Volltext Seite (XML)
-er sächsischen Gesandtschast in Berlin führt, die das große Gebiet der in Betracht kommenden Fragen unter Mitwirkung ständiger Mitarbeiter bearbeitet. Die Kostenfrage kann hierbei nicht entscheidend sein. Im übrigen sind wir überzeugt, daß, falls es wün schenswert erscheint, Handel und Industrie des König reiches Sachsen mindestens während der Dauer des Krieges gern die ersorderltchen Persönlichkeiten, und zwar sowohl praktische Kaufleute und Industrielle wie Volkswirte prr Verfügung stellen wird, um in diesen wichtigen Fragen der Regierung diejenige sach dienliche Unterstützung zu leihen, deren sie hierbei bedarf. — Leipzig, 1b. August. Der im Turme der Thomaskirche in Leipzig wohnend» 71jährige Hilfs glöckner war seit etwa 8 Tagen nicht gesehen worden. Als man jetzt seine Wohnung betrat, sand man ihn als Leiche. Der Einsame ist zweifellos unbemerkt eines na türlichen TodeS gestorben. — Chemnitz, 16. August. Am Dienstag, nachm. gegen '/,4 Uhr hat ein hiesiger Fuhrwerksbesitzer einem ihm unbekannten angeblichen Geschirrführer ein z w r i sp änni - ges Fuhrwerk, ein Rotschimmel (Wallach), etwa 13 bis 14 Jahre alt, mit weißen Flecken am Kopfe, Wert 2000 Mark, und ein Fuchs (Wallach), ebenfalls etwa 13 bis 14 Jahre alt, rechte Hinterfessel etwas dick, Wert 3000 Mark, übergeben. Ten Wagen, mit Kehricht beladen, sollte der Unbekannte nach dem Müllabladeplatz in Hilbersdorf fahren. Da der fragliche Geschirrführer nicht zurückkehrte, ist der Besitzer nach dem Müllabladeplatz gegangen und hat dort den Wagen ohne Pferde und Geschirr stehend vorgefunden, weshalb vermutet wird, daß der Unbekannte die Pferde mit Geschirr in der Umgebung von Chemnitz verkauft hat und mit dem Erlös geflüchtet ist. — Leubnitz (Bezirk Zwickau), 16. August. Eine Koch- und Haushaltungsanstalt ist hier, nach Anbau an die Schule, errichtet worden. Dazu spendeten die Fabrikbesitzer Grunert 6100 M., Kahle 5000 M-, Rittergutsbesitzer Ebert hier 5000 M. Die Fabrikbe sitzer Grunert und Zacher spendeten auch große Sum men für die neuerrichtete Kinderbewahranstalt. — Oberwiesenthal, 15. August. Im böhmi schen Grenzort Stolzenhain trieben seit Jahren einige Frauen einen schwunghaften Handel mit Eiern nach Sach sen. Trotz deS Ausfuhrverbotes und des militärischen Grenzschutzes brachten sie auch jetzt noch Eier heimlich über die Grenze. In diesen Tagen hatten sie wieder nachts 30 Schock Eier in Tragkörben Uber die Grenze nach Un- terwicsenthal gebracht und in einem Schuppen eingestellt. Als nun am anderen Morgen die Frauen die Eier ab holen wollten, um sie zu verkaufen, waren sie ver schwunden. Ein Unterwiesenthaler Einwohner hatte das mitternächtliche Treiben der Frauen beobachtet, die ein gestellten Eier geholt und sie in Neudorf und Crottendorf verkauft. Tie Eicrhändlerinnen erstatteten Anzeige bei der Gendarmerie, die den Tieb ermittelte. Tie Frauen haben aber auch wegen Uebertretung des Ausfuhrverbotes von ihren Heimatsbehörden empfindliche Strafe zu er warten, denn die Eier hatten einen Wert von 500 Mark. — Aus dem Erzgebirge, 15. August. Dem -Erzgebirgs-Verein gehören nunmehr, nachdem kürzlich in Eppendorf ein neuer Zweigverein begründet worden ist, 122 Zweigvereine mit 15 368 Mitgliedern an. Im Felde stehen gegenwärtig 2249 Mitglieder und 2157 Söhne von Mitgliedern. Tie stärksten Zweigvereine sind Chemnitz mit 1404, Zwickau mit 948, Leipzig mit 930, Freiberg mit 500, Olbernhau mit 445, Dresden mit 380, Annaberg mit 350, Schwarzenberg mit 334 und Aue mit 320 Mitgliedern. — Beflaggung von Gebäuden am 18. August. Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich werden am 18. August eine An zahl Dienstgebäude beflaggt werden. — Vergebung von Heeresaufträgen. Die Handelskammer Plauen macht darauf aufmerksam, daß die Heeresverwaltung zurzeit Bedarf an leich terem baumwollenen Rohnessel, an fer tigen Strohsäcken und Stroh sack st offen, Scheuertüchern und Scheuertuch st offen, so wie für militärische Zwecke geeignetem Leinen, und Baumwollband hat. Es ist an zunehmen, daß noch viele Web-, Wirk-, Strick-, Filz- und Eeilerwaren vorhanden sind, die zwar nicht beschlagnahmt, jedoch für Heeresbedarf geeignet und zum Teil für HeereS- zwecke hergestellt sind. Angebote auf Lieferung der genannten Artikel sind an das Webstoffmeldeamt der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegs ministeriums in Berlin zu richten. Es wird dabei aus drücklich darauf hingewiesen, daß alle Angebote trotz der durch die Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 angeord neten Verfügungsbeschränkung auch fernerhin zulässig sind. Für die Angebote sind besondere amtliche Vordrucke zu benützen, die bei den amtlichen Handelsvertretungen und der Vordruckverwaltung der Kriegs-Rohstoff-Abteilung er- hältlich sind. Die Handelskammer Plauen ist bereit, solche den Interessenten auf Anforderung zu über mitteln. Die Benutzung der Vordrucke beschleunigt die Erledigung des Angebots. MMrilgS-EliuneruMS. Na-druE v-rbvie». 18. August 19ib. Erfolge im Osten. — Ita lienische Angriffe. —Die Arabic versenkt.) Im W«st«n hatten die Franzosen zwischen Angres und Souchez einen kleinen Schützengraben-Erfolg und am Schratzmännle bei Münster blieben die Kämpfe noch im Gange, ohne dem Feinde Vorteile zu bringen. — Das englische Unterseeboot kl 13 wurde von einem deutschen Torpedoboot zerstört. — Im Osten räumten die Russen nach dem Fall von Kowno auch ihre Stellungen Kalwarja —Suwalki; deutsche Kräfte erstritten den Narew-Ueber- gang westlich Tykocin, di« Armee Gallwitz rückte nördlich di« Bielsk vor und zwei Fort- der Nordftont von Nowo Georgiew»! wurden erstürmt; Prinz Leopold ging über Mt«lnik hinaus vor und Mackensen erzwang den Bugüber- aang zwischen Niemirow und Janow, auch drangen deut sch« Truppen bet Nokitno in die Vorstellungen von Brest- LitowSk. Auch die Oest«rr«tcher erkämpften sich den Bug übergang nördlich von Janow und Kostantynow; Nie- minow wurde ««stürmt. — Die Italiener bestrichen nach wie vor die Tiroler Werke mit F»uer, ein Angriff auf daS Plateau von Folgaria wurde abgewiesen, ebenso ein Vor stoß gegen den Tolmeiner Brückenkopf. — Wiederum ei niges Aufsehen machte die Torpedierung des englischen Dampfers Arabic, der eine Anzahl Amerikaner trotz aller Warnungen an Bord hatte. Kriegsunterstützungen. dl. ch Der Krieg hat Reich, Staat und Gemeinden eine große Menge von UnterstützungSaufgabrn gebracht, deren Ursachen im Kriegszustände und seinen Folgeerschei nungen zu suchen sind. Da sind zunächst die Familien, deren Ernährer zum Heeresdienste einberufen sind. Diese Unterstützungsaufgabe war bereits im Frieden vorgesehen und setzte sofort mit Kriegsausbruch «in. Eine, wettere Kreis« erfassende Erwerbslosigkeit infolge