Volltext Seite (XML)
Gegangene und .11 Maschinengewehre ab. Am »bersten Stochod scheiterten mehrere Angriffe. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Pasubio-Gebiet bauern die KLmvfe fort. Nach langer, heftiger Beschießung griffen gestern 4 Uhr nachmittags die Italiener unsere Steilungen nördlich des Gipfels an. Wieder kam es zu erbitterten Nahkämpfen. Unter Führung ihrer Oberbrigadiers EMon schlugen die tapferen Tiroler Kaiserjäger des 1., 3. und 4. Regiments sämtlich? Angriffe erneut blutig ab. Alle Ste! jungen blieben in ihrem Besitz. Ueber 100 Ita liener wurden gefangen. Durch starke Artillerie unterstützt, griff an der Fleimstalsrvnt ein Aipinibataillon die Forcella di Saool' und den Kleinen Cauriol an. In unserem Maschinenge wehrfeuer brach der Angriff zusammen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Gen'ralstabeS: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Bom Balkan ist zu berichten: Sofia, 19. Oktober. Amtlicher Heeresbe richt. Makedonische Front: Zwischen dem Prespa-See und der Eisenbahn Bitolii—Florina das übliche Artillerie feuer. Im Czernabogen hef tiges Artilleriefeuer und Jnsanteriskämpie. Der Kampf dauert an. Ein schwacher feindlicher Angriff gegen Tarnovo wurde abgeschlagen. Im Mogle nitza-Tal und beiderseits des Wardar schwache Artillerietätigkeit. Am Fuße der Peläjiz . Planinr Ruhe. An der Strumafront lebhafte Au klärungs- lätigkeit und stellenweise schwaches Artill?ri f uer. Ein feindlicher Kreuzer beschoß an dec Küste des Aegäischcn Meeres ergebnislos die Höhen in der Umgegend des Dorfes Orsova. Auf der ganzen Front kein wesentliches Ereignis. Bern, 19. Oktober. Nach ' iner Meldung der „Agenzia Stefani" aus Saloniki sind gestern und Henie bedeutende Kontingen re iral:eni- scher Truppen eingetroffen, die vor Sarrail und Pettiti vorbeimarschierten. Lugano, 20. Oktober. Tie „Agenzia Stefani" meldet, daß ein bedeutendes neues italienisches Kontingent am 17. Oktober in Athen eili ge troffen ist. Die Lürken melden. Konstantinopel, 19. Oktober. Amtlicher Heeresbericht. Front in Persien: Die feind liche Kavallerie versuchte sich zwischen Hamadan uno VidjarHamadan zu nähern, wurde jedoch unter Verlusten für sie zurückgetricben. Wir machten einige berittene Kosaken mit ihrer gesamten Aus rüstung zu Gefangenen. Unsere AnKlürungsab teuungcn, die in der Richtung östlich von Salij nach Aserbeidschan vorgeschickt waren, warfen den Feind zurück und erreichten oie Gegeno d r Ort schaft Saime Kate, 40 Kilometer nordöstlich von Salil. Sie trieben die russischen Streitträfte, welche ihnen begegneten, zurück. Ein; feindliche Kavallerie-Abteilung versuchte unsere nördlich von Lakii vorgeschobenen Abteilungen anzugreifen, würde aber unter Verlusten für lie zurüuaeschlagen. Kaulasus-Front: Auf dem rechten Flügel Scharmützel zu unseren Gunsten. In der Gegend westlich Kighie nahmen wir dem Feinde eine Menge Waffen, Marmion nnd anderes Kriegsmaterial ab Im Zentrum und auf dem linken Fiüzel für uns günstige Patrouillenzufammenstöße, in deren Ver lauf wir eine Anzahl Gefangene machten. Ein vom Feinde unter dem Schutze von Maschinengewehr- fener ausgesührter Angriff wurde abgej (lagen. An den anderen Fronten lein wichtiges Leerguts. Sllchscilö Beitritt zum Norddeutsch n Bunde vor 50 Jahren. Der 21. Oktober 1866 wird für alle Zeiten ein Mark stein in der Geschichte unseres Landes sein; denn au die sem Tage vollzog unsere Regierung ihren Beitritt zu dem voll Preußen ins Leben gerufenen Norddeutschen Bunde und ließ durch ihren Vertreter in Berlin den Bundcsver- trag unterzeichnen, nachdem bereits am 18. August 1866 die Staaten Sachsen-Weimar, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen - Altenbnrg, Sachsen - Koburg - Gotha, Anhalt, Schwarzburg - Rudolstadt, Schwarzburg - Sondershausen, Waldeck, Reuß, Schaumburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bre