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den Beweis erbrachten, daß die schriftlichen Instruktionen an den Mordgesellen von ihm herrührten. Bater und Sohn wurden überdies unter die Anklage gestellt, den Tod der Oberpflegerin Elmslie herbeigeführt zu haben, und auch hier konnte, dank Freds Zeugenaus sage, der Beweis nicht schwer fallen. Es bestand eine vollständige Kette von Tatsachen, die die Angaben Freds erhärteten, so, wie er den Plan der beiden belauscht hatte, den Tobsüchtigen auf die beiden Frauen loslassen zu wollen, um sie loszuwerden; überdies hatte Sergeant Trim in der toten Emma Elmslie die Gattin Bruntons, des unter Mordverdacht verhafteten und später als Beamish, Räuber und Bahnattentäter berüchtigten Gesellen, wieder erkannt. Fräulein Lottie Mackenzie aber mußte ein für allemal die Hoffnung aufgeben, jemals zu einer hohen sozialen Stellung zu gelangen. Als kärglich abgelohnte Gesell schafterin der Witwe eines Schankwirtes brachte sie ein erbärmliches Leben zu. Tomkins starb drei Tage, nach dem er als mittelloser Irrsinniger im Bethlehem-Hospital Aufnahme gefunden hatte. * * * Da der General-Stabsarzt Hamilton sich nur langsam erholte, wurden Käthe und George erst nach Ablauf eines Jahres durch das Band der Ehe verbunden. Die Trauung war ein in jeder Beziehung aufsehenerregendes Ereignis, wozu nicht wenig der Umstand beitrug, daß der vielver sprechende junge Detektive, der von der Leitung der Ge heimpolizei in Scotland Pard speziell zu dem Zwecke ent sendet worden war, die kostbaren Geschenke zu bemachen, ehemals ein gewiegter Einbrecher und dann ein hervor ragender Beteiligter an der romantischen Flucht der Braut aus einer Irrenanstalt gewesen sein sollte. Als nach vollzogener Trauung die Gäste die Hoch zeitsgaben besichtigten, wußte sich dieser, ohne für eine Minute in seiner Wachsamkeit nachzulassen, Lord Haver» stock zu nähern. „Ich habe gehört," flüsterte er ihm zu, „daß Eure Lord schaft fehr großen Wert auf Viesen Gegenstand hier legen, und so war ich denn bemüht, ihn zurückzuerlangen." Mit diesen Worten ließ er mit der unschuldigsten Miene einen kleinen Gegenstand in die Hände des alten Pairs gleiten und fügte hinzu: „Ich würde auch versucht haben, die anderen Sachen zurückzubekommen, wenn sie nicht alle schon längst in den Schmelztiegel gewandert wären." Lord Haverstock stieß einen Ausruf des Entzückens aus. Er hatte das für ihn kostbarste Objekt aller jener Gegen stände zurückerhalten, die man ihm in jener Nacht, da der Einbruch im Haverstock House verübt worden, ent wendet hatte, eine silberne Schnupftabakdose, die seinem Großvater von Georg HI. zum Geschenk gemacht worden war. „Fred," sagte er, „Sie sind wirklich ein guter Kerl!" Als aber die öffentliche Feier ihr Ende erreicht hatte, wurde der junge Detektiv von dem beglückten Brautpaar in einer Weise bewillkommt, wie sie sonst nur unter standes gemäßen Freunden zum Ausdruck zu kommen pflegt. Und später konnte dieser selbe ominöse Fred als hochangesehener Leiter des Detektivbureaus und als ein Mann, dem neben gewandter Lebensart ein erstaunliches Maß von Bildung in Anbetracht seiner Vergangenheit nachgerühmt wurde, noch oft im herzlichsten Verkehr mit der Familie Hamilton Zeuge von deren ungetrübtem Lebensglücke sein. Vermischte Nachrichten. — Eine wenig freudige Ueberraschung wurde einer Frau in Weimar, die zehn Gänse besaß, zu teil. Als sie in früher Morgenstunde nach dem Stalle ging, um die Tiere zu füttern, war zu ihrem nicht gerin gen Schrecken nur noch eine einzige GanS vorhanden. Diese trug einen Zettel an dem Halse mit folgenden inhalts schweren Worten: „Liebe Mutter! Heute brauchen wir kein Futter. Gestern waren wir noch zehne, Heute bin ich ganz alleene!" Bon den verschwundenen Tieren hat sich bis zurzeit noch keine Spur gefunden. Sriegsallerlei. Verblüffen belgischer Franktireure. Unteroffizier Arno Heller, 2. Eskadron eines Nes.-Drag.