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Kriegsallerlei. Wie man lästige Engländer virtretbt! Der Kapitän des holländischen Fischereibootri „Lok. 46* berichtet: Drei holländische Fischereifahrzeuge wurden vor einigen Tagen von einen, englischen Patrouillenfahrzeug, einem alten Raddampfer, aufgefordert, die Netze einzuzie- hen und mit nach England zu fahren. Als dies dem Dampfer noch zu langsam ging, befahl er, die Netze zu kappen. Plötzlich rief ein Mann auf dem am weitesten obliegenden Fischereifahrzeug: „Backbord ein Periskop!" Alles drehte sich nach der Richtung, in welcher der Arm des Schiffers wies, und unverzüglich riefen zwei andere Matrosen: „U-Boot in Sicht!" Von allen Seiten rief man jetzt : „U-Boot in Sicht!" So kam der Ruf auch zu den Ohren des englischen Kapitäns, der nun nichts eiligeres zu tun hatte, als sich mit Volldampf aus dem Staube zu machen. Die Holländer schüttelten sich vor Lachen, als der alte klapprige englische Raddampfer in einem wilden Zickzackkurs das Weite suchte. Dann flüch teten auch die Holländer unter dem Schutze der Dunkel heit. Von einem Unterseeboot hatte man selbstverständlich nichts bemerkt. Mutige Verteidigung gegen Uebermacht. Bei den schweren Kämpfen am 25. September 1915 gehörte der Ulan Watol (aus Eythra, Amtshaupt mannschaft Leipzig) von der 2. Eskadron Kgl. Sächs. Res.- Ulanen-Rgts. zur 11. Kompanie eines Kavallerie-Bataillons. Zwei heftige Angriffe der feindlichen Infanterie waren be reits abgewehrt. Watol befand sich auf dem äußersten rechten Flügel der Schützenlinie, als der Feind plötzlich mit starken Kräften aus der Flanke angriff. Sofort machte Watol mit den in der Nähe befindlichen Infanteristen und Ulanen einen Gegenangriff. Sprungweise ging es vor. In dem unübersichtlichen Gelände war Watol jedoch von seinen Kameraden abgekommen und sah sich plötzlich allein einer starken feindlichen Schützen- linie gegenüber. Ungeachtet der großen Uebermacht blieb Watol auf seinem Platze, nahm in einem Granattrichtcr Deckung und erwiderte das Feuer des Gegners kräftig mit seinem Karabiner. Links und rechts schlugen die Geschosse eines feindlichen Maschinengewehr« ein. Di« wenigen Patronen, die er noch besaß, mußten bald ver schossen sein und die Franzosen, welche wohl anfangs ei nen stärkeren Gegner vor sich geglaubt hatten, begannen anzugreifen. In diesem gefährlichen Augenblick erschien deutsche Infanterie-Verstärkung und eilte, durch Watols eifriges Schießen aufmerksam geworden, sogleich zu Hilfe. In kräftigem Ansturm wurde der Feind zurückgeschlagen. Wettervorhersage für den 1. September 1916. Meist trüb, kühl, zeitweise Niederschläge. Neueste Nachrichten — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 31 August. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Frontabschnitt beiderseits von Armem ti- eres entwickelte der Gegner rege Tatizkeit. Sei ne in: Anschluß an starke Feuerüberfälle vergehenden Erkundungsabteilungen sind abgewiejen. — Bei Roclincourt (nördlich von Arras) machte eine deutsche Patrouille im englischen Graben Gefangene. -- Beiderseits der Somme hielten sich die Feuer- kämpfe aus großer Stärke. Wie nachträglich gemeldet -st, ging gestern früh südlich von Martinpnich ein gegen die feindliche Stellung vorspringender Graben verloren. — Im Maasgcbiet herrschte, abgesehen von kleinen Feucrkämpfen bei Fleury, Ruhe. Oestlicher Kriegsschauplatz. Westlich von Riga, im