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— Leipzig, 8. Mürz. Eine würdige Ant» wort auf die Ausweisung der deutschen Mis sionare auS Indien hat soeben die theologisch» Fakultät der Leipziger Universität gegeben, indem sie einen der heimgekehrten Missionare, den Leipziger Missionar S. S. Zehme, zum Ehrendoktor der Theologie ernannte, v Zehme, der als Sohn eine- sächsischen Pfarrers in Lengefeld geboren wurde und in Leipzig Theo- logic studierte, wirkte seit 1891 in Indien. Er leitet« dort die Ausbildung der eingeborenen Pastoren in Tran- kebar, die jetzt vielfach die weggeführten Missionare er setzen müssen. Kurz vor seiner Abreise konnten noch 10 solcher von l) Zehme ausgebildeter indischer Kandidaten in Trankebar ordiniert werden, v Zehme hat außerdem mehrere theologische Werke in tamulischer Sprache verfaßt und danrit der südindischen Kultur einen wesentlichen Dienst erwiesen. Daß hat die englische Negierung nicht gehindert, ihn rücksichtslos au» seiner Arbeit herauSzureißen. — Bautzen, 8. März. Heute mittag geriet der Schmied Paul Beruock in der hiesigen Waggonfabrik unter den Fa 11hammer , welcher ihm beide Hän de zerschmettert e. — Arnsdorf, 8. März. Beim Ueberschreiten der Bahngleise auf dem hiesigen Bahnhöfe wurde die Gepäck arbeiterin Martha Müller von einen« Nachtzuge erfaßt und tödlich überfahren. — Falkenberg bei Freiberg, 7. März. Die im Otte ansässigen Gutsbesitzer geben ein nachahmenS- werteSBetspiel. Sie haben beschlossen, abwechselnd für die ärmere Bevölkerung des OtteS Schweine fett zu füttern, um sie dann in gewissen Zeitabschnitten zum Selbstkostenpreis an diese in kleinen Posten abzugeben. — Niederschöna, 8. März. Die Winkl« r - mühl« ist dieser Tage vollständig niedergebrannt. Außer sämtlichen Maschinen sind über Hundert Zentner Hafer, die von Gutsbesitzern aus der Umgebung nach der Mühle gebracht worden waren, mit verbrannt. Die Mühl« ist schon einige Male durch Feuer zerstört worden. — Aue, 8. März. Drei junge Arbeiterinnen, die kürzlich in Beierfeld wegen verschiedener Laden diebstähle festgenommen wurden, haben auch in un serer Stadt, wie sich jetzt herausstellte, die verschiedensten Ge schäfte mit ihrem unerwünschten Besuche beehrt. Sie stah len aller mögliche: Leinenwaren, Leder- und Holzschuhe, Anhängsel mit Kette, 5 Brillengläser (!), Nippsachen, Borst- besen, Blechtöpfe usw. Der Wert der in Aue gestohlenen Sachen wird sich auf gegen 200 Mark beziffern. — Falkenstein, 8. März. An den Folgen eines Unfalles, den er vor ca. 5 Wochen erlitt, ver starb jetzt hier der 7 Jahre alle Max Krug aus der OelS- nitzer Straße. Der Kleine ist jedenfalls von der Treppe herabgestürzt; er wurde seinerzeit im Hausflur mit schwe ren Kopfverletzungen aufaefunden. — Heranziehung kriegsverwendungS- fähiger Krankenpfleger zum Heeresdienst. Wie auS allen Berufen des bürgerlichen Lebens, auS Militär- und Zivilbehördcn und vielen großen WohlfahrtS- uud sonstigen Organisationen, werden auch auS der frei willigen Krankenpflege kriegsverwendungsfähig befundene Leute herauSgczogen, um den Bedarf an waffenfähigen Mannschaften befriedigen zu können. Die Heeresverwal tung hat jedoch rechtzeitig dafür Sorge getragen, daß die Kranken- und Verwundetenpslege in der Heimat und Etappe unter dem Ausfall nicht leidet. Seit Wochen sind in den