Volltext Seite (XML)
schastlich kräftigsten Provinzen Frankreichs und Westruß- landS; das ist der Rechnungsabschluß, an dem nicht zu deuteln ist. Wenn sich die politischen Hasardspieler, die in Rumänien das Heft in Händen haben, trotzdem die Kraft zutrauen, daS Glück der Schlachten korrigieren zu können, so leiden sie an Größenwahn. Sie zahlen ihren Herren in Rußland und England den Einsatz zu weiterem Spiel. Mit der Existenz ihres Landes aber werden sie haften müs sen, wenn das Spiel verloren geht. Es ist ein Wort des alten klugen Königs Karol von Rumänien bekannt geworden, daß Deutschland, wenn es sein müsse, allein mit allen seinen Feinden fertig werden könnte. Seine Nachfahren schätzen die wenigen Quadrat kilometer, die Rußlands Offensive unter wahnwitzigen Op fern in Ostgalizien genommen hat, ebenso hoch oder gar höher ein, als den als Führer- wie Soldatenleistung gleich gewaltigen deutschen und österreichischen Vormarsch bis hart an die Grenze des eigentlichen Rußland. Welche Verblend ung ! Sie empfinden falsch, wenn sie glauben, ihre Kriegs erklärung an Oesterreich, auf die prompt die deutsche an Rumänien gefolgt ist, könnte die deutsche Entschlossenheit irgendwie erschüttern. Ueberall bei uns zu Lande haben jetzt Nachmusterungen stattgefunden. Wer die deutsche Volks seele zu künden vermag, und sie enthüllt sich in ihrer keu schen Innerlichkeit nicht in lauten, für die Straße bestimm ten Kundgebungen, der hat das Erlebnis eines festen eisernen Willens und eines auch von dem schlichten Mann des Volks immer lebhafter empfundenen Bedürfnisses, alle- Kleine und Kleinliche abzustoßen und sich ganz in die deut sche Heldenzeit, in ihr Wesen und ihre Notwendigkeiten einzufühlen, um den höchsten Anforderungen der Stunde gerecht zu werden. Vermischte Nachrichten. — Die bösen Feldgrauen. In der Taunus anlage in Frankfurt a. Main, dem Hauptsammelpunkt der Frankfurter Kindermädchen mit ihren kleinen Schutzbefohle nen, trug sich kürzlich ein vielbelachtes Vorkommnis zu. Drei Kindermädchen hatten im Geplauder mit einigen wak- kern Einundachtzigern so viel zu tun, daß sie darob die in den Wagen liegenden kleinen Geister ganz vergaßen. Den Umstand machte sich ein feldgrauer Witzbold zunutze. Rasch vertauschte er die kleinen Kinder. Nr. 1 legte er in den Wagen Nr. 2, Nr. 2 in Wagen 3 und Nr. 3 kam in den Wagen Nr. 1. Und ruhig schliefen die Klei nen in den fremden Wagen weiter. Mittlerweile war der Abend herangenaht. Die Mädchen brachen die Plauder stunde schleunigst ab, jedes ergriff seinen Wagen, und heim ging's mit der fremden Last. Daheim aber sah die Mut- ter sofort, daß ein „Fremdling" ihr beschert ward. Großes Entsetzen, Krach mit den Mädchen, die natürlich Stein und Bein abschworen und nichts wissen wollten. Ein Standverhör stellte fest, wer mit den Sünderinnen beisam men gewesen war. Der Fernsprecher spielte. Bei Frau Dr. war auch ein fremdes Kind, und Frau Hauptmann hatte das Bübchen von Frau Oberlehrer in Gewahrsam. Die Kinderwagen sausten von der Bettina- in die Rhein- und in die Mainstraße. Nach einer halben Stunde war alles wieder in Ordnung. Kriegsallerlei. Unerschrockenheit. Es war am 23. August 1914. Das Dorf Lenne war erobert und die Franzosen gingen zurück. Ein wirksames Verfolgungsfeuer setzt trotz des unaufhaltsamen Vorgehens der Kompanie ein. Dies hielt wahrscheinlich einige fran zösische Soldaten davon ab, sich den Fersengeld gebenden Kameraden anzuschließen. Hinter den