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Sofia, 25. Oktober. Gcneralstabsvericht. Makedonische Front: Es ist'leine Aenderunz in der Lage eingetreten. Südlich vom Prespa- Lce, auf dem Wege zwischen der Ortschaft Svesoa und dem Orte Bikllsta kam es zwischen unserer Kavallerie und feindlichen Ausklärerabteilunge» zu einem Zusammenstoß. Auf der ganzen Front rvm Prespa-Sec bis zum Aegäischeu Meer schwa- chcr Artilleriekanrpf und Gefechte zwischen Auiklä- rerabteilungen an der Küste des Aegäischeu Mee res. Ein feindliches Torpedoboot hat die Küste westlich von Maronia erfolglos veschosjew Ru mänische Front: In der Dobruoscha verfol gen die verbündeten Truppen Sen Feind, am Abend des 24. erreichten sie die Linie Tajchavlu-See - Höhe 177 (westlich der Ortschaft Ester) -Doraban- tu—Toktomak—Cote 12H bei Tefcea—Höhe 114 bis Höhe 107—Morila—Mossu—Oprea Koturleni. Heute früh hat die 1. Infanterie-Division (Sofia) Ccrnavoda genommen. Die Verfolgung dauert fort. Die in Constantza gemachte Beute ist beträchtlich, sie beträgt 500 Waggons und meh- rcre Lokomotiven (der Bahnhof ist unbeschädigt geblieben), zahlreiche Petroleumbehälter, fast sämt lich gefüllt, Schuppen am Hafen und Magazine, gleichfalls mit Waren gefüllt, und im Haien selbst eine Flotte von 70 türkischen Fahrzeugen, die von den Rumänen zurückbehalten worden waren. Längs der Donau Ruhe. Die Türke» machten in Mesopotamien einen erfolgreichen Angriff auf ein englisches Lager: Konstantinopel, 25. Oktober. Amtlicher Bericht. Tigrisfront: Wir beunruhigt» den Feind durch unser wirksames Feuer. Am 22. abenos unternahmen wir einen überraschenden Angriff ge gen ein englisches Lager, das sich in der Gegend von Schuecksaid befindet. Im Laufe dieses Au- giifses drangen unsere Truppen zusammen mit freiwilligen Kriegern in die Schützengräben des Feindes ein und kehrten dann siegreich zurück, uaä> dem sie eine Menge Waffen und Kriegsmaterial erbeutet hatte». — Kaukasusfront: Bei un serer Vorhut fanden Scharmützel statt. Wir mach ten noch einige Gefangene. An Sen übrigen Fron ten kein wichtiges Ereignis. Unsere Truppen und die Truppen der Verbündeten, die am 25. die Verfolgung des geschlagenen Feindes fortsetzten, zogen am 25. morgens zusammen in Eern.voda ein Einzelheiten fehlen noch. Von See wird wieder eine große Zahl von Versentnugeu ge meldet: Christiani», 25. Oktober. Dir norwegische Gesandtschaft in Paris berichtet, daß der Dampfer „Venus II." aus Bergen vor Brest versenkt morden ist London, 25. Oktober. Lloyds meldet aus Plymouth: Der norwegische Dampfer „Anna Gu rin e" (1147 Tonnen) wurde versenkt. C hristi ania, 25. Oktober. Der Kapitän des Dampfers „E d am" hat seiner Reederei telegraphiert, daß der Dampfer nicht nach Emden aufgebracht, son der» in der Nordsee versenkt worden ist. London, 25. Oktober. Lloyds meldet: Der englische Dampfer „Tramfield" wurde versenkt. Badsö, 25. Okwber. „Oestfinmartens Folie blad" meldet: Der Dampfer „Dag" aus Trondhfem, von Archangelsk nach England mit Holzladung un terwegs, ist vor Berlevaaz von einem deutschen Uu- terseiboot versenkt worden. C hristiania, 26. Oktober. Einem Telegr amm aus Newcastle zufolge ist der Dampfer „T