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TmkW kmssttklimW io Hindenburg und Fallenhayn. Dü E r n e n n u n g H i n d e n b » r g S z u in C h e f des General st abos und seines treuen und ge nialen Gehilsen, dos Generals Ludendorjf, zum Qar- tiermeistcr wird nach dar übereinstimmenden Mei nung der Blätter im ganzen Volks mit Freude und mit Vertrauen begrüßt werden. Ein wichtiger Schritt vorwärts, sagt das „Berliner Tageblatt", ist getan, eil« Schritt, der für unsere Feinde von unberechen barer Tragweite werden kann. Dle „Boisische Zei tung" sagt: Der Siegeswill« ist in unserem Volke ungebrochen, aber dis Schwere der Zeit und die sich mehrenden Feinde erfordern ein Vertrauen, das blind mit dem Manne geht, der zur Führung des Volles in Waffen im Felds berufen ist. Jenes Ver trauen genießt Hindenburg in einem Maße, wie es nur selten ein Trupponführer in deutschen Landen genossen hat. In der „Krsuzzeitung" heißt es: Durch diesen bedeutungsvollen Schritt wird, wenn dies überhaupt in höherem Maße als bisher denkbar ist, die Einheitlichkeit der Kriegssührung auf ollen Kriegsschauplätzen gewährleistet. Ohne Zweifel wird General von Falkenhayn eine keinen hervorragen den Fähigkeiten entsprechende Verwendung finden. Wie die „Tägliche Rundschau" schreibt, ist die Er nennung Hindenburgs von Falkenhayn selbst vorgeschlagen. Der „Lokalanzeiger" erinnert daran, wie ost unser Kaiser feinen unvergeßlichen Großvater als ein Herrscherideal bezeichnet hat. Das Blatt sagt dann, die Größe des Hsldenkarsers lag mit darin, daß er die besten Männer, die sein Vand ihm schenkte, neben sich stellte. Wenn der Kaiser in dieser für das Schicksal des Landes vielleicht fol genreichsten Entscheidung eines Rates bedurft hätte, so wäre ihm von keiner einsichtigen, die Verhältnisse nur einigermaßen überschauenden Seite ein anderer Entschluß als der geraten worden, den er nun aus sich selbst heraus schöpfte. (Amtlich.) Berlin, 30. August. Die Aller höchsten Kabinettsordres, mit denen S. M. der Kai ser den Wechsel in der Besetzung der Stelle des Ehefs des Gcncralstabes des Feldheeres anordnete, haben folgenden Wortlaut: An den General dsr Infanterie von Falkenhayn, Chei des Generalstabes des Feldheeres. Großes Hauptquartier, 29. August 19t6. Mein lieber General v o n F alk e n h a y n! Indem Ich Ihrem Wunsche um Enthebung von Ihrer bisherigen Stelle nicht entgegen sein will, nehme ich Veranlassung, Ihnen aus vollem Herzen zu danke» für die Hingabe und Pflichttreue, mit der Sie in nunmehr zwei Jahren Ihres schweren und velan.wertungstwlkn Amtes unter entsagungs voller Einsetzung Ihrer Kräfte und Ihrer Person gewaltet haben. Was Sie insbesondere an tatkräf tiger und vorausschauender Arbeit, in unermüdlichem Schaffensdrang für die Armes und das Vaterland geleistet haben, soll Ihnen nicht vergessen werden. Die volle Würdigung Ihrer jetzt im Kriege an der Spitze des Gensralstabes erworbenen Verdienste wird aber einer späteren Zeit Vorbehalten sein müssen. Mir perjönlich sind Sie ein treuer, .selbstloser Bera ter gewesen, in Dankbarkeit hierfür begleiten Sie Meine besten Wünsche für die Zukunft und verleihe Ich Ihnen das Kreuz und den Stern der Großkum- thure des Königlichen Hausordens von Hohenzallern mit Schwertern. Sic beziehen Ihr bisheriges Gehalt aus den Etatstapiteln für Offiziere in besonderen Stellun gen, bis Ich über Ihre anderweitige Verwendung Entscheidung getroffen habe. (gez.) Wilhelm, k. An den Generalfsldmarschall von Benecken- dvrff und von Hindenburg. Ich ernenne Sie zum Chef des Gcneralstaves des Feldheeres und bin überzeugt, daß Ich diese Stellung in keine besseren Hände legen kann. Ich erwarte mit Vertrauen, daß Sie Meiner Armee und dem Vaterlands dis erdenklich besten Dienste in dieser Stellung leisten werden. Erneut benutze ich diesen Anlaß, um dem siegreichen Beschützer unserer Ostfront warmen Dank