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Die Verfolgung der flüchtende» Russen dauert fort. Bei Paphaza wurden ebenfalls 600 Gefangene gemacht, die alle einem sibirischen Regiment angehvren. Wien, 5. Dezember. Vom südlichen Krieg rschau- plap wird amtlich gemeldet: Die Kämpfe westlich und südwestlich Arandjelovap dauern äußerst hartnäckig und sehr verlustreich an. Bisher ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Gestern wurden über tNO Mann zu Gefangenen gemacht. Alle Tage neue Erfolge dürfen wir von den Türken berichten. Sowohl bei Batum gegen die Russen wie in Mesopotamien gegen die Engländer gehe»! die Tür ken siegreich vorwärts. Die bedeutungsvollen Mel dungen lauten: Konstantinopel, 4. Dezember. Großes Ha upt - quartier. Unsere Truppen haben in der Gegend von Tjchorol und bei Adschara alle Tage neue Erfolge. In nördlicher Richtung voraehend, sind sie in Adschara eingedrungen und bis östlich von Batum vorgerückt, ostwärts vorgehend, gelangten sie in die Gegend von Ardaghan. Bei einem Kampfe westlich von Ardaghan erbeuteten sie neben anderen Waffen ein Maschinen gewehr. Die Russen gingen auf Ardaghan zurück. Konstantinopel, 6. Dezember. Amtlicher Be richt des Hauptquartiers: Gestern versuchten englische Landungstruppen eine von unseren Truppen zwischen dem Tigris und dem Kanal Louvaya besetzte Stellung anzugreifen. In dem Kampfe, der folgte, wurden die Engländer unter großen Verlusten geschlagen. Wir erbeuteten ein Maschinengewehr und eine Menge Mu nition. Tagesgeschichte. LextschlaNv. — Ein Vertrag zwischen Sachsen und Preußen- Die »Norddeutsche Allgew. Zeitung' meldet vom S. Dezbr.- Heute wurde zwischen Preußen und Sachs«» von beiderseitt- gen Kommissaren ein Staals vertrag, betreffend Herstellung einer Eisenbahn von Wurzen nach Eilenburg abgeschlossen. Italien. Ein Vertrauensvotum für die r':a- licnische Regierung. Die italienische Kammer nahm eine von der Regierung genehmigte Tagesord nung in namentlicher Abstimmung mit 113 gegen 49 Stimmen an, in welcher es heißt: Da die Kammer anerkennt, daß die Neutralität Italiens mit vollem Recht und mit überlegtem Urteil proklamiert wurde, so hat sie das Vertrauen zur Regierung, daß dies? im Bewußtsein ihrer schweren Verantwortung in der ge eignetsten Weise und mit den geeignetsten Mitteln eine Aktion an den Tag legen wird, die den Interessen der Nation entspricht. Auf die Bemerkung eines unab hängigen Sozialisten, Italien werde niemals gestalten können, daß seine Armee an der Seite der Zentral- machte kämpfe, rief der Ministerpräsident: Die ita lienische Armee wird ihrem König immer loyal und treu gehorchen. Ich glaube, daß meine Erklärungen richtig verstanden worden sind, und ich darf kein Wort hinzufügen, ohne gegen das Staatsinterejse zn ver stoßen. Heer und Flotte sind für jede Eventualität bereit. Wir kennen die furchtbare Verantwortung und wir fühlen sie. (Lebhafte Zustimmung.» — Im wei teren Verlauf der Kammersitzung führte der frühere Ministerpräsident Giolitti u. a. aus, er erinnere be züglich des Rechtes Italiens, die Neutralität zu er klären, daran, daß, als schon im Jahre 19l3 Oester reich an eine Aktion gegen Serbien dachte, er mit dem verstorbenen Minister des Aeußern die Ansicht geteilt habe, daß dabei der Bündnisfall nicht gegeben sei Und diese Ansicht habe die freundschaftlich.m Be ziehungen zwischen den verbündeten Mächten nicht ge stört. Als Italien seine Neutralität proklamierte, ha be es also vollkommen loyal gehandelt und nur sein gutes Recht ausgeübt. (Sehr lebhafter Beifall.) Er billige vollkommen die von der Regierung abgege benen Erklärungen. (Beifall.) Redner ermahnte