Brückenkopf von Düna burg, in« Stochodbogen, südwestlich von Kowel, süd westlich von Luzk und in einzelnen Abschnitten der Armee des Generals Grafen von Bothmer finden lebhafte Artillerie kämpfe statt. -- In den Karpathen haben wir bei der Erstürmung des Kutul 1 Offizier, 199 Mann gefangen genommen; feindliche Gegenstöße sind hier abgewiesen. Bei Durchführung von Angriffen aus militärische Anlagen von Luzk und Torczyn schossen unsere Flieger 3 feindliche Flugzeuge ab. ein viertes ist am 29. August bei Listopady (an der Beresina) außer Gefecht gesetzt. Balkankrtegsschauplatz. Keine Ereignisse von Bedeutung. Der erste Generalquartiermeisterr Ludendorff. — Berlin, 31. August. Aus dem k. und k. Kriegspressequartisr meldet Eugen Lennhof den Ullsteinblättcrn untsrm 30.: Die Kämpfe ge gen Rumänien haben gestern an Ausdehnung ge wonnen. Namentlich am Südcndo der Front, in den Bergen an der Cerna, nördlich Orsova, unternahm der Gegner zahlreiche heftige Vorstöße, die aber nicht durchzudringen vermochten. Am fiebenbürgi- scheu Karpathenrand, soweit er von.Osten nach Westen verläuft, vollzieht sich planmäßig die Rückwartsbs- wegung in die seit langem vorbereiteten Abwehr stellungen. Das hat natürlich zur Folge, daß dis dicht an der Grenze gelegenen Orte geräumt werden müs sen Die Vorbereitungen dazu sind aber in um sichtiger Weise getroffen worden, und die Evacuiecung dieser Orte, namentlich Petrozseny, Brajso und Kez- divasarhely hat sich in aller Ruhe vollzogen. Das gleiche Bild zeigt der Abbau der an der Grenze vor geschobenen Abteilungen. Schritt für Schritt weichen sie gegen die befohlenen Stellungen zurück. Die Rumänen sind über den Rots Turm Paß, den Törz- burger- und den Törnös Paß in die siebenbürgischen Grenzstriche eingerückt. Im Gyernyör-Gebirge, wo der Gegner dis Verbindung zur russisch-rumänischen Front ausgenommen hat, dauern dis heftigen Kämpfe fort. — Budapest, 31. August. Wiener Krsisc fassen die Ernennung Hindenburgs dahinauf, daß die Politik des Reichskanzlers die Oberhand ge wonnen hat. Es ist allbekannt, oaß der Reichskanzler iil eitler im November v. I. gehaltenen Rede dis Meinung ausdrückte, daß man gegen Rußland mit der größten Stärke auftreten müßte. Eingeweihte Kreise wollen wissen, daß Feldmarschall Hindenburg dieselbe Ansicht vertrete, und wenn er jetzt aus sämt- liehen Kriegsschauplätzen der oberste Leiter der Oper«, tionen geworden ist, so sieht man dies als Anzeichen dafür an, daß diese Ansicht bald zur Geltung kom men wird. — Budapest, 31. August. Der Mitarbeiter des „Az Est", der mit dem letzten Zug Bukarest verließ, meldet seinem Blatte über den mc uchleri- scheu Angriff auf Predeal noch vor Eintritt des Kriegszustandes solgendes: Am Sonntag abend gegen VzO Uhr griffen dis rumänischen Zollwächter die ungarischen Grenzwächter aus der Grenzstation Predcal an. Sie schossen aus Beamte und Grenzwäch^ ter und plünderten die Eisenbahn- und Zollkasse der ungarischen Station. Ein eklatanter Beweis für die rumänische Haltung ist, daß man die beiden Schnell züge, die täglich von Bukarest nach Ungarn gehen, kurz vor dem Kronrat nicht mehr abfahren ließ. Man hat also schon gewußt, was dem Kconrat fol gen wird, und dieser war also nur ein zynisches Spiel. Im rumänischen Teil Predeals wurden schon am Nachmittag die Mobilisierungsplakate angeschta gen. Damit dre ungarischen Grenzwächter diese nicht sehen konnten, verhinderten die rumänischen