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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung * Bezugspreisvierteljährl.M.1.50einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts' und der Humoristischen Beilage „ Seifenblasen' in der Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlrfeld, hundrhübel, ^UgvvtUtt Neuheide,Gberstützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, Mldenthal usw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. ^?SS. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - «3. Jahrgang. Mittwoch, dm 8. Mürz Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage fü r den folgenden Tag. Rnzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS Bekanntmachung, den Handel mit Saatkartoffeln betreffend. Auf Grund von 8 5 der Bundesratsverordnung vom 6. Januar 1916 über Saat kartoffeln und nach der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 über die Er richtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung wird bestimmt: 8 1- Als Saatkartoffeln dürfen nur handverlesene, sortenreine, gesunde Kartoffeln von mindestens 4 cm und höchstens 7,8 cm mittlerem Durchmesser gehandelt werden (nicht dagegen solche, die für den Zweck der Aussaat nicht besonders bearbeitet worden sind). 8 2. Für Saatkartoffeln, die nicht Originalsaat sind, darf kein höherer Preis als der für den Verkauf von Speisekartoffeln geltende mit 50°, Zuschlag für anerkanntes Saat gut (Nachbau) und 30°/, Zuschlag für andere Saatkattoffeln gefordert oder gezahlt werden. Dieser Preisbeschränkung unterliegen nicht: a) Saatkartoffen, die aus außersächsischen Gebieten bezogen oder nach solchen verkauft werden, b) züchterisch behandelte Saattattoffeln, die als Saatware erstmalig auf den Markt kommen (sog. „Origmalsaat"). 8 S Nach dem 20. April 1916 dürfen Lieferungsverträge über Saatkartoffeln zu hö heren Preisen als den für Kartoffeln allgemein geltenden Höchstpreisen nicht mehr abge schlossen werden. 8 4. Der Verkauf und die Lieferung von Saatkartoffeln in einen anderen Kommunal verband ist nur mit schriftlicher Genehmigung der zuständigen Behörde zulässig. Dem Antrag sind die ansgefüllten Beförderungspapiere und die Rechnung für die Lieferung beizusügen. Die Behörde hat zu prüfen, ob die Bedingungen nach 8 1 und 2 erfüllt sind. Sie hat die Rechnung und die Beförderungspapiere abzustempeln, falls keine Be denken gegen die Lieferung bestehen (zu vergl. auch 8 7). Die erteilten Genehmigun gen sind unverzüglich von der zuständigen Behörde der LandcSfuttermittelstelle beim Ministerium des Innern anzuzeigen. 8 b. Die Versendung von Saatkartoffeln in einen anderen Kommunalverband auf nicht abgcstempelte Beförderungspapiere ist unzulässig. Tie Genehmigung verliert ihre Gül tigkeit, falls die Lieferung nicht binnen 2 Wochen nach erfolgter Genehmigung ausgeführt ist. 8 6. Die Vorschriften der §8 4 und 5 über den Versand finden für Kartoffelerzeuger, die in der Zeit bis zum 15. Mai 1916 insgesamt nicht mehr als 20 Zentner Saatkar toffeln, und zwar unmittelbar an den Verbraucher absetzen, keine Anwendung. 8 7. Soweit der Bedarf an Saatkartoffeln nicht im Wege de» freien Verkehrs beschafft werden kann, ist er bet der zuständigen Behörde bis spätestens zum 31. März 1916 an zumelden. Diese ist berechtigt, Mengen, die aus dem Bezirk deS Kommunalverbandes ausgeführt werden sollen, zur Deckung des Bedarfs innerhalb des KommunalverbandeS nach 88 12, 13 der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 in der Fassung vom 4. November 1915 in Anspruch zu nehme«. 