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Ämtr- un- Mzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung T«l.'Ndr.: Amtsblatt. vrzuasprelrvietteljährl. IN. I 50einschliehl. der.Illustr. Unterhaltungrblatts' und der kumoristischenveilage.Seifenblas«n"inbrr Expedition, beiunserenvotrnsowiebei allen Neichspostanstalten. str Lidenfto», Larlrseld, hundrhwel, Neuheide,Gberftiitzengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftiltzrn-ran, wkdenthal «sw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.NV. ISIS Drucker und Verleger: Emil H »nnebohn. verantwort!. Redakteur Ernst Lindemann, beide Eibenstock. i——— !— «». Iah,««»«. ----- —7. -77—-------- DimStag, den 9. Mürz Getteidc-Emklms dMch de« BeMverbaad Schloarzeaberg. Der Bezirttverband der königlichen Amtdhauptmannschaft Schwarzenberg kauft Winterroggen zum gesetzliche« Höchstpreise. Angebote sind entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Ortsbehörden oder der landwirtschaftlichen Vereine hierher zu richten. Schwarzenberg, am 6. März ISIS. Der Amtshauhtmaa«. KW die Km-miche! Der deutsche Vormarsch gegen Warschau. Weitere erfolglose Beschitßmr da Darlmnella. Griechenland ,nd Italien am Scheidewege. Wenn cs uns auch jetzt noch nicht möglich ist, das Ende des großen Bölkerkriegcs abzusehen, so haben wir doch alle Ursache recht zufrieden zu jein mit dem, was wir Tag für Tag erreichen. Das ohnmächtige Anrennen Herrn Joffres wider die langsam, aber si cher vorrückende Eisenmauer in Flandern und Frank reich, die ausgezeichneten Fortschritte in Polen und kn den Karpaten, die sichtlich steigende Nervosität in London und St. Petersburg, von Paris ganz abge sehen, der Stimmungsumschwung in den Bereinigten Staaten und manches andere mehr, berechtigen uns dazu. Gewiß steht alledem verstärkt die Möglichkeit unliebsamer Ueberrajchungen von Seiten bestimmter Neutraler aus dem Süden und Südosten Europas ge genüber. Aber zunächst doch nur die Möglichkeit. Sollte es aber wirklich zu weiteren Verwickelungen kommen, sc könnten diese allerhöchstens den Ausgang des Gesamtkampfes nur hinausschieben, nicht ändern. Daß sich sowohl im Westen wie auch im Osten der Lorbeer um unsere Waffen rankt, lassen uns die deut schen Generalstabsberichte deutlich erkennen. Die letz ten beiden Meldungen unserer Obersten Heeresleitung kauten: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Den Engländern entrissen wir südöstlich von Ypern im Gegenangriff einen Graben. Die französischen Ver suche, uns aus der auf der L 0 rett 0 - Höhe erober- ! ten Stellung wieder hinauszudrängen, scheiterten; die Angriffe wurden abgewiesen, 50 Franzosen blieben in unserer Hand. In der Champagne setzten die Franzosen ihre Angriffe bei Perthes und Lemesnil fort; alle Angriffe schlugen fehl. Bei Perthes mach ten wir 5 Offiziere, 150 Franzosen zu Gefangenen. Im Gegenangriff entrissen wir den Franzosen ein Wäldchen nördlich Perthes und ein Grabenstück ihrer Stellung bei Kemesnil. Ergebnislos verliefen französische Angriffsversuche ruf unsre Stellungen bei Bauquois und bei Consenvoyc sowie östlich Badonviller und nordöstlich Celles. Oestlicher Kriegsschauplatz Nachdem die gesamte Kriegsbeute in dem Waldgebiete nord westlich Grodno und um Augustow geborgen ist, ohne daß die Russen uns trotz energischer Gegenmaßnah men daran zu hindern vermochten, stehen die dort bisher verwendeten Truppen nun mehr für andere Operationen zur Ver fügung. Sonst um Grodno und bei Lomza nichts Wesentliches. Nordöstlich Prascnysc brach ein russischer Angriff unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Auch nordwestlich Plonsk wurde ein russischer Angriff abgewie- sc n. Südlich der Weichsel nichts zu melden. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwi schen der See und Somme fanden im allgemeinen nur Artilleriekämpfe statt. Nächtliche Versuche deS Feindes, südlich von Ypern vorzustoßen, wurden ver eitelt. In der Champagne machten unsere Truppen - Fortschritte. Mr nahmen dem Feinde einige Grä ben und etwa 60 Gefangene ab. Ein französischer Massenangriff gegen unsere Stellung nordöstlich Le- meSnil brach unter schwersten Verlusten für die Fran- rosen in unserem Infanterie und Artilleriefeuer zu sammen. Oestlich von Badonviller wurden feind liche Vorstöße -urückgewiesen. In den Vogesen kamen gestern eingeleitete Kämpfe westlich von Münster und nördlich von Sennheim noch nicht zum Abschluß. Oestlicher Kriegsschauplatz, Unsere Be wegungen nordwestlich von Grodno verlaufen plan mäßig. Ein russischer Nachtangriff auf Mocarce, nordöstlich von Lomza, wurde abgewirsen. Auch »oestlich Prascnysc wurden stärkere russische Angriffe zurückgewiesen. Unsere Angriffe südöstlich Rawa waren erfolgreich; 3400 Russen wurden gefangen gc nommen und 16 Maschinengewehre erobert. Oberste Heeresleitung. iW. T. B.) Auch General French hat wieder einmal über die Vorgänge auf dem westlichen Kriegsschauplatz berichtet. Da die Engländer bei Ypern gerade in den letzten Ta gen recht schlecht abgeschnitten haben, sieht auch French sich gezwungen seine Berichte im Joffreschen Lügen stil zu halten. Kopenhagen, 6. März. General French ver öffentlicht wiederum ein Communique, worin es heißt: Südlich des ypernkanals eroberten wir in der Nacht vom 1. zum 2. März einen vorgeschobenen deutschen Laufgraben; es war aber wegen des feindlichen Ar- tilleriefeners unmöglich, ihn zu halten, und wir muß ten ihn wieder räumen. In derselben Gegend wurde der Feind in der Nacht vom 2. zum 3. März von un serer Artillerrc gezwungen, einen Laufgraben zu räu- men. Am 3. März wurde ein englischer Flieger hin ter den deutschen Linien zweimal von deutschen Flie gern angegriffen, er zwang sie aber beide niedcrzu gehen. In Polen sind wir nach den oben abgedruckten Berichten aus unserem große»» Hauptquartier ganz be trächtlich vorwärts gekommen. In nordwestlicher Rich tung von Warschau sind wir bereits bis Plonsk vor gerückt und ein siegreiches Gefecht bei Rawa (südwest lich Warschau) hat wohl ebenfalls dazu beigetragen, unseren Ring vor Warschau zu verkleinern. Weiter wird über den Vormarsch der Deutschen gegen Warschau dann noch gemeldet: Wien, 6. März. Berichte aus Petersburg legen dar, daß die Deutschen in drei Kolonnen gegen Warschau marschieren, nördlich der Linie Ossvwecz—Lnrza, von Prascnysc und von Plonsk aus. Die Kriegsberichter statter weisen darauf hin, daß erbitterte Kämpfe bei Bodzanow gleichfalls zeigen, wie sich der deutsche Vor marsch gegen Warschau vollziehe. Ossowrcz sei der artig befestigt, daß man für die Festung nichts zu b? fürchten brauche, doch ständen hartnäckige Kämpfe um ihren Besitz bevor. Auch die österreichisch-ungarischen Heere haben in Polen während der letzten Tage neue Erfolge errungen, indem sie dort russische Abteilungei» unter bedeutenden Verlusten zur Räumung vorgescho bener Stellungen nötigten. Aber auch in den Kar paten dauern die Kämpfe fortwährend an. Dir öster reichisch-ungarischen Generalstabsberichte wissen zu melden: Wien, 6. März. Amtlich wird verlautbart vorn 6. März: Partielle Vorstöße der Russen im Abschnitt östlich Petrikau ii» Polen scheiterte»» in unserem wirkungsvolle»» Artilleriefeuer. Im übrigen hat sich an dieser Front und an zener in Westgalizien nichts Nennenswertes ereignet. In den Karpaten dauer»« die Kämpfe um einige Höhenstellungen noch an. Ungünstige Witterungs und Sichtverhältnisse herrsche»» vor. Im Kampfgebiet in Südostgalizien ist nach den Ereignissen der letzten Heit vorüber gehend Ruhe eingetreten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 7. März. Amtlich wird verlautbart vom 7. März, mittags: In einigen Frontabschnit ten in Russisch Polen waren gestern heftige Kämpfe im Gange, die sich stellenweise auf den nächsten Distanzen abspielten. Durch gute eigene Artillerie