zu sagen für alles, was er während zweier Kriegsjahre für das Vaterland geleistet hat. Großes Hauptquartier, den 29. August 1916. (gez.) Wilhelm, R. An den Generalleutnant Ludendorff. Ich ernenne Siv unter Beförderung zum Gene ral der Infanterie zum ersten Generalquartiermei- ster mit den Gebührnissen eines Kommandierenden Generals und sprech« Ihnen bei dieser Gelegenheit warmen Dank aus für die vortrefflichen Dienste, die Sie während zweier Kriegsjahre Mir und Ler Armee geleistet haben. Großes Hauptquartier, den 29. August 1916. (gez.) Wilhelm, ü. Zum Verlaus der Kämpfe an der rumänischen Grenze meldet der österreichisch-ungarische Heeresbericht: Wien, 30. August. Amtlich wird verluubarr: Oestltcher Kriegsschauplatz. Ans den Höhen nordöstlich von Ocjchawa schlugen unsere Truppen wiederholte rumän f.he Angriffe ab. Sonst wurden die an der Grenze vorgeschobenen ttrajtgrnppsn schrittweise und planmäßig, wie es für den Kriegsfall seit lan gem vorgesehen war, zurückgenommen. Der Feind wird sich rühmen, Petroscheny, Brasso (Kronstadt) und Kezdi Basarhell besetzt zu haben. Die nördlichsten rumänischen Kolonnen stehen im Gyergyo-Gebirge im Kampf. — In den galizischen Waldkarp athen haben deutsche Truppen den Russen die in den letz ten Wochen heiß umstrittene Höhe Kukul wieder entrissen. Im übrigen außer Vorfeldkämpfen an der russischen Front kein« besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Donau-Flottille zerstörte bei Turnu Magurcle an der unteren Donau rumänisch» Schleppschiffe, Hafenmagazins und militärische Anlagen; sie erbeutete bei Zimnizl zwei volle Schlepper, ein Stsgschiff und zwei Motorboote. An der unteren Vojusa erhöhte Patrouillentätigteit. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ein weiterer Bericht sagt über die Verteidi gung Siebenbürgens: Berlin, 30. August. Dem „Berl. Lok.-Anz." wird aus dem Kriegsprefsequartier, 29. August, ge meldet: Nachdem dis Schleier von den Vorgängen im Süeosten gefallen sind und unsere Truppen ent lang der ganzen österreichisch-ungarisch-rumänifchen Grenze mit dem Feind in Fühlung gekommen sind, kann auch ein offenes Wort über diesen unseren neuen Krieg gesagt werden. Dte Kriegserklärung Rumäniens hat uns nicht unvorbereitet getroffen. Seit Wochen stehen in Siebenbürgen die zur Verteidi gung Oesterreich-Ungarns bestimmten Kräfte, von denen sich die äußeren Vortruppen bereits im Kampfe befinden. Die Rumänen greifen vom Tal der gol denen Bi st ritz im Norden bis zum Donau durchbruch von Orsova im Süden an, auf einer Frontlänge, die nahezu der Hälfte der bisherigen russischen Ostfront gleichkommt. Bedenkt man, daß der neue Kamps von uns im engsten Zusammenhänge mit dem Kampfe wider Rußland geführt werden muß, wird man sich nicht der Erkenninis verschließen, daß für die verbündeten Mittemächte keinesfalls an dere als große entscheidende Gesichts punkte ausschlaggebend für dis Art, wie der Kamps gegen Rumänien aufzunehmen sei, maß gebend sein können. Diese planmäßige Kriegführung äußert sich einstweilen darin, daß wir uns aui die Verteidigung beschränken, gewisse Grenz streifen insofern frsigeben, als wir zwar Vortruppen dort kämpfen lassen, dem Feinde Verluste zufügen, jedoch nicht zögern, in einzelnen Abschnitte i tiefer ins Landesinnere zurückzugshen, sobald erkenntlich wird, daß unseren vorgeschobenen Abteilungen bei längerem Ausharren Gefahr durch Umfassung dro hen könnte. Im Laufe der ersten Tage haben sich bereits im Südosten zahlreiche kleinere Zusammen stöße ergeben, von denen wir mit Genugtuung sagen können, daß sie dem gut vorbereiteten, aber doch noch krieasunerfahrcnen Feinde empfindliche Verluste »in gebracht haben. Solange wir unseren Abteilungen nicht den ausdrücklichen Befehl zur Räumuug ihrer Stellungen gegeben haben, vermochten die Rumänen aus eigener Kraft nicht vorwärts zu kommen. Wir blieben dem Feinde taktisch