8 8. Ter auf diesem Wege nicht gedeckte Caatgutbedarf ist unverzüglich bei der Lan- deSfuttermittelstelle anzuzeigen. Der Landeskulturrat wird für den notwendigen Saat bedarf Grundsätze unter Berücksichtigung der Sorten und der Gegend aufstellen und bekanntgeben. Tie LanbeSfuttermittelstelle ist berechtigt, für Saatkartoffeln die Enteignung zu gunsten zuschußbedürstiger Kommunalverbände zu beantragen. Tie BundeSratSverord- nung über die Festsetzung von Höchstpreisen vom 14. August 1914 iu der Fassung vom 17. Dezember 1914/21. Januar und 23. September 1915 findet entsprechende Anwendung. 8 9. Die Kreikhauptmannschaften haben die auf Grund von Ziffer 3 der Ausführungs verordnung vom 11. Januar 1916 (Staatszeitung Nr. 8) erteilten und noch zu ertei lenden Genehmigungen von Zulassungen zum Saatkattoffelhandel unverzüglich der Lan desfuttermittelstelle anzuzeigen. 8 10. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften in den 88 1—9 dieser Verordnung werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zn 1500 M. bestraft. Dresden, den 4. März 1916. NN nisteriu in des Innern. Stadt. Kohlen- und Brikcttvcrkanf Donnerstag, den S. März 1916, vor- und nachmittag im Hausgrundstücke inn. Auerbacher Str. 1. Stadtrat Kivenftock, den 7. Mär; loin. Holzversteigermig. Wildeiithalcr Staatsforstrevicr. Drechsler s Gasthof in LVildenthal, Donnerstag, den 16. März 1016, vorm. ',11 Uhr: 873 fi. Klötze, 7—15 cm stark, 1053 fi. Klötze, 16—22 cm stark, 2331 fi. Klötze, 23 u. m. cm stark, 22,5 rm fi. Nutzknüppel, 113,5 rm fi. Brennfcheite, 2,5 IM fi. Brennknüppel in Abt. 32 (Kahlschlag). Kgl. Aorftrevierperwaltung Wildenthal. Kgl. Forstrentamt,Stbenßt»ck. Der Wert französischer Nachrichten. Berlin, 6. März. (Amtlich.) Der amtliche Bericht der deutschen Obersten Heeresleitung sagt über die Kämpfe, die am 3. März bei Verdun statt gefunden haben, folgendes: „Beiderseits der Maas verstärkten die Franzosen ihre Artillerketätigleit und griffen nach bedeutenderer Steigerung ihres Feuers das Dorf Douaumont und unsere anschließenden Li nien an. Sie wurden, teilweise im Nahkampje, unter großen Verlusten zurückgcschlagen und verloren au ßerdem wieder über 1000 unverwundete Gefangene." An der Zuverlässigkeit der amtlichen deutschen Be richterstattung zweifeln wohl auch die Franzosen nicht Trotzdem oder vielleicht deshalb werden die deutschen Berichte dem französischen Bolte v orenthalten. Anstatt dessen schildert der offi ziöse französische Nach richten dienst die gleichen Ereignisse in einem am 4. 3. von Lyon aus verbreiteten Funkspruch, der für das französische Volk und die neutrale Welt bestimmt ist, der man auch die amtliche deutsche Be richterstattung fernzuhalten trachtet, mit folgenden Worten: „Das Bestreben der Deutschen, Verdun nm jeden Preis erobern zu wollen, hat ihnen gestern wieder außergewöhnliche Verluste gekostet Die Presse stellt fest, daß sie 75000 Mann Verluste zu geben/ dies gibt eine Idee ihrer tatsächlichen Verluste. Der feindliche Plan, welcher darin besteht, tue im Norden der Stadt geschlagene Bresche zu erweitern, um den siegreichen Truppen den Durchzug zu gastat» ten, scheiterte gestern wiederum gänzlich. 