die Italiener, eine kluge und reservierte Haltung zu be obachten. Er werde seine Stimme für die Regierung «baeben, von der er wünsche, daß sie in ihrem Vor gehen verharren möge. (Sehr lebhafte Zustimmung.) Hierauf wurde zu der Abstimmung geschritten und sodann die Sitzung aufgehoben. Otült-e M WWe Nachricht«. — Eibenstock, 7. Dezember. Am 8. Dezember 1814 nachm. von 2—4 Uhr werden in der Bücherei de» Rathauses wieder Strickaufträqe erteilt. In erster Linie finden di« Berücksichtigung, deren Namen mit den Buchstaben bis mit L, beginnt und di« am Sonnabend fehlten. Di« Buch« staben dl, di und k erhalten darnach Auftrag« solange Garn vorhanden ist. — Eibenstock, 7. Dezember. Mit dem Eisernen Kreuz ausge»«ichn«t wurde d«r hier wohnhafte Unteroffizier der Landw. Curt Pilz, der im Osten beim Landwehr-Zn« fanterie-Regiment 107 kämpft und sich hierbei besonders her vorgetan hat. — Eibenstock, 7. Dezember. Infolge de» Krieg»- zustande« hat die Zufuhr von Petroleum nach Deutschland angeblich aufgrhört. E« tritt also di« Notwen digkeit ein, ein« andere V«leuchtung»weis« zu wählen. Hier»» eignet sich vor allem vermöge seiner gleichzeitigen Verwend barkeit zum Kochen, Heizen und Plätten da« Gas. Aber auch seine Billigkeit empfiehlt »« besonders in dieser teuren Zeit. Auk Münzqasmeffer Einrichtungen sei dabei mit de« Bemerken hingrwiesrn, daß sie dem Gasverbrauch»« unauS- ges'tzr «in« U«b<rstcht liefern, wieviel er für Gas ausgibt, da vt« Mün,ga»m«ff«r selbsttätig nur gegen «in in d«n Schlitz de« GaSm-sser« gestecktes Geldstück Ga» liefern. Das hat zugleich den Vorteil, daß man sein Gas immer sofort bezahlt hat. E» gibt selbsttätig verkaufend« Gasm«ff«r, in di« man bis zu 1 M. auf einmal stecken kann. Wenn man abrr 1 M. in den Gasmesser steckt, reicht man mit Küchen- und Wohnstubenlamp« und Kochen 3—4 Tag» bei üb lichem Verbrauche. Somit ist di« Belästigung, w«lche man etwa alle 4 Lage durch da» Einstecken eine» Markstücke» bat, nicht so groß, al» da» tägliche Ablesen vom G«Smes- ser. Dazu kommt, daß die monatliche Abrechnung da» Ge fühl, zuviel zu zahlen, weil falsch abgelesen sei oder der Zähler nicht mehr richtig anzeigte, erzeugt, während der MünzgaiM'sser d» kleinst« Unregelmäßigkeit in seinem Me- chani»mu» r«chtz«itig erkennen läßt. — Dresden, 4 Dezembrr. Da» übliche JahreSschluß- ess«n der städtischen Kollegien, di« Gelbe Suppe, wird in dtesem Jahr nicht abgehalten. — Dre»den, 6. Dezember. Die Ltnienkommandantur L in Dresden hat auf den Bahnhöfen im Bereiche der säch- fischen Staat-eisenbahnen folgende Warnung durch AuShang bekannt gegeben: »Achtung! Soldaten! Zum Schutze gegen feindliche Spione und ihre Helfershelfer, die sich nachweis lich in Menge auf unseren Bahnhöfen u. in den Zügen herum- treiben, ist es allen Heeresangehörigen, besonders auch unseren Verwundeten, durch daS KlügSministerium verboten, über Lruppenstrllungen, Lruppenverschiebungen, Neuformationen und andere militärische Maßnahmen irgendwelche Mitteilun gen zu machen, besonder» nicht an unbekannte Männer und Frauen. Soldaten! Seid bei eueren Unterhaltungen in Ge genwartanderer vorsichtig! Laßt euch nicht au»fragen! Gin unbedachte» Wort kann vielen Kameraden da» Leben kosten! Fremd», die sich an euch herandrängen und euch aushorchen wollen, meldet sofort den Bahnbeamten. Der deutsche Sol dat muß für sein Vaterland nicht nur kämpfen, sondern auch schweigen können. Linienkommandantur.' — Leipzig, 4. Dezember. Ein Schutzmann über raschte am Donnerstag vormittag im städtischen Waldrevier »Der Apilsch' einen in Leipzig.Connewitz wohnhaften Arbei ter beim Fangen von Kaninchen mit Hilf« eine» Frettchen». Der