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Tie von den Rnssen im Westen der Stadt gesühr- ten Angriffe dringen nicht durch. Im Norden, südöstlich von Tlumatsch, schritten deutsche und österreichisch-ungarische Truppen erfolgreich vorwärts. In Wolhynien versuchte der Feind unser Bordringen durch Massenangrisse aufzuhal- ten. Er wurde überall unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz. Unsere Front zwischen dem Meere und dem Monte dei Sei Busi stand abends und die ganze Nacht unter dem stärksten Geschützseuer und wurde unaushörlich angegriffen. Die heftigsten Anstrengungen des Feindes richteten sich diesmal gegen den Rücken östlich von Monsalconr, den unsere braven Landsturmtruppen gegen sieben An- grisse vollständig behaupteten. Vorstöße der Italiener gegen unsere Stellungen bei Bag- n i am Monte Eosich und östlich von Selz wurden glcichsalls, zum Teil im Handgemenge, ab g ewie sen. Vor dem Monte San Michele verhin derte schon unser Geschützfeuer das Vorgehen der seindlichen Infanterie. Nördlich des Suganer - tales scheiterten Angriffe der Italiener gegen unsere Stellungen am oberen Massbach. Auch nördlich des oberen Postnatales schlugen un sere Truppen mehrere starke Vorstöße des Gegners zurück. Gestern wurden 177 Italiener gefangen- gcnommen. — Oberleutnant Johann Foind hat sein drittes feindliches Flugzeug abgeschosseu Südöstlicher Kriegsschall platz Unverändert. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. In der Bukowina haben übrigens an anderer Steile nnfere Verbündeten einen Erfolg errungen: Bukarest, 3. Juli. Tie heftigen Kämpf- in der Bukowina wüten weiter. Tie österreichisch unga rischen Truppen haben nordwestlich von Kim- Polung Boden gewonnen. Tie Russen ver loren über 2000 Gefangene. Gestern abend steckten sic die Stadt Jtzkang in Brand, sie wurde zur Hälfte eingeäschert. Vom Balkan ist zu berichten: Sofia, 4. Juli. (Meldung der Bulgarischen Telegraphen-Agentur.) Heute früh gegen 8 Uhr erschien ein isindliches Flugzeug für kurze Zelt über der Stadt und warf acht Bomben auf ver schiedene Stadtteile, ohne viel Schaden angerichtet zu haben. Von Abwehrgeschützen beschossen, ergriff es sogleich die Flucht. Bern, 3. Juli. In Saloniki kam es zu einer gegen Venizelos gerichteten Kundge bung des griechischen Osfiziorkorps. 20 Offizi re drangen in die Redaktionsräume des venizelistischen Blattes „Risopostis", stellten den Schristlüt.'r we gen der enteutesreundlichen Artikel zur Rede und kersetzicu ihm und anderen Journalisten Säbelhiebe. Sie demolierten auch die Einrichtung. T>e franzö sischen Militärbehörden leiteten eine Unteriuchung ein. — Tas Reutersche Bureau meldet vom 2., daß die französische Polizei 10 griochische Subalteruoffi- zicre der Artillerie verhaftet hat, die am Sonnabend den Herausgeber des griechischen Blattes „Risopostis" überfallen haben. Tie Offiziere wurden ins Ge fängnis gebracht und werden auf Grund des Bela gerungszustandes vor das sranzösische Kriegsgericht kommen. Die Türken fahrcu in der Verfolgung der zurückweichenven Rus sen fort: Konstantinopel, 4. Juli. Bericht des Hauptquartiers: An der Irakfront keine Veränderung. In Süd Persien zogen sich die Russen am 28. Juni von Kojsrevabad zurück, zogen nachts durch Harunabad und flohen eiligst mit ihren Hauptstreitkräften in Richtung auf Mahidehl. Tic in Harunabad von den Russen zurückgelrssene starke Nachhut konnte sich am 20. vor der kräfti gen Verfolgung unserer Vorhutabteilungen nicht halten. Tie Russen räumten Harunabad und wur den gezwungen, sich in der Richtung ihrer Haupt- streitkrästc zurüüzuziehen. An der Kaukafus- jront auf dem rechten Flügel keine wichtige Kampfhandlung. Lagerstätten und Ansammlungen des Feindes wurden wirkungsvoll durch unsere Ar tillerie beschossen. Aus dem linken Flügel sind unsere Truppen nördlich des Tschoruk damit be schäftigt, die dem Feinde in den letzten Tagen ab- geuommenen Stellungen zu befestigen. In dem Abschnitt, welcher den rechten