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AM- M ÄnzeigÄlatt Wr den AmtsgMchLZMKM GDeWM WWÄ LMM Umgebung Mr Eibenstock, LarlsfM, WmÄshüb^ Neuheide, GberstützengM^ ZchMhei^ §chMheM§hMLMerp§Hsa,UMerMtzensMn,WUL<WHal usM Krrnsprecher Nr. 110. und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. -W--N- in».«.»-,»-».« -> 7 —— «2. Jah»g««a. -----—>. . — - » .... ,. ..— 21. Mittwoch, den 27. Januar 1S1L «44444«,»4«444444444444«444444444«4444444 Bezugspreis Vierteljahr!. M.l.50 einschlietzl der „Illustr. Unterhaltungsblatts" »nd der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. 00444444444444444444444444444444444444444 TU^Ndr.: Nmtablatt. Drucker Nicht wie in goldnen Friedenilzeiten trägt De« Kaiser« Tag der Freude Festgewand. Der blut'ge Krieg hat über Volk und Land Den Schleier tiefer Traurigkeit gelegt Trotz Sieg und Heldentum der deutschen Heere; Denn auf dem hetßumstrittnrn Feld der Ehre Ruhn Tausende, die Treu und Heldenmut Für« Vaterland brstegelt durch ihr Blut. Nicht jauchzen wir wie sonst mit frohem Sang Entgegen, Kaiser, dir, — zum Jubellied Dünkt e« un« Zeit nicht. Dennoch aber glüht In un» der Dankbarkeit glutheißer Drang, Dafür, daß du trotz feindlicher Gewalten, --- So lange un» den Frieden hast erhalten Von Jahr zu Jahr, den Frieden, den un» nun Entrissen hat der Feinde schmählich Tun. ZUM 27. Januar 1S15. Bon VeorgHolzherz. Noch hören wir dich, hetl'gen Zorne» voll, Zum Kampfe rufen, sehen stolz und kühn, Da» Schwert gezückt, hinaus zum Streit dich zieh«, Da» Schwert, da» deiner Hand gehören soll, Bi» überwunden find der Feind« Heere. Bi» völlig ward errungen Steg und Ehre Für» Vaterland und glanzvoll du zurück Un» bringst de» heißersehnten Frieden» Glück. Von Sieg zu Sieg — die Ehr« gabst du Gott Dafür in Demut — unser Heerbann schritt. In Ost und West und fern der Heimat stritt Ein jeder wie ein Held treu bi» zum Tod. Ja, all da» tausendfache Lreugeloben In Friedenstagen wird im kampfe»toben Bewährt mit Herzblut nun und starker Hand. Mit Gott für Kaiser und für« Vaterland! Auch heute solcher Treuschwur dir erklingt, Du Frieden-Heib und StegeSheid zugleich: Heil, Kaiser Wilhelm, dir! Kein Feind ein Reich, Da» solchen Herrscher hat wie dich, bezwingt! O nein, o nein, wir werden nicht erliegen, Gott ist mit un«, wie werden herrlich siegen, Und neu erstehn wird au« dem blutgen Streit De« deutschen Reiche« Macht und Herrlichkeit. So grüßt dein Volk mit Siege-zuverstcht Dich heute inniger denn je zuvor. Zum Schlachtenlenker aber hebt empor ES Herz und Hände glaubenSooll und spricht: ,De» Kaiser« Leben gnädig uns erhalte, Dein göttlich Schirmen über ihm entfalte, Und fieggekrönt gib ihm und unserm Heer Und Land bald nun des Frieden» Wiederkehr!" Verwendet die MchcuabWc zur BieMtenmg. Zu einer Zeit, in der un« der Feind die Nahrung«mtttelzufuhr abschneidet, um Deutsch« land au«zuhungern, bedarf e» nicht allein de« sparsamsten Umgänge» mit dem täglichen Brote, sondern e» ist auch unbedingt nötig, zu verhindern, daß zur vtehfütterung geeig nete Nahrnngtmittelrefte ««tzlo» «mkomme». Wer gegenwärtig noch küchenabfäll, (Kartoffel-, kraut«, Speise« usw. Rest«) unter Müll und Asche wirft, statt sie der Dtrhfütte« rung dienstbar zu machen, treibt Verschwendung und hat e» noch nicht begriffen, daß e» jetzt gilt, «inen jeden Haushalt .in Kriegszustand zu versetzen." Di« »tehhatter werde« ermahnt, ftch die wertveile« Süchenabsäste nicht entgehe« z« laffe« ««d fie adz«hole», während alte Hansfranen darauf hat te« walle«, Vaß sich Abnehmer fiir die Abfälle stade«. Fall- im einzelnen nicht bekannt ist, wem di« küchenadfille angrboten werd-n können oder von weichem Haushalte die Abholung,» erfolgen kann, werden die Beteiligten gebeten, ihren Namen an RalSstelle — Kanzlei — aufzugeb««, worauf «in Ausgleich von