Volltext Seite (XML)
gemacht. Habe» Sie die Güte mir mitzuteck.», Herr Baumann, was ich wissen soll." Der späte Gast sann einigo Augenblicke nach und begann dann: „Mir ist wohl bekannt, wie Ihre Zeit sehr stark in Anspruch genommen ist, und ich hätte Sic nicht um Ihre Hilse geboten, wenn nicht die Ange legenheit, um die es sich handelt, sür mich von äu ßerster Wichtigkeit wäre. Es handelt sich um eine Lebensfrage für mich, um meine künftige Gattin." „Ach!" Margot Westling hob ihre klugen Augen zum Gesicht des Erzählers, das jetzt Farbe und Leben gewann. „Und hier sollte ich Ermittelungen änstel- len? Tiefe Aufgabe ist für mich eine ungemein de likate." „Niemand, als Sie ist auch im Stande, dieselbe zu lösen, Fräulein Westling. Wollen Sie die Güte haben, mich jetzt anzuhoren? Sie werden dann bald erkennen, worum es sich handelt. Sie waren lange genug in unserm Hause, um zu wissen, welches R?- nvmmee's ich mich erfreue. Fred Baumann gilt als ein unverbesserlicher Lebemann, selbst als ein Ton Inan, und es zeugt von Ihrem Mute, Fräulein Mar got, daß Sie trotzdem Ihre Hilse nur bereitwillig zu sagten." Sie lächelte über seine Worte, denn daß sie nicht furchtsam sein dürfe, war doch bei ihrem Berufe nur selbstverständlich. Ties schelnusche Lä cheln gestaltete ihre Züge so reizvoll, daß er sich unterbrach und ausries: „Wundernett sehen Sie >aus, Fräulein Margot. Aber hören Sie nur zu, sonst komme» wir nicht aus unseren Ball. Also ich, der angebliche Schmetterling, habe mich nun doch fes seln lassen, ich bin bis über die Ohren verliebt, glaube es weuigstens zu sein, und kenne tein größeres Glück, als die Auserwählte meines Herzens baldigst hcim- sührcn zu können. Aber wenn ich auch verliebt bin, so kann ich doch nicht im Nu meine ganze Na tur ändern, ich möchte einen Schritt nicht bereuen, der nur schwer ungeschehen zu machen ist. W iß der Himmel, wenn ich nicht ein gutes Stück Schul- jungen-Unbeholsenheit in mir fühle." Jetzt lachte Margot aber wirklich. „O weh, Herr Baumann, da haben Sie sich aber eine schlechte Hilse erwählt. Hätte ich das gewußt, hätte ich es mir überlegt, ob ich diese kostbare Ball-Toilette, die Sie mir zusandten, annehmen sollte. Ich habe ge glaubt, es handle sich um die Entdeckung eines Mil- lwncn-Verbrechens, und jetzt kommt nur ein Her zens-Roman in Betracht. Herr Johannsen hätte da besser geraten!" Er ergriff ihre Hand. „Auch Sic scheinen in Herzens-Angelegenheiten nicht viel Glück gehabt zu haben, Margot?" Ein heißes Rot flammte über ihr Antlitz, aber sie bezwang sich schnell. „Bitte, fahren Sie fort, Herr Baumann." „Also, ich will es kurz machen. Tie junge Dame, die ich verehre. . .", ein? vlötzlrche Unruhe überkam ihn und er stand aus. Einen seltsamen Blick wars er auf Margot's noch immer leise gerötetes Antlitz, als ob ein ganz neuer Gedanke in ihm auf- gestiegc» sei. Tann aber nahm er wieder Platz und erzählte nun in schnellem, sich fast überhastendem Tempo, während Fräulein Westling regungslos lauschte. „Mein Haus steht mit einem amerikanischen Großindustriellen Helmers in Verbindung, der neu lich mit seiner Tochter nach Europa gekommen ist und längere Zeit auch in unserer Stadt verweilen will. Unter uns gesagt, seine