allerorts überlegen. Die allgemeine militärisch« Lage aber bringt es mit sich, daß wir den durch die Grenzkrümmungen gege benen Umgehungsmöglichksiten rechtzei tig aus dem Wege gehen. Die Kämpfe spielen sich vorläufig hauptsächlich an den Paßübergängen des Gyergyoergcbirges, dann an den Passen südlich und südwestlich von Brasso (Kronstadt) ab, wo unter anderen Truppen auch das Scskler Regiment Nr. 82 seiner Väter Scholl« verteidigte. Auch am Roten Turmpaß bei Petrozseny, endlich bei Orsova auf den Höhen östlich dieser Grenzstadt sanden Gefechte statt. Die Kriegserfahrung der Verbündeten ist so ausgereift, daß sie entschlossen den Zeitpunkt wahr- zuuehmen wissen wird, wann und wo der Feind anzusassen und zu schlagen sein wird. Bom Valka» liegen gute Nachrichten über das Vorrücken der Bul gare» vor: Sofia, 30. August. Amtlicher Heeres bericht vom 28. August. Die Truppen des rechten Flügels befestigen sich, nachdem sie die in der Ebene von Lerina (Florina) befindlichen Serben zurückgeschlagen haben, in ihren neuen Stellun gen nördlich und westlich des Ostrow o-L>ees. Wie derholte serbische Angriffe in der Moglena-Gegend wurden unter beträchtlichen Verlusten zurückge schlagen, welche di« Serben zum Verzicht auf eine Wiederholung ihrer Unternehmungen zwangen. Unsere Truppen rückten vor und eroberten die Hö hen südlich von Sborsko. Im Wardartal aus beiden Seiten schwaches Artillericfeuer und Patrouillcn- gejechte. Dio Truppen des linken Flügels befesti gen sich, nachdem sre all« französisch-engli schen Streitkräfte in der Gegend von Se- r cs, Drama und KawalahinterdieStru- ma und den Tahine-See gewors-n haben, in ihren neuen Stellungen östlich der Struma und an der ägäische» Küste vom Golf von Orfano bis zur Mesta-Mün tz u n g. Außerdem sind nachstehemde Meldungen einge- lausen: Saloniki, 30. August. (Meldung der Agence Haras.) Essad ist mit allen seinen Truppen in Saloniki angckommen. hier. traf am schaup ordnu ston, Anteil o wohlvetl schäften, ling, und Oi kreuz 2. vorstadt alte Mo chen t o mit Bes mann i aus den den Tot kannt. gen dür einfache Zur Ge gehen dl abgekoch mit viel Die eim Wasser gepreßt, weiter e wird in mit Per man wi von Su: tenbrühe folgt : „ kräftigen als ein d und besc ten fein. Bereitun sein, darr zienrat ' die glüä zur Erri Militär: infolge f nannten gen L< gewiesen artikel n nisse ab; kannt, t ten auf Kunstdü liefern r sigkeit ei lich die brücklich gegen dl fchlagna 1. ( Brodr Im Ost Czarnok Grodno Russen erkämpft nahm t Oesterre' Truppen ein und die Arm Russen i auch die »rschüttei platz dm stenländ die Jtal englische Unterseel — Die billige» besetzten, nutzen; ' r»»N De» große» Umstänl Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 31. August. Das Eiser ne Kreuz 2. Klasse erhielt Herr Postschaffner Robert Kirsch 27. Aug Die Die gen und Brot gef — Eibenstock, 31. August. Die Einwohnerschaft wird nochmals daran erinnert, daß morgen Freitag die TrhebungSvordrucke fiir die B e st an d s a ufn a hm e der wichtigsten Lebensmittel sorgfältig und gewissenhaft auszufüllen sind. Wer keine anzeigepflichtigen Vorräte besitzt, hat mittelst des Vordruckes Fehlanzeige zu erstat ten. Die Fragebogen sind vom Hausbesitzer zu sammeln und am Sonnabend vorm. im Rathause — Le bensmittelabteilung — zurückzugeben. — Eibenstock, 31. August. Die Goldablie ferung bei unserer städt. Hilfsstelle hat bei der ersten Annahme gestern Nachmittag recht verheißungsvoll begon nen. Die AntaufSstelle ist nächsten Mittwoch nachm- wieder geöffnet. Der Anfang zeigt, daß auch hier noch beträchtliche Mengen von Goldsachen der Sammlung zu geführt werden könnten. Möchten alle Einwohner ihren Besitz einmal »ach entbehrliche» Goldsachen durchsetzen und alles Entbehrliche zur Nmiahmestelle bringen. — Schönheide, 30. August. Der Soldat Kurt Vogel im Reserve-Jnf.