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h<u wurde Abstand genomuten. Der Gefechtszioeck »rar taktisch erreicht, vor alrem aber mußtc der hart mitgenommenen Truppe jetzt Ruhe gegönnt und der Nachschub an Munition uno Verpflegung sicher- gestellt werden. Die Kriegführung in den hochgebirgsühnllcyen Wuldbergen der Karpathen kennzeichnet sich durch besondere Eigenarten. Der die taktische Handlung - bestimmende und beeinflussende Faktor ist das gänz lich unzulängliche Wegenetz. Auf Saumpfaden und geröllbedcckten schmalen Fußsteigen vollziehen sich die Bewegungen zur Entfaltung und Entwicklung des Angriffs. Dem Laufe der beherrschenden Hö- hcuzüge entsprechend gliedert sich der taktische An griff in Gefechtshandlungen einzelner Stoßzruppeu, deren Flügelanlehnung fast niemals, deren ausreichende seitliche Verbindung selten mög lich ist. So bedingt die Natur des Gebirges eine Durchführung des Angriffs in der einmal anv'setz- ten Richtung. Nachträgliche Verschiebungen smd sel ten oder nur mit großem Zeutcrufwano ausführ bar. Hier müssen „Talreservcn" aushelfen, deren Einsatz auf den Höhenlagen von 1200 und mehr Metern ebenfalls erhebliche Zeit beansprucht. Die vornehmste Pflicht und Sorge der Führung aber blerbt die Abwägung, das Ausmaß des taktisch je weilig Erreichbaren in Einklang zu bringen mit der technischen Durchführung des dauernden Nach schubes an Munition und Verpflegung. Während den Russen drei brauchbare Straßen als rückwärtige Verbindungslinien gegen ihre Front Zabie—Jablonitza zur Verfügung standen, war das angreifende Karpathenkorps zunächst auf eine ein zige Verbindung (über den Watonarka-Paß) ange wiesen. Diese Straße, nur an einzelnen Stellen mit einem Knüppeldamm gut ausgebaut, war ton kum zurückgehenden österreichisch ungarischen Truppen gründlich zerstört worden. Ueber diesen zerstörten Knüppeldamm, in Morast und Sumpf, mußte dem vorwärtsdringenden Karpathenkorps Munition und Verpflegung nachgesührt werden. Während Vie Ge schütze der Gebirgsbatterien, häufig angeseilt, müh sam in die steilen Gebirgsstellungen geschleppt wur den, wanderten über den Watonarka-Paß Trägerko- lonnen und Tragtiere und brachten in beschwerlichen! Anstieg die Munition und Geschoßkörbe zur Feuer linie. Gleich den kühn vorwärtsstürmenden Jägern haben dort hinter der Front unsere Kolonnen Täten schlichten und entsagungsvollen Heldentums geleistet. Die Schwierigkeit des Nachschubes veranlaßte die Führung, zunächst mit dem Karpathenkorps über die erreichte Linie nicht weiter hinauszugehen. Das Eintreffen neuer russischer Kräfte in Gegend Zabie und ein russischer Vorstoß gegen die links anschlie ßende k. u. k. Brigade konnte zudem unserem linken Flügel bei weiterem Vorgehen gefährlich werden. Da der Gefechtszweck durchaus erfüllt war, be schloß General von Conta, zunächst die Vereini gung mit einem neuen ihm unterstellten deutschen Verbände abzuwarten. Die Ungeduld der Jäger die ani liebsten sogleich bis an die Ebene der Buko wina weiter gestürmt wären, mußte aus böheren Gesichtspunkten gezügelt werden. Neue deutsche Truppen waren inzwischen hin ter dem rechten Flügel des Karpathenkorps versam mel! worden. Starke russische Kräfte östlich der Kirlibaba-Talstraße veranlaßten den Einsatz dieser Truppen zunächst an und beiderseits dieser Straße in Richtung auf Seletin, mit einer Seiten abtcilung über Sarata auf Plosla. Die Gruppe vermochte gegen starke russische Ueberlegenheit in heißen und erbitterten Kämpfen gegen die beherrschenden