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eS u. a. heißt, daß ocr Ernst uno die Ges ihr dieser schweren Kricgszeit, sowie die Fürsorge für die vor dem Feinde stehenden Heere dis Milttärgeneralgou- verncment -Wingen, einstweilen die Verwaltung oes neuen Staates noch selbst in der Hand zu bcyalten, aber schon setzt allmählich di? staatlichen Einrich tungen zu geben, die eine feste Begründung, seinen Ausbau und seine Sicherheit verbürgen ;ollen. Da bei stehe allem voran ein polnis chcs Heer. Tretet, so heißt es in der Proklamation, freiwillig an unsere Seite, um unseren Sieg über Euren Unterdrücker vollenden zu Helsen. Tut es Euren Brüdern in der polnischen Legion gleich, den neuen Truppenkörpern, die dereinst mit jener vereinigt, das polnische Heer bilden sollen. Es wird Eurem neuen Start einen festen Hah geben und ihm Sicherheit nach außen und innen gewähren. Unter den von Euch über alles geliebten Fahnen und Farben Eurer Heimat sollt Ihr Euer Vaterland schirmen. Legt zunächst, so schließe die Proklamation, in gemeinsamer Arbeit mit dein deutschen und dem ihm verbündeten österreichisch- ungarischen Heer den Grund zu einem polnischen Heer, in welchem die rühmlichen Ueberliefrrungech Eurer Kriegsgeschichte in der Treue und Tapferkeit Eurer Krieger wieder lebendig werden. Die letzten österreichisch-ungarischen Heeresberichte melden: Wien, 11. November. AmrUch wird verlaut bart: Oe st kicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generals de: Ka vallerie Erzherzog Karl. Unsere Angriffe beiderseits oes Olt-Flusses (Altflusses) yaben weitere Fortschritte gemacht. Westlich des Pre de altales erstürmten österreichisch-ungarische uno deutsche Truppen sechs yintereinnndertiegenoe rumänische Stellungen und behaupteten diese gegen zwei seindliche Angriffe. Au diesem Fronttcil wurden 850 Gefangene eingebracht und 2 Maschi nengewehre erbeutet. Im G y e r g h o - Ge b i r g e überschritten wir nördlich Hollo das Bistciziora- tal. Am Smotrez in den Karpathen hatte ein Vorstoß deutscher Jäger einen vollen Erfolg, wobei der Feind 60 Gefangene einbüßte. Heeresfront des Generalfelo mar sch ails Prinz Leopold von Bayern. Oest- lich der Narajowka nahmen deutsch? Truppen in schneidigem Angriff ein 120 Meter breites Gra beustück der feindlichen Hauptstelluna. Fünf ruf jijche Gegenangriffe an dieser Stelle blieben ebenso erfolglos wie jene, die der Feind gegen die neu'n deutschen Gräben bei Skrobowa richtete Italienischer u. Südöstlicher Kriegs schauplatz. Keine Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant Wien, 12. November. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heer es front des Generalobersten Erzherzog Karl. Bei Orsowa und südlich des Szurduk Passes haben wir Gelände gewonnen. Im Olttal (Alttal) wurden dem Feinde abermals einige Stellungen entrissen. Nordwestlich von Soosmezoe versuchten die Rumänen achtmal unsere Stellungen unzugreifen, sie wurden stets restlos abgcwiefen. Im Südteil der Waldkarpathen erhöhte Gefechts lätigkcit. Die Beute aus den Kämpfen um den Rotell-Turm Paß seit dem 10. November beträgt 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geschütze. Hceresfront des Gener alselüm a r- schalls Prinz Leopold von Bayern. Oest rich der Narajowka blieb ein russischer Vorstoß erfolglos. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Tic Lage ist unverändert. Der Stellvertreter des Chefs oes Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. Unsere Seeflugzeuge haben in der Nacht vom t1 aus den 12. November Padua angegriffen und mit schweren Bomben Volltreffer im Mili- tärkom mandogebäude, Bahnhof u. Jn- fanterietaferne erzielt, in letzterer, sowie in der Stadt Brände erzeugt, die noch auf 10 Kilo metel sichtbar waren. Trotz heftiger Beschießung und ungünstiger Witterung kehrten die Flugzeuge unversehrt zurück. Flotte n ko m m a n d o. Bom Balkan wird über einen Kricgsrat in Saloniki und Sar rails Ausschaltung berichtet, serner bestätigt der bulgarische Heeresbericht den Untergang des russi schen Großkampsschiffes „Jmpcratriza Maria": Sofia, 10. November. (Meldung der Bul garischen Telegraphen Agentur.) Makedonische Front: Südlich des Prespa-Sees wies unsere Kavallerie den Angriff zweier feindlicher Kompa nien ab. An der Front vom Prespa-See bis zur Mündung der Struma für uns günstige Patrouil- lengcfechte und das gewöhnliche Artilleriefeuer. Unscrc Artillerie rief durch wirksames Feuer meh rere Explosionen unter den von ihr beschossenen feind lichen Batterien hervor. Angriffe feindlicher Jn- santerie bei den Dörfern Rahovo und Baraklid- schuma wurden leicht abgewiesen. An der Küste des Aegäijchen Meeres Ruhe. Rumänische Front. Längs der Donau an verschiedenen Ab schnitten Artillerie- und JnfanteriHeuer. Oester- reichisch-ungarifche Monitore nahmen bei Giur- gitwv zwei rumänische Schlepper, von denen einer mit 600 Tonnen Petroleum beladen war. In der Dvbrudscha nichts Wesentliches zu melden. Bei der Czcrnawoda-Brücke zwang unsere Ar tillerie auf das linke Donau-Ufer vorgestoßene feindliche Einheiten, sich gegen die Stanvn Du- narea zurückzuziehen. An der Küste des Schwar ze» Meeres Ruhe. — Aus der Aussage eines an unsere Küste getriebenen Russen, eines Heizers vom russischen Dreadnought „Jmperatri- za Maria", geht mit Sicherheit hervor, daß die ser Dreadnought bei Sulina (Feodosia Insel) in folge einer Minenexplosionversenkt worden ist. Tas russische Linienschiff „Jmperatriza Maria", dessen Untergang bereits vor einigen Tage» gemel det wurde, ist einer der neuesten russischen Dread noughts. Er lief 1913 vom Stapel, hatte einen Ten- nengehalt von 22 860, war bestückt u. r. mit zwölf 30,5 Zentimeter-Geschützen und hatte eine Besatzung von über 1000 Köpfen. Budapest, 11. November. „Utro" berichtet von der griechischen Grenze: Der französische Kriegs- minister General Roques präsidierte sofort nach seiner Ankunft in Saloniki einem Kriegsrate des Salonikier Generalstrbes. Ueber diesen Kriegs rat erfahren cingeweihte Kreise, daß der Kriegsmi- nistcr nicht wegen Inspizierung der an die grie chische Front gehenden Truppen in Saloniki ein traf, sondern weil dec große Kriegsrat der Entente solche Kriegsoperationen von Sarrail folterte, für die er die Ve r a ntw o rt un g n ich t übe rne h - men wollte. Da aber die Mächte unbedingt die Durchführung des Planes des großen Kriegsrates wünschten, reiste General Roques selbst nach Saloniki, um Sarrail umzustimmen. Der Versuch des Ministers, Sarrail zu überreden, gelang nicht. Daher wird der Krie g sm inistcr selbst die in Rede stehenden. Kriegsoper atio- nen beginnen und vor seiner Abreise deren wei tere Führung einem General des Salonitier General- stobcs übergeben. Von See liegen wieder zahlreiche Meldungen vor, deren wich tigsten die Aufbringung eines holländische» Post dampfers und die Versenkung eines amerikanischen 8500 Tonnen-Dampsers bilden: » Vlissingen, 10. November. Der heute früh 6 Uhr hier ausgefahrene Dampfer „K our» gi» Re zentes" ist nach Zeebrügge aufgebracht wor den Die Aufbringung erfolgte ungefähr gegen 11 Uhr, zu welcher Zeit der Dampfer sich dicht beim Noordhinder-Leuchtschiff befunden haben dürste. Der Dampfer kann etwa um 3Vz Uhr in Zeebrügge sein An Bord befinden sich 93 Passagiere, darunter 19 englischer Nationalität, unter diesen 2 Kriegsgefan gene aus Groningen und 8 Internierte aus Ruhleben, 25 waren Belgier und 2 Italiener. Ferner waren der englische, der belgische und der amerikanische Kurier an Bord. Berlin, 11. November. Zu der Aufbringung des holländischen Postdampsers „Kon iugiu Re- gentes", von Vlissingen nach Loudon unterwegs, erfahren wir noch: Gleich nach dem Anhalten wurden von dem Dampfer mehrere Säcke, anscheinend Post enthaltend, über Bord geworfen. Einer von ihnen wurde von einem Unterseeboot aufgsfischt, er ent hielt in der Hauptsache Zeitungen für das Auswärtige Amt in London. 