feindlichen Schützen gräben waren etwa 10 Strohschober, die von den Leuten garnicht beachtet worden waren, denn die französische Stel lung war besetzt, und man fing an, es sich darin bequem zu machen. Auf einmal kommt aus nächster Nähe Feuer; erstaunt fragen alle woher? Die zurückkriechenden Fran zosen können doch nicht schießen, werden übrigens verfolgt, und weit und breit ist kein Feind zu sehen. Man zer bricht sich den Kopf und debattiert hin und her, scharf überall ausspähend. Da steigt plötzlich der Reservist Paul Müller der 11. Kompanie Jnf.-Regt. 181 aus Mül- sen-St. Niklas bei Zwickau allein aus dem Graben und läuft mit aufgepflanztem Seitengewehr auf einen der Strohschober zu, in dem sich die Franzosen versteckt hat ¬ ten. Noch immer knallte es aus dem Strohhaufen, aber Müller ließ sich nicht stören. Einige Mann, die ihm der Zugführer zur Unterstützung beigeben wollte, schickte er wieder zurück, da er sich nicht fürchte und eS mit einer ganzen Kompanie aufnähme. Einige kräftige Stöße mit dem Bajonett brachten auch die in den Strohschobern ver steckten Feinde zum Vorschein. Mit hoch erhobenen Hän den mußten die so Gefangenen antreten und mit 7 Fran zosen kehrte Müller zur Kompanie zurück. Für dies« Tat und für beim Angriff bewiesene Tapferkeit wurde Müller zum Unteroffizier befördert und erhielt daS Eiserne Kreuz 2. Klasse. Fremdeuliste. Uebernachtet haben im RathauS: Robert Weiße, Kraftwagenführer, Plauen. . Reichshof: Helene Unger, Inspektorin, Schneeberg. Wilhelm Uhlmann, Sekretär, Plauen t. Vgtl. Richard Hunger und Frau, Aktuar, Plauen i. Vgtl. Johannes Lembke, Ingenieur, Fürstenwalde. Dr. Tauber, Assistenzarzt, Jena. Kuno Skopek, Monteur, Berlin. Stadt Leipzig: Frieda Rosenkranz, Annaberg. Karl Sauer' zapfl, Kfm-, Leipzig. Joh. Bernhard, Beamter, Altenburg. Kirchennachrichten au» Schönheide. Mittwoch, den 13. September 1S1S, abends 8 Uhr: KriegS- betstunde, Pastor Handtrag. Wettervorhersage für den 13. September 1916. Zeitweise heiter, wärmer, Gewitterneigung, sonst keine wesentlichen Niederschläge. Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. Sept. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generals eld Marschalls KronprinzRupprechtv. Bayern. Beiderseits der Somme sind seindlichs Angrifssabsichten im Allgemeinen durch Sperrseuer vereitelt worden. Im Foureaux- und Leuze-Wald versuchten die Engländer vergeblich durch Handgranatenkämpse Bo den zu gewinnen. Das Tors G inL).)'fiel gestern früh in die Hand des Feindes. Der Art'lleriekampf wird mit Heftigkeit fortgesetzt. Oestltcher Kriegsschauplatz. Front des General selb Marschalls Prinz Leopold von Bayern. Nördlich der Stara Czerwiszcze brach ein mit starken Mas sen geführter russ iseher Angriff unter schwe ren Verlusten vor unserem Hindernis zusammen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen wur den feindliche Angriffe in Gegend der Baba Ludowa, an der Cimbroslawa Wk. und am Capul abgeschlagen, im Gegenstoß an der Cimbros- law» Wk. 170 Gefangene gemacht. Balkankriegsschauplatz. Die unter dem Oberbefehl des Geuer als eld- marschalls von Mackensen stehenden deutschen und bulgarischen Kräfte setzten ihren Vor marsch in der Dobrudscha fort. -- An der makedonischen Front Artilleriekämpfe imWardargebiet und für die bulgarischen Trup pen erfolgreiche Gefechte am Struma. Der erste Generalquartiermeister (W. T. B.) Ludendorff. — Berlin, 12. September. Der stellvertretende Oberbefehlshaber der