Hö henstellungen östlich der Talstraße sowie gegen die starken Bsrgstellungen des Capul, oer Magura und Stara Obczyna nur langsam Boden zu gewurneu. Nach einer Umgruppierung wurde deshalb die Grav- pc zum Angriff mit starkem linken Flügel und mit. ihren Hauptkräften westlich der Talstraße gegen die Magura und Stara Obczyna eingesetzt. Nach äußerst schwerem uad erbitterten! Kampf stürmte am 17. Awgust das 1. Grenadier-Regiment mir Teilen des Grenadier-Regiments Nr. 3 die starke zäh verteidigte Stellung des Südteiles der Stara Obczyna, unterstützt von einem sich ausgezeichnet schlagenden Hon v cd-Regiment. Am folgenden Tage wurde von den Anschlußtruppen zwischen 10,30 und 11,30 Uhr vormittags die ganz« Magurastellung in glänzendem Sturmangriff genommen, während ver linke Flügel in Gegend Stara Wipczyna einen star ken russischen Gegenangriff aus nördlicher Richtung abschlug. Tie folgenden Tage brachten außer»! deutlich heftige und Verlustteiche Kämpfe um die Starr Wipczyna, deren starke Stellungen in erbit tertem Nahkampf am Spätnachmittag des 22 Au gust gestürmt und genommen wurden. Die Hingabe und der Angriffsgeist sind um so höher zu bewer ten, als die nicht bergerfahrenen Truppen unmittel bar aus heißen Schlachten in der französischen Ebene zum schwierigen Angriff in einem wilden Gebirgs gelände angesetzt wurden. Da ein weiterer Angriff gegen den überleg nen Feind zunächst keine Aussicht auf Erfolg bm, befestigte man die genommenen Stellungen. Tic Lage des Karpathenkorps war jetzt eine so eigenartige, wie sie eben nur die Verhältnisse des Gebirgskrieges Hervorrufen können: Die linke Grup pe nach siegreichem Vorwärtsstürmen in Gegend nord westlich Jablonitza, mit rechtem Flügel am Czere- niocztal, mit linkem Flügel in kritischer Lage gegen eine Bedrohung aus Richtung Zabie, ba hie an schließenden k. u. k. Verbände gegen überlegenen Feind nicht vorwärtsgekommcn waren. Tie rechte Gruppe nach harten und schweren Kämpfen in einer Stellung Capul—Magura. -Stara Wipczyna. Zwi scheu beiden Gruppen ein leerer Raum von etwa 25 Kilometer Breite. Generalleutnant v. Conta entschloß »ich deshalb, zur Schließung dieser Lücke seine Front zu verkürzen und dadurch Truppen froizumachen als Reserven in Gl statt einer beweglichen Offensivtruppe. Während die rechte Gruppe Anfang September wiederholt starke russische Angriffe gegen ihre Stel lungen abschlug, wurde die nördliche Gruppe zu nächst in die allgemeine Linie Ludowa (1327 ia) - Jawornil und nördlich zurückgenommen. Es war schwer für die Führung und die braven Jäger, den heiß erstrittenen, blutgetränkten Booen. auf dem sie als Sieger standen, nun freiwilttg und ohne Kampf aufgeben zu müssen. Aber --ine höhere Absicht und ein höherer Wille waren maßgebeno: Tic vorgeschobene Stellung hatte ihren Zweck er reicht und hätte jetzt nach der neuen Lage nur Ge fahren für die inneren Flügel der beiden Gruppen hervorgerufen. Ohne Kampf gingen die tapferen Jägerbatail lone zurück, während schwache Nachhuten den nach folgenden Gegner aufhielten. II. Auf dem linken Flügel der k. u. k. 7. Armee war inzwischen das beherrschende Höhengelände von Polonia Koczmieska-Kukul in Feindeshand gefallen. Der Besitz dieser Höhenzüge konnte das Eindringen des Gegners in das Tal der Lasczyna vorberciten und bedeutete eine starke Gefährdung des wichtigen Ortes Körösmezö im Tal der Schwarzen Theiß. Auch der strategisch wichtige Tartarenpaß war nicht msqr fest in der Hand unserer Verbündeten. So war die Lage auf diesem