30 weyrfähige feindliche Staatsangehörige, die sich au Bord des Dampfers befanden, find sestgenommen, darunter ein englischer Soldat, der aus einem yolländischru Internierungslager beurlaubt war. Madrid, 12. November. (Funkspruch des Ver treters des Wiener Korrespondenzbureaus.- Madrider Zeitungen melden, daß der amerikanische Dampfer „Cokumbian" (8580 Tonnen) durch ein deutsches ll-Boot unweit Corunna versenkt wor den ist. Die Ladung bestand aus Kupfer, Stahl und Fett, bestimmt für Genua. Die Bemannung ist wohl behalten, sie erzählt, daß das Schiff am 6. Novem ber bei Kap Finisterre angehalten wurde. Da je doch die Ausschiffung in Rettungsbooten wegen Stur mes gefährlich war, wartete das Unterseeboot voll? zwei Stunden, bis sie gefahrlos bewerkstelligt wer de» konnte. London, 10. November. Lloyds meldet: Es wird berichtet, daß der englische Dampfer „Bo gota" gesunken ist. Bern, 10. November. Nach einem Telegramm des „Petit Parisien" aus Toulon ordnete der Marine minister eine gerichtliche Untersuchung über den Ver lust folgender Schiffe an: „Provence", versenkt durch den Dampfer „Gallia", kleiner Kreuzer „Ni gel", versenkt durch ein feindliches Unterseeboot, Kanonenboot „Louis IV.", versenkt durch einen englischen Dampfer. London, 10. November. Lloyds meldet, daß der Fijchdampfer „Vineyara" gesunken ist. London, 11. November. Lloyds meldet aus Garucha: Der dänische Dampfer „Freeja" (2268 Tonnen) ist am 10. November versenkt worden. Amsterdam, 11. November. Lloyds meldet. 17 Mann der Besatzung des englischen Dampfers „Bogota" sind gerettet worden. Der englische, Dampfer „Earl of Forfar" ist versenkt worden. Amsterdam, 11. November. „Handelsbl.ad" meldet, daß die beiden englischen Fijchdampfer „Mellie" und „Titer" zum Sinken gebracht worden sind. New York, 4. November. (Durch Funkspruch von dem Vertreter oes W. T. B.) Eine Depesche der „Newyork Times" aus der Stadt Mexiko besagt, die Regierung sei von den Alliierten warnend darauf hingewiesen worden, daß wahrscheinlich deutsch« Unterseeboote versuchen würden, Vetroleumschf- je im Golf von Mexiko anzugreifen. Tagesgeschichte. England. — Die Zukunft fordert gesteigerte Opfer! Lloyd George sandte an eine politische Versammlung in Cardiff ein Telegramm, in wel chem er sagte, daß die unmittelbare Zukunft gestei gerte Opfer fordern dürfte. Amerika. — Das Stimmenverhältnis für Wil son und Hughes. Nach einer Meldung der „Uni ted Preß" hat Wilson 8563750 uno Hughes 8162 754 Stimmen erhalten. Das Abstimmungser gebnis in Newhampshire und Minnesota ist noch zweifelhaft. Obwohl die Republikaner noch nicht zu geben wollen, daß Wilson gewühlt ist, so wird doch allgemein angenommen, daß die amtliche Zählung das Ergebnis nicht mehr verändern wird. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 13. November. Die Verlust liste Nr. 356 der Kgl. Sächs. Armee enthält aus un serm Amtsgerichtsbezirk folgende Namen: Aus Schön heide: Kurt Dörfel im Pionier-Batl. Nr. 22, leicht verwundet, Emil Klötzer in der Pionier-(Mineur-)Kom- panie Nr. 312, schwer verwundet, zur Truppe zurück; auS Hundshübel: Guido Ficker im Pionier-Batl. Nr. 22, leicht verwundet. — Eibenstock, 13. November. Von der öfter- reichisch-ungarischen Verlustliste sind die Nrn. 479—481, vom Alphabetischen Verzeichnis Nr. XOIH erschienen und in der Geschäftsstelle d. Bl. ausgelegt. — Eibenstock, 13. November. Grundsätzliche Aenderungen im Kleinverkaufe von Kartof feln kündigt die stadträtl. Bekanntmachung in der heu tigen Nummer an. Sie wird Händlern und Verbrauchern zur genauen Beachtung empfohlen. Zur Kundenliste dür fen sich nur die Haushaltungen melden, die keinen Kar toffelvorrat besitzen. — Eibenstock, 13. November. Eine stadträtlich« Bekanntmachung in vorliegender Nummer verlängert die Gültigkeit der Anmeldungen zur Kundenliste für den Speisefettverkauf auf unbestimmte Zeit. Im September dsS. Js. bei Einführung der Kundenlisten war vorläufig eine zweimonatige Gültigkeit der Anmeldungen vorgesehen worden. Nachdem sich aber das Verfahren im allgemeinen bewährt hat, wird es wohl allseitig als zweck mäßig befunden werden, wenn die angebahnten GeschäftS- beziehungen ohne erneute Meldung zur Kundenliste ein fach bestehen bleiben. Wenn aber in einzelnen Fällen ein Wechsel der Verkaufsstelle erwünscht ist, etwa wegen Umzugs von einem Ende der Stadt nach dem anderen und der dadurch herbeigeführten Verlängerung des Weges zur Verkaufsstelle, wird der Stadtrat voraussichtlich meist die Genehmigung zur Aenderung geben. Die erforderlichen Anträge sind in der städt. Lebensinittelabteilung zu stellen. — Eibenstock, 13. November. Nächsten Mitt woch, den 15. d. M-, werden die Milchkarten an die Verbraucher herausgegeben, die nach den neuen Bestimmungen des Bezirksverbandes das Bezugsrecht auf Milchkarten für Voll- oder Magermilch erlangt haben. (Siehe amtl. Be kanntmachung.) — Eibenstock, 13. November. In unserer Sonn tagsnummer wiesen wir auf eine vom Roten Kreuz ver mittelte Einrichtung hi», die es ermöglicht, deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich Päckchen mit Le bensmitteln, Rauchwaren oder Wäschestücken, trotz der gegenwärtig erschwerten Versorgung zukommen zu lasten. Wer hierüber Näheres zu erfahren wünscht, wende sich hier an die Ratskanzlei. — Dresden, 12. November. Im KriegSministe- rium traf gestern durch Vermittlung der Kaiserlich türki schen Botschaft in Berlin ein Ehrenkran- ein, den das türkische Kriegsmintsterium aus Anerken nung der hervorragenden Leistungen des verstcrbenen Flug zeughelden Jmmelmann gestiftet hat. Es ist ein herrlicher, einen Meter hoher Kranz aus stark vergoldeter Bronze, bestehend aus einem Lorbeer- und einem Eichen zweig in überaus feiner Arbeit der beweglichen Blätter und Eicheln. Der kostbare Kranz ist eine Ehrung der türkischen Waffenbrüder für den gefallenen Helden, und die Familie Jmmelmann wird darüber zu entscheiden ha ben, ob er im Armeemuseum oder am Grabe deS zu stütz Heimgegangenen Platz finden soll. — Leipzig, 9. November. Das Tafrlgerat der alten Ratsherren ist bei der letzten Jn- venturaufnahme im alten Rathause m einem ehr würdigen Schranke aufgefunden worden. Es find in der Hauptsache kunstvoll geschliffene Gläser aus dem 18. Jahrhundert sowie ältere Gläser aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Außerdem wurden künst lerisch wertvolle silberne Löffel, Zinnteller und andere Tischgeräte aufgefunden. Die Gegenstände sind ge ordnet in einem Glasschranke in der Ratsstnbe auf gestellt worden. — Roßwein, 11. November. Im benachbarten Marbach hat die Witwe Gründler ihre sämtlichen vier Söhne durch den Krieg verloren. Die gefal lenen Helden dienten in den Infanterie-Regimentern 244. 103, 179 und in Scharffchützentrupp 130. Di« schwerge prüfte Mutter begegnet allgemeiner Teilnahme. — Burgstädt, 10. November. Eine Flucht in die Oeffentlichkeit wegen Verleumdung nterntmmt der bekannte Landtagsabgeordnete Bürgermeister Dr. Roth. Der „Burgstädter Anzeiger" enthält folgende-, von ihm