Flügel dieser Trup pen, die nach Norden zu stehen, bildet, versuchte der Feind eine Offensive, die scheiterte. Wir mach ten einige Gefangene und Beute. Ueberraschungs- uuternehmungen, welche der Feind auf einzelnen Stellen des Küstenabschnittes unternehmen wollte, wurden mit Verlusten für den Feind zurückgeschla- gen. Sonst ist nichts zu bemerken. Von See Ist heute nur über eine weitere Versenkung zu berich ten: Loudon, 4. Juli. Lloyds meldet. Ter bri- ische Tampser „Moeris" (340!) Tonnen) ist ver- eult worden. Ueber das Schicksal der Besatzung st nichts bekannt. Ein lahmer Rechtfertigungsversuch. Ein französischer Funkspruch vom 28. Juni mel- j cet u. a.: Ein deutsches Radiotelegramm meldet die schreckliche Wirkung des von unseren Wegern am 22. Juni ausgesührten Bombardements der Stadt Karlsruhe — 257 Personen wurden getötet oder verwundet — und brandmarkt das Verbrecheri sche dieses Bombardommts einer offenen Stadt ohne jeden militärischen Zweck. Es muß daran erinnert werden, daß das Bombardement als Vergeltung für die deutschen Bombardements der offenen Städte Bar- le-Tuc und Luneville besohlen worden war, die eben falls zahlreichen Nichtkombattanten das Leben ge koster hatte. Wir sind entschlossen, einen Feind zu züchtigen, der keines der Kriegsgefetze respektiert, und haben diese Entscheidung erst getroffen, nachdem die Zahl der von ihm begangenen Attentate jedes Maß überstieg. Wir sind für die Zukunft entschlos sen, unsere Haltung nach derjenigen unserer Geg ucr zu richten. Tie sranzösische Heeresleitung hat .aber verges sen, darauf aufmerksam zu machen, welch großer Unterschied zwischen der Beschießung französischer Städte, die samt und sonders unmittelbar hint.r der Front oder im Operationsgebiet liegen und der Beschießung Karlsruhes ist, welches weitab vom Kriegsschauplatz gelegen ist. Auch «-rwähut sie nicht, daß die Franzosen seit langer Zeit planmäßig die sranzösischen Städte im deutschen Operationsg'biet mit Bomben angreisen. Tio französische Prejsezen- sur hat weder den Abdruck des oben rwähnten Funk spruches, noch eine eingehendere Besprechung oes Angriffes auf Karlsruhe im eigenen Lande gestattet, wohl aus dem Grunde, um den tiefen Eindruck zu vermeiden, welchen die hohe Anzahl von Toten auf den rechtlich denkenden Teil des französischen Vol kes zweifellos gemacht haben würde. Tem Ausland gegenüber soll die Untat durch den Funkspruch ent schuldigt werden. Tagesgeschichte- Schweiz. — Abbruch der französisch-schweize rischen Verhandlungen. Aus Paris wird der vorläufige Abbruch der schweizerischen Verhano- lungen mit dem Viervorband berichtet. Tie viertägi gen Verhandlungen der Schweizer Telegrerten in Pa- rcs führten zu keinem Resultat, da der Bierver band jedes Entgegenkommen an die schwei zerischen Wünsche ab lehnte und an feinem früheren Standpunkt festhielt, also die vermehrte Aus fuhr schweizerischer Güter nach Deutsch land mit der Blockade der Schweiz zu beant worten droht. Tie Schweizer Abordnung verließ Sonnabend abend Paris. Wahrscheinlich werden aber neue Verhandlungen folgen und vermutlich wird eine neue schweizerische Telegation in nächster Woche nach Pa ris reisen. Holland. - Hollands Lebensmitteltribut an England. Tie Ansfuhrvon holländischem Käse, einem der wichtigsten Aussuhrprodukte Hol lands, unterliegt von heute ab einer sehr beachtens werten Abänderung. Zum ersten Mal tritt hier der Einfluß führender Kreise der holländischen Land wirtschaft hervor, die einen Teil der holländischen Lebensmittelaussuhr, trotz der dort weit mcdrigeren Preise, nach England führen wollen. Von den achtzig Prozent des holländischen Käse, dic ausgesührt wer den dürfen, werden zukünftig fünfzehn Prozent für englischen und französischen Bedarf zurückgestellt werden. Ter Produzentenvrrband teilt seinen Abnehmern diese des niederen Preises in England wegen für sie sehr schmerzliche Maßre geln in einem Rundschreiben mit, in dem es heißt: Holland sehe sich gezwungen, einen Teil seiner land wirtschaftlichen Produkte an England abzutreten, um nicht die Ernährung von Menschen und Tier in Hol land zu gefährden. Wenn dieser Ausdruck richtig ge wählt ist, wäre wohl anzunehmen, daß England die Zufuhr überseeischen Getreides für den hölländischen Bedarf von der Hergabe holländischer landwirt schaftlicher Produkte abhängig gemacht hat. Ter für England reservierte Prozentsatz des holländischen Kä ses wird übrigens in kurzem wesentlich erhöht wer den. Auch von der übrigen holländischen Lebens- mittclausfuhr scheint England demnächst einen ähn lichen Tribut verlangen zu wollen. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 5. Juli. Tie Verlustliste Nr. 29!) der Kgl. Sächs. Armee enthält aus unserm Amts gerichtsbezirk folgende Namen: Aus Eibenstock: Kurt Bley, leicht verwundet, bei der Truppe; aus Ober st ii tz e n g r ü n: Fritz Klötzer, schwer verwundet, beide im 9. Jnf.-Rgt. Nr. 133. — Eibenstock, 4. Juli. Von der österrei chisch - u n g a r i s ch e u V e rl u st li ste sind die Nrn. 429—431, von den Nachrichten über Verwundete und Kranke die Nrn. 498 und 499 und vom Alphabetischen Verzeichnis die Nr. UXXXIII erschienen und in der Ge- schäftöslclle d. Bl. zur unentgeltlichen Einsichtnahme aus- gclegt. — Leipzig, 3. Juli. Tie Beibehaltung der Sommerzeit beschäftigte den Rat in seiner letzten Sitzung. Ter Nat sprach sich für die Sommerzeit wäh rend der Monate April bis mit September auch im näch sten Jahre aus, hat jedoch die Beibehaltung der Sommer zeit von Oktober bis mit März, mindestens aber für die der für d brir tilö des j Braue Sachs Frau Führ sind recht Gestik serer schl daS > feste fanx keit« wer wtel srn, für K Ltsk dazi G«id 5 Osika § vmil WaÜ ll D Nz-r hat z Militär vonL sarenl, durch Publl Bencfi Wer s darum Parob kam, tag und werd allen Aufri Volki dert. aller Gefa ihren beutst gewa große schehe leiten in de ten b auch prei der nen «rrei weil ein« legei RU Dav dern allgc und gen, Gen nah No gern daro fiel schc Herr kam, delsl Ms Bezi genh stelle Monate November bis mit Februar nicht befürwortet. — Zur Förderung der Schweinezucht hat der Rat be schlossen, Schweinemästern, die mindestens zwei Ferkel kaufen, einen Vorschuß aus städtischen Mitteln zu bewil ligen, unter der Bedingung, daß sie «ine- für sich behal ten können, die andern aber gegen Anrechnung des Vor schusses an di« Stadt abgeben müssen. — Leipzig, 4. Juli. In der großen Tuchhalle am Brühl 2 hat sich ein blutiges Drama abgespielt, daS noch nicht aufgeklärt ist. Dott wohnt bei seinen Angehörigen ein 21 jährige- Mädchen, da- mit einem zum Heeresdienst eingezogenen jungen Manne ein Liebesver hältnis unterhielt. Der Bräutigam weilte auf Urlaub in der Heimat und hatte in der Nacht zum Montag in d«r Wohnung übernachtet. Als das Mädchen am Morgen sein Zimmer betreten hatte, fielen mehrere Schüsse, und die herzueilenden Angehörigen fanden daS Mädchen tot in seinem Blute. Der Besucher war völlig verstört und vermochte nicht anzugeben, wie daS Mädchen umS Leben gekommen sei. Unter dem Verdachte, den Mord began gen zu haben, wurde er von der Militärbehörde verhaftet. — Der 19 jährige Sohn eines Gastwirts wurde hier auf Veranlassung seines Vaters wegen Diebstahl verhaf tet. Der junge Mann hatte, wie er eingestand, seinem Vater vor einigen Monaten etwa 3600 Mk. gestohlen, die er bei Pferderennen in Leipzig und anderen Städten zum größten Teil verspielt und in anderer leichtsinniger Weise vertan hat. Auf dem Rennplatz in Magdeburg hatte ihn sein Vater getroffen und mit nach Haus« genommen, wo er Anzeige erstattete. — Zwickau, 4. Juli» Im 4. Brückenbergschacht hier ist Häuer Christian Siegel von plötzlich hereinge brochenem Gestein verschüttet worden. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er starb. — Johanngeorgen stabt, 3. Juli. Zollsekre tär Armin Merkel, Oberleutnant der Landwehr, Sohn der Gutsbesitzerin Ernestine verw. Merkel in Dittersbach bei Frauenstein, der bereits das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse besitzt, erhielt nunmehr das Ritterkreuz deS Militär-St.