men, Hamburg, am 2l. August die beiden Mecklenburg und anr 3. September das Großherzogtum Hessen dem Bunde beigetreterr waren. Bereits am U). Juni 1866 hatte die preußische Re gierung durch ihre Vertreter den Entwurf zu einer Bun desverfassung den andern deutschen Kabinetten überrei chen lassen, die Vorberatungen desselben waren aber durch den preußisch-österreichischen Krieg unterbrochen worden. Nun ivar aber am 26. Juli 1866 der Friede von Ni colsburg geschlossen worden und damit die Frage der Vormachtstellung in dem neuen deutschen Reich, dessen Gründung jetzt ja nur noch eine Frage der Zeit war, zwischen den beiden führenden deutschen Staaten zugun sten Preußens entschieden worden; wies doch der Artikel IV der Fricdcnsakte u. a. folgenden Satz auf: „Ter Kai- ser von Oesterreich erkennt die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und gibt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des österreichischen Kai serstaates. — Es galt nun, auf dem so schwierigen Wege der endgültigen Einigung der deutschen Stäinme einen weiteren Schritt vorwärts zu tun und eine solche war die Stiftung des Norddeutschen Bun des. Dieses Bündnis, das für die Zukunft des deutschen Volkes von so weittragender Bedeutung werden sollte, wurde auf Grund eines Vertrages abgeschlossen, den alle Beteiligten unterzeichneten und der im preußischen Staats archiv IX Nr. 2373 niedergelegt ist. Er umfaßt im gan zen 7 Artikel und gibt die Richtlinien, nach denen in den Parlamcntssitzungen die Verfassung des Bundes beraten werden sollte. In diesen Sitzungen, die in Berlin vom 15. Dezember 1866 bis 7. Februar 1867 stattfanden, wurde der Text der Verfassung endgültig fcstgelegt; sie umfaßte in 15 Abschnitten 79 Artikel und ist datiert vom 17. April 1867. Mit dem entgültigen Abschluß dieses Vertrages war der Gründung eines einigen Deutschland der Boden be reitet, aus dem es 4 Jahre später nach den glänzenden auf den Schlachtfeldern Frankreichs erstrittenen Erfolgen der Kämpfer aus alle» deutschen Gauen machtvoll empor wachsen sollte, so stolz und voller Kraft, daß wir nach einem in der Geschichte der Völker beispiellosen Aufstieg 44 Jahre später dem Ansturm einer Welt voll Neider mit Erfolg swndhalteu und den Krieg in Feindesland tragen konnten, den wir — und das ist unser aller feste Ueberzeugung — auch siegreich und zum Segen unseres Volkes beenden werden trotz aller Feinde, die uns der „Zehnvcrband" mit England an der Spitze in eifri gem Wühlen und Hetzen einen nach den andern auf den Hals schicken wird. Tagesgefchichte« De«tschla»Z. - Neuer 12-Milliacden üiedm im Reichstag D m R ichstag wird heute Sonnabend eine Vorlage zugehen, durch welche ein neuer Kriegs kreklt von 12 Milliarden angefordert wird. — Prinz Heinrichzum Groß Ad mir al ernannt. Wie das „Militär-Wochenblatt" meldet, hat der Kaiser Seine Königliche Koh.it den Prinzen Heinrich von Preußen zum Groß-Admiral ernannt. — Rückkehr des Staatssekretärs Ia- gow nach Berlin. Der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, Staatsminister v. Iagow, ist aus dem Großen Hauptquartier zurückgelehrt. — Sondermission eines preußischen Prinzen nach Konstantinopel. (Amtlich.) Se König!. Hoheit Prinz Waldemar von Preußen hat sich am 18. d. M. in besonderem Auftrage Sr. Maj. des Kaisers nach Konstantinopel begeben. Der Prin^ wird begleitet von dem kaiserlich ottomanischen Generalleutnant Zeki Pascha, attachierr Sr. Maj. dem Deutschen Kaiser, und dem diensttuenden Ge- ncralodjutanten Generalleutnant v. Chelius Er wird zur Wiederkehr des Tages, an dem vor zwei Jahren den beiden Kaiserreichen durch den Anschluß dcc Türkei ein tapferer Bundesgenosse erwalchseu ist, Sr. Maj. dem Sultan einen Ehren äbel überreichen. — Durchführung einer gleichmäßigen Fleisch- und Fettversorgung. Der Haupt- uusschuß des Reichstages setzte Freitag die allgemeine