Flügel besonders kritisch gewor den. Zur Unterstützung wurden zu Beginn der letz ten Angustwocho stärkere deutsche Kräfte über Kö- rösmezö herangeführt. Südöstlich Körösmezö stand ein österreichisch-ungarisches Korps seit Tagen in schwerem Kampf gegen überlegenen Feind. Die ceut- schen Truppen erhielten deshalb den Befehl, das k u k. Korps im Angriff gegen die Linie Kowerll Koczmicska-Kukul zu unterstützen. Bis zum Abend des 29. August waren alle An- gnffsvorbereitungen durchgeführt. Am folgenden Tage traten nach kurzer Artillerievorbereitung ge gen die Höhen Polonia Koczmieska und Kukul (1540 Meier! die Hauptkräfte der Deutschen zum Sturm an. Bereits gegen 6 Uhr vormittags war der Hö- heutamm der Koczmieska erreicht. Die Hänge des Kukul wurden fast ohne, jede Artillerievorbereitung in kühnem Handstreich gestürmt und genommen. Der Widerstand der infolge des überfallartigen Angriffs völlig überraschten Russen wurde in kurzem Hefti gen Nahkampf gebrochen. Nur auf dem dlchtbcwal- deton Südwesthange des Kukul versuchte der Ver teidiger sich hartnäckig zu halten, aber unaufhalt sam drang hier ein deutsches Bataillon Schritt für Schritt in heißem Kampfe vorwärts und nahm in rücksichtslosem Sturmangriff die auf stark befestig ten Kuppen angelegte Stellung. Nachmittags wurden heftige Gegenangriffe ge gen Polonia Koczmieska und Kukul mter erfolg reicher Mitwirkung von österreichisch ungarischen Ge birgsbatterien restlos abgeschlagen. In einein sehr stark ausgebauten Stützpunkt am Hange des Kukul (1297 Meter) leistete der V-rt?i diger unter einem tapferen und energischen Unter führ er besonders zähen und erbitterten Widerstand. In umfassendem Angriff wurde dieses »'twa 1400 Meter breite Russennest am folgenden Tage ge stürmt. Einige Offiziere, über 300 Mann der rus sischen 11. und 32. Division fielen inlt 7 Maschi nengewehren und Hunderttausendcn von Patronen in die Hände des Angreifers. Nach mehreren vergeblichen Gegeuangrinen aus Richtung Klewa gab der Feind seine Absichten zur Wiedcrcroberung der verlorenen Stellungen zunäckst auf. Schlesier aus dem Kohlenrevier, Bergleute die unrer Tage arbeiten, Mecklenburger und Hambur ger, Söhne aus Deutschlands Tiefebene, führten diese Angriffe glänzend und in überraschend kurzer Zeit durch Kämpfer von der Loretto-Höhe, von der Wutterschlacht in der Champagne, von den Hsrbst- käiupfen bei Arras—La Bassee schlangen hier im wilden Karpathengebirge neuen Lorbeer um ihre Waffen und erwiesen sich ihren Kameraden vom Kar pathenkorps als ebenbürtig in dem bisher ungewohn ten Gebirgskriege. Weiter nördlich wurde zu Beginn des Monats September die Lage noch kritischer. Starke russische Angriffe gegen die hier kämp senden k. u. k. Truppen hatten dir beherrschenden Höhen der Douha (nordwestlich des Tartrren Pas ses in Feindeshand fallen lassen. Am Mittag des 3. September hatte der Gegner den Abschnitt Prut czyk- (Prutek-) Tal- Douha «1373 Meter) genommen. Zwak wurden die Nordwestausläufer des Donha- rückeus von den Verbündeten noch gehalten; indes sen war die Stellung von zwei Seiten bereits um faßt und die Zurücknahme dieses Fronrubicünittes erforderlich. Um die Lage, wieder hcrzustellen und den Geg ner am weiteren Vordringen nördlich des Tirtaren Passes auf Körösmezö zu verhindern, wurde eine Stvßgruppe gebildet mit dem Auftrag, zunächst die am Nachmittag des 3. September ebenfalls vom Feinde eroberten Stellungen im Gelände zwischen Tartaren-Paß und Prutektal wiederzunehmeu. (Schluß folgt.) »I» äulei