-Heinrichs-Ordens verliehen. — Falkenstein, 4. Juli. Ein schweres Hagelwetter ging gestern, wie der „Falkenst. Anz." berichtet, abend kurz nach 8 Uhr, von Südwesten kom mend, über unsere Gegend nieder und hat leider vielfach arg gehaust. Falkenstein selbst, wo die Hagelkörner 20 Millimeter Durchmesser erreichten, ist noch glimpflich weg gekommen, obwohl auch hier die Kartoffeln, Beerenfrüchte, Kirschen usw. gelitten haben. Auch die Ellefelder und Bergener Gegend, aus welch letzterer das Wetter kam, blieb nahezu verschont. Aber an der Talsperre setzte die erste Gewalt ein. Poppengrün, das obere Neu stadt, Ne udorf, Siehdichfür, Grünbach, weiterhin Hammerbrücke, Friedrichsgrün, Jägersgrün und Rautenkranz haben schwer gelitten, und noch heute vormittag lagen dort die Hagel stücke — vielfach von 32 bis 35 Millinieter Stärke — in den Feldern und Gärten umher. In Poppengrün-Neu- dorf, in Siehdichfür, namentlich im oberen Teil des Ottes, sind zahlreiche Scheiben zerschlagen, Dächer demoliert, die Felder größtenteils vernichtet und das Getreide zusam mengeschlagen, sodaß es jedenfalls als Grünfutter ge mäht werden muß. Auch die Kartoffeln, deren Kraut fast zerstampft wurde, haben schwer gelitten. In Grün bach sahen die Straßen vom abgeschlagenen Laub aus, als wenn auf ihnen Heu gemäht worden wäre. Auch hier ist der Schaden an den Feldfrüchten, am Obst usw. sehr schwer. Fast alle Scheiben nach der Wetterseite sind eingeschlagen, so am Genesungsheim, an der Schädlich- schen Fabrik usw., und im Walde hat daS Unwetter sogar ziemlich starke Fichten abgedreht. Der Schaden, den die ohnehin durch den Krieg schwer bedrängten Gemeinden erleiden, beziffert sich auf viele tausend Mark. Noch schlimmer trat das Wetter in Hammerbrücke-Friedrichsgrün auf. Hier ist auf den wenigen Feldern alles zusammen geschlagen, die Kartoffelfelder sehen wie gewalzt auS, und die Schloßenstücke bedeckten den Boden 5 cm hoch. Im Walde ist ebenfalls der Schaden beträchtlich. Zahlreich« Fensterscheiben sind zertrümmt, Essen und Dächer demo liert. In Friedrichsgrün stürzte das Haus de, Witwe Baumann, ein älteres Gebäude, zusam men, glücklicherweise ohne daß jemand zu Schaden kam, da sich di« Familienmitglieder nach dem Stallgebäude geflüchtet hatten. Ebenso schwer hat Jägersgrün, zum Teil auch Tannenbergsthal, gelitten, auch Rautenkranz wurde noch bös betroffen; auf der Straße nach dem Waldschuster und in den Wäldem rings lagen noch heute vormittag die Schloßenstücke wie gesät. Weiter hinaus ebbte das Unwetter ab, daS in dem betroffenen Bezirk leider die Brotgetreide-Ernte fast ganz vernichtet, vieler Hoffnungen auf eine Halbwegs günstige Ernte betrogen hat. — Weiter wird unS noch gemeldet, daß auch in der Werdaer Gegend empfindlicher Schaden ungerichtet wurde. Auch in OelSnitz traf daS Unwetter auf, u. a. wurden an der Waldmühle starke Bäume umgeknickt. In Zaulsdorf, Tirpersdorf, Klein-Görnitz usw. sind die Fluren verwüstet und die Bauern stehen trostlos vor ihrer vernichteten, so vielversprechender« Ernte. (Einen Ausläufer deS Unwet ters konnten wir am Montag abend auch in Eibenstock feststellen. D. Red.) — Adorf, 30. Juni. Zu ein«m Riesenun ternehmen hat sich hier die Sächsische Kuustweberei Claviez A.-G. in Adorf entwickelt, die jetzt durch Verdop pelung der Aktienkapitals eine Neugestaltung erfahren hat. Wie die Verwaltung mitteilt, sind in den ersten 5 Mo- - natcn des laufenden Jahres für 5 Millionen Mark Auf träge ausgeführt worden. Die noch vorhandenen Aufträge dürsten ein Mehrfaches dieses Betrages ausmachen. Ge genwärtig sind einschließlich der Heimarbeiter 11000 Per sonen beschäftigt, und da die Regierung an der Fabrikation des Unternehmens lebhaftes Interesse zeigt, so sei damit zu rechnen, daß die gute Beschäftigung deS Unternehmens auch im Frieden andauern werde- Um den Hauptgegen stand des Unternehmens in der Firma zum Ausdruck zu