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Die Ausfalltruppen von Przemysl rückten nach Erfüllung ihrer Aufgabe vom Hegner unbe lästigt unter Mitnahme einiger hundert Gefange ner wieder in die Festung em. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarfchalleutnant Wien, 20. Dezember. Amtlich wird ver lautbart 20. Dezember, mittags: In den Kar paten wurden gestern die feindlichen Vortruppen im Latorczagebiet zurückgeworfsn. Nordöstlich des Lupkowerpasses entwickelten sich größere Kämpfe. Unser Angriff aus der Front Krosno- Zalliczyn gewann allenthalben Raum. Im Bia- latale drangen unsere Truppen bis Tuchow vor. Du Kämpfe am unteren Dunatec dauern fort. Die Russen haben sich somit in Galizien mit starken Kräften neuerdings gestellt. In Südpolen erreichten wir die Nida. Der Stellvertreter des Chefs des Geneculstuves: von Hoefer, Feldmarfchalleutnant. Die Nachrichten des türkischen Generalstab.'s über die Operationen der Türken im Kaukasus lauten nach wie vor günstig. Es ist der russischen Flotte bisher nicht gelungen dre zahlreichen türkischen Transportschiffe, die über das Schwarze Meer nach einer türkischen verschanzten Stellung un weit Batum täglich abgehen, zu beunruhigen nnd auch sonst erringen die Türken fortgesetzt Vorteile: Konstantinopel, 20. Dezember. Unsere sieg reich gegen Kotur vorrückendcn Truppen haben ei nige Hügel erobert, die diese Stadt beherrschten Den Engländern macht der heilige Krieg enorm viel zu schaffen, wie aus folgenden Nachrichten her vorgeht: Wien, 20. Dezember. Im Süden Aegyptens haben Kämpfe begonnen. Der Hakim von Dafür (das Land der For, jetzt ägyptische Provinz, liegt zwischen Wadai, Kordofan, Fertit und der Lydischen Wüste) hat mit 80000 Mann einen Angriff unternommen. Die ganze Provinz Elkab bei Dongolo, zum englischen Sudan gehörig, hat sich erhoben. Die englische Re gierung sandte indische Truppen übers Rote Meer, die ber der Landung meuterten. Ein Militärzug mit Truppen nach Karthum wurde von Beduinen aufge halten. Konstantinopel, 18. Dezember. Bericht des Hauptquartiers. Ein englischer Kreuzer, der seit ei nigen Tagen vor Akaba kreuzte, landete dort Trup pen, die jedoch von unseren herbeieilenden Truppen angegriffen und gezwungen wurden, sich wieder ciu- zuschiffen. Unser Feuer zerstörte den Scheinwerfer des Kreuzers. Die Schlappen, die England erleidet, glaubt es ausgleichen zu können mit papierenen Waffen. So hat England denn erklärt, daß es endgültig das Pro tektorat über Aegypten übernehme: Mailand, 20. Dezember. Der „Lorriere della Sera" zeigt in einem kurzen offiziellen Bericht die englische Schutzherrschaft über Aegypten an. Die Zei tungen beschreiben die Festlichkeiten in Kairo, wo überall die englische Fahne angebracht ist. Ter „Cor- riere" betont, daß die afrikanische Frage mit der Mit- telmeerfragc eng verbunden ist. Tie italienisch: Re gierung wird vorläufig infolge des Krieges mit ihrer Anerkennung des Protektorats zurückhalten. Der Ab geordnete Galli hat an den Minister des Aeußeren eine Anfrage über den Schutz der italienischen Miticl- meerinteressen gestellt. Der Bure naufstand, der von Botha schon xmal als beendet bezeichnet worden ist, lebt nichts destoweniger immer noch. Es wird gemeldet: Rotterdam, 19. Dezember. Hiesige Handels häuser haben Nachricht erhalten, daß stärkere Abtei lungen gut