Heimatlazaretten Tausende von Ersatzmannschaften, die für den Frontdienst mit der Waffe nicht geeignet, wohl aber in der Etappe brauchbar sind, in. der Kranken pflege ausgebildet. Sie werden überall dahin geschickt, wo durch Einziehung kriegsverwendungsfähiger Angehöriger der freiwilligen Krankenpflege Lücken entstehen. Schwie rigkeiten oder Stockungen in der Kranken- und Verivun- detenpflege sind nicht zu befürchten, weil dafür gesorgt ist, daß die triegSverwendungsfähigen freiwilligen Kranken pfleger nur allmählich und erst dann aus ihrem Wirkungs kreis hcrausgezogcn werden, wenn die Ersatzlente einge troffen sind und sich in die neuen Verhältnisse eingear beitet haben. — So wird die Schlagfertigkeit des Heeres nicht unwesentlich gehoben werden können, ohne daß der Sanitätsdienst beeinträchtigt wird. — lieber die Rechtsgültigkeit von T e - stamenten im Felde schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": Vor einigen Tagen ging die Mitteilung durch die Presse, daß ein eigenhändig geschriebenes und unterschriebenes Testament, in dem die Angabe des Ottes der Niederschrift fehlt, der Rechtsgültigkeit entbehre, auch wenn das Testa ment „im Felde geschrieben" ist. Diese Nachricht, die ge eignet ist, Beunruhigung in den Kreisen der Kriegsteil nehmer zu erregen, beruht auf einem Irrtum. Durch daS Reichsmilitärgesetz vom 2. Mai 1874 (Reichs-Gesetzbl. 1874 S. 4b) ist iu dieser Hiusicht ausreichend Vorsorge getroffen. Nach H 44 dieses Gesetzes können in Kriegszeiten Ange hörige des aktiven Heeres von der Zeit, wo sie entweder ihre Standquartiere oder, ini Falle ihnen solche nicht an gewiesen sind, ihre bisherigen Wohnorte im Dienste ver lassen oder in denselben angegriffen oder belagert werden, letztwtllige Verfügungen in erleichterten Formen gültig errichten. Eine solche Erleichterung ist auch für das ei genhändige Testament vorgesehen. Dieses ist schon dann gültig, wenn cs von dem Testator eigenhändig geschrieben und unterschrieben ist. Das Fehlen von Orts- und Zeit angabe beeinträchtigt daher die Gültigkeit des Testaments nicht. Zugunsten der Kaiserlichen Marine finden diese Vorschriften gleichfalls Anwendung. — Abhilfe gegen Papierknappheit. Unter Berücksichtigung der Papierknappheit erklärte sich die sächsische Regierung bereit, 50000 Festmeter Schleifholz mehr als etatsmäßig schlagen zu lassen. Die Zweite Kammer nahm die Erklärung dankend an. -Das Abreiß.en der Weidenkätzchen ist strafbar. Es wird davor gewarnt, die Kätzchen von den Weiden abzureißen. Durch daS Abreißen der reichlich Blumenstaub und Honig liefernden Kätzchen entsteht der Bienenzucht schwerer Schaden. Nach ß 7 deS Forst- und Zeichnet die Kriegsanleihe! zünsprozentige Deutsche Reichsanleihe »s la er za! !ndti geschlossen. B Der Mindcstbetrag von Kundert Mark - bis zum 20. Juli 1916 zahlbar ermöglicht Jedem die Beteiligung. Letzter Zeichnungstag ist -er 22. März. Bian schiebe aber die Zeichnung nicht bis zum letzten Tage auf! Alles Nähere ergeben die öffentlich bekanntgemachten und auf jedem Zeichnungsschein abgedruckten Bedingungen. viereinhalbprozentige auslosbare Deutsche Reichsschatzanweisuugen Wer, natur» zu z, mit befand, buche« hc Man zeichnet bei der Neichsbank, den Banken lind Bankiers, den Sparkassen, den Lebensversicherungsgesellschaste«, den Kreditgenossenschaften