Wächter sie, nach Predeal zu gehen. Der Zug der Flücht linge, auf dem sich auch der Berichterstatter be fand, wurde von den Rumänen mit Geschützfeuec verfolgt, das jedoch keinen Schaden anrichtrie. Die Kaserne der ungarischen Gendarmerie in Predeal wurde noch kurz vor 9 Uhr unter rumänisches Feuer genommen. — Budapest, 31. August. Der „Pesti Hirlap" meldet auSKladowo: Der Donaumo n tt o r „Almo S" gab 30 Schüsse auf dir rumänischen militä rischen Anlagen in Turn-Seoerin ab, die großen Schaden verursachten. Unsere Batterien, die den Hafen von Kladowo verteidigten, haben sich wirkungsvoll an dem Angriff beteiligt. DaS zwecklose Schießen der rumänischen Artillerie konnte die ruhige Ladung und Ab fahrt von 50 Getreideschiffen und 30 anderen Schleppern nicht verhindern. — Kopenhagen, 31. August. DaS Kopenha gener „Extrabladet" schreibt: ES wäre ein großer Irr tum, zu glauben, daß Rumäniens Kriegserklä rung den Weltkrieg entscheiden oder ihn auch nur ver kürzen könne. Ebenso falsch sei die Ansicht, daß die Zen tralmächte so gut wi« besiegt seien, weil sie gestern einen neuen Feind und morgen vielleicht einen weiteren Gegner bekommen. Die Zentralmächte seien seit langem auf Ru mäniens Kriegseintritt gefaßt und hätten dementsprechend Vorbereitungen getroffen. Zum Ueberfluß sei es bewiesen, daß die Zentralmächte auch in der Defensive sehr stark seien. — Genf, 31. August. Der „TempS" meldet be stätigend aus New-Jork: Vier große Eisenbahn- verbände werden vorraussichtlich in den ersten Tagen des September« den Streik erklären. Fall« der Streik ausdricht, wird die Wiederwahl WilsonS gefährdet sein. Wilson besprach sich mit den politischen Führern über die Frage der Uebernahme der Verwaltung in die Staatsverwaltung für den Fall, daß der Streik tatsächlich ausbricht. Wasserschuycreme färvt ab Oustav Lmil Uttel hält empfohlen Bestellungen unseren Austrägern, sowie bei allen Postämtern und Landbrirf. Lmil liannodokn. von der 169. König!. Sachs. Landes-Lotterie Eichung der 4. Klasse am 6. und 7. September 1S16, für Mangelstuben find zu haben in der Buchdruckerei gibt wasserbeständigen, nichtabfärbenden, tiefschwarzen Hochglanz und macht daS Leder wasserdicht. Sofortige Lieferung, auch vr. Gentner's Schuh fett Tranolin und Universal-Tranlederfett. Heersührerplakate. Fabrikant: Göppingen (Württ.). Cine Stube mit Schlafstube zu vermieten. Lüdftratze 15. 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Zu dieser interessanten Vorstel lung bittet um gütigen Zuspruch Die Direktion «»sar BeM. MI I Für die überaus wohltuenden Beweise der Liebe und Teilnahme über den schweren Verlust unseres teueren, unvergeßlichen, gefallenen Helden, des Jägers B i 11» drängt eS uns, allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten unseren herzlichsten Dank auszusprechen. Die trauernde Gattin verw. geb. Unger zugleich im Namen aller trauernden Hinterbliebenen. Eibenstock, den 30. August 1916. Haus-Ordmugt» L °°"'Lu (Saccharin) Briefchen 25 Pfg. empfiehlt bestens Drogenhandlung. auf das „Amts, und Anzeige, " »wnoorirs- blatt"für den Monat September »^ern angenommen. werden in der Geschäftsstelle, bei Dit Seschaftsftrlle des ^«t,blatte, Itunst- und jedes Quantum zu höchsten Preisen gegen Kasse. Z. Zt. Kotet Stadt Leipzig Donnerstag und Freitag. Schuppe, Tussah und Kunstseide """ LutEr, Greiz i. B. Fernsprecher 516. 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