Besprechung über die Trnähruugsfragen fort In Beantwortung einer Rede eines soziaidemolraiisckeu Abgeordnetem führte Präsident von Batocki aus, in den letzten Wochen seien in Preußen täglich 5o00 Waggons Kartoffel, die Höch lmögkiche Zahl, zur Verladung gelangt. So werde in y euizen Tagen dec nur an einigen Orten hervorgelretene Kartoffel mangel beseitigt sein. Für die Beschlagnrhme des Im Konsum befindlich n Schn pses könne er sich nicht ohne weiteres aussprechen in Rücksicht auf die Ver- sorguNtj der Bevölkerung. Eine gleichmäßige Fett- u nd Fleischzuteilung werde in kürzester Zeil durchgeführt sein. Den Schwerarbeitern werde eine größere Ration von Fett, 125 Gramm pro Kopf und Woche, zugcteilt. Staatssekretär Dr. Helfferich machte Angaben über die Sterblichkeit. Dis Ziffern bewegen sich von 1911 bis 1916 auf 14,0 bis 19,7 pro Tausend, 1916 zeigt aber in oen ersten sieben Monaten 16,0. Die Kindersterblichkeit bewege sich in absteigender Richtung. Präsident von Batoeki stellte für den 1. Dezember 1916 eine Art Volks zählung in Aussicht, durch die auch festgestellt werden solle, woher es komme, daß nach der Zahl der ausgegebenen Brotkarten ole Vevöllecungszahl 4 Millionen Menschen mehr betrage als nach der Statistik nachgewiesen sei. Italien. — Das sinkende Vertrauen Italiens zu England. Eine Persönlichkeit, die über oie Vorgänge innerhalb der italienischen Regierung ge nun unterrichtet ist, entwirft folgende eingehende Schilderung des derzeitigen Verhältnisses Italiens uno Frankreichs zu England. Das Vertrauen Ita liens auf die Macht Englands ist vollständig geschwunden. Die wachsenden Sorgen, dis das Bcrpflegungsproblem den leitenden Kreisen in Rom bereitet, hat die letzten Hoffnungen auf Lon don vernichtet und an ihre Stelle tiefe Erbitterung treten lassen. Auch der Besuch Lloyd Georges hat an diesem Stande der Dinge nichts zu ändern ver mocht; trotz aller schönen Worte nnd Versprechun gen gelang es dem englischen Minister nicht, den er storbenen Glauben an den englischen Endsieg neu zu beleben. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in Frankreich. Die Bewegung zur Schaffung einer Diktatur, einer Zentralstelle mit absoluten militäri schen und zivilen Vollmachten erstrrtl andauernd. An der Spitze der Bewegung stehen vorwiegend Persönlichkeiten aus dem Freundeskreise Briands, so daß die Frage nach dem ersten Inhaber der Dik tatur nicht schwer zu beantworten ist. Merdtngs rechnet man in Paris nicht mit einer langen Amts- daucr dieses ersten Diktators. Erst sein Sturz wird eine wirklich geeignete Persönlichkeit ans Ruder bringen, von deren größerer Bewegungsfreiheit und besserem politischen Verständnis man auch eine Wand lung des augenblicklichen demütigenden Verhältnisses Frankreichs zu England erwartet. Bulgarien. — DerHochverratSproLeg gegen GH«- nad lew. „Pester Lloyd" berichtet aus Sofia über den Hochverratsprozeß gegen Ghcnadiew und Ge nossen. Die Anklage lautete auf Hochverrat, dadurch verübt, daß Ghenadiew durch Vermittelung Declo- ziöres 20 Millionen Francs erhalten habe, um einen Umsturz zugunsten der Entente herbeizuführen. Di» Verhandlung dauerte sechs Wochen. Ghenadiew soll sich überaus geschickt verteidigt haben. Der Staats anwalt, Oberstleutnant Markow, hat die Anklage dahin abgeändcrt, daß sie nun auf Bestechung lautet. Tas Urteil wird für Freitag, spätestens Sonnabend, erwartet und wird, da es sich um cirx Militärgericht handelt, sofort Rechtskraft erlangen. England. — Ein großer Cunard-Dampfer ge sunken! Der britische Dampfer „Alauuia" ist nach einer Reutermeldung gesunken. „Alaunia" ist ein Cunard-Dampfer von 13405 Bruttoregistertou- nen Der Kapitän und 163 Mann der Besitzung sind gelandet. Ungefähr 180 Fahrgäste, darunter eine Anzahl Frauen und Kinder, sind früher ge landet worden. Oertliche nnd sächsische Nachrichten. — Chemnitz, 20. Oktober. Ein