oder bei der Post in Stadt und Land. zu 88,SO oder Die Kriegsanleihe ist dar Wettpapier der Deutschen Volker die beste Anlage für jeden Sparer sie ist zugleich die Waffe der vaheimgebliebenen gegen alle unser Feinde die jeder zu Kaufe fuhren kann und muß ob Mann, ob Frau, ob Kind. Zahlung ergeb Kreditgenvsscr anleihe zu zet bindung zu b len, der kann Genossenschaft düng durch di selbsttätig wi< Reichsschuldbu keit. Um dies tragung in« L Die Am lieht, kann dei de« Retch«schr deruna da» N Verpflichtung diesmal bi« I schuld aus An betrag in S Cchuldbuchsori bank und ver brr eine» Gut der ihn unter digen zu muss reichung von sind für i» U Günther und Genossen auf Kriegshilfe für den Mittelstand und die Angehörigen der freien Berufe. - Berichterstatter sind die Abgg. Dr. Dietol (fort- schr.), Beda (natl.) und v. Byern (kons.), die sämt lich die Annahme der Anträge empfehlen. — Abg, Posern (natl.) erklärt sich namens seiner Partei mit den Anträgen einverstanden. — Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt erklärt, daß in der demnächst herauszugebenden Verordnung das Mini sterium des Innern die Erwartung aussprechen wer de, daß die Gemeinden inbezug aus Sicherheiten für Darlehen sich aus das unbedingt erforderliche Matz beschränken und sich nach Befinden mit der persön lichen Vertrauenswürdigkeit begnügen lassen werden. — Finanzminister v. Seydewitz bittet, die Haf tung der Gemeinden von der Hälfte, auf Dreiviertel des Betrages der Darlehen zu erhöhen. — Gegen die sen Antrag wendet sich Abg. Günther (sortschr.) und empfiehlt die Annahme des Deputationsantra ges. - Die Abgg. Biener (Refp.) und S ch w arze (soz.) stimmen den Anträgen zu. — Abg. Dr. Böhme (kons.) kündigt die Einbringung eines Antrages auf Bildung von Lieserungsverbänden für die Handwer ker an. Danach werden die Deputationsanträgv ein stimmig angenommen. Nur gegen den Antrag, der bestimmt, daß die Gemeinden für die Hälfte der Dar lehen haften sollen, stimmen die Sozialdemokraten. — Nachdem die Kammer noch die Petition des Guts besitzers Alfred Gelfert in Frankenstein um nach trägliche Erhöhung der Entschädigung für sein bei der Mobilmachung von der Militärverwaltung ange- kaustes Pferd der Regierung zur Erwägung über wiesen hatte, vertagte sie sich aus Mittwoch. Dresden, 8. März. (Zweite Kammer.) Zur Beratung stehen nur Petitionen, und zwar die Be mühungen Adolf Schiefers in Cranzahl um Gewährung einer Entschädigung für die durch Automobile verursacht« Beschmutzung seines HauSgrundstückes; ferner des Spar-, Kredit- und Bezugs-Vereins Frankenstein und Umgegend als Unterkommissionär durch die Königliche Amtshaupt mannschaft Flöha sowie eine Petition um Gewährung von Unterstützung auS Staatsmitteln. Die Kammer be schließt debatteloS, sämtliche Petitionen auf sich beruhen zu lassen. — Der Präsident, teilt mit, daß auf der Tages ordnung der Sitzung am Mittwoch nächster Woche der Eisenbahn-Etat stehen wird. Die Tagesordnung ist er schöpft. — Nächste Sitzung morgen Donnerstag 11'/, Uhr. Sächsischer Landtag. Dresden, 7. März. Zweite Kammer. (Fortsetzung.) Abg. Schön seid (kons.) bemerkt, daß die Anträge das Ergebnis einer eingehenden Be ratung in der Gesetzgebungsdeputation seien, und be spricht dann vor allem die Frage der Karloffelvcr- scrgung, die er als die wichtigste und