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—i- 56 Schule. Während seine Frau, die ebenfalls mager, fast trocken zu nennen war, in ihrem kastanienbraunen, mit schwarzen Spitzen besetzten Kleide etwas abseits auf einem Sofa saß und mit Frau Vogler über die Schwierigkeit sprach, in der Jetztzeit gute Dienst boten zu bekommen, bemächtigte sich Debruck ihres Gatten und zog ihn beiseite , um sich etwas genauer über die augenblickliche Lage des Streites mit der Oberförsterin zu unterrichten. (Fortsetzung folgt.) Unsere LNäer Vinzenz Chiavaeci, beliebter Wiener Schriftsteller, starb im Alter von 69 Jahren nach langem schweren Leiden. Der durch den Bauernfeld- Preis ausgezeichnete Schriftstel ler wurde am 15. Juni 1847 in Wien geboren; er hat durch eine große Zahl von, Schöpfungen aus dem Wiener Leben sich einen hervorragenden Ruf geschaffen. Leutnant Berg, der vielge nannte Führer der Appam, ist in Schönberg (Kreis Apenraoe) ge boren und ist 39 Jahre alt. Sei ner Militärpflicht genügte er als Einjahrig-Freiwilliger. Er ging als Obermatrose ab. Als er zu Kriegsanfang eingezogen wurde, nahm er an einein Offizierskur sus teil und wurde zum Leut nant befördert. Der albanische Adriahafcn Durazzo, Durazzo war wäh rend des ersten Balkankrieges von den Serben begehrt und be setzt worden, die hier Anschluß an das Meer zu erhalten hoff ten. Da aber Osterreich-Ungarn, unterstützt von dem damaligen Dreibund, .gegen die Besetzung Durazzos Einspruch erhob, muß ten die Serben den Hafen räu- Montcnegrinischcs Bauernbrautpaar, s^en. Im Jahre 1914 zog der Pnnz Wied als König dort em, er vermochte aber infolge der Intrigen der Großmächte, besonders Italiens, nichts zu erreichen und verließ das Königreich kurz vor Ausbruch des Welt krieges. Während des Krieges nahmen die Italiener dann die Gelegenheit wahr, dem verbündeten Osterreich-Ungarn durch die Besetzung Durazzos und Valonas in die Flanke zu fallen. Nach Erledigung Montenegros ha ben nun die österreichisch-ungarischen Truppen Durazzo erobert. Lettverlreib Die Kunst, durch eine Karte hindurchzukriechen. Aus der griechischen Mythologie ist die Sage von der Dido bekannt, die von dem König Jarbas in Numidien so viel Land kaufte, als sie mit einer Stierhaut belegen konnte. Dann zerschnitt sie die Stierhaut in einen feinen Streifen, der natürlich außerordentlich lang wurde, und umgrenzte damit ein großes Gebiet, auf dem sie ein neues Königreich begründete. Aus den ersten Blick mag diese Sage deshalb sehr unwahr scheinlich erscheinen, weil man annehmen könnte, daß ja auch eine zerschnittene Stierhaut schließlich nicht sehr weit ge reicht hab«n dürfte. Wie man aber durch richtiges Zerschnei den kleiner Körper tatsächlich die Grenzen eines großen Um- ' fanges hervorbringen kann, davon soll uns der folgende Versuch Kenntnis geben. Wir suchen uns von unseren Be- kanntendenDickstenaus.Dann ziehen wir aus einem Spiel Karten eine hervor. Die Auf gabe soll nun darin bestehen, diese so zu zerschneiden, daß der Dicksack durch sie hindurch kriechen kann. Betrachtet man sich seinen Umfang und die Kleinheit der Karte, fo wird man diese Aufgabe als voll kommen unlösbar halten. — Wir beweisen jedoch sofort ihre Lösbarkeit, indem wir folgendennaßen verfahren. Zunächst machen wir durch die Spielkarte hindurch einen Längsschnitt »—b, der parallel ihrer längeren Kante fast von einein Ende bis zum anderen reicht. Die Karte darf durch diesen Schnitt jedoch nickst vollkommen getrennt werden. Hierauf kniffen wir sie so, daß de Kniff in der Richtung des Schnittes verläuft, daß also die beiden hüben und drüben an ihm befindlichen noch festen Kartenteile geknifft werden. Ist dies geschehen, so schneidet inan von beiden Seiten in der auf un serer Abbildung dargestellten Weise in die Karte hinein, also derart, daß bald von der einen, bald von der andern Seite geschnitten