kaiserlich ottomanischen Armee und Flotte, Enver Pascha, ist im Großen Haupt quartier eingetroffen. — München, 12. September. Ein neues Kriegsinvaliden-Gesetz soll, wie nach der „Münchn. Abendztg." verlautet, in Kreisen der Reichsregierung in Vorbereitung sein. Dec Ge danke des Gesetzes wird bis zu einem Grade den Arbeitgebern die gesetzliche Verpflichtung zur Ein stellung von Kriegsinvaliden auserlesen Danach würden alle größeren Betriebe verpflichret werden, bei fünf männlichen Angestellten einen brauchbaren Kriegsinvaliden auszunehmon. Die Angelegenheit scheint sich allerdings nach Informationen aus hie sigen Regierungskreifen im Stadium der allerersten Vorbesprechungen zu befinden, sodaß noch nicht ab- zuschen ist, ob und wie sich der Gedanke zn einer Gesetzesvorlage verdichten wird. — Wien, 12. September. Der Kriegsbericht, erstattet des „Fremdenblattes" meldet: Nach mehr tägiger Dauer sind in Ostgalizten dis erbitterten Kämpse dec letzten Tage abgeslaut Durch die schweren Verluste geschwächt, haben die Russen ihre Massenangrisfe eingestellt, und die gegnerische Artillerie begnügt sich damit, unsere festen Stellungen zeitweise zu beschießen. Die Verluste der Russen sind immens. Sie übersteigen alles bisher Dagewesene. Nach vorsichtiger Schätzung betrugen sie während der letzten Kämpse lm Raume Halicz- Brzezany 20—25000 Mann an Toten, die Ver wundeten und Vermißten sind nicht miigerechnet. Erhöhte Artillerietätigtett wurde am 10. September im Raum von Brody und westlich Luzk konstatiert. Jnfanterieangriffe aber hat der Feind nicht folgen lassen. — Budapest, 12. September. Die hiesigen Mittagsblätter geben eine Meldung der „Bukarester Moldawa" wieder, wonach die rumänische Kö nig sjamilie Bukarest verlassen hat. Der augenblickliche Aufenthaltsort der Königssamilie ist nicht bekannt. Der König soll einer Meldung zu folge nach einem in aller Eile neu hergestellten Pulais in Galatz gezogen sein. Nach einer anderen Information befindet er sich in Jassy. Diese letzte Meldung ist wahrscheinlicher, da auch dis gesamten Staatskassen, alle Ministerien und die obersten Be hörden ihren Sitz nach Jassy verlegt haben. — Bern, 12. September. Laut schweizerischen Blättern berichtet „Socolo" aus Paris, daß 25 englisch-französische Divisionen für die Fortsetzung der Kämpfe an der Somme be reit stehen. Es sei daher vorläufig an ein Abflauen der Kämpse nicht zu denken. — Bern, 12. September. Aus Loudon mel det die „Times", daß dis handelspolitische Kommission sich bereits in mehreren Sitzungen mit der Frage beschäftigte, wie dis Beschlüsse der Pariser Kon ferenz zu verwirklichen wären. Man Hoffr, in kur zer Zeit in der Lags zu sein, der Negierung Vorschläge zn unterbreiten, die gestatten werden, nach dem Kriege den wirtschaftlichen Kamps gegen Deutschland durchzusühren. — Kopenhagen, 12. September. Nach einer Petersburger Meldung rust die gegenwärtige Kriegslage an der rumänischvn Front in russischen wie in rumänischen militärischen Kreisen lebhafte Beunruhigung hervor. Der Zar berief einen großen Krisgsrat nach dem Haupt quartier ein, an dem auch Iwanow und der rumä nische Oberbefehlshaber mit seinem Stabe teilneh men wird. Die rumänischen Osfizicre haben na mentlich die Aufgabe, die rumänischen Wünsche vor zubringen und den Zar an das Versprechen zu er innern, Rumänien so viel russische Truppen zur Versüßung stellen zu wollen, daß Rumänien gegen scindliche Invasion gesichert ist. — Christianis, 