des Krieges, die anfangs in stärkerem Maße eintrat, hat verhältnismäßig bald geradezu einem Mangel an Arbeitskräften Platz ge macht. Dagegen trat dann eine neue Arbeitslosigkeit ein, die ihren Grund darin hatte, daß die vorhandenen Roh stoffe für Heereszwecke sichergestellt werden mußten und deshalb ihre freie Verarbeitung, zumal auch teilweis« die Einfuhrschwierigkeiten ihre ausreichend« Ergänzung ver hinderten, eingeschränkt werden mußte. Davon wurde vor allem die Textilindustrie mit ihren VerarbeitungS- und Hilfsgewerben betroffen; sie kann in gewissem Um fange für die Schuhfabrikation eintreten und es ist nicht ausgeschlossen, daß sich auch noch eines oder daS andere Gewerbe dazu findet. So haben sich die verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen nach und nach je nach dem Bedürfnis entwickelt. Die Aufbringung der Mittel ist nach verschiedenen Maßstäben auf Reich, Staat, BezirkS- verbände und Gemeinden verteilt. AuS diesem allmäh lichen Heranwachsen und diesen verschiedenen Maßstäben erklären sich die verschiedenen Organisationen, deren all mähliche Vereinfachung gewiß wünschenswert wäre, aber nicht ohne weiteres durchführbar ist. Allen diesen Unterstützungsmaßnahmen sind aber trotz dieser äußern Verschiedenheiten die wichtigsten inneren Grundlagen gleich. Einmal ist stets Bedürftigkeit des Empfängers Voraussetzung für die Gewährung der Unterstützung. Sodann soll die Unterstützung ausreichend sein, um das „Durch halten" der Familien zu er möglichen, d. h. einmal, daß sie zwar nicht auf das Min destmaß der notdürftigsten Armenunterstützung beschränkt sein, aber auch der heutzutage überall gebotenen Spar samkeit und Einschränkung Rechnung tragen soll. Endlich darf die Untstützung nicht der Notwendigkeit entgegen wirken, alle irgendwie in anderen Er werbszweigen verwendbaren Arbeitskräfte dort, wo es daran fehlt, zu verwenden, also auch nicht die Arb «its - l u st durch Unterstützungen, die über das Maß der üblichen Löhne hinansgehen, beeinträchtigen. Die Folge davon ist auch, daß ungerechtfertigte Verweigerung von Arbeit zu einer Verkürzung der Unterstützung auf das Maß der notdürftigsten Armenunterstützung führen muß. Allgemein gültige Sätze über daS Maß der erforderlichen Unterstützungssummen lassen sich nicht ausstellen. Wohl aber läßt sich ein wenigstens annähernd gleichmäßig zu treffender Maßstab für die Mengen der wichtigsten Be darfsgegenstände, besonders der Lebensmittel, finden, welche, nach Alter und Geschlecht entsprechend abgestuft, zum Durchhalten ausreichen. Tas Ministerium des In nern hat deshalb nach eingehender Beratung im Landes ausschuß für Textilarbriterfürsorge «ine Bedarfstafel auf gestellt, in der die bei einer einfachen Lebensfüh rung üblichen Nahrungsmittel nach den er forderlichen Mengen eingesetzt sind, deren ortsübliche Preise dann die Unterlage für die Unterstützungssätze bieten. Dis Bedarfstafel besagt selbstverständlich nicht, daß die darin genannten Lebensmittel nun auch sämtlich in diesen Men gen stets und an allen Orten zu haben sein müssen. DaS ist heute, wie jedermann bekannt, ganz ausgeschlossen. Sie dienen nur» als Unterlage fiir die Berechnung eines Geldsatzes. Wo es infolge gänzlichen Fehlens einer Art Lebensmittel, wie dies z. B- für einfache Käse, sog. Quär- gel, stellenweise der Fall ist, unmöglich ist, einen ortsüb lichen Preis