Angebot und Nachfrage gern vermit telt werden wird. Stadtrat Eibenstock, den 23. Januar 1915. H-ff-« Zur Arier Ve» Geb«rt-tage- Gr. Majestät de» Kaiser» werden hierdurch für Mittwoch, dm 27. Januar 1915, die Eltern und Erzieher unserer Schüler, alle Freunde und Gönner der Schule sowie die Städtischen, königlichen und Kaiserlichen Behörden auf- ergebenste etngeladen. Bürgerschule (Turnhalle), vormittag» 10—11 Uhr, Sele«e»sch«le (Gebäude am Bach), vormittag» 11—12 Uhr. Die Direktion beider Schulen. Dill HtSlllklagt -v Mttt. Unter ganz besonderen Verhältnissen feiern wir dieses Jahr unsers Kaisers Geburtstag, ohne beson deren Festesglanz. Steht er doch draußen im Felde mitten unter seinen tapferen Kriegern, die er rief, um Deutschlands Ehre, Freiheit und Unabhängigkeit mit starker Wehr zu beschützen. Nicht zu einem gewöhn lichen Kriege hat er das Schwert gezogen, sondern ein Kreuzzug ist es gegen eine Welt von mißgünstigen und neidigen Feinden, ein Krieg, den er gezwungen war zu führen, um das Netz, das unsere Feinde so fein gesponnen zu haben glaubten, indem sie vis zum letzten Augenblick noch unserm friedliebenden Kaiser Friedensliebe vorheuchelten, mit blankem Schwerte zu durchhauen. Denn es ist nicht eines Hohenzollern Art, sich den übernommenen Pflichten zu entziehen, weil er sonst in große Gefahr geraten könnte. Herzerhebend war der Jubel des Volkes bei der Bekanntgabe der Mobilmachungsorder am 1. August 1914, und wie für den Kaiser, so gab es auch für das Volk keine Par teien mehr. Hohe Begeisterung strahlte aus allen Ge sichtern der sich langsam nach dem Kaiserschlosse in Berlin vorschiebenden Menschenmenge: mit welcher Ge duld und mit welcher Kraft sang dort die Volksmenge immer und immer wieder die patriotischen Weisen, die uns als alte Bekannte aus einer anderen großen Zeit packten und mit freudigem Stolze erfüllten. Wer hätte in diesen Tagen, die der Liebe zum Vaterlands, der Treue zu Kaiser und Reich gehörten, in diesen Tagen der markigen Reden des Kaisers an seine Ber liner nicht im Geiste das Rauschen des deutschen Ad lers gehört, des Adlers der kriegsstarken Hohenzollern! Der sie miterlebt hat, wird diese denkwürdigen Ta ge, diese Tage der uneingeschränkten Hingabe an Kai ser und Vaterland niemals vergessen. Gegen Deutschlands Grenzen rannte ein seltsamer Bund von Brüdern an: auf der einen Seite dir Mos kowiterhorden, mit denen der Russenzar den Frei heitsdrang seiner eigenen Böller zwingt, und auf der anderen die beiden Nationen im Westen, die sich rüh men, an der Spitze der Zivilisation zu stehen. Es ist in der Tat empörend, daß das kulturell hochstehende England gemeinsam mit dem russischen Bären gegen das ihm geisteS- und stammverwandte Deutschland zu Felde ziehen konnte, und daß zwei Kulturvölker wir England und Frankreich aus dem fernen Indien und aus Afrika Wilde herbeihollen, um deutsches Wesen und deutsche Kultur zu vernichten. Unsern Kaiser aber begleiteten die einmütigen Wünsche des ganzen d ut- schen Volkes. Die Zuversicht, die aus den Abschieds- Worten des obersten Kriegsherrn sprach, teilte jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau: Mag kommen was da will, wir werden uns behaupten und durch- halten gegen eine Welt von Feinden; und die feste Hoffnung auf den schließlichen Erfolg unserer Waffen wurde durch die bisherigen Ereignisse im W:jte» und im Osten gesteigert. So begeht heute unser Kaiser seinen Geburtstag fern von seiner erlauchten Gemahlin, fern von fei nem treuen Volke an der Front seines tapferen Hee res auf dem westlichen Kriegsschauplatz, und auch wir wollen unseres Kaisers Geburtstag feiern, nicht schwei gend und niedergedrückt, aber auch nicht in raufchendm Festen, die er sich selbst verbeten Hal; neun seines Kaisers Geburtstag zu feiern betrachtet das deutsche Voll, das