bewaffneter Buren sich neuerdings in den Randbergen sammeln. Zwischen Durban und der Santa Lucia Bay kreuzen englische Kriegsschiffe, d r die Behörden in Kapstadt erfahren haben, daß in den letzten Wochen mehrere Dampfer unbekannter Her kunft in der Tugelabay anlegten und eine Menge von Waffen und Munition aufschichteten, die iür die auf ständischen Buren bestimmt war. Jedenfalls dauert die aufrührerische Bewegung unter den Buren an. Oaüiche und sächsische Nachrichten. — Leipzig, 19. Dezember. R'ktor und Senat der Universität Leipzig veröffentlichen nachstehende, gegen den bekannten Leipziger G.lehrten Geheimrat Ostwald gerichtete Erklärung: Der emeritierte, aber noch dem Lehr körper der Universität Leipzig anaehörende Prrfrffor Dr. Wilhelm Ostwald hat vor einigen Wochen im Gespräch mit schwedischen Berichterstattern Deutschland« angebliche politische Zukunftspläne entwickelt, insbesondere d'« Bildung ctne» mit teleuropäischen Bunde« in Aussicht gestellt, der di« nordischen Völker unter Deutschland« oberste Leitung zulammenschließen soll; er hat sich ferner in einer weite Kreise verletzenden Art über di« gegmwärtig« Erstarkung dr» religiösen L«b«n» in Deutschland ausgesprochen. Die Arußerungen sind, obwohl der Herr Profeffor Ostwald sie widerrufen hat, in die Zei tungen der verschiedensten Länder gelangt Wir beklagen e« tief, daß «in P,of«ffor einer deutschen Universität sich solche unverantwortliche AuSsprüch« hat zuschulden kommen lasset» und mißbilligen da« Verhalt«« de« ProfissorS Ostwald, wo durch er unserrm Lande großen Schaden zugefügt hat, auf da« schärfst» R-ktor unb Senar d-r Lew ig — Leipzig, 19. Dezember. Die Große Leipzi ger Straßenbahn hatte einen Teil ihrer zum Teil eingezogenen Schaffner durch Frauen er setzt. Um verheirateten Familienvätern einen Ver dienst nicht entgehen zu lassen, hatte der Rat der Stadt Leipzig seine Genehmigung hierzu versagt. Die Gesellschaft hatte hiergegen Rekurs erhoben. Die oberste Verwaltungsbehörde hob die Verfügung des Stadtrates auf und sprach sich dahin aus, daß es unbe denklich erscheine, versuchsweise Frauen anzustellen. — Chemnitz, tS. Dezember Die Stadt stiftete 25000 Mark für die Armee Hlndrnburgszum Zeichen des Dankes für ihre unvergeßlichen Taten. — Großwalt«r»dorf b. Brand, 18 Dezember. Jn- folg« Unvorsichtigkeit eine« Kinde» »st die große, dicht mit Ernt«oorrät«n gefüllt« Scheune de» Gutsbesitzer» O»wald Wächtler hier vollständig durch Feuer vernich tet worden. Da» Kind war in der Scheune mit einer Pet roleumlampe zum Fallen gekommen. — Schneeberg, 19. Dezember. Herr Schlachthof verwalter M Schuhmann hi»r erlitt in der Schlachthalle einen schweren Unfall, indem auf ihn ein halbe» au»- geschlachtete» Rind herabftürzt« Dem Bedauernswerten wur den dadurch sehr schwere V rletzungrn zugefügt. — Auerbach i. V., 18. Dezember. Hier wurde eine Ortsgruppe de» Flottenbund«» deutscher Frauen gegründet und zu Vorsitzenden Frau Bauamtmann Dr. Wilde und Frau Realschuldirektor Prost ssor Dr. Müller gewählt. Der Ortsgruppe traten 130 Damen bei. . Eingesandt. In der Nummer deS Amtsblattes von 19. 18. 14 befin det sich folgende, auf Ersuchen deS königlichen Ministerium» de» Kultus bekanntgegebene Nachricht: .Angesichts deS glän zenden, für den ganzen Feldzug entscheidenden Erfolge» un serer und der österreichisch-ungarischen Armee in Polen hat Se. Majestät der König bestimmt, daß heut« Sonnab«nd in all«n Schulen der Unterricht auSfällt und mittag» in allen Schulen feierlich« Ansprachen mit patriotischen Gesängen statt find«» soll««.