Millionen können we der seine, noch seiner Bekannten Vergangenheit ver wischen, die ist zu deutlich in ihrem ganzen Auftreten ausgeprägt. Um so entzückender ist Miß Aimie Hel mers, und ich sehe es als Krönung eines Lebens wunsches an, wenn ich die junge Tame als meine Gattin heimsühren könnte." „Aber wer hindert Sie denn daran, Ihren Wunsch in eine Tat zu verwandeln, wenn Miß Hel mers Ihnen geneigt ist? Und warum sollte sie das rn'chl sein?" fragte Margot lächelnd. „Weil ich nicht weiß, ob ich aus Miß Helmers wirklich bauen kann," versetzte Herr Fred tief atmend. „Nein, nein, sagen Sie nichts weiter," ries er, als er den Ausdruck der Verwunderung aus dem Gesicht seiner Zuhörerin bemerkte. „Da ist »och ein Neben buhler, der es verstanden hat, sich den Herrschaften in einer Weiss angenehm und beliebt zu machen', die mir verhaßt ist. Sie denken, Fräulein Margot, dann hätte ich diesen Mann nicht zu fürchten?" „Aber er ist ein Baron oder Gras, und Sir werden wissen, wie viel dies? jungen amerikanischen Tamen aus einen klingenden Namen geben. Mag meine Neigung zu Miß Annie eine Torheit sein, so soll sie wenigstens Niemandem, als Ihnen bekannt sein. Und darum habe ich Sie gebeten, heute mich zu begleiten, damit ich sehen kann, welchen Ton die junge Tame jetzt mir gegenüber anschlagen wird." (Fortsetzung folgt.) Kremdealiste. Uebernachtet haben im RathauS: KraftwagcnsUhrer Simon, Plauen. Reichshof: Willi Hager, Kfm., Willi Meyo, Kfm., beide Leipzig. Hans Zohmann, Kfm., Halle. Wettervorhersage für den 8. Juni 1918. Zeitweise heiter, wärmer, keine wesentlichen Niederschläge. Wer Kater, Wengkorn, Wischfrucht, worin sich Kater öestndet, oder Kerste nöer das gesetzlich zulässige Waß kinaus verfüttert, versündigt sich am Materlande. Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Berlin, 7. Junt. Nach der See schlacht am Skagerrak sind von den deutschen Seestrett- kräften eingebracht von der „Queen Mary" 1 Fähn rich, 1 Mann, von der „Jndefatigable" 2 Mann, von „Tipperary" 7 Mann, davon 2 verwundet, von „Nestor" 3 Offiziere, 2 Deckoffiziere, 75 Mann, davon 6 verwun det. von „Sparrowhawk" 4 Offiziere, 68 Mann, davon 1 Offizier und 10 Mann verwundet, von „Turbulent" 14 Mann, alle verwundet, insgesamt 177 Englän der. Diese wurden von unseren Kreuzern und unseren Torpedobooten gerettet. (W. T. B.) — Berlin, 7. Juni. Ter Kriegsberichterstat ter Karl Rosner meldet über die Kämpf ebeiVer- dun unterm 5. Juni: Zur Wiedererringung des ver lorenen Bodens führten die Aranzosen gegen unser? Stellungen am Chapitrc Wald«, aus dem Fumin Rük- ken südwestlich vom Dorfe Vaux und südöstlich davon große Jnfanteriemassen zum Sturm vor. In Fumi» griffe» sic gegen 5 Uhr nachmittags di? deutschen Linie» mit Handgranaten an, ohne jedoch irgend welchen Erfolg zu erzielen. Hingegen haben ihnen die verschiedenen mißglückten Angrisssunternehwuu- ge» des heutigen Tages wiederum sehr schwere blu tige Verluste eingetragen, unser neu errungener Be sitz ist unversehrt sest in unserer Hand. — Frankfurt a. M., 7. Juni. Wie die „Franks. Ztg." erfährt, liegen der chinesischen Gesandtschaft in Berlin noch keine eigenen Nachrichten über den an geblichen Tod des Präsidenten Duanschikai vor. Auch