Heim für lungenkranke Krieger wurde in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste in der König Friedrich August-Wald erholungsstätte in Borna bei Chemnitz feierlich seiner Be stimmung übergeben. Als Vertreter des Kommandieren den Generals des 19. Armeekorps wohnte Generalober arzt Dr. Heymann (Leipzig) und als Vertreter des Vor standes der Vereine vom Roten Kreuz General v. Seydlitz (Dresden) der Feier bei. — Roßwein, 20. Oktober. In Marbach ha ben Schulkinder beim Spielen mit Buntfeuer hölzern einen Schuppen des Bäckermeisters Schöne in Brand gesetzt. Der Schuppen mit Stroh und Gerät schaften brannte nieder. — Klein stolpen bei Groitzsch, 17. Oktober. Det Frau eines hiesigen Landwirtes und eine in Leipzig wohnende Anverwandte hatten Verkehr mit gefan genen Franzosen, die auf dem Bauerngut beschäf tigt waren, gepflogen. Ein? Untersuchung muß für die Beteiligten ungiinstig ausgefallen sein, denn die beiden Frauen haben sich in der Wchnuug der einen Frau durch Gas vergiftet. — Raschau i. Erzgeb., 20. Oktober. Das große Los der Sächsischen Landeslotterie ist, wie erwähnt, diesmal nach Leipzig u. Raschau i. Erzgeb gefallen. Hier sind ein Feldwebel und fünf Arbeiter die glücklichen Gewinner. — Iohanngeorgenstadt, 20. Oktober. Das Schöffengericht verurteilte einen Einwohner von Breiten- brunn wegen übler Nachrede gegen den dortigen Gemeindevorstand zu einer Gefängnisstrafe von 10 Tagen. — U. T Durch die Reichskanzlerveroiduung über Höchstpreise für Aepfel vom 7. Oktober 1916 ist bestimmt, daß der Preis für Aepfel aus der Ernte 1916 einschließlich der Erntekosten bei der Veräußerung durch deu Erzeuger (auch Pächter) für geschüttelte (Preß-) und für Falläpfel M. 7.50, für gepflückte Aepfel M. 12.— für den Zentner nicht übersteigen darf. Diese Preise erhöhen sich beim Verkaufe durch den Kleinhandel an den Ver braucher um M. 5.— für den Zentner. Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei darauf hingewiesen, daß die Er zeuger und Obstpächter, die ihr Obst an Ort und Stelle unmittelbar an Verbraucher absetzen, den Zuschlag von M. 5.— auch dann nicht zu fordern berechtigt sind, wenn sie die Mengen unter einem Zentner — etwa pfundweise — verkaufen. — Zur Aufbringung der ausgeschrie benen Kartoffeln in S a ch s e n bestimmt jetzt das Ministerium des Innern, daß jede Amtshauptmannschast sofort mehrere Enteignungs-Kommissare derart bereitzustel len hat, daß sie bei hervortrctendcm Bedürfnis ohne Ver zug in dem Orte oder auf dem Gute, dessen Vorräte nach geprüft und nötigenfalls enteignet werden sollen, eintreffen können. Die außer Saatgut usw. verfügbaren Mengen müssen auf Verlangen des Komunalverbandes abgegeben werden. Wird die Abgabe verweigert oder verzögert, so ist eine Aufforderung zur Ueberlassung in der Regel tele graphisch zu erlassen. Ihr folgt, wenn der Aufgeforderte bis zum Mittag des nächsten Tages weder zu liefern be gonnen, noch wenigstens die Bereitwilligkeit zur sofortigen Lieferung erklärt hat, die sofortige Enteignung, bei wel cher der Preis um 1,50 Mk. für den Zentner gekürzt wird. Jede Ueberschreitung der Höchstpreise ist auSnahms- los zur Anzeige zu bringen. Es ist dabet selbstverständ lich gleichgültig, ob als Schuldiger eine öffentliche Körper schaft oder Privatperson in Frage kommt. Die Ueber- schußverbände sind verpflichtet, mit allen gesetzlichen Mit teln die Abgabe der verfügbaren Mengen bis zur Höhe der auf die Zeit bis 15. April 1917 bestimmten Umlage sofort durchzuführen. 15. Jie-»«, der 5. Al«Ise 1K9. K. S La»d«sk-tterte, gezogen am 20. Oktober 1916. 150 000 M. aus Nr. 107266. so 000 M. aus Nr. 75820. 10000 «. auf Nr. 51688. 5a<w «. auf Nr 10218 26570 »0060. ,IWV V. auf Nr. 16682 22249 25698 26714 »2698 48429 49L90 56908 64907 78179 81820 87782 88765 89509 98892 99186 100248 108855 108012. robV M. aus Nr. 12809 84126 85268 42957 48118 58»0