* Au» welchen Gründen wurden hier in Eiben stock die Kinder, wie gewöhnlich, früh 8 Uhr zur Schule bestellt, obwohl Se. Majestät die Feier für mittag» befohlen hatte? Die Meldung kam am zeitigen Nach mittag. Einige Bürger. Der „Zeppelin" über Warschau. Ein packende» Bild über da» jüngst gemeldet« erste Er scheinen eine» .Zeppelin»* über Warschau zeichnet Eoncetto Prttinato in der .Stawpa*: Nach einer Schilderung de» Beginn» einer Kanonade zur Abwehr de» am nächtlichen Himmel noch unsichtbaren Feinde», den man nur am Propellersurren wahrnimmt und der da durch um so unheimlicher wirkt, schreibt Pettinato folgende»: .Da» sind sie, die Preußen * .Teufel auch * .Ein höllische» Feuer.* Man beginnt die S'immen der verschiedenen Ge schütze zu unterscheiden wie bet einer Unterhaltung. Etwa» lebhaft, die Unterhaltung. Ein» hat einen lauten und Hellen, musikalischen Klang. Ein andere» klingt dumpf wie «in fal sche» Geldstück. Einige hinterlassen in der Luft ein lange» Nachzittern wie bet einer großen Glocke. Dann sind wieder dumpfere, di« schnrll und kurz schlagen wie ein erregte» Herz .. Jetzt setzen die Maschinengewehre ein. Sie scheinen ganz nah. Ein Hagel von Hellen trockenen Schüssen, die etwa» Frech«» und Hysterische» haben Man steht nicht«, wie bei den The aterschlachten, deren Lärm hinter den Kulissen gemacht wird. Der Himmel wird immer leuchtender, wie mit Goldstaub über sät, er steht gar nicht drohend au» Jetzt auch Ge wehrfeuer. Ein Mann ohne Hut rennt über die Straß« d«r neuen Brücke zu Ich hab« «inen Augenblick die Viston einer Schlacht an den Häuserecken, an den Fenstern — «in«» erbittert«», blutigen Ring«»«. Die schweren Geschütze der Zitadelle krach « wie Donner . . . Im Nebenzimmer beginnt ein Kind zu weinen, wir wird dadurch da» Ernste und Außer gewöhnliche de« Ereignisse« zum erstenmal bewußt. .Mir schein», e» handelt sich um einen Zeppelin.* Ich hatte auch bereits daran gedacht, aber ich wollte e« mir nicht gestehen. .Man steht jedoch nicht» ' .Er wird niedrig fliegen. Oder vrelUicht fährt er in der Ferne vorüber außerhalb der Schußweite * .Man glaubt ober doch wirklich, den Lärm de» Kampfe» auf den Straßen zu hören?' .Trotzdem . . .* Aufrichtig, mir wäre e« j-tzt fast lieber, ich sähe an der Straßenecke die Preußenhelme auftauchen .Hären Sie, wie da» Feuer im Kreis« herumgehl?' E» ist schrecklich, nicht» zu sehen. Plötzlich erblickt da» Kind den Feind. .Dort, dort! Zur Rechten, zwischen den beiden Hügeln.* Schnell da» Ferngla» her. In der Tat, in dem vergoldeten Dunst schleier schwimmt etwa» schwach Leuchtende», unsichtbar. G» rückt langsam gegen den Wiener Bahnhof vor Seltsam, wie man e» wenig fleht! E« ist, al» wär« e» in die Luft gezeich net und dann mit dem Finger auSgewischt. Die Kanonen feuern weiter, aber e« ist Munition»verschwendung! Sie scheinen mir plötzlich ein wenig lächerlich . . . .Ich komme bald wieder.* .Wohin gehen Sie? Haben Sie acht! Die Bomben!