wird die Reutermeldung von der hiesigen amtlichen Vertretung Chinas als unwahr erklärt. — Wien, 7. Juni. Tie „Wiener Allg?m. Ztg." meldet aus Athen: Tis Gesandten der Mitte- m ächte und Bulgariens begaben sich ins Palais, wo sie vom König Konstantin in besonderer Au dienz empfangen wurden. Ter Empfang war sehr herzlich, und der König erklärte wiederholt, daß di? Griechen von den gegeben?» Garantien befriedigt seren. Er hätte kein weiteres Verlangen, und er selbst hätte den Mittemächten stets ohne Mißtrauen gegen- übcrgestanden. - Budapest, 7. Juni. Tie „Seacr" meldet von der beß arabischen Grenze, daß bei Fr- rauci ungewöhnliche russische Truppon- massen zufammengezogen werden und bei Lipkrny namentlich Kavallerie. Alle Vorbereitungm lassen durauf schließen, daß sich die Russen auf lang? Kämpfe vorberciton. Tas russische Hauptquartier befindet sich in einer kleinen Ortschaft nah? bei Lip ka ny. — Bern, 7. Juni. Mailänder „Scrolo" meldet auS Saloniki: Der Vierverband hat gestern die Blök, kade über die griechischen Küsten verhängt. (W. T. B.) — Von der Schweizer Grenze, 7. Juni. „HavaS" meldet: Die Bulgaren haben die Ortschaft Eispetra besetzt. — Haag, 7. Juni. „Zentral News" melden aus London: Einlausende Kriegsschiffe, bestätigen die Anwesenheit von zwei Unters eebooren in der Nähe der Orkney-Inseln. Infolge des herr schenden Sturmes konnte niemand gerettet werden. Sechs Leichen sind geborgen. Mit Kit che n? r befan den sich 22 höhere Stabsosfizierr an Bord der „Hampshire". — Rotterdam, 7. Juni. T ie „Times" er fährt aus dem englischen Hauptquartier, daß di? Kämpsean den vorspringenden Teilen derApern st e l l u n g, südlich Hooge, überausblutig sind. Nachdem es den Kanadiern gelungen war, gestern um Mitternacht die ganzen vom Feinde eroberten Linien wieder zu besetzen, besanden sie sich wiederum unter dem schrecklichen Goschützseuer, wie beim ersten feind lichen Angriff am Freitag, sodaß es unmöglich war, die wicdereroberten Stellungen zu halten. Tie Ka nadier erlitten schwere Verluste bei einem fast un glaublichen Munitionsverbrauch und der riesigen Gefchützzahl. — Athen, 7. Juni. Ter Namenstag des Königs Konstantin wurde ganz besonders feierlich begangen und gab dem Volke Gelegen heit zu lebhafter und herzlicher Bekundung seiner Er gebenheit und Verehrung sür seinen Herrscher. Be- fondeis bezeichnend für die gegenwärtig herrschende Stimmung war das Verhalten des Volkes gegen den deutschen Gesandten von Mirbach und Le gationssekretär von Bassewitz, als sie sich nach been deter kirchlicher Feier ins königliche Schloß begaben. Sobald die Volksmenge ihrer ansichtig wurdr, bra chen stürmische, minutenlange Rufe: „Es leb? der Kaiser!" „Es lebe Deutschland!" aus. Offiziere, Solda ten und Bürger drängten sich an das Auto der beiden Diplomaten heran und drückten ihnen in sponta nem Ausdruck überschwänglicher Freud? di? Hand. In allen Zentren Athens herrscht? eine gehobene Stimmung, als ob dis Griechen den See sieg gewonnen hätten. Bisher verösf?ntlichte nur „Akropolis" begeistert« Artikel über den Seesieg, der wieder einmal bewiesen habe, was Deutschlands Wis senschaft, Rührigkeit, Organisation und Tüchtigkeit leisten können. Schwank in 3 