Wtldteb hatte 14 Fangnetz« au»g«legt und brreit» drei Kaninchen gefangen. Er wurde nach der Polizeiwache gebracht, wo ihm da» Fanggerät, die Beute und da» Frett chen abgenommen wurden. Da er im Verdachte steht, fich auch an anderen Straftaten beteiligt zu haben, wurde er spä ter der Kriminalabteilung zugeführt. — Grimma, K Dezember Al» dieser Tage ein Z ep - pelin über dem Gefangenenlager Gölzern in Sicht kam, da hört« man au« dem Munde französischer Gefangener die Worte nach oben rufen: „ä I^ouärss, ä Iwuäros, pas ä karm!" — nach London, nicht nach Pari«! — Penig, 6. Dezember. Unser ältester Einwohner, der Webermeister Eduard Wächtler, begeht am 8. d. M. in voller Rüstigkeit seinen 9 9. Geburtstag. Mögen dem rüstigen Greise und seiner 88jährigen Gatlin noch recht viele frohe, glückliche und gesunde Lebenslage beschteden sein. — Flöha, 4. Dezember. Mit Genehmigung der m LvLvssSüois beauftragten Herren Minister, sowie im Einver- ständmS mit den König!. Ministerien de» Kultu» und öffent lichen Unterricht», sowie de» Innern wird mit dem 1. Januar 1915 in Flöha eine Superintendentur errichtet. — Wilschdorf, 4. Dezember. In die Dresch maschine geraten ist hier einjunger Maun, dem der linke Arm zerrissen wurde. In einem Dresdner Krankenhause, wohin er gebracht worden war, mußte ihm der Arm abge nommen werden. — Beutha (Bez. Zwickau), 5. Dezember. Ein Opfer des Winters wurde da» kiährige Söhnchen de» Bergarbeiter» Becher von hier. E« trat auf die schwache Eisdecke eine» hüstgen Teiche», brach durch und ertrank, ehe Hilfe er- — Johanngeorgenstadt, 5 Dezember. Eine hiesig« im englischen Besitze befindliche Handschuhfabrik ist unter staatliche Kontrolle gestellt wordrn. Zum Ver walter wurde Herr Kaufmann Rockstroh in Eibenstock bestellt. — Au» der Lößnitz, 4. Dezember. Ein 40 Meter hoher Wasserturm soll auf den Höhen der Lößnitz in der Nähe der Frteden-burg errichtet werden. Durch den Turm sollen Oberi'ötzschenbroda und Lindenau ihre Wasserversorgung erhalten. Für die Planung war ein Preisausschreiben er lassen worden, bei dem die Firma Schilling u. Gräbner den ersten und Professor Müller den zweiten Preis erhielt. Di« Kosten sind mit 31000 bezw. 43000 Mk veranschlagt worden. Als Wßn Zeit — Mr Wßt Zeit. lNachdruS verboten») 8. und 9. Dezember 1870. Der 8. Dezember war der erste Tag der dreitägi gen Schlacht bei Beaugency-Cravant, rn welcher die Franzosen in sehr günstiger Stellung mit Hilse von zwei frischen Korps der Armee des Großherzogs von Mecklenburg entgegentratea, aber trotz ihrer großen Ueberlegenheit und hartnäckigen Tapferkeit eine be deutende Niederlage erlitten, durch welche sie aus allen ihren Stellungen verdrängt wurden. Es stan den am ersten und zweiten Schlachttage nur 44000 Deutsche 112000 Franzosen unter General Chanzy ge genüber; selbst diese Uebermacht vermochte nichts ge gen die deutsche Kriegstüchtigkeit. Am 9. Dezember, dem zweiten Tage der Schlacht, kam cs zu heftigen Kämpfen, doch gelang es den deutschen Truppen, auf der ganzen Linie vorwärts zu kommen. Die Fran zosen fochten sehr tapfer und luchten sich nicht nur in ihren Stellungen zu halten, sondern sogar zum Angriff und zur Zurückdrängung der Deutschen über zugehen; indessen halfen ihnen alle Bemühungen nichts, vielmehr waren sie am Abend soweit, daß sie nicht mehr hoffen konnten, einen neuen Ansturm der Deutschen auszuhalten. So wurden sie denn am näch sten Tage gezwungen, den Rückzug anzutrcten. Gam betta hatte geglaubt, durch diese Schlacht dem General Bourbaki, der südlich mit dem anderen Teile der Loire- Armee daherzog, Luft macheil und ihm vielleicht di? Hand reichen zu können; allein