ido". m.t .Eisenbahnschwellen nach England unterwegs, versenkt worden. Rotterdam, 25. Oktober. Lloyds meldet: Der Dumpfer „Sidmouth" ist verfcnkt worden. Svendborg, 26. Oktober. Nach einem Te legramm an die Reederei des Dreimasters „Lon don" (164 Tonnen) in Thurö ist dieser in der Nord see von einem deutschen Unterseeboot in Brand ge- steckt worden. Christi ania, 25. Oktober. Der norwegische Konsul iu Algier hat telegraphiert, daß der Damvfer „V u r n" am 22. Oktober bei Tunis versenkt worden ist Dit Mmpfc in der Tobrudscha. Ans dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: Das siegreiche Vordringen der ver- bnndcten dcutsch-bulgarisch-türlischen Kräfte war vor der sehr starken feindlichen Hauptstellung Topraisar— Cobadinu—Rasova Ende September zum Stehen ge kommen. Umgruppierung der Artillerie uud Rege lung des Nachschubes erforderten bei der Eigenart des Kriegsschauplatzes viel Zeit. Die feindliche Stellung in der Linie Toprai- sar—Cobadinu—Rasova, im Osten an den Tuzla Ghiol, im Westen an die Donau augelehni, war schon im Frieden mit allen technischen Muteln ver stärkt. Topraijar und Cobadinu waren festungsar tig ausgebaut und mit starken Kräften uud schwe rer Artillerie besetzt. In der Mitte standen Russen und auf beiden Flügeln Rumänen. Unsere Truppen hielten die allgemeine Linie Tatlageasu—Amuzaser-Gavaslar- Eniga westlich Brin Bazin. Am 10. Oktober morgens wuroe mit dem Einjchießen der Artillerie begonnm. Die Wir kung wurde durch gute Sicht begünstigt. Nach zwei stündigem Artilleriefeuer wird der Feind au, drin rechreu Flügel nach hartnäckigem Kampfe aus seinen ersten Stellungen geworfen u. am Abend des ersten Kampftages folgende Linie erreicht: Höhen 39 —70 — 74-südwestlich Tuzla-Höhen—südlich Munatanu - Buius—südlich Topraisar. Weiter westlich wurde der Feind durch Angriffe festgchalten und ihm mehrere Stützpunkte entrissen. Am 20. Oktober wird der Kampf fortgesetzt, der besonders um Topraisar heftigen Charakter an nimmt. Die Gegend südlich Tuzla ist voin Feinde geräumt. Tuzla selbst wird ohne Kampf besetzt, am Abend die Linie südlich Topraisar—OmauceaCo- gea- Juk—nördlich Cocargea -Satulut Shiel Bascu erreicht. Die Beute der beiden ersten Tage betrug 3300 Gefangene, davon über 3000 Russen, 16 Ma schinengewehre, 1 Minenwerfer. Für Rechnung der Türken kommen hiervon über 1500 Russen. Am 21. Oktober konzentrierte sich der Kampf um die Tchlüs- jelpuulte Topraisar und Cobadinu. Unserem kon zentrischen Artillerie und Jnfanterieangrisf aus die Stellungen südlich Topraisar gab der Feind Legen Mittag nach. Generalfeldmarschall von Macken sen beobachtete mit seinem Stab von Tasli Juk (Höhe 90 aus das Zurückfluten der feind lichen Massen, das unter dem wirts rmen Feuer unserer Artillerie an vielen Stellen zu wilder Flucht ausartete. Mit Topraisar und Cobadinu schien der Widerstand des Feindes nachzulassen. Der Abend sah unsere Truppen in Linie Techirghiol—Mulciooa nördlich Topraisar—Cobadinu—Sapata Baza. Die Verfolgung wurde unverzüglich fortgesetzt und die Artillerie nachts in neue Stellungen vor wärts gebracht. Sieben russische Kriegsschiffe, die am 23. Oktober von See aus zwischen Constantzja und Tuzla