schwierigste der ganzen Ernährungssrage betrachtet. -- Abg. Nitzschke-Leutzsch (natl.) erklärt namens feiner po litischen Freunde die Zustimmung zu den Anträgen. Er regt u. a. an, die Sacharinverwertung jreizugcben, um das dadurch ersparte Rübenland für den Anbau von Kartoffeln und anderen Feldfrüchten zu ver wenden. --Regierungskommissar Geh. Rat Dr. Koch antwortete auf einige früher gestellte Fragen des Abg. Böhme, die sich aus die Zuschläge zu den Ge- treidcpreisen und auf die Verwertung des Heide krautes zu Futter- und Streuzweckeu und der Säge- spähne zu Streuzweckeu beziehen. Weiter erklärte Redner auf verschiedene Anregungen aus der De batte eingehend, u. a., daß die sächsische Negierung die Kartosfelverteilung mit allen Kräften gefördert habe. Die Debatte habe gezeigt, daß man vieles zu schroff ansehe. Das entspreche nicht der Lage. Wenn auch manches nicht nach Wunsch gelungen sei, so sei doch eins vollkommen gelungen und werde auch weiter gelingen, und das sei die Nahrungsmittelver sorgung des Landes. — Hieraus werden die Depu tationsanträge einstimmig angenommen. Es folgt die Schlußbcratung über den Antrag der Abgg. V. 12. Reichs Ereignif ragne » scharen selb bet Verluste rheinisch Landwei ausgezei heit hati pagne st zoscn, d Dinge ü erreicht Februar nun auü fes »ich Haltung sicht un neralobe Tage be kündigte von Lili gen. T laschend, vorberei länder e Feindes durch di« bis hint deutsche l Schlacht, bei Groi und der sigkeit w zum Rüc Tage lies rich" in i zubesjerv Nachricht einem en den ist. Kriegs sitz tes für weht voi schütterli Turchhal binett G Oessentli in dessen Welttriegs-Erinnerungm. Ilachtru« 10. März 1915. (Ende der Winters chlacht in der Champagne. — Schlacht bei Neuvr Chapelle 1. Tag. — Eitel Friedrich und Feldstrafgesetzes vorn 26. Februar 1909 wird übrigens das Abreißen der Weidenkätzchen mit Geldstrafe bis zu 300 Mk. oder mit Haft bestraft. Die Auffichtsorgane sind zur strengen Durchführung des Verbotes angewiesen worden. — Warnung. Tie Firma Syndikat Su rinam in Basel (Schweiz) entfaltet eine lebhafte Werbetätigkeit durch Veröffentlichungen von Anzei gen in deutichen Zeitungen, in denen sie gewöhnlich s folgendes aukündet: „Wie sein Vermögen auch trotz , Kriegslage zu verzehnfachen — wird enb. Chiffre . . i seriösen Interessenten mitgeteilt". Ten sich melden- i den Interessenten werden Prospekte des Syndikats übersandt, in denen darauf hingewiesen wird, daß die Firma an soliden, gut fundierten Quecksilber und Goldminen-Unternchmungen in Surinam (Hol- ländisch-Guayana) beteiligt ist, ferner wird zur Zerch nung von Anteilen eingeladon. Nach amtlich ange- stelltcn Ermittelungen kann mit Rücksicht auf den Ruf der Firma vor einer Beteiligung an den Unternehmungen nur dringend gewarnt wer den. Maße ringe 1814 SO 526 angewachsen der gleichen Die B, Echwierigkei für den beso Eintragung irre ergibt und vierten vergünstigen nigen aus je 88,50 werdet winnt der 6 Vorteil e der Reichiar gleichen wie Selbst» Summe in A schuldbuch k, gut Gläubig, ger zunächst eine außerorl nen hat. Ai len oder veri solcher Gesah Bank, so hat gen. Ktsadr Vernichtung den sür den in zwei Ezen trennt unterg lich ist - eir Immer noch I Der Gläubige Benachrichtig! Zerstörung d< Sehr w Um ZinSschei sich der Schtü ihm aus Wur geschickt, und Line sehr nüj