in ihm seinen Landesvater sieht, nicht nur als ein Recht, sondern auch als eine Pflicht. Feiern wollen wir ihn in unauslöschlicher Dankbarkeit, daß unser Kaiser seit Anbeginn seiner Regierung an unver- rückt das Ziel verfolgt hat, die Armee zu vergrößern und zu äußerster Schlagfertigkeit empvrzuhcben; daß er die herrliche Flotte geschaffen, die setzt ewig uuvrr- welkliche Lorbeeren sich erkämpft hat; daß er uns zu einem Volk in Waffen gemacht hat, allezeit bereit, unter seiner Führung des Reick>es Herrlichkeit zu wah ren und zu mehren. Denn daß jetzt auf den Schlacht feldern deutsche Kanonen siegreich donnern, verdanken wir unserem Kaiser. Mit unserem Danke verbinden wir das Heilig- Gelübde, auch ferner unverrückt und test zu stehen zu Kaiser und Reich, zu sein ein einig Volk von Brüdern, bereit, durchzuhalten und freudig und ohne Marren alle Opfer auf uns zu nehmen, die der uns frevel haft aufgezwungene Kric^g von uns noch fordern wird. Unsere Geburtstagswünsche aber fassen wir darin zu sammen, daß Gott der Herr unsern Kaiser auch ferner allezeit unter seinen Schutz und Schirm nehmen und ihn geleiten möge im feindlichen Land». Möge es unserem teuren Kaiser in fernem neuen Lebensjahre beschicken sein, nach dem endgültigen Sie ge allen Feinden den Frieden zu diktieren, einen Frie den, der sichere und dauernde Gewähr dafür verschafft, daß das deutsche Boll wieder ungestört von feind kicher Mißgunst weiterarbeiten kann an seiner wirt schaftlichen Erstarkung und Pflege kultureller Güter Gott schütze und erhalte unseren Kaiser und fein HauS. Die Verstaatlichung von Lebensmittel«. Zm Skkschlachl del Helgoland. Der dculichc Sieg in Siilmftasrüa. Leider ist es trotz aller Ermahnungen durch die Behörden und durch die Presse nicht möglich gewesen, die Sparsamkeit im Verbrauch von Brotgetreide und anderen Getreidearten herbeizuführen, die im In teresse der Landesverteidigung unbedingt erforderlich ist. Vornehmlich ist noch vielfach Brotgetreide zur Viehfütterung benutzt worden. Um dem vorzub.-ugen, hat der Bundesrat gestern einen wichtigen Beschluß gefaßt, nach dem er die Verstaatlichung von Lebens mitteln aussprach. Uns wurde gedrahtet: verlt«, 25. Januar. Der v««ve»rat Hat heute verorv»»«ge» über Vie Regelung Ve» «erllchr» mit Bratgetreive «»V Mehl sowie über Vie Sicherstellung »a« Aletsch- Ware» beschloss«« r Mit Vegi«« de» 1. Aebruar tritt Beschlagnahme der Vorräte vo« Weizen uud Rogge«, sowie vo« Welze«-, Roggen-, Haser- und Gersten«,hl «in. Zur Durchsährung der Beschlag« «ahme ist Anzeigepsttcht borgesehe«. Für Vie Re- gelnug Ve» verbrauch» wtrv eine Retch»verteil«ng»' Geste errichtet. Die Abgabe vo» Weizen-, Roggen-, Haser- «nd Gersteamehl im »eschäst»verkehr wtrv vo« 26. vt» 81. Jannar Verbote«. Bezüglich ver Aleischvorräte wtrv Ve» Stävte» u«V größere» Lauvgemetnven Vie verpsttcht»«g anserlegt, Vor räte an Dauerware,« beschaffe«. (W. T. B.) Zur Begründung dieser Maßnahme hat das preußische Staatsministerium eine ausführliche Dar legung gegeben, die uns in Nachstehendem Übermittelt wurde: Berlin, 25. Januar. Das preußische Staats Ministerium erläßt folgende Bekanntmachung betref fend Beschlagnahme des Brotgetreides: Durch Beschluß des Bundesrates vom heutigen Tage »st die Beschlag nähme aller Brotgetreide- und Mehlvorräte für das gesamte Reichsgebiet angeordnet worden. Im Privat- besitz verbleiben außer kleineren Mengen unter einem Doppelzentner und außer Saatgut nur solche Vor räte, die in landwirtschaftlichen Betrieben zur Ernäh rung der in ihnen beschäftigten Personen erforderlich sind. Das gesamte Brotmehl wird auf die Kommunrl- verbände nach dem Verhältnis der zu versorgenden Bevölkerung verteilt werden. Die Kommunalverbänd: werden den Verkauf der ihnen überwiesenen Vorrät: an ihre zu versorgenden Einwohner so regeln, daß