* Ich stürze hinaus. An der Straßenecke treffe ich «inen Wagen in vollster Fahrt mit einem Offizier darin, der in di« Luft starrt. Er eilt zur Station, ich laufe auch dahin . . . Plötzlich kommt von oben her ein Brausen. Wirklich, da» ist er. Er fährt schräg in geringer Höhe. Er ist so leicht am Himmel, daß man, wenn man ihn betrachtet, ein Gefühl hat, al» würde man in di« Höhe gehoben. Die sich drehende Schraube glänzt .... Verschwunden .... Ein wilder Lärm bricht jenseit» der Marschalkow»ka lo». Wahr scheinlich eine Bombe. Plötzlich werden die Kanonen schwächer, wie Hund«, die müd« werden zu h«ulen. Allmählich tritt Schwrig«« «in ... . Später laufen Gerüchte über da» Er eignis durch die Stadt. Die Zeitungen am Abend find stumm. Sie wart«« darauf, daß st« die Nachricht, zurecht gemacht und verd«ssert, von Petrograd erhalten . . .* Der tnffliche Eindruck deuilch« Soldaten. Der Schweizer Oberst Müller lobt in einem Artikel unter der Ueberschrift „Kriegsbilder aus einer deut schen Grenzfestung" das gute kameradschaftliche Ver hältnis zwischen den Offizieren unter sich und mit den Soldaten und schreibt über die Stimmung der Trup pen folgendes: „Im Felde, in der Kaserne, am Wirtshaustische treibt der Soldatenhumor, oft vermischt mit einem Körnchen Selbstverspottung seine Blüten. Die Schüt zengräben bekommen mit Vorliebe recht pompöse Na men, wie Kaiser Wilhelmrtng und Kronprinzenstcaße — Klänge, die ihren augenblicklichen Bewohnern liebe heimatliche Erinnerungen wachrufen. Solche guten Wort: kennzeichnen die Stimmung der Truppen." richten Ohr «mpfirhlt wenig immei „3 antwoi Weg x fen, si< ihn scl er nu würde der er ben ko> di: An men u ließ. 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Es ist offenkundig, daß in der deutschen Armeq dir Pflege des Soldatengesanges zielbewußt als Stück der Soldatenerziehung und als Mittel zur Hebung des guten Geistes und der moralischen Eigenschaften der Soldaten behandelt wird. Angenehm fällt dem fremden Beobachter der hohe Grad von Anstand und Höflichkeit auf, womit die oeut- schen Soldaten auf der Straße, im Wirtshause und in, öffentlichen Verkehr überhaupt auftreten. Ich kann nicht beurteilen, ob dem immer in gleichem Maße so ist, oder ob der Ernst der Zeit hier erziehend mit wirkt; ist stelle nur fest, was ich sah." Erzählung von Franz Wichmann. «2 Fortsetzung). Um den Baltl war es ihm besonders. Durch dre Schuld Afras war der Vater von seinem Kinde gerissen, das er über alles liebte. Le öfter er sich das jagte, desto tiefere Wurzeln schlug in seinem Her zen der stumme Groll gegen die herrschsüchiige Frau. Nicht nur sich selbst aus der unwürdigen Knechtschaft besreien, auch sie hatte er strafen wollen durch sei- nen Fortgang. Aber war denn das ein Strafen, wenn sie sich freuen konnte, allein die Herrin zu spie len, wenn sie erlöst war von dem Manne, den sie nach ihren eigenen Worten nicht brauchte, und das Kind, den glücklichen Erben.des Angerhoses, für immer sei nem Vater entfremdete! Närrisch hatte s:e ihn gehei ßen und eigentlich war er's za auch gewesen. Die Entbehrungen der Einsamkeit lehrten es ihn und wan delten seinen Groll in Haß gegen das Weib, das er geliebt, ja wie ein höheres Wesen verehrt, damals, als sic ihn aus seiner Armut empor an ihre Seite gezogen. Zurückzukehren zu ihr, die ihn stolz und trotzig hatte ziehen lassen, das war unmöglich; aber sich rächen an ihr, das wollte er, und sollte er auch jahrelang hier droben in der Wildnis auf die Gele genheit warten müssen. Doch nicht die Rache