-Rgts. aus Wilkau bei Zwickau t. S., wurde Ende August 1914 bei einem Patrouillencitt in Mecheln, nachdem ihm sein Pferd unter dem Leibe von den Bewohnern des Ortes erschossen wor ¬ den war, gefangen genommen. Er wurde aller Waf fen entblößt und unter Schlägen und Beschimpfungen in ein Haus gesperrt. In dem Zimmer fand er neben verschiedenem Kinderspielzeug eine kleune Zündhüt chen Pistole. Mit dieser ging er aus den Flur, um einen Ausgang durch die Hintertür zu suchen; aus dem Flur stürzten ihm sofort Männer entgegen, auf die er die Pistole richtete. Erschreckt ließen sie von ihin ab und es glückte ihm, durch die leicht verschlossene Hintertür, die er einstieß, zu entkommen. Draußen angelangt, rannte er durch die Gärten zum Kanal. Passieren war aber unmöglich, da ein feindlicher Posten am jenseitigen Ufer Wache hielt. Er mußte 2 Stunden in einem Graben versteckt ausharcen, bis er unter dem Schutze der Dunkelheit den Graben durchschwimmen konnte. Die Unausmerlsamkeit ei nes zweiten Postens ließ ihm nun völlig die Freiheit erlangen. Tags darauf kehrte er zur Truppe zurück. Die Meldung über sein Entfliehen gab dem Regiment die erste Kunde über die Besetzung Mechelns; sie brachte außerdem dem Wackeren als Belohnung das Eiserne Kreuz ein. Wer Käfer, Wengkorn, Wischfrucht, worin sich Käfer öesindet, oder Kerke nöer das gesetzlich zulässige Waß Hinaus verfüttert, versündigt sich am Waterlande. Wettervorhersage für den 4. Mai 1916. Zeitweise Trübung, keine wesentliche Temperaturänderung, Gewitterneigung, sonst meist trocken. Kremdenliste. Uebernachtet hoben tm Reich* Hof: Max Bretmann, Kfm., Chemnitz. Stadt Leipzig: Maximilian Winkler, Rohproduktenhündler, Reichenbach. Mitteilungen de» Sgl. Standesamtes Eibenstock auf die Zeit vom 2S. April bi« mit 2. Mai IS16. Betarte«: —. Aulaebele: —. Eheschließungen. 1 (ohne Ausgebot al* KriegSeheschließung). Sterbtiäle: Der Unteroff., Einj-Freiwillige im 2. Gren.-Rat. Nr. 101, Prokurist Ferdinand Otto Paul Heckel hier, ledig, 27 I. 2 M. 28 T- Hulda Hermine Hülhel in Blauenthal, ledig, 37 I. Marie Alinde Aoigt geb Härtel, SchiesrrdeckermeisterSehefrau hier, 58 I. 2 M 24 T- Erdmuthe Wilhelmine Meichßner, Waschfrau hier, 72 I. 8 M. 1 T. Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Tixmuiden drangen deut sche Abteilungen im Anschluß an einen Feuer- überjall in die belgische Linie ein und nah men einige Dutzend Leute gefangen. — 'In der Ge gend des Four de Paris (Argonnen) stießen.un sere Patrouillen bis über den zweiten fran zösischen Graben vor; sie brachten einige Ge fangene mit. — Beiderseits der Maas ist die Lage unverändert. — Oberleutnant Freiherr von Althans schoß über dem Cailletiewald sein 6. feindliches Flugzeug ab, außerdem ist eiü französisches Flugzeug im Luftkampf südlich des Wer tes Thiaumont zum Absturz gebracht, zwei weitere sind durch unsere Abwehrgeschütze südlich des Talou- Rückens und beim Gehöft Thiaumont, ein fünftes durch Mafchinengcwehrfeucr bei Hardaumont herun tergeholt. Ter Führer des letzteren ist tot, der Be obachter schwer verletzt. Oestlicher und B alkankriegs s chauplaß. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T B.) — Berlin, 3. Mai. Die „Berl. Morgenpost" schreibt über diedeutsch - amerikanischeSPan - nung: Ter amerikanische Botschafter, Herr Ge rard, ist, begleitet vom Botschaftsrat Grew, gestern noch 6 Uhr abends aus dem Großen Hauptquartier wieder in Berlin eingetroffen. Ter Botschafter hat während seines Aufenthaltes im Hauptquartier Ge legenheit gehabt, die amerikanische Htlfskommissivn, die zur Unterstützung der Notleidenden m Belgien und in den besetzten Gebieten Nordsrankreichs tätig ist, a» der Arbeit zu sehen und mit den leitenden Mitgliedern der Hilsskommission, die sich zu dem be sonderen Zweck ins Große Hauptquartier begeben hatten, zu sprechen. Der Botschafter hat, wie wir hören, von der Wirksamkeit der Kommission einen günstigen Eindruck erhalten. Der Ernst der Ent scheidung, der man nunmehr in aller Kürze entge gensetzen kann, verbietet begreiflicherweise zur Zeit den zuständigen