dafür einzusetzen, muß man sich mit den Preisen benachbarter oder sonst anderer Orte helfen oder äußerstenfalls auch einmal für eine ganz fehlende Ware die Menge eines anderen Lebensmittels dafür entsprechend erhöhen. Zu der Summe, welche die in der Bedarfstafel ein gestellten Preise ergeben, kommen nun noch angemessene Zuschläge für andere Bedarfsgegenstände, besonders Klei dung, und für die Miete. Die so errechneten Sätze bil den die Unterlage für die Beurteilung der Frage, ob und in welcher Höhe im einzelnen Falle das Bedürfnis nach Unterstützung anerkannt werden muß. Diese Art der Be rechnung weicht von den bisher festgelegten Grundsätzen für die Unt«rstützungsberechnung vielfach ab; es würde eine von den Behörden in der jetzigen Zeit tunlichst fern zuhaltend« Mehrbelastung sein, wenn sie deshalb ihr gan zes bisheriges Verfahren abändern sollten. Das ist aber auch gar nicht notwendig, wenn sich an der Hand der Bedarfstafel ergibt, daß dadurch die bisherigen Maßnah men das beabsichtigte Ziel, wenn auch vielleicht mit Ab weichungen im einzelnen, in der Gesamtwirkung doch er reicht wird. Die Bedarfstafel hat jedenfalls den großen Vorzug, daß sich an ihr nichts wieder zu ändern braucht, sondern daß nur die daraus errechneten Sätze, sei eS nun, daß die Preis« noch weiter steigen sollten, sei es, daß sie auch einmal fallen, eine Veränderung zu erfahren haben. Besser als die G«währnng der Unterstützungen wäre es gewiß, wenn Ersatzarbeit geboten werden könnte, rind : auch von den Unterstützten würden viele daS vorziehen, wenn auch nicht gerade alle so denken. Jedenfalls muß, wie schon gesagt, daran festgehalten werden, daß die Unterstützung nicht dazu führt, daß gebotene Arbeits gelegenheiten abgelehnt werden. Dem dient zunächst der Grundsatz, daß der Verdienst der noch auS ein geschränkter Arbeit erzielt wird, nicht in voller Höhe auf die Unterstützungssätze angerechnet wird, sondern meist nur zu 80 v. H. Aus dem gleichen Grund« müssen auch die Unterstützungssätze in einem angemessenen Verhältnis zu den gangbaren ortsüblichen Löhnen, stehen, wenn auch der früher aufgestellte Grundsatz nicht mehr unbedingt festgehalten werden kann, daß die Unterstützung in keinem Falle höher sein dürfe, als der vom Unterstützten vor dem Kriege verdiente Lohn. Tas würde hie und da j infolge der Preissteigerung zu Härten führen. Dagegen j muß vermieden werden, daß einer, der nicht arbeitet, etwa ' gar höhere Einnahmen aus Unterstützung erzielt, als ei- - ner, der in der glücklichen Lage ist, noch arbeiten zu kön- ! n«n. DaS wäre, von allen sittlichen Erwägungen ganz ! abgesehen, schon um deswillen unbillig, weil der Arbei tende ja auch mehr Kräfte verbraucht. Mütterliche Spekulation. Von Redeati«. 7. Fortsetzung. 6. „Denke dir, Mütterchen, in der Hafenstadt liegt seit gestern ein mächtig großes Schiff vor Anker, das direkt aus Indien gekommen ist, und Mütter- chcn, das beste dabei ist, daß Herr von Miller es uns zeigen will!" so ries Beate mit freudig blitzenden ! Augen und glühenden Wangen Frau Storm zu, die sich den Morgenspazisrgang am Strande ge schenkt hatte, um nötige Briefe zu schreiben. „Ja, aber Kind —" „Kein Aber, süßes Mütterchen, Herr von Miller sagt, solche Fahrt sei das leichteste Ding von der Welt. In seinem Boot bringt er uns nach der Bahn station, und dann sind wir in einer kleinen Stunde in der