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geS Artilleriefeuer zwischen den Dörfern Magura und Aorabta. In der Dobrudschr ichwaches Art'.ll:- riefeuer. — Schwarzes Meer: Zwei feindli che Torpedoboote beschossen 45 Minuten lang die Stadt Mangalia, wo sie mehrere Häuser zerstör ten und ein Kind töteten. Sofia, 28. September. Bericht des Gene ralstabes. Makedonische Front: Die Lage ist unverändert, stellenweise schwaches, beiderseiti ges Artilleriefeuer. — Rumänische Front: Längs der Donau Ruhe. Bei Arechvwo schossen wir ein seindliches Flugzeug ab, es siel auss linke Donauuser. In der Dobrudschr schwaches beider seitiges Artilleriefeuer. An der Küste des Schwär zen Meeres beschoß ein russischer Kreuzer Man- galia eine Stunde 20 Minuten lang. Knne Men schenverluste, Schaden unbedeutend. Unser: Flug zeuge haben bei Tusla und Tasladschaloej (un- gesähr 10 Kilometer südlich von Tuzia) zwei feind liche Torpedobootszerstörer erfolgreich angegriffen Budapest, 29. September. Nach einer „Az Est"-Meldung von der Dobrudschasront haben bi? Vulgaren in kaum 20 Tagen die rusjischm, serbischen und rumänischen Streitkräfte 130 Kilome ter ror sich hergetrieben. Der Kamps steht jetzt vor der Linie Cernavoda—Constantza. Hier sind die Gefechte einstweilen zum Stillstand gekommen. Aus der Front Razova-Cobadinu—Tuzla wird mit wech selndem Ersolge gekämpft; hier verteidigen die Geg ner den Brückenkopf Cobadinu mit verzweifelter Zä higkeit. Die Entente begann an der makedoni schen Zront ihre verzweifelte Onenjive, um die Dobrudschasront zu entlasten; laut Aussagen rumä nischer Gefangener werden zahlreiche Regimenter von Siebenbürgen nach der Dobruoscha gebracht. Die Armeelcitung der Bulgaren jedoch sieht nicht tatenlos der Hcranzreyung neuer Kräste nach der Dobrudscha zu. So hat der rechte bulgarische Flügel ejnen vielversprechenden Erfolg d'n Russ an gegenüber erhielt. Zahlreiche vornehme Seebäder sind von den Bulgaren besetzt. Der Generalstabs- ches der dritten bulgarischen Armee erklärte: Wenn auch die Operationen aus der Linie Cernavoda — Constantza stillstehen, so haben unsere Operationen doch einen vollen Ersolg erzielt. Ferner wird über die Pläne Venizelos' geschrieben: Paris, 29. September. Nach einer Meldung aus Athen erklärt Venizelos 'n der „Pitris": Die Bewegung, deren Leitung ich zusammen nnt Admiral Konduriotis übernehme, ist ihrem Wesen narb rein national. Wir wollen nicht eine Regie- rungssorm abschaffen, sondern die Verteidigung von Makedonien vorbereiten. Der status guo in Athen mit seinen Zivil- und Militärbehörden bleibt un berührt. Will Athen in seiner Haltung verharren, so gehen wir allein vor. Die Türke» und Russen haben kleine Scharmützel ausgesuchten: Konstantinopel, 28. September. Amtli- Her Heeresbericht. An der Front von Felahie beiderseits zunehmend heftiger gewor denes Feuer. — An der persischen Front sand an der Straße Don Hamadan nach Kaswir ein sür uns günstiges Patrouillcngesecht statt. Auf dem linken Flügel wurde ein schwacher feindlicher Angriff abgeschlagen. — Kautai us; rout: Auf dem rechten Flügel Zusammenstöße zwilchen Er- tunvungspatrouillen und zeitweise unterbrochenes Geschützseuer. Wir machten einige Gefangene. Im Zentrum wiesen wir durch Gegenangriff einen Uebersall ab, welchen der Feind, begünstigt von Nebel und Schneesturm, ausführte. Auf dem lin ken Flügel besetzten wir einen Teil der feindli chen Vorpostenlinie. Bon den anderen Fronten ist kein Ereignis von Bedeutung zu melden. Von L-- werden neue Versenkungen gemeldet: London, 28. September. Lloyds melder: Der britische Dampser „Newby" (2168 Tonnen- ist bei Peterhead versenkt worden. Der Dampfer „Thurso" (1244 Tonnen) von der Wilson-Linie ist ebensalls versenkt worden, neun Mann von der Be satzung sind gerettet. Tagesgeschichte. Deutschland. — Rücktritt des preußischen stellv er- tretenden Kriegsministers. Dor stellvertre tende Kriegsminister Generalleutnant von Wan del, hat aus gesundheitlichen Gründen, die ihn schon im