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Amts- und Änzeigeblütt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ««zugSprft» vierteljährlich Mk. 1.80 tinschließl. de« »Illustrierten ÜnterhaltungSblattr" in der Geschäftsstelle, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Erscheint täglich abend« mit Au«nahme der Vonn» und Feiertag« sür den solgenden Tag. Het -Zdr.: Zmtsökatt. ^277. Eibenstock, Larlrseld, hunöchübel, Neuhei-e,Gberstützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterftUtzengrün, wildenthal usw. Verantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 63. Jahrgang. ------ Mittwoch, dm 29. November Anzeigenpreis: die kleinspalttge Zeile 12 Psg., für auswärtige 15 Psg. Im Reklametetl die Zeile 80 Psg. Im amtlichen Telle die gespaltene Zelle 40 Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten» vormittag« 10 Uhr, sür größere Tags vorher. Aerusprecher Mr. 110. LSI« Vollmilch sür Kinder über 6 Jahre. Der starke Rückgang der Milchzufuhr nach den Großstädten nötigt bis auf wei teres dazu, die Gewährung von Vorzugskarten sür Vollmilch an Kinder von 7 «nd « Jahren auf höchstens Liter täglich zu beschränken und für ältere Kinder überhaupt auszuschließen. Die Kommunalverbände haben bis zum 1. Dezember 1916 die darüber hinaus gewährten Vorzugskarten wieder einzuziehen. Dresden, den 27. Novechber 1916. 489 aIIöV Ministerium des Innern. ^6 Weihnachtsgruß an unsere Krieger. In diesem Jahre vermochten wir unseren lieben Eibenstockern im Heer und in der Marine leider keine Spende zum Weihnachtsfeste zuzusenden. Die Stadt hat sich aber an der vom XlX. KorpSbezirk geplanten Liebesgabensammlung mit einer Geld spende beteiligt und will weiter jedem ihrer Söhne einen schriftlich-bildlich«« Weiynachtsgmß zusenden, der ihnen beweise, daß die Berg-Heimat ihrer jederzeit und zum dritten Kriegs weihnachten sonderlich in Treue und Dankbarkeit gedenke. Zur Durchführung dieser Absicht bedürfen wir die Mitwirkung der Angehörigen unserer Krieger. Wir bitten um Aufgabe der Feldadressen auf Briefumschlägen, die im : Laufe dieser Woche in unseren: Einwohnermeldeamie entnommen werden können. Die ! Aufschrift wolle genau und deutlich bewirkt werden, damit keine Sendung fehlgeht. Die beschriebenen Vriefhüllen sind bis Montag, den 4. Dezember 1816, in das im Rathansflur stehende Gefäß einzulegen. Es ist sehr erwünscht, daß keiner unserer Feldgrauen übergangen werde. Deshalb bitten wir die geehrte Einwohnerschaft wiederholt um Entnahme, Ausfüllung und Wie dereinreichung der Feldbriefhüllen. Eibenstock, den 27. November 1916. Der Slaölrat. Die Goldankausshilfsstelle ist Mittwoch, den 29. November 1916, von 4—6 Uhr nachm. geöffnet. Die Abgabe von Nahrungsmitteln, die den Händlern durch die Stadt zum Weitervertriebe zugeteilt worden sind, darf nicht vor der durch stadträtliche Bekanntmachung festgesetzten Zeit erfolgen. Indem wir an diese Vorschrift erinnern, betonen wir gleichzeitig, daß wir diejeni gen Händler, die sich künftig einer Uebertretung der Verordnung schuldig machen, von der Verteilung der von uns vermittelten Waren auf Zeit oder auch auf Dauer aus schließen werden. Eibenstock, den 27. November 1916. Der Stcrötrcrt. FMsktzm- -n mmtzcltlichen Abgabe van Kohlrüben an Erwerbslose, Mittwoch, den 29. dss. Mts., von