von Bourbaki war nichts zu sehen und zu hören und so zog sich denn General Chaney auf Bendome zurück. -cs) ' fräulein Klawitter. Novellen« von Erich K. Schmidt. tNachdruck verboten.) Sie gehörte zu den Kuriositäten der Stadt, die jeder kannte, über die jeder lächelte; aber man hätte sie dennoch allgemein vermißt, wenn sie eines Tage» verschwunden wäre. Sie verschwand jedoch nicht. Man sah sie im Gegenteil Tag für Tag in früher Abendstunde, wenn die Dämmerung fiel, mit butterweichen Schritten durch die Hauptstraße wandeln; wenn die Offiziere ihre Säbel fchleifen ließen, wenn die Jugend, verliebt und stillend, hundertmal auf und ab ging, mit Schritten ohne Eil«, nach recht» und link» lebhaft auslugend, ob nicht jemand erschiene, der deS Interesse» würdig wäre. Dann kam sie. Ihre mächtige Figur schwankte, sanft schaukelnd, heran; da» Gesicht, von ungetrübter Rosenfarbe, glühte jugendlich und^rvar so glatt wie Marzipan t ^die Augen darinnen glichen kleinen blauen Glaskugeln, hinter denen winzige Lichter brannten, und der rechte Arm glitt rhythmisch auf und ab: denn ein brotbrauner Dackel, rund und fett wie feine Herrin, zog heftig an seiner Leine, so daß e» schien, al» zöge ein kleiner Schleppdampfer ein mächtige» Schiff, das, obschon fich seine Segel heftig blähten, durchaus nicht weiter kam . . . Diese» Hündlein, seiner Herrin ergeben wie ein treuer Knecht, hieß Mordax und hatte die Angewohnheit, vor Offizieren Front zu machen. Dann sah man rings lächelnde Gesichter, ver ständnisvoll« Augen; man drehte sich um und blickte der Dame nach, die mit butterweichen Schritten weiter wandelte. Aber obwohl man überall ihren Namen wußte, man grüßte sie nicht; denn sie hielt sich streng isoliert, und niemand konnte sich ihrer persönlichen Bekanntschaft rühmen. — Am Ende der Straße wandte sie ihren Leib vorsichtig herum, um nirgends anzustoben, und man ging wieder zurück, durch die lebhafte, jugendlich drängende Menschenmenge, die um diese Stunde sich hier zusammen fand. Das Manöver des Umwendens wiederholte sich drei- oder viermal, dann verschwand die dicke Klawittern» wie sie genannt wurde, sang- und klanglos und wurde vergessen, bis man sie am folgenden Tage wiedersah. Des Sonntags, im Sommer, wenn am Krieger denkmal die Militärkapelle des Ortes spielte, erschien sie in strotzender Seide, einen breiten Brillanten auf der Brust, der, wenn ihn die Sonne traf, blitzhaft auslodcrte. Der Dackel war so sauber, daß man noch die Striche jener Bürste zu sehen vermeinte, mit der seine Herrin ihn eigen händig abgerieben hatte . . . Während die Kapelle nach kurzer Pause den letzten Marsch mit Pauken und Trommeln in die klare Sommer luft steigen lieb, entfernte sich die einsame dicke Dame, bog in die nächste Seitenstraße ein, und dort, vor boshaften Augen verborgen, begann sie, sanft wie Gummi, sich im Takte der nahen Musik zu wiegen, indes der Dackel strafend zu ihr emporguckte. . . Eine gewisse Wohlhabenheit sah man ihr auf den ersten Blick an, außerdem kannte man ihre Verhältnisse genau genug, um zu wissen, daß sie von einem ererbten Kapital sorgenfrei lebte. Aber man bemühte fich ver gebens, die Höhe dieses Kapitals zu erforschen, und er ging sich in allen möglichen Vermutungen. > Man be hauptete einerseits, ^die Zinsen reichten gerade zu einem genügsamen bürgerlichen Leben, — aber man sagte auch lweil Seide und Brillanten dem zu widersprechen schienen), ihr Vermögen genügt« vollkommen, um einem Leutnant die Kaution zu stellen. Wieder andere ließen ihr Kapital sogar in die Hunderttausend steigen. Man wußte nicht- Gewisses. Den Veranstaltungen der Gesellschaft, dem Theater^ den Konzerten