gegen unseren rechten Flügel zu wirken versuchten, hatten keinen Erfolg, da ne stch, durch unsere Maßnahmen gezwungen, zu weit von der Küste entfernt halten mußten. Es blieb dem Feind keine Zeit, Constantza zu verteidigen, wollte er sich in Sicherheit brin gen. Durch deutsche und bulgarische Infanterie ver stärk:, nahm die bulgarische Kavallerie-Division Be-' sitz von Constantza und noch am selben Abend erreich te der rechte Flügel Islam Tepe—Alcap. An: 23. Oktober war noch heftiger Widerstand des Feindes bei Medjidia zu brechen, das abends nach harten: Kampf genommen wird. Frische russische Kräfte werden, fowie sie eintreffen, cingejetzt und geschlagen. Unsere Westgruppe beicht die Höhen nordöstlich Rasova-Jorinez—Hosu Juk. Unsere Land- und Seeflugzeuge leisteten Vor zügliches bei der Aufklärung. Ein Kampfgeschwader griff mehrfach erfolgreich in den Kamps ein durch Bombenwürfe und Maschinengcwehrfeuer aus Con stantza und dort zurückgehende Truppen und Kolon nen, sowie auf den Bahnhof und die Brücke von Cer- navoda, wo mehrfach der Verkehr gestört wurde. Die Beute erhöhte sich bis zum 23. Oktober ein schließlich auf 75 Offiziere, darunter 2 Obersten, über 6600 Gefangene, 12 Geschütze, 52 Maschinen gewehre, 3 Minenwerfer, 1 russische Fahne, über 200 Waggons, Lokomotiven und viel anderes Ma terial. Ein Petroleumtank in Constantza ging in Flammen auf. In die Stadt zogen auch oeutsche Truppen als Besatzung ein. Der schnelle Erfolg wurde vor allem durch überraschende An h ä u fungdeutsch erschwcrer Artillerie und den Angriff deutscher Truppen auf Topraisar, ferner durch rastloses Nachdrängen und zähe Ver folgung erzielt. Der deutsche Oberbefehlshaber und sein Generalstabschef, General Taopen, weil ten dauernd auf dem Schlachtfelde. Oertliche und Mische Nachrichten. — Eibenstock, 27. Oktober. Die Verlustliste Nr. 349 der Kgl. Sachs. Armee enthält aus unserm Amts gerichtsbezirk folgende Namen: Aus Eibenstock: Ernst Tuchscheerer im Leib-Grenadier-Rgt. Nr. 100, ver mißt, Ernst Heymann im Schützen-Rgt. Nr. 108, bis her gefallen gemeldet, ist in Gefangenschaft; aus Schön- Heide: Kurt Preuß, vermißt, Paul Helm, vermißt, beide im Leib-Grenadier-Rgt. Nr. 100, Max D.rechsler im Landw.-Jnf.-Rgt. Nr. 103, schwer verwundet; aus Oberstützengrün: Emil Klötzer im Leib-Grena dier-Rgt. Nr. 100, vermißt; aus Hundshübel: Oskar Bretschneider im Leib-Grenadier-Rgt. Nr. 100, ver mißt ; aus Wildenthal: Hans Unger im 2. Grena dier-Rat. Nr. 101, bisher vermißt, ist verwundet in Ge fangenschaft. — Oberstützengrün, 26. Oktober. Am Sonn abend wurde der 47 Jahre alte Bürstenfabrikarbciter Hein rich Hänel von hier unterhalb der Eisenbahnbrücke der Strecke Wilkau—Wilzschhaus—Carlsfeld bei Station 245 tot aufgefunden. Hänel hatte seine im Ortsteil Neu lehn wohnhafte Mutter besucht und war anscheinend, um den Rückweg nach seiner Wohnung abzukürzen, der Bahn linie entlang gegangen, wobei er die erste Eisenbahnbrücke, auf der der Bohlenbelag erneuert wird, und von der einige Teile noch nicht mit Bohlen belegt sind, benutzt hat. Hierbei ist er offenbar durch eine offene Stelle 1b Meter tief abgestürzt. — Dresden, 26. Oktober. Seine Majestät der König traf am 