Wirkung wurden russische Abteilungen unter be trächtlichen Verlusten zur Räumung vorgeschobener Stellungen gezwungen. In den Karpaten, wo ver jchiedenenorts die Kämpfe um günstige Höhenstel lungen andauern, wurden Nachtangriffe der Rus sen überall abgewiesen, 8 Offiziere und 570 Mann gefangen genommen. In Südostgalizien hält die Ruhe an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ferner wird über die Karpatenkänipfe gedrahtet: Wien, 6. März. Die Blätter melden: Auf der ganzen Front, namentlich in den Karpaten, sind wie der gewaltige Schneemassen gefallen. Die mächtige Schneedecke, in» Verein mit deni unaufhörlichen dich ten Schneetreiben, das keine»» Ausblick gestattet, mach» jede militärische Aktion unmöglich. Selvst wo die bei den Fronte»» ganz nahe aneinander yeranreichen, be hindert das Wetter die Gefechtstätigkcit, so das; ge stern auf der ganzen Linie Ruhe herrschte. Besonders unangenehm macht sich der Witterungswechsel in den Karpaten fühlbar, wo auf den Höhen ohnehin viel Schnee liegen geblieben war, so daß im Augenblick jede Bewegung der Truppen ausgeschlossen ist Neber die Ereignisse zur Lee erfahren wir zunächst, daß ein deutsches 0 Boot von einem englische»» Dampfer gerammt worden ist. Biet hat der britische Dampfer dem deutschen Tauchboör indessen nicht anhaben können: Berlin, 6. März. Von der englischen Press, ist die Nachricht verbreitet »vorder», daß der frühere norwegische, jetzt englische Dampfer „Thordis" am 2d. Februar bei Beachy Head ein deutsck>es Unterseeboot, das ihn angeblich angegriffen hat, gerammt nnd zum Sinke»» gerächt habe. Bei Besichtignng des Dampfers im Dock seien wirklich Beschädigungen an Bodenplatten und Schraubenflügeln festgestellt worden. - Wie M. T.-B. von zuständiger Seite hierzu »nitgeteilt wird, hat tatsächlich am 2K. Februar ein Dampfer versucht, eines unserer Unterseeboote durch Rammen zürn Sin ken zu bringe»». Das Unterseeboot hat aber nur ge ringfügige Beschädigungen erlitten und ist wohlbehalten nach seinem Ausgangshafen zurückgekehrt. Einer der größten französischen Handelsdainpfer ist nach einer „Lloyd" Meldung an der Südwestküste Irlands in Brand geraten. Leider sagt die Meldung nichts über die Ursache des Brandes, sondern sie teilt nur die Tatsache mit: London, 6. März. Wie „Lloyds" aus Valentin (an de» Südwestküste von Irland) meldet, befindet sich der Transatlantikdampfer der Compagnie Gene rale Transatlantique „La Touraine" ii» Seenot. Nm 6 Uhr 55 Minuten morgens brach auf dem Schiff Feuer aus. Mehrere Dampfer sind zur Hilfe geeilt. - „La Touraine", über 9400 Tonnen verdrängend, ist einer der größten französischen Handelsdampfer. Scho»» in den letzten Tagen »nachte sich ein merk licher Stimmungsnmschwung gegen England in Ameri ka bemerkbar, da letzteres den englischen Seeräuber krieg schließlich doch nicht mehr billigen konnte. Wie stark dieser Umschwung in der Stimmung auch äußer lich hervortritt, geht aus zwei Nachrichtei» hervor, welche bezugnehmen auf die letzthin gewechselten Noten. Wäh rend Amerika von der deutschen Note befriedigt ist, will die amerikanische Regierung an England neue Forderungen stellen: London, 7. März. „Dail») Telegraph" meldet aus Washington vom 5. d. Mts.: Staatssekretär Bryan und die amtlichen Kreise sind von dem freuudschaft lichen Ton der deutschen Antwortnote befriedigt und betrachte»» sie als Grundlage für weitere Bemühungen der Regierung der Vereinigten Staaten, ein Ueberein kommen zwischen beiden Nattonen zu erzielen. Man staubt nicht, daß die englische Regierung alle Vor- chläge Deutschlands annehmen wird, aber wenn sie elbst einen Teil davon annähme, so würde dies Ge egenheit zu weiteren Verhandlungen geben und viel eicht zu einem Abkommen in etwas anderer Form ühren Haag, 6. März. Die Regierung der Bereinigten Staaten wird, wie „Het Vaterland" in einer Privat depesche mitteilt, Mitte der kommenden Woche in Eng