judllo". (Zur Geschichte eines Weihnachtsliedes.) Eines der am häufigsten von uns gebrauchten lateinische» Zitate: in äulci subito wird allgemein in der Bedeutung »in Saus und Braus" angewendet. Es begegnet ua» überaus oft in älteren Studentenliedern gerade in dieser Bedeutung, und viele nehmen an, daß diese Redensart au» dem Studentenlatein stammt. Schon der vortrefflich« Dichter unseres Nationalliedes „Deutschland, Deutschland über alles", Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der ja, wie bekannt, einer unserer hervorragendsten Germanisten gewesen ist, hat in einer besonderen Schrift „In ctutci subito-, die im Jahre 1864 in Hannover erschienen ist, den Nach weis erbracht, daß diese lateinische Redensart den Anfang eines Weihnachtsliedes darstellt, das aus einer die Lebens beschreibung des Mystikers Suso- enthaltenden Handschrift des 14. Jahrhunderts stammt. Der erste Bers des Liede» lautet: ' In äutci subito (In süßem Jubel) Nun singet und seid froh! Unser aller Wonne Leit (lieg!) in praenepio (Krippe) Und leuchtet wie die Sonne Katri» in xremio (in der Mutter Schoß) Oui es (v et O gui es et O (der du bist A und O). Das Lied wurde früher fälschlich dem im Jahre 1440 gestorbenen Dichter Petru» Dresdensis zugeschrieben. Der ckulcis subiiu» hatte, wie man sieht, ursprünglich eine gan- andere Bedeutung. Er betraf ausschließlich die Weihnachts freude und besagte etwa dasselbe, wie wenn wir heute zu Weihnachten singen: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit." Als später die Redens art ,.ill Uulci subilo ' in die Studentenlieder ausgenommen worden war, von denen viele gleich dem in Rede stehen den Weihnachtsliede den Wechsel der lateinischen und der deutschen Sprache aufwiesen, wandelte sich dieser Aus druck seiner Bedeutung entsprechend dem studentischen Leben früherer Zeiten gänzlich um, und er wird leider jetzt allgemein in einem Sinne gebraucht, der mit der Weihnachtssreude nicht da» geringste mehr zu tun hat. KoLöankarrfshisfsstelle noch dis zum Zahrtttudt jedru Mittwoch von 4-tt Uhr nachm gcöffnet. Kirchennachrichten ans Schönheide Mittwoch, den 20. Dezember 1916, abends 8 Uhr: Krieg«, betstunde, Pfarrer Wolf. Kraftwagen-Personenverkehr Plauen - Eibenstock. 7,45 I,3b 7,00 ab Plaum. Tunnel an 9,33 8,35 2,25 7,5v . Bergen, Postamt - 8,4! 8,42 2,32 7,^7 . Trieb - 8,34 9,18 3,03 8,32 - Falkenstein, Bahnhof - 8,13 9,28 3,13 8,42 - Ellefeld, Reichsadler - 7,59 9,35 3,20 8,49 - Mühlgrün, Gasthof . 7,52 9,44 3,29 8,58 - Auerbach unt. Bahnhosstr. - 7,43 9,58 3,44 9,13 . Rodewisch Straßenabzw. - 7,32 10,16 4,02 9,3 l - WerneSgrün, Postagentur « 7,11 10,25 4,11 9,40 - Rothenkirchen, Bahnhof - 7,02 10,34 4,20 9,49 . Obelstützmgrün.W Hirsch . 6,53 10,40 4,26 9,55 . Neulehn, Gasthof Kuhberg - 6,47 10,46 4,32 K .Ol . Neuheide, Gasth. Gr. Tal . 6,4 l 10,514,37 10, 6 . Schönheide, B-.hr. Hof - 6,36 10,56 4,42 10,11 . Schönheiderhammer, Carl-Hof . 6,3" 11,10 4,56 10,25 an Eibenstock, Hotel Rathaus ab 6,!7 3,17 8,42 2,25 7,50 2,l8 7,43 1,57 7,22 l,44 6,58 1,37 6,51 1,28 6,42 1.17 6,31 12,56 6,10 12,47 6,01 12,38 5,52 12,32 5,46 12,26 5,40 12,21 5,35 12,16 5,30 12,02 5,16 GalemÄleMm (Nottrnunctstücü) GalemGsG (QcLckrnunÄstüÄY Aigaestten. VüUrommsnsks - lüedssgsde! 2OZ1ück.1e!ckpo5lmäl)io verpackt portofrei! 2ÖÄück.keIZpaLlmöstq verpackt tt)pl. Porto) OrierN u cioaMenksbr) InnMyoSelrcklonleterank 5ck4ckiiüniy3v2üLluea. ä» 4 5 SS IO 4 5 6 5 IO 12 Pf cl5tu6< sinseKtiesthcH tteiür^auksckÜQg Gedenket der hungernden Vögel!