Stellen eine Aeußcrung über die Lage. Die Rückkehr des Kanzlers aus dem Großen Hauptquartier ist für heute oder morgen zu erwir- tcn. — Berlin, 3. Mai. Botschafter Gerard be- grüßte die wenigen zu seinem Empfange erschienenen Persönlichkeiten mit Händedruck. Auf die Frage: Erzellenz, was bringen Sie mit? sagte der Botschaf ter lächelnd: „Ich bringe nichts als Schweigen, ich darf nichts sagen". Ter Botschafter unterhielt sich dann noch längere Zeit mit den im Bahnhof an wesenden amerikanischen Journalisten, verweigert? aber jede Auskunft über das Resultat seiner Reise. — Berlin, 3. Mai. Heute nacht sandte der amerikanische Botschafter noch ein? längere chiffrierte Depesche nach Washington, «n deren Ausarbeitung mehrere Sekretäre der Botschaft gestern abend beschäftigt waren. — Berlin, 3. Mai. Ter Kriegsberichterstatter der „Deutschen Tageszeitung", Scheuermann, meldet unterm 2. Mai über die Kämpfe bei Verdun: Die Artillerie führt augenblicklich das große Wort. An vielen Stellen ist ihre Arbeit zum Trommelfeuer gestiegen. Während wir außer dem Besitz der plan mäßig erkämpften Beobachtungspunlte den Vor teilhaben, für das Aufstellen unserer Reserven und die Heranbringung unseres Materials über ein Hin terland von unbeschränkter Ausdehnung zu verfü gen, sind die Franzosen gezwungen, ihre Mannschaf ten in dem Winkel des Fächers zusammeuzudrängen, dessen Stäbe die deutsche Angriffsrichtung bilden. Jede ihrer Straßen, jede Unterkunft, jeder Schritt breit Gelände liegt in deutschen, Feuer. Die Fran zosen sind genötigt, mit unzulänglicher Beobachtung ein grenzenloses Umland, wo sie uns vermuten könn ten, fortwährend abzustreuen. — Budapest, 3. Mai. „Az Est" meldet au» Bukarest: Seit mehreren Tagen herrscht in der Bu kowina Ruhe. Au» Bessarabien wurden die au»- gehobenen jüngeren Jahrgänge nach dem Kaukasus ge bracht, und an ihr« Stelle sollen Jahrgänge au» Rußland nach Bessarabien befördert werden. Dieser Umstand trägt zum Defensivcharakter der Kämpfe in der Bukowina bei. — Haag, 3. Mai. Grey ist seit einigen Ta gen krank. Er ist nicht in der Lage, seine Geschäfte zu versehen. — London, 3. Mai. Unter der Ueberschrift „Die Fehler der Regierung" druckt die „Times" verschiedene ihr zugegangene Schriften ab, in denen die Regierung angegriffen wird. So schreibt Lord Grimpthorpe: Die Erfahrungen der letzten 20 Monate zeigen, daß es für den gegenwärtigen Stand der Dinge kein anderes Mittel gibt, als eine Regierung, die vor allen Dingen einig ist, und nicht fortwährend davor zurückschreckt, zögert und sich enthält, Schritte z« unternehmen, die unbedingt nötig sind, um den Krieg zu einem siegreichen Ende zu bringen. Lisdang L»., 20. ILai 1212. 8 8^.^" V » HDUIU Lömgiu OLrolL-OöäLedtms-Ltiktnvg. M000 M Vrerxvvlnn». Lauplxevinn 2S OVO Ntr. U8V. USV. Zs 12 LoksivLväsrkolgsnäö Hamm. minLssisne sm Vovüm I-os 1 AL. LU uasdnLdmszsdüdrsL srira. Aauptvortrisd vrenäen, 8es8tr»ss« 5. Verlrauwstellen äurob konntliod. Ein anständ. Herr sucht Kost und Schlasstelle. Off. unt. r. 8. a. d. GeschäftSst. d. Bl. LE /Muffen I 4/. Druck und Verlag »on Emil Hannebohn m Eibenstock. Verschiedene Vlakato, al» * Nicht auf den Boden spucken usw. Die Beschäftigung von Kindern in Fabriken betr. DaS Mitbringen von Hunden betr. Warnungsplakate f. Mangelstuben. Man bittet, das Bestellte sogleich zu bezahlen. Borgen tu' ich nicht usw. Brotpreisplakate. Bierprcisplakate. bontor. Stickerei-Ausgabe. Türe leise zumachen. Wohnung zu vermieten. Für Männer. Für Frauen. sind vorrätig in der Buchdruckerei von Lmil ÜLmiodokn. Eigensinnig« AeMrioiM und einig« ««sfchneider außer dem Hause suchen 8t»xi»»»m 4b Marrit». für Zur von Ha« Sächsische, nächsten Ä ein AuSla Zun einer Woö an Im i Interesses rizen Hee also weit! nenswerte Mar russisch Vom Gencralsta Front: Wi R Oest ungarisö zeug a Jta Die sort. Bc kam es lienischer de abgei Sü Ruh Der S berichten: Kon ßen Ha feindliche Smyrna an der Ki ten sind gangen. 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