25. Oktober morgens nach längerer Eisenbahnfahrt inGrodno ein. Auf dem Bahnhof hat ten sächsische Staats- und Heeresangehörige zur Begrüßung ihres Monarchen Aufstellung genommen. Nach einer Fahrt durch die Stadt wurden Festungsanlagen in Augenschein genommen. Am Abend traf Seine Majestät, wiederum : nach längerer Eisenbahnfahrt, imHauptstabSquar- tter des Generalobersten von Eichhorn ein. — Leipzig, 2b. Oktober. Seit dem 23. Oktober i sind die beiden 13 jährigen Schulmädchen Katharina ! Ritter und Gertrud Rost aus ihren elterlichen Woh- taz ein sä die nü eir Nc sch ko, ter rul mi bei M di te h (l B rn m sUr du: B- 62244 66969 87558 8:878 90290 5848 10876 13992 14158 18770 84412 85014 85151 85380 36394 4«392 49458 51002 54563 54924 77002 773W 77640 81951 86865 an gei ur Li d e bei Gk un vei üb De we an Be D« De mi: Dr bei nis bet Ge de§ vo siö Ui erl h° da mc SU Ge he, gn tev Be kör da! mi au> gek Am Jagow, eröffnet 44186 50130 50457 52956 55823 91716 99232 99430 103003. wltt> V. aus Nr. 994 2176 20994 21216 29512 81921 34279 88260 8'301 3-334 40911 41893 55994 59119 60766 616^7 728t9 88616 89275 91612 98S83 97804. Te di, ur S, Nr Nb di. W te» Ler tre Be W- v. nungen in Leipzig-Plagwitz spurlos verschwunden. Die Annahme, daß sich die für ihr Alter kräftigen Mäd chen, die beim Verlassen der Wohnung ihre Schulbücher mitgenommen haben, ein Leid angetan haben könnten, besteht nicht. Wohl aber besteht die Möglichkeit, daß die beiden jugendlichen Vermißten verschleppt worden sind. — Schwarzenberg, 26. Oktober. Frau Amts Hauptmann Dr. Wimmer wurde mit dem Maria Anna-Orden 3. Klasse ausgezeichnet. — Johanngeorgenstadt, 26. Oktober. Se. Majestät der Kaiser verlieh und überreichte persönlich im Felde daS Et ferne Kreuz l. Klasse Herrn Leut nant und Kompanieführer Hans Wilhelm Appelt im Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 26, auS Forsthaus Sau schwemme. — Auerbach, 26. Oktober. Herr Gottwald Wil helm Winkler, Schneebergerstraße wohnhaft, beging kürzlich sein bOjähriges Bürgerjubiläum. Er wurde hierzu in seiner Wohnung namens des Stadtrates durch Herrn Bürgermeister Troeger unter Aushändigung eines Diploms beglückwünscht. — Die Prämie der König!. Sächs. Lan deslotterie im Betrage von 300000 M. ist am ge strigen letzten Ziehungstage auf die Nummer 55 492 in die Kollektion von I. F. Dietrich in Leipzig gefallen. Nach dem ZiehungSplane der Sächsischen Landeslotterie fällt bekanntlich am letzten Ziehungstage der 5. Klaffe du Prämie auf den an diesem Tage gezogenen höchsten Ge winn. In der jetzigen 169. Lotterie befand sich am letz ten Ziehungstage noch der Hauptgewinn von 200 000 M. in der Gewinntrommel, der auf die obenerwähnte Num mer fiel. Der oder die glücklichen Inhaber dieses Loses erhallen also gewissermaßen noch einmal das „große Los" im Betrage von 500 000 M. A ri w V 1« di r: rc m di er to o i> ü L A di rc re 20. Ziehung der 5. Klasse 169. K. S. Laadeskotterie, gezogen am 26. Oktober 1916. 0«--^. v«rv.> 200 ov» M. und die Prämie von 390 OOÜ W. auf Nr. 55492. 5960 M. auf Nr 78528. 30u0 R. auf Nr. 150 6095 9285 13775 26066 84697 40I04 42693 43764 46240 66706 67625 72806 81809 92331. SU»V ». auf Nr. 8104 20318 32169 34558 41121 Deutscher Reichstag. Berlin, 26. Okwber. Bundcsratstisch: Staatssekretäre Helfferichs Stein, Krätke. — Präsident Dr. Kämpf die Sitzung um 2 Uhr l5 Minuten. Die Beratung des Berichtes des Hauptausschusjes über die auswärtige Politik und die Tagung des Ausjchusses während der Vertagung des ReichstaM wirs fortgesetzt. Die Konservativen beantragen, die Einberufung des Haushalts ausschuss es zur Bespre chung auswärtiger Fragen während des Krieges dem verfassungsmäßigen Wege vorzubehalten. Abg. Grö ber (Zentr.): Dem Reichstag muß eine ständige Kontrolle über die Führung der auswärtigen Po litik ermöglicht werden. Die auswärtige Politik darf uichi länger eine Geheimwissenschaft sein. Die Füh lung mit der Regierung muß jetzt ourch Aussprache inr Ausschuß erhalten bleiben, damit man nicht eines Tugcs vor vollendeten Tatsachen steht. Die aus wärtige Politik muß dem Haushaltsausscl uß vorb - hallen bleiben, damit der Reichstag durch die Mög lichkeit, die Geldbewilligung abzulehnen, einen wirk lichen Druck auf die Regierung ausübeu kann. Ich bitte um Anuahme des Ausschußantrages. Staats sekretär des Aeußern vonJagow: Ter Reichskanz ler hat bereits zu verschiedenen Malen mit den Par teiführern im Sinne der Aniräge Rücksprache genom men. Die Regierung ist auch: bereit, wetteren Wün schen des Reichstages entgegenzukommen. Staats sekretär des Innern Dr. Helfferich: Diese An gelegenheit hängt eng mit der Reichsverfassung zu sammen. Die Rechte des Kaisers, der dir Verta gung verfassungsmäßig ausspricht, müsse» gewahrt werden. Der normale Zustano muß bleiben, daß die Vertagung wirklich den Abschluß dec parlamen tarischen Arbeiten bedeutet. Der lonsecvative An trag wird der Verfassung mehr gerecht als derje nige der Kommission. Gegen die Grundzüge der An träge haben wir nichts einzuwenden. Abg. Dr. Gradnauer (Soz.): Wir stimme» dem Antrag des Hauptausschusjes zu, lehnen aber den konserrativön Antrag ab. Die Diplomatie ist einer kleinen Ober- schichr Vorbehalten. Auch hier tnuß es heißen „freie Bahn dem Tüchtigen". Volk und Reichstag müssen fordern, daß die Rechte des Reichstages erweitert^ werden. Abg. Haußmann (f. Vp.): Bisher h rr maq der auswärtigen Politik gegenüber eine traditionelle Zurückhaltung beobachtet. Der Reichstag muß stär keren Anteil an der positiven Mitarbeit nehmen. Der Antrag bedeutet für die Regierung keine Schwächung, sondern eine Stärkung. Abg. Dr. Stresemann (natl.): Von den Besprechungen beim Reichskanzler sollte man kein Aufhebens machen; es ist selbstver ständlich, daß der führende Staatsmann vor gro ßen Entscheidungen mit den Parteiführern Rücksprachs nimmt. Es handelt sich um einen ersten Schritt, die Rechte der Volksvertretung zu stärken. Aus diesem Kriege muß ein anderes Verhältnis des Reichstages zur Regierung entstehen. Für den Dip lomatendienst sind weit größere Kreise geeignet, als man bisher annahm, z. B. die Angehörigen der Ma rine und Kaufleute. Abg. Kreth (konf.): Auch wir beklagen, Laß wir oft nicht unterrichtet sind von dc» Vorgängen während des Krieges, aber das kaiserliche Verlagsrecht darf nicht unwirksam aemacht werden. Die Reden der Linken beweisen, daß der vorliegende!