vormittags 9 Uhr ab im Hause Magazinstraße 10. Ausgabe der Gutscheine von früh 8 Uhr ab in unserer Polizeiabteilung. Eibenstock, den 27. November 1916. Der Staötrat. Kleiderbezugsscheine betreffend. Die Abfertigung von Anträgen zur Erteilung von Kleiderbezugsscheinen wird künftig in der Bezugsscheinstelle — Allg. Ortskrankenkasse — hierselbst nur dann statt finden, wenn der Antragsteller das Lebensmittelansweishest vorlegt. Eibenstock, den 27. November 1916. Der Stcrötrat. Der Brotmarlenzuschlag für Schwerarbeiter wird Mittwoch, den 29. November 1916, vormittags in unserer Lebensmittelab teilung ausgegeben. Eibenstock, den 28. November 1916. Der Stadtrat. Kleieverteilung Donnerstag, den 30. dss. Mts. vorm. von 8—12 Uhr im Magazingrundstücke. Es werden folgende Mengen abgegeben: für 1 Rind 6 Pfd., 1 Schwein 4 Pfd., 1 Ziege 2 Pfd. Preis 8,10 Mark für 1 Zentner. Eibenstock, den 28. November 1916. Der Sicrötrat. Wom Weltkrieg. Schwere Niederlage der Entente auf dem Balkan. Ein neuer Vorstoß deutscher Seestreitkräfte. Den Niederlagen der Rumänen schließt sich j.tzt auch eine solche der Ententetruppen in Makedonien au, wie unsere Oberste Heeresleitung in folgendem Borbericht vom gestrigen Abend meldet: Berlin, 27. November, abends. (Amtlich.) Im Westen und Osten nichts Besonderes. In Rumänien ist die ganze Alt-Linie in un serer Hand. In der Mona st ir-Ebe ne und den Bergen im C z e r n a - B o g e n 1 chwe r e N i e - derlage der Entente durch Scheitern eines großen Angriffes von Tarnova (nordwestlich Mo- nustir) bis Nakovo. Gleichzeitig sieht sie sich veranlaßt, eine russi sche Falschmeldung richtig zu stellen: Großes Hauptquartier, 27. November. (Amtlich.) Durch die russischen Zeitungen wird die Meldung verbreitet, daß die Russen an der Süd- westfront in der Gegend von Sarny einen Zep pelin ab geschossen und dabei die Besatzung von 26 Mann gefangen und etwa 300 Kilogramm Bomben, zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre erbeutet haben. Diese Meldung ist erfunden. In unseren gestrigen Heeresbericht hat sich ein Fehler insofern eingeschlichen, als es bei der Auf zählung der Beute aus den Kämpfen mit der rumä Nischen Orfovagruppe 1200 Mann heißen muß, wie auch aus der folgenden österreichisch-ungarischen Meldung hervorgeht: Wien, 27. November. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Joseph. Der bei Turnu Se- vertu geschlagene Feind ist in südöstlicher Rich tung im Rückzug und wird von österreichisch-un garischen und deutschen Truppen verfolgt. Unsere Beute aus diesen Kämpfen beträgt 28 Offiziere, 1200 Mann an Gefangenen, 3 Geschütze, 27 ge- s füllte Munitionswagen und 800 beladene Fuhr werke. Auch in den Donauhäfen fiel reich: Beute in Unsere Hände. Oestlich des unteren Alt ift der Vedea-Abschnitt nördlich und iüdlich von Ale xandria erreicht. Am oberen Alt wurde der Feind Hinler den Topologu-Abschnitt geworfen, östlich Tiaveni die feindliche Stellung durchbrochen, wobei der Feind 10 Offiziere, 400 Munn an Ge fangenen und 7 Maschinengewehre einbüßte. Ein russischer Angriff mehrerer Bataillone nördlich des Negrisora-Tales gegen unsere Truppen blieb erfolglos. Feindliche Erkündungsabtwlungen im Ludowa-Gebiet wurden abgewiesen. Heeresfront des Generalfeld mar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschnlleutnrnt Vom Balkan meldet weiter der bulgarische Generalstab: Sofia, 25. November. Generalstabsbericht. Makedonische Front: Wir schlugen den An griff eines italienischen Bataillons gegen das Dorf Tarnova, nordwestlich von Bitolia, zurück. Die Italiener ließen vor unseren Stellungen eine große Menge militärischer Gegenstände zurück. Die Be hauptung im amtlichen französischen Bericht voin 23. d. M., daß die Franzosen das Dorf Dobromirtzi genommen hätten, ist falsch. Die Franzosen sind niemals in dies Dorf eingezogen, das wir fest in der Hand halten. Feindliche, in der Umgebung von Gruniste vorgehende Abteilungen wurde.: z rückgcworfen. An der übrigen Front Artillerie- cuer. Rumänische Front: In der Dobrud- cha setzte der Feind gegen unsere Stellungen stär ere Streitkräfte an als bisher. Alle seine Ver- uche, zum Angriff überzugehcn, mißlänge:: in unserem Artilleriefeuer. Aus einem russischen Ge faugenen abgenommenen Besehl geht hervor, daß der Feind die Absicht gehabt hatte, einen allge meinen Angriff zu unternehmen, der jedoch zu Einzelangriffen auf dem rechten Flügel der Be- risch Tepassi verkümmerte. Nach einem gelunge nen Gegenangriff nahmen wir einen Hauptmann und 50 Soldaten gefangen. Wir zählten hier 300 feindliche Leichen. An der Donau Actillerir- vnd Jnfanteriefeuer. Sofia, 26. November. Amtlicher Bericht. Makedonische Front: Ein italienisches Ba taillon versuchte in der Nähe des Torfes Tarnova anzugreifen, wurde aber durch Feuer zurückgeschla gen. Nach Artillerievorbereitung machte der Gegner einen Angriffsversuch auf die Höhe 1050, östlich vom Dorfe Paralovo, erfolglos. Auf der übrigen Front stellenweise ziemlich lebhaftes Ge schützfeuer. Rumänische Front: In der To- brudscha Artilleriekampf und Patrouillengrsechte. Der Feind verschanzte sich vor unseren Stellungen. Unsere Abteilungen überschritten in Gemeinschaft mit deutschen Truppen als erste die Donau bei Swistow und nahmen nach einem Kampf die Stadt Zimnizea, wo wir eine große Menge Getreide fanden. Bei Somowit überschritten deutsche Truppen die Donau und besetzten Jzlazu, sowie Bakowiza. Bei Turnu Severin überschritt ein Teil unserer Truppen, die das rechte Ufer der Donau bewachten, den Fluß und nahmen an der Einnahme der Stadt teil. Unsere Artillerie auf dem rechten Ufer zerstreute feindliche Kolonnen, die in der Nähe von Turnu Severin operierten. In Griechenland drängen die Dinge immer schär fer der Entscheidung zu: London, 26. November. „Weekly Dispatch" erfährt aus Athen, daß Admiral Fournet im Notfälle Athen besetzen werde, wenn die Negierung nicht die Auslieferung der Artillerie be willigt. Die Royalisten erklären, daß sie die Auslie ferung der Waffen verweigern werden. Am Hymet- tus wurde Artillerie gesehen und an der Station wurden Waffen an 10000 Reservisten ausgeteilt. Die Reservisten wurden im Laufe der Nacht nach verschiedenen Kasernen gebracht. Die Feuerwehr fuhr die ganze Nacht, angeblich um Brände zu lö schen, in Wirklichkeit aber, um Waffen auszuteilen. Am 25. früh wurde von General Papulös, der vor einiger Zeit wegen seiner ontivenizelistischrn Haltung aus Janina abberufen wurde, ein Abwehrbund ge bildet. Sämtliche Offiziere haben ftch dem Bund angeschlossen. Tie Abwehrbeweguna wird durch die Nachrichten von den Niederlagen der