prächtigen Seestadt. Du weißt, wie sehr gern ich sie sehen möchte, und wie solch großes Schiff mich interessiert. Herr von Miller sagt, daß es ihm ' ein leichtes sei, die Erlaubnis zu erhalten, uns an : Bord zu führen, und es uns besichtigen zu lassen I nach Herzenslust. Ich hab' ihm auch erzählt von ! Joseph Walter, und er hat mir versprochen, Nach- srage nach ihm auf dem Schiff zu halten. Der Name ist freilich nicht selten, aber er meint doch, er hätte ihn erst kürzlich nennen hören, im Augen- ' blick besinne er sich nicht daraus. Herr von Miller ! ist eben zu nett, man kann ihm alles vorplaudern, ' was einem durch den Sinn sährt. Ich traf ihn na- s türlich gleich unten am Strand, wir gingen dann aber dein Dorfe zu, wo nicht so viel Menschen sind -- und dann lagerten wir bald auf einer Düne und ! genossen das Meer in seiner wechselnden Schöne, und ' dann mußte ich ihm von daheim erzählen, von den i Geschwistern, wie wir so lebe» in unserem Städt- ! chen, von den Schwestern von der Vorsehung, die ! so gut zu uns Mädchen, die erst mich und jetzt auch > die Schwestern unentgeltlich unterrichteten - auch : von den guten Walters und meinen Musikstudien bei ihnen — und wirklich, denke Mütterchen, ich ' mußte ihm das Lied singen, das mich Joseph gelehrt, ! das alte Seemannslied: Wie mit wildem Ungestüm, Wellen sich bewegen, - Nirgends Rettung, nirgends Land Vor des Sturmes Schlägen. j Und schließlich auch das süße Ave maris stell«!" So sprudelte Beate aus ihrem tollen Herzen s die Bcgegnisso des Morgens heraus. Vielleicht war j Mutter Storm manches daran nicht ganz recht. Ihr - Töchterchen war zuweilen gar zu offenherzig. Was j zum Beispiel den Joseph Walter betraf, so hätte sie i von der Jugendsrcundschast lieber schwelgen sollen. Herr von Miller konnte sonst vielleicht gar denken, j daß etwas Ernsteres an der Kinderei gewesen. Doch wie dem auch sein mochte, Frau Storm ! unterdrückte jede Bemerkung. Sie hatte so Furcht, ihres Töchterchens Unbefangenheit zu stören. War ! sie es doch wohl auch gerade, die den ernsten Mann s anzog. Beate war so reizend in ihrer kindlichen j Naivität, daß sie einen unwillkürlich mit sortriß. ! Fühlte sich doch Frau Storm selber säst jung da- > durch gemacht. Wirklich, in der letzten Woche war es ihr ge wesen, als hätte sie die sorgende Mutter «usgezo- gcu, und wäre wieder das unbekümmerte Lieschen von Lange. Freilich vereinigte sich alles, einmal der Sorgen ledig zu werden. Sie hatte jeden Tag ein „Tischchen decko dich", eine behagliche Wohnung, das prächtigste Wetter und dio herrliche Lee, und dazu an Herrn von Miller einen Freund, dec nicht müde wurde, sich immer wieder etwas Hübsches und Neues au Vergnügungen sür sie auszudenkeu. So jetzt wieder dio Fahrt nach der Hasen stabt. Frau Storm konnte nicht anders sagen, als daß die Aus- sichi darauf ihr fast so viel Freude gab, als ihrem Töchterchen selber. Bald waren denn auch beide da bei, einen hübschen Anzug dazu zurecht zu legen. Sie zogen beide Helle Blusen an, und die Strand- Hüte beiamen frisch ausgebügelte Bänder. Ei, in der Tat, sie sahen beide sehr nett aus. Beate war in diesen Wochen aus geblüht wie eine Rose, und wenn das Töchterchen zu seinem Mütterchen schmeichelnd sagte, daß lein Mensch glauben würde, daß es sein Töchterchen, höchstens sein jüngeres Lchwesterlein sek, so hatte es damit nicht ganz unrecht.