefangen, 11 Maschinengewehre er obert. Die Kämpfe dauern fort. Gleichzeitig ha ben gestern unsere nnd deutsche Truppen der A r mee Linsingen südöstlich Drohobytsch und bei Stryj nach schweren Kämpfen die befestigte feindliche Front linie durchbrochen und dir Rufsen znm Rückzug gezwungen. Der Angriff wird auch hier fortgesetzt. An der Pruth linic und in Russisch- Polen ist die Situation unverändert Südwestlicher Kriegsschauplatz. In Tirol begann der Feind an einzelnen Punkten südöstlich Trient unsere Grenz werke mit schwerer Artillerie zn beschießen. Bei Ca- prile im Cordevole Tale wurden 2 italienische Kompagnien durch unser Maschinengewehrfeuer vernichtet. An der Kärntnerischcn Grenze nur erfolgloses feindliches Artilleriefeuer. Im Küsten- lande haben di? Italiener an mehreren Stellen die Grenze überschritten. Feindliche Abteilungen, die bis an unser? Stellungen vorgedrangen sind, wurden zurückgeworfen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: von Hoefer, Feldmarschallentnant.