Akten, von Blumenthal und Kadelburg. zu kaufen gesucht. Offerten unter » » a. d. GeschäftSst. dss. Bl. a. d. GeschäftSst. dS. Blattes erbeten. WWE». jeden Rest, kaust daß der Erstehungssumme noch im Versteigerungstermine bar zu entrichten sind, während der Rest vor Beginn der Grummeternte fällig wird. Im Falle der nicht rechtzeitigen Zahlung erlischt daS Recht all dem Meistgebote. Erstehungslusttge wollen sich zu der angegebenen Zeit in der Nähe der sogenannten Rektor-Brücke einfinden. ist eingegangen und kann in der Ge- schästSst. dsS. Bl. eingesehen werden. gewandt in Kurzschrift und auf Schreibmaschine, für dauernde Stellung gesucht. Angebote unter IV. IS 79 an die Geschäftsstelle dss. Bl. Rechtsanwalt Kurator der KiSer-Rter fchen Stiftung MKWuiig dclhmimt d Königin Carola-Gedächtnis- Lotterie übernehnien wir auch diesmal kostenlos. Wir bitten, die Gewinnlose bis spätestens Frei tag, den 9. ds. Mts. bei uns abzugeben. Alle Lose, deren letzte Ziffer die 9 ist, haben mindestens ?W^iejenigen, die zum Nachlaß der verstorbenen KlempnermetsterLwitwe IVnppIsr geb Winkler aus BernSbach etwas schulden, werden aufgefordert, zur Vermei ¬ dung gerichtlichen Vorgehens sich bis spätestens den 15. Juni 1S16 mit unterzeichnetem Testamentsvollstrecker in Verbindung zu setzen. Sosa, den 5. Juni 1916. Kemeindevorstand 2 Mark gewonnen. Grschästsstrllt drs Zimtsblattes. Ainkbcröewclnne zu kaufen gesucht. Adresse in der GeschäftSst. dss. Bl. zu erfahren. Stechmaschine „ , . . - ' für kauft». Kontor in Eibenstock gesucht. Offerten unter L L. AWWWWWLMLWLLLLWEWLLLMLWWWWWWWW Nseater jn Mhcnslglf Deutsches Haus. Gasthofs - Eröffnung Larlrfeld. 8 »E LL. "' Wir zeigen hierdurch dem geschätzten Publikum von CarlSfeld, Eibenstock und Um- Schwank in 3 Akten, von Blumenthal und Kadelburg. gegend, sowie allen Besuchern des Erzgebirgs an, daß unser W neuerbauter Gasthof „Zum grünen Saum" Larkfeld Z Gmsversteigernng. am Sonnabend, den 10. Juni ». e. eröffnet wird. Die diesjährige Grasnutzung der zur Ficker-Nier'schen Stif- Da der Gasthof mit allen neuzeitlichen Ctnrichtungen versehen und unser tung gehörigen, an der Bockau gelegenen Wiesen soll am Pächter Herr Lindner allen Ansprüchen m Küche und Keller, soweit die jetzige Kriegszeit eS W luui L» erlaubt, gerecht werden wird, sehen wir eines regen Besuches entgegen. ps vttt Hf. Für Touristen stehen 22 Fremdenzimmer zur Aufnahme bereit, welche auch den Ag vormittags 9 Ahr verwöhntesten Ansprüchen Rechnung tragen. Hochachtungsvoll A in 31 durch nummerierte Steine gekennzeichneten Abteilungen an Ort Besitzer: 5. Soiuwätz, Brauerei Rodewisch. D LmfL» LS»" ! Piichtcr: iLnänsr. N " — Druck mck Verlag »on Emil Hannetohn m Eibenstock soll Mit werden. Dc sür die , Verhält» weibliche an RatS Sä Angabe findet S Roggen Freitag „Stadt gefertigt Au' W. Bei ani 5. I Flottensl Abordnu Ska ge Fahrzc „So rine in ! Ich mich der sich e Haseiis. der jung! gestellt tt Tausende ins Auge euch aufi Aufgabe, Flotte, » gegen en würde. 2 tion gew schon vor ßcn wi^ > übermäch zu einem unendlich sie loszu! Aber so habe Ich zehnte la Flotte m und zusa bcit, imw geht, dan und es kc Feinde ül waren bi schwere j in heißen mählich d t-cm ande gcvlich a Taten, di