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Amts- und Änzeigeblatt Mr den KmtsgerichtsLEZM Ewenstock und dessen Umgebung str Eibenstock, Larlsfeld» Hundshübel, ^UgebMU Neuheide, Gberstützengrün, Schünheide, SchSnheLMhammer,Sosa,Unterstützengrün,wi!dMthal «sm §«mfprech«r Nr. 11V. und Verleger: E ««l Hnnaedohn, oerantwottl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. _ , - - «1. Jahr«««-. -——- -- L8V DomMa«, d« 3. Dezember 1KL4 Trfkhünt täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. gryetaenpreir: die Neinfpaltiae Seile 12 pfenm-e. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. 44444444444»4444»44 «al^Kdr-Amtsblatt. Drucker In dem Konkursverfahren über da» Vermögen de» Grünwarenhändlers in Gi»««stvck wird infolge «ine» von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem ZwangSoergleiche VergletchStermin auf den 16. Derember 1914. vormiHaas 11 A6r vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock anberaumt. Der Vergleich-Vorschlag und die Erklärung de» Verwalter» sowie de» Bürgen liegen zur Einsichtnahme der Beteiligten auf der GerichlSschretberei au». Eibenstock, den 30. November 1814. dringliches Amtsgericht. Di« städtischen Körperschaften haben mit Rücksicht auf die Krieg»zeit beschlossen, da» «chank- «mb La»»ftätte«ver»ot hierselvst versuchsweise bis auf weitere» außer Kraft zu fetze«. Sofern sich au» dieser Maßnahme Unzuträglichkeiten ergeben sollten, würde die unverzügliche Wiederinkraftsetzung de» Verbote» die Folge sein. Stadtrat Eibenstock, den 28. November 1914. H-ff-. 2n Erwartung wichtiger tlämpfe bei Ypern. Glanzende Waffentat bei Lodz. In äußerst hartnäckiger Weise halten bekanntlich die Privatnachrichten daran fest, daß bei Apern sich neue gewaltige Kämpfe vorbereiten und auch neuer dings wieder wird von holländischer Seite behauptet, bei Apern werde man.deutscherseits in den nächsten Tagen versuchen, die Verbündeten zur Aufgabe ihrer Stellungen zu zwingen: Von der holländischen Grenze, 1. De zember. Die „Tijd" enthält einen ausführlichen Be richt aus Gent vom 28. November, oem folgendes zu entnehmen ist: Durch Gent ziehen zahlreiche Truppen, entweder nach der User oder von dort kommend. Aus dieser Tatsache, sowie aus Aeußerungen von Offizieren nimmt man an, daß man an der Yser zur Defensive übergehen will, für die angesichts der Ueberschwem- mung Seesoldaten für die geeignetsten Truppen ge halten werden. Bei Apern erwartet man in den näch sten Tagen wichtige Kämpfe, um die Verbündeten zu zwingen, ihre Stellungen auszugeben. Inwieweit die Mutmaßungen eine feste Unter läge besitzen, muß man natürlich abwarten, wenn auch wohl feststeht, daß die Kämpfe an der Äser u. bei Apern nie ganz ausgesetzt haben und nicht eher aus setzen werden, bis wir unser vorgestecktes Ziel erreicht haben werden. Uebrigens herrscht wohl nach wie vor aus der ganzen Front ausgesprochenste kriegerische Tätigkeit. Konnten wir gestern zum Beispiel unter „Neueste Nachrichten" von wütenden Kämpfen bei Arras berichten, so ist heute auch aus dem Argonner Walde über weitere Kämpfe zu melden: Mailand, 1. Dezember. In Frankreich erwar tet man den deutschen Angriff im Argonner Wald