-Regt. Nr. 106 wurde für be- besondere Tapferkeit vor dein Feinde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Bafel, 30. August. Die schweizorischen Blät'-r melden aus Paris, daß in der letzten Woch» zwei portugiesische Infanterieregimente»: j» Marseille erngstroffen sind, dte gegenwärtig verlu den werden, um nach Saloniki transportiert zu werden. Genf, 28. August. Die „Agence HavaS" meld« auS Athen: Der Thef des Generalstabes, Dousma. nis, und der Unterchef, Oberst MetaraS, sind durch königlichen Erlaß ihrer Funktionen ent ho. den worden. General Moschupulos, Befehlshaber deS 3. griechischen Armeekorps, ist zum GenrralstabSches ernannt worden. Die Entscheidungen haben großen Ein. druck hervorgerufen. Die Türke» haben gleichfalls beschlossen, im Verein mit ihren Bundesgenossen gegen Rumänien zu Felde zu ziehen; Konstantinopel, !0. August. Rach einer Meldung der „Agence Misti" hat der Minister rat gestern dte Kriegserklärung der Türkei an Rumänien beschlossen. Ferner haben di« osmanischen Truppen neue Erfolge über die Russen davongetragen: Konstantinopel, 29. August. Amtli cher Bericht des Goneralstabes. An der Irak- front ist die Lage unverändert. Persien: Aa der russischen Front wars unser rechter Flügel russische Truppen, auf die er in der Gegend von Develet Abad, südöstlich von Remedan, stieß, zu rück, erreichte diese Ortschaft und säuberte die Gegend von ihnen. In der Mitte und aus dem linken Flügel nichts von Bedeutung, außer Schar- mützeln. Kaukasusfront: Der recht« Flügel unserer Truppen brach den Widerstand der Russen, die sich in beherrschenden Stellungen hielten, durch erfolgreiche Angriffs, und cs gelang ihnen, schrittweise vorwärts zu kommen. Allein bei einem einzigen Angriff, der von einer unserer Angriffs abteilungen mit gutem Erfolg ain 26. d. M. aus geführt wurde, ließ der Feind mehr als 1060 Tote auf dem Gelände zurück. Wir machten 60 Gesa» gene, darunter 1 Offizier, und erbeuteten mehr als 600 Gewehre, 250 Munitwnskästvn, mne Menge Pioniermaterial und Bomben. In der Milte wur den vereinzelte Uebersälle mit Erfolg ausgeführt Wir nahmen einen Teil der feindlichen Gräben und zwangen die Verteidiger zur Flucht. Wir erbeu teten militärische Ausrüstungsgegenstände und zer störten einen Tsil der feindlichen Gräben auf dem linken Flügel. Im Küstenabschnitt örtliches, zeit weilig aussetzcndes heftiges Geschützfeuer. Am 27. warfen Flieger, dw von einem Mutterschiff ausgsstiegen warsn und von der offenen See aus in der Gegend von Tripolis in Syrien und Jaffa kamen, auf einige Abschnitts des Küstengebietes wirkungslos Bomben ah und zogen sich wieder zurück. Die Bomben verletzten drei Personen unter der Bevölkerung. Aus «iuem jüngst in der Um gebung von Gaza abgeschossenon Flugzeug wurde ein Maschinengewehr gefunden und erbeutet. Keine Nachrichten von Bedeutung von den anderen Fronten. Konstantinopel, 29. August. Das Hauptquartier teilt uns mit: An der Kau kasussront hat unser rechter Flügel seine Of fensive auch gestern erfolgreich fortgesetzt. Infolge einer Bewegung gegen die Rückzugslinie eines Tei les der feindlichen Streitmacht wurde dieser in aufgelöster Flucht nach verschiedenen Richtungen hi»: zerstreut. Feindlich« Soldaten, die aus dem Kampfplatz verblieben, wurden zum Teil gefan gengenommen, diejenigen aber, die Widerstand lei steten, getötet. Im Zentrum und auf dein linken Flügel kein wichtiger Vorgang, außer unbedeu tenden Uebsrfällen von hüben und drüben, Pa- trouillengesechten, die für uns aünstig verliefen, Feuerwechsel und örtlichen Gefechten ohne Bedeu tung. Von fünf feindlichen Flugzeugen, die in den Gewässern von Gaza von einem Flugzeug mutterschiff aufgestiegen waren und Bomben war fen, mußte eins niodergehen und wurde mit sei nem Führer eingobracht. Zwei feindliche Flug zeuge, die am selben Tage über El Arisch erschienen, wurden durch Feuer zur Flucht gezwungen. Non den anderen Fronton nichts Erwähnenswertes.