hielt sie sich auS begreiflichen Gründen fern, und ihre einzigen Abwechslungen waren diese kleinen Spaziergänge und die Bücher sämtlicher Leihbibliotheken des OrteS; sie las wahllos Romane, Gedichte und Dramen, und die Buchhändler hatten Mühe, ihre An sprüche zu befriedigen. Zu den großen Feiertagen mußte die Lektüre auf kleinen Handwagen vor ihr Haus ge fahren werden, — sie versorgte sich damit wie zu einer Weltreise . . . Eines TageS im Herbst aber geschah eS, daß die dicke Klawittern mitten auf der Hauptstraße ohnmächtig wurdet .. . Lvanrenv man allgemein an einen Schlagstuß glaubte, waren die Ursachen ganz anderer Art. An der bunten Litfaßsäule, die in schreienden Farben alle möglichen Neuigkeiten verkündete, war eS, wo der ahnungslos Promenierenden der neue Held und Liebhaber de» StadttheaterS entgegenkam. der, die Hände im leichten Sommerpaletot, daS Stöckchen am Arm und eine Zigarette im Munde, sein glattes, scharfkonturiertes Ge sicht aufmerksam hin und her drehte. Er streifte auch Hund und Herrin mit einem gutgeschulten Blick, hinter dem alle Gefühle verborgen waren, und nur ein Kollege deS Mimen hätte fein schmunzelndes Vergnügen über die groteske Erscheinung entdecken können. Aber- kaum war der Hellmund Liebhaber zwei Schritte weitergegangen, alS er hinter fich einen schwachen Schrei hörte und die dicke Dam« wanken sah. Er ahnte gewiß nicht, daß sein An blick sie in diese Erregung versetzt hatte — niemand ahnt« daS wohl! — aber er sprang gewandt hinzu, um sie zu halten. Ihr totenblasses Gesicht ließ die unleugbare Komik der Situation verschwimmen, und ein Hausnachbar der ver unglückten Dame gab ihre Adresse an. Eine Droschke nahm die von vielen Händen sorgsam Getragene, nahm den Schau spieler und den Nachbarn auf. Den Dackel vergab man, so daß er mit mörderlichem Geheul hinter der phleg matischen Droschke einhertrippelte. Aber schon auf halbem Weg« kam Fräulein Klawitter durch die Er schütterung deS Wagens zu fich; st« rieb heftig ihre Augen, gewann Farbe und Teint, und nachdem sie die Situation erfaßt hatte, wurde sie rot wie Mohn und begehrte, nach hastigem Darck, ohne jemand anzusehen, so heftig au»- zusteigen, daß man den Wagm halten ließ und sie auf Len Bürgersteig beförderte. Dort bat fie ihren Nachbarn den Droschkenkutscher zu entlohnen, dankte nochmal» und ging so schnell, wie man st« noch niemal» hatte gehe« sehen, davon, inbe» ihr Dackel in wütender Freude um ihr Meid herumsprang. / > Der Nachbar gab dem einigermaßen verdutzten Mimen kurze Erklärungen, worauf der die Augenbraue» hob, den kühnen Hut tn wettem Vogen schwenkte un davonstolzierte. . . Einen Monat wohl sah man die dick« Dame nicht mehr. Wunderliche Gerüchte kursierten. Aber an einem Novemberabend erschien fie wieder und verblüffte all gemein, weil st« tn d«m von ihr bisher stets gemiedene« — Theater erschien. Eie saß vorn, inmitten der Orchestev- fauteuilS, und ihre rosaseidme Blus« glänzte weithin. Ein hämischer Parkettbesucher meinte, st« hält« drei Plätze be legen lassen müssen. Aber eS genügte schließlich auch der eine, wenngleich ihre Nachbarn nicht zu beneidm waren. Ich muß auS Gewissenhaftigkeit berichten, daß st« de« Hun ab«, mar d«n zu i — < nich und Na: der für wöl Ers in i die reU Trc in > der ein« pra hiel unt Ori ver sou heil Da fall fein daß unt wu Ro deä Uh: Di, blei in der frei Ro Fr, Wc ein des den Fai ries Lie Rü der St, tret bev täg St, schi hol hat Uni in Tat ferti Ger dan nach Mii jun. Ros eife unt, Sri, krar Viel Dm schu gesti Glü glär glut den offe s-ssi Me ruh Rec scha gar hab «aö Sie Str such Aus meß Wir hin gros See al» him gelb Ger Rin emp Sch meß wär