wird. Die Einschnitte dürfen aber nie ganz an die entgegengesetzte Seite - reichen. Ist das ganze Kartenblatt so behandelt, so zieht man es auseinander. Es bildet dann einen Zickzackkreis, der so groß ist, daß auch unser wohl beleibter Freund bequem hindurchkommen kann. Eine einfache Über legung zeigt uns, daß der Kreis um so größer werden muß, je enger wir die Einschnitte aneinandersetzen und je weiter wir sie bis in die Nähe des ihrem Anfang entgegengesetzten Randes hindurchführen. Das Kunststückchen wirkt stets überraschend. Mlerlei Neueste Hutmode. „Liebes Cousinchen, Hut, modernste Form, an geschafft, ,Flachkopfi . . ." — „Paßt für Dich wie angegossen." Galgenfrist. Mann: „Heut' haben wir einen Mäßigkeitsverein ge gründet!"— Frau: „Und da kommst du "betrunken nach Hause?" — „Ja, in Kraft treten tut er erst morgen!" Die goldenen Hemdenknöpfe. Der Herzog von Argyle, welcher im Jahre 1685 die Partei des Herzogs Monmouth gegen König Jakob H. von England ergriffen hatte, teilte das unglückliche Schicksal des Prätendenten auf dem Schafott; denn Jakob verzieh bekanntlich niemals etwas. Während Monmouth feige um sein Leben bettelte, zeigte Argyle bei feinem Tode die vollkommenste Seelenruhe. Als er sich eben zu seinem letzten schweren Gang rüstete, schickte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen, er möchte doch nicht vergessen, seine goldenen Hemdenknöpfe herauszunehmen und ihr zu zuschicken. Tief erschüttert von der Herzlosigkeit seiner Gattin, blieb er doch ruhig und fragte die Botin nur, ob es wohl jetzt Zeit sei, an so etwas zu denken? Als er auf dem Schafott stand, fragte ihn einer seiner Freunde, ob er nichts mehr an seine Gattin zu bestellen hätte. „Richtig," sagte der Herzog mit einem feinen Lächeln, „das hätte ich ganz vergessen; bringen Sie ihr diese goldenen Hemdenknöpfe!" Damit machte er sie heraus, gab sie dem Freunde und legte kaltblütig sein Haupt auf den Block. EemeinnülLiges Apfelscheiben. Große Äpfel schält man, entkernt sie und schneidet sie in runde Scheiben, macht einen guten, steifen Pfannkuchenteig, taucht die Schnitten hinein und bäckt sie in Fett schön gelb auf beiden Seiten. Frühjahrserkältungen treten besonders bei Kindern sehr häufig aus. Um ihnen vorzubeugen, vermeide man es, die Kleinen, wenn auch das Wetter schön ist, zu leicht gekleidet ins Freie zu schicken. Vor allem aber darf man sich nicht im Freien hinsetzen. Der Boden ist noch zu feucht, und im Handumdrehen hat mail sich einen Schnupfen geholt. Merkt man an einem Frösteln, daß man sich durch irgendeine Unvorsichtigkeit dennoch erkältet hat, so ist ein Dauerlauf nach Haus mit darauffolgender tüchtiger Trockenabreibung des ganzen Körpers vermittels eines rauhen Tuches meist das beste Mittel. Bei Rhabarberanlagen bevorzuge man als Pflanzmaterial Teil stücke, nicht Samenpflanzen. Man hat vor allen Dingen reichere Auswahl in gleichmäßig gefärbten Stangen und, wird auch eher volle Erträge haben. Sämlingspflanzen neigen besonders immer wieder zum Samentrieb. Scharade. Das erste Paar verletzet dich, Der Fürst bedient des andern sich. Das Ganze trug, zu Spott und Hohn, Dereinst der Erde höchster Sohn.^ Julius Falck. Anagramm. Mlzeit sei es von dir geehrt. Wird es um einen Laut vermehrt, Dann ist es in dem deutschen Land Dir als ein Flüßchen wohlbekannt. Julius Falck. Pyramidenrätsel In den Ouerreihen wird bezeich net: 1) Ein Laut. 2) Eine schöne Zett. 8) Eine italienische Stadt. 4) Teil eines Rades. S) Eine ita lienische Seestadt. Die mittlere senk rechte Reihe gibt den Ramen eine» isruel. Königs. Julius Falck. Auflösung Bilderrätsel. folgt in nächster Nummer. Auflösung der Scharade i« voriger Nummer: Einbruch. NNe Usch»« Vorbehalten. Verlag von Emil Hannebohn in Libenstock- BerantworMche SchrtfNettung von Ernst Pfeiffer, gedruckt und heraus gegeben von Greiner » Pfeiffer In Stuttgart