12. September. Sämtliche Mor genblätter veröffentlichen den deutsch-bulgarischen Sieg unter der Ueberschrift: Silistriens Erstürmung. „Tidens Tegn" schreibt: Die Deutschen und Bulgaren ha ben wieder einen bedeutenden Sieg errungen. „Narstie Intelligenz Sedler" schreiben: Nunmehr beherrschen die Verbündeten das südliche Donauufer zwischen Tutrakan und Silistrien. „Werdens Gang" bemerkt: Die Rumänen haben jetzt beide stärksten Festungen südlich der Donau verloren. Wahrscheinlich durch die Türken verstärkt wird Mackensen jetzt sowohl gegen die Russen in der Dobrudscha wie gegen Bukarest gleichzeitig offensiv vorgehen. — Stockholm, 12. September. „Ruskoje Slowo" zufolge entstand ein Riesenbrand im Peters burger Hafen, wo die Handelsschiffe gelöscht wurden, wobei der ganze für Petersburg aufgespetcherte Getrei devorrat ein Opfer der Flammen wurde. DaS Feuer brach um Mitternacht an dem elektrischen Getreide kran aus. Alle Petersburger Feuerwchrabteilungen wurden zur Löscharbeit requiriert, die Fürst Obolinski persönlich leitete. ES gelang sehr schwer, das Feuer zu lokalisieren. Donnerstag: An unsterbliche Amp. 's q- -I- ! in mannlbksMxsr Lus- vravl lisksrd Lei SLU- vsrsLsr LusküNeunx Sls vLkbSraelL»r«i von § kwi! KkSüekoko Libonstoetz. Donnerstag: Der unsterbliche Lump. Für die zahlreichen Beweise herzlichster Teilnahme beim Heimgange unserer teuren Entschlafenen Frau Lii/ Aemmler geb. Mühlmann sagen wir hierdurch nochmals «nsern Innigsten Dank. Viv und übrigen Hinterbliebenen. Versteigerung. Morgen, den 14. dss. Mts., nachm. 2 Uhr sollen Schüt ze n ft r 5 hier 1 gutes Kanapee, Kommode, Schränke, Tische, Stühle, Betten, Porzellan- und Glassachen, 1 Musikwerk mit Platten, Handwerkzeug, Handschlitten, Handwagen u a. versteigert werden. Hrtsr AIvtvIisner. Das zum Nachlaß deS verstorbenen Chr. G. Päßler in Ober stützengrün gehörige , Kans mil Mure «ub Flurstücke Wid soll unter sehr günstigen Bedingungen verkauft werden. Nähere- durch den Konkursverwalter LrtsriEter Die diesjährige GtlierMchulUllllH strs FmeMnins findet am Freitag, den 15. September, nachmittag 4 Uhr bei Zeun statt. Alle Mitglieder werden herzlichst dazu eingeladen. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht. Alte Maschinen, Garn und Seide, Ueberbleibsel, bezahlt sehr gut ö. frioärioli, Schneeberg, Greifberg. Postkarte genügt. Wills! Merpreisplakate sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Hannebohn. Donnerstag: Der uustttdlickt Lump. Donnerstag: Der unsterbliche Lump. Eine öabtkiurichtuug, mehrere Gasleuchter, Gaslam» pen und eine Gartenlaube zu verkaufen durch Ortsr. Klslslusiive. vr. Lichter» elektromotorische TLkQLalsdLnasr, um Kindern das Zahnen z« erleichtern. Das langjährige gute Renomms der Fabrik u. der immer sich vergrößernde Absatz derselben bürgen siir die Güte dieser Artikel, welch« echt zu haben sind bei HeumrskoUn. Druck und Verlag o^n L m i l Hannebohn in Eibenstock. für AqugSpr« de» ,Jllu »eschäM Erscheint Sonn- m Stickmei tischen Pflicht, Dr die Do beherrs fassen: Die ers bulgari zuge gl in Bu Feste . zittern. Heren ' mals d einen i der Dl chen o Dobrui dem F die ges nach - als die Wohl 1 Donau Bahnli stantza bensne schnitte ohne Z mänier alle Kr zu Hal schon d liegt v nicht t von de Bukan Schicks Ei reichisc ihm n worder B ver H L la wordei L Uhr 3 Eu v e um m Besicht W quarti reich Bon d serlich lisch« tembei komm, liche F rendei bedeut punkt glückli entstcu Bcspr, ^n N Septe V ersol