3 400 Meter vorläufigen Geländegcwinns bilden das einzige Ergebnis der letzten Tage der Schlacht vor Verdun. Der „Petit Parifien" schreibt: Bis jetzt ist vom Feind« noch kein taktisches Resultat erzielt worden. Der Kamps wird fortgesetzt, es handelt jich tatsächlich um eine große Schlacht, in welcher wir erst einen schwa chen Teil unserer Reserven eingesetzt haben. Dem „Matin" zusolge ergeben sich wertvolle Feststellungen aus dem Verlauf des verflossenen Tages. Erstens Haven wir dem furchtbaren Feuer, das gegen unsere Werle gerichtet wurde, standgehalten, unter Berück sichtigung des wechselnden Vorgehens und Zurück- weichens, das bei inem so heftigen Gefechte statt- sindet. Wir haben unsere Linien behauptet, ohne zu wanken und ohne dem Feinde zu gestalten, gegen uns den geringsten Vorteil zu bewahren. Zweitens ist es unbestreitbar, daß die Deutschen gestern wiede rum bedeutend höhere Verlusts erlitten, als wir. Auf den blutigen Schneefeldern der Höhen von Douau mont wurde die Elite ihrer Bataillone niedergo- metzelt. An gewissen Stellen befanden die Leichen sich so dicht nebeneinander, daß ihnen der Platz fehlte, um zu Boden zu sinken. So sind sie ausrecht stehen geblieben, eine grausige Phalanx bildend. Diese Darstellung überschreitet selbst das bisher üblich ge wesene Maß der von dieser Stelle verbreiteten Lü gen. Der 3. März war ein Schlachttag, an dem die wütenden Angriffe der Franzosen nn- ter schwersten Verlusten und unter Einbuße von über tausend unverwundeten Gefangenen zer schellten, während die Deutschen planmäßig lei nen Fuß gerührt und das Eroberte unter durchaus erträglichen Verlusten fest be hauptet haben. Daß unsere Erfolge bci Verdun auch jenseits des großen Wassers gewürdigt werden, geht aus folgen- der Nachricht hervor: New York, 6. März. (Bon dem Vertreter des W. T. B.) Tie Berichte von den deutschen Er folgen bei Verdun machen in Newyork gro ßen Eindruck, die Zeitungen widmen ihnen lange Leitartikel. An den österreichisch-ungarische« Fronten ist nach kurzer Unterbrechung wieder Ruhe eingetreten: Wien, 6. März. Amtlich wird verlautet 6. März 1916 mittags: Russischer und Südöstlicher Kriegs schauplatz Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kampstätigleit ist seit mehreren Tage« durch außergewöhnlich starke Niederschläge, im Ge birge auch durch Lawinengefahr fast völlig aufg'- hoben. » Der'Stellvertreter des Chefs des Generalftabes: von Hoefer, Fckdmarschalleutnant. Bom Balkan vorliegende Meldungen besagen: Sofia, 6. März. Tic „Kambana" berichtet, daß vor einigen Tagen die Italiener gegen 50 albanische Edle unter der Beschuldigung, öster- reichsreundlich gesinnt zu sein, nnd eine gegen die Italiener gerichtete Propaganda getrieben zu haben, hängen ließen. Weitere 40 Albaner sind nach Italien gebracht worden. — Tie von dem ehemaligen albanischen Unterrichtsminister Tr. Tvurtoulis her ausgegebene „Albania" beziffert die auf Seite der österreichisch-ungarischen Truppen kämpfenden Al baner aus 40 000 Mann. Sie schreibt weiter: Alle Al baner betrachten die Oosterreicher, die von der ersten Stunde an ihre Beschützer gewesen sind, als ihre Be freier. London, 6. März. Reuter meldet aus Athen: Teutschland hat Griechen lano mitgeteilt, daß seine Unterseeboote alle bewaffne ten Kauffahrteischiffe der Alliierten torpe dieren werde und daher den Neutralen den Rat gebe, nicht aus solchen Schiffen zu reisen oder Ware» damit zu versenden. Tie griechische Regierung hat die Behörden im ganzen Königreich hiervon in Kennt nis gesetzt Die Türke« haben Neues heute ebenfalls nicht zn melden: Konstantinopel, 6. März. Tas Haupt quartier teilt mit: Von den verschiedenen Fron ten ist keine Nachricht eingetroffen, welche ein» wichtige Veränderung meldet.