allein, auch ein schöneres, menjchlicheres Gefühl füllte, während der frostige Winter im waldesdunklen Tale des Söllbaches einzog, mit heißer Glut die Seele des Haibacher Bartl. Hatte er in den ersten Wochen an den Feiertagen, wäh rend die andern ins Tal stiegen, sich freiwillig zum Wächter der Hütte erboten, fo folgte jetzt auch er dem Beispiel der Kameraden. Nur daß sein Weg nicht der gleiche war mit dem ihren. Ging er auch anfangs mit ihnen zusammen, so war er, sobald der See in Sicht kam und dre einen sich gegen Abwinkel, Wiessee und den Sapplkel ler, dir andern gegen Kreuth zuwandten, Verickuvun- den. Niemand sollte sehen, wohin er den Schcrtt lenkte, am wenigsten aber die Angerhoferin, und wenn er sich je in die Nähe von Oberach wagte, so geschah cs nur in der heimlichen Hoffnung, ein einziges Mal den Gegenstand seiner unbezwinglichen Sehnsucht, den kleinen Baltl zu sehen. Wie mochter er gewachsen sein, welche Fortschritte auf der Schule gemacht haben. Und ob er dem Vater noch ähnlicher geworden war als früher, wo es schon alle Nachbarn beredet hatten? Seine Fragen waren unbeantwortet, feine Hoff- nung unerfüllt geblieben, als bereits die Jahreswen de vor der Tür stand. Sie sollte auch seinem Schicksal eine neue Wende bringen. "Serk Wocben schon gab es rn der Wrnkecstubc keine rechte Arbeit mehr. Wohl herrschte schwacher Frost, aber der ersehnte Schnee wollte nicht kommen. Man brauchte ihn, um das gefällte Holz teils mit Schlit ten, teil in den Abrutschbahnen der Riesen zu Tale zu schassen, und als auch gegen Weihnachten das Wetter sich nicht änderte, blieb den Holzerleuten nichts üb rig, als zu feiern. Grade diesen untätigen Zustand aber konnte der Haibacher Bartl am wenigsten ertra gen, denn er ließ ihm Zeit zum Nachdenken über sein zertrümmertes häusliches Glück, und das Verlangen, Feindliches Bombardement aus ein Begräbnis. Unser« Feind« nehmen erfahrungsgemäß weder auf mensch liche» noch göttliche« Recht Rückstchr, wen» sie un» nur irgend welchen Schaden zukügen könne«. Ueber ein solche- rücksichts loses Verhalte« berichtet der katholische Feldgeistliche einer Reseroedtviston, UnioersttätSprofeffor Dr. Ludwig Baur, fol gende» : .Der Unterzeichnete hatte am 5. November, mittags 3 Uhr. auf dem Friedhof in Dadizeele eine Beerdigung ver storbener Soldaten at'zuhalten. Da der evangelische Feld geistliche nicht anwesend sein konnte, so hielt ich diese Beer digung allein ab. Der Leichenkondukt war begleitet von einer Reihe von Aerzten unter Führung de» dirigierenden ArzteS de« Feldlazarette» Nr. 93, Dr. Dietrich Al» eben di« zwei Offizier«, die zu begraben waren und von den übrigen Lo ten einer oder zwei in» Grad emgesenkt waren, erschien direkt über un» ein feindlicher Flieger. Obwohl er nicht sehr hoch flog und bei dem klaren, durchsichtigen Wetter genau erken nen mußte, daß wir auf dem Fnedhofe waren, um «ine Beer digung vorzunehmen, warf er zwei Bomben auf un» herab, von denen die eine in unmittelbarer Nähe de» Friedhof» einschlug, sodaß die Stahlsp.itter in den Friedhof hereinge schleudert wurden. Da wir un» alle sofort platt auf den Boden warfen, wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die zweite Bombe fiel etwa 100 w weiter entfernt. E» dürfte wohl ein direkter Bruch der Genfer Konvention sein, auf «in Leichenbegängnis Bomben zu werfen.*