Frieden in der Ausübung eines Frontkomman dos behinderten, und nachdem er trotzdem in zwei jähriger, von großen Erfolgen begleiteten Tätigkeit das arbeitsreiche Amt des stellvertretenden Krirgs- ministers verwaltet hat, den Abschied erbeten. Se Maj. der Kaiser hat demgegenüber dem Ge such in besonders gnädiger Form entsprochen. Ge neral von Wandel ist unter Verleihung des Cha rakters als General der Infanterie ä la saito des 1. Hannoverschen Infanterieregiments Nr. 74, in dem er seine militärische Laufbahn begann, gestellt worden. — Die Beratungen des Reichshaus- hultungs ausschuss es. Der Haushaltungs aus schuß des Reichstages ist Freitag mittag zusammen- getreten, um anknüpsend an die Rede des Reichs kanzlers sich mit der auswärtigen Politik zu beschäf tigen. Die Erörterung wird sehr eingehend sein und auch alle militärischen Fragen umsafjen, die bannt zufammenhängen. Die Verhandlungen wer den zum großen Teile vertraulich jein. Die Frak tionen, die sich bereits am Donnerstag nach der Vollsitzung mit der Kanzlerrede beschäftigt haben, setzten ihre Beratungen darüber fort. — Flieg er ab stürz. Die „Münchener Neue sten Nachrichten" melden: Fliegerleutnant Mul- zer, Ritter des Ordens Pour le msrite und des Max-Josess-Qrdens, ist auf dem westlichen Kriegs schauplatz tödlich abgestürzt. Bulgarien. — Neuer bulgarischer General st abZ- chef. Die Bulgarische Telegraphen-Agentur meldet: Der Unterches des Generalstabes, Oberst Jukosf, wurde an Stelle Les verstorbenen Generals Jostow zum Ches des General st abes ernannt. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. September. Dem Oberjäger Burkhardt und dem Einjahrig-Freiwilligen Albrecht, Expedienten beim Kgl- Forstrentamte hier, ist die Frie drich August-Medaille verliehen worden. — Schönheide, 29. September. Der Ulan jetzige Chevauleger Karl Schädlich aus Vogelsgrün, im 7. Chevauleger-Rgt. „Prinz Alfons", hat sich durch Tapfer keit vor dem Feinde am 21. Juli das Eiserne Kreuz 2 Klasse erworben und zugleich am 21. September die Friedrich August-Medaille. — Dresden, 28. September. Den Ständen ist heute ein Dekret, betr. den Entwurf eines Gesetzes über die Zusammenrechnung und Besteuerung des Einkommens und Vermögens der Ehe gatten bei den direkten Staats- und Gemeindesteuern zugegangen. — Freiberg, 28. September. Eine Kostpro - be für Walfischfleisch fand hier in der Gastwirt schaft des Schlachthofs in Gegenwart von Fachleuten und Vertretern der städtischen Behörden statt. Das Fleisch war äußerst schmackhaft und soll für 1,80 M. für das Pfund verkauft werden. — Olbernhau, 29. September. Ein schau riges Verbrechen ist von noch unbekannter Hand an einen» etwa 15 jährigen Burschen verübt worden. Als heute vormittag Arbeiter beim Grasmähen waren, stieß einer von ihnen auf eine in einer Lache der Flöha liegende männliche Leiche, der der Kopf umwickelt und der Hals mit einem Tuch zugeschnürt war. Die Hände waren mit einer langen Leine stark gefesselt. An der linken Schläfe befindet sich eine längere Stich- oder Schußwunde. Nach den angestellten Ermittelungen handelt es sich um den 16- jährigen Tischlerlehrling Willy Selbmann, der bereits seit 14 Tagen vermißt wurde. Er war am 15. September von seinem Lehrherrn zur Bank geschickt worden, um einen größeren Betrag abzuheben. Als er nicht zurückkehrte, nahm man an, daß er mit dem Geld geflohen sei. Jetzt ist nun erwiesen, daß der junge Mann einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist, über dem noch tiefstes Dunkel schwebt. Der Mörder hat sei, nem Opfer an einem bisher noch unbekannten Orte mit einem Beil den Schädel zertrümmert und die Leiche erst später an den AuffindungSort geschafft. — Oelsnitz i. B., 29. September. Durch dir , Schenkung von 70000 Quadratmeter Bauland z« Eigenheimanlagen für Kriegsbeschädigte hat sich der Teppichfabrikant Gey. Kommerzienrat WO Helm Koch ein großes Verdienst erworben. Di« Stadtgemeinde Oelsnitz wird das ihr geschenlt-e an fertiger Straße gelegene Baugelände durch Vermitte- lung des Ortsvereins „Frauenvank 1914" mit zu nächst 20 Einjamilienyäujern, zu denen je 3000 Quadratmeter Feld und Garten gehören, beleben lassen; als Bewirtschafter dieser Eigenheime komm:» in erster Linie aus Oelsnitz stammende, verheiratete Kriegsbeschädigte in Frage. Geh. Kommerzienrat Koch, der mehrere Hundert Angestellte und Arbeiter im Heeres- und Kriegsdienste stehen hat und diese, sowie die Familien der Einberufenen reichlich (zu meist bis zur Höhe ihres normalen Arbeitsverdien stes unterstützt, läßt den örtlichen Kriegshilsever- eiueu (Rotes Kreuz, Heimatdank, LiebeSgadenaus- schuß, Flottenbund, Alberiverein usw.) überdies seit Kriegsbeginn allmonatlich je 100 Mark aus seiner Privatkasse überweisen; diese freiwilligen Spenden belaufen sich auch bereits aus über 20000 Mark, , — Lottengrün, 19. September. Der bei der Ueberlandzentrale Plauen beschäftigte 32 Jahre alle ver heiratete Elektrizitätsarbeiter Egerland wurde von Schwindel befallen, während er hier am Giebel eine» Bauernhauses mit dem Legen einer Leitung beschäftigt war. Er stürzte von der Leiter und erlitt einen Schädelbruch, der seinen Tod zur Folge hatte. — dl. 1. Die ausländischen und die im Ausland befindlichen inländischen und ausländischen Wertpapiere sind gemäß der Bundesratsverordnung vom 23. August d. I. bei der Reichsbank anzumelden, und zwar nach dem Besitzstände des 30. September 1916. Es sei nochmals darauf hin gewiesen, daß die gute Durchführung dieser Bestandsauf nahme im Interesse einer wirksamen Valuta- und Han delspolitik für die Reichsregierung überaus wichtig ist, daß aber eine Benutzung der Anmeldungen für Steuerzwecke nicht in Frage kommt. Sämtliche Zweigniederlassungen der Reichsbank, in Berlin das Kontor der Reichshaupt bank für Wertpapiere (am Hausvogteiplatz Nr. 14) geben die zur Anmeldung nötigen Formulare, von denen je ein be sonderer Bogen für die Wertpapiere jedes Landes verwen det werden muß, ab und sind gern bereit, in ZweifslS- fällen die Anmelder durch persönliche Beratung zu unter stützen. Es darf noch darauf verwiesen werden, daß mit Geld strafe bis zu 1500 M. oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft wird, wer vorsätzlich seinen Verpflich tungen zur Anmeldung der fraglichen Wertpapiere nicht oder nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist nachkommt, und ferner wer bei der Anmeldung oder bei einer von der Anmeldestelle geforderten Auskunft wissentlich unvoll ständige oder unrichtige Angaben macht. — Greiz, 29. September. Im Eisenbahnzuge lernte eine Mutter aus Greiz-Aubachthal eine Frau ken nen, der sie von ihrem kranken Kinde erzählte. TagS darauf stellte sich die Frauensperson bei ihr ein und er bot sich, das Kind gesund zu beten, sie müsse aber all ihr Geld haben. Die Leichtgläubige brachte 200 M-, womit die Gaunerin verschwand. Zu spät merkte die Frau, daß sie betrogen war. Der Polizei gelang es, die Schwindlerin in der Person einer aus Chemnitz stam menden Frau Eichler festzunehmen. Von dem Gelbe besaß sie noch 90 Mk. Weltkriegs-Erinnerungen. NachdruL »erbot«». 1. Oktober 1915. (Kämpfe im Westen und Osten.) Die französischen und englischen Angriffe an den bereits wiederholt genannten Stellen des Westens wurden fortgesetzt, allerdings in stark abgeschwächter Form, nur in der Champagne mußte ein breiter Frontangriff energisch abgewehrt werden. — Im Osten wurden russi sche Vorstöße am Narewsee und bei Wischnew abgewiesen, bei Postawy fanden Kavalleriegefechte statt, die Armee Linsingen erstürmte die feindliche Stellung bet CzernySz Der Feind lauert gespannt ans das Ergebnis der Kriegsanleihe, denn seine letzte Hoffnung ist, nns we nigstens wirtschaftlich niederznringen. Doch diese Hoffnung muß ebenfalls zuschanden werden. Drnm sorge jeder nach seinen Kräften für einen vollen Erfolg der Kriegsanleihe — auch auf die kleinste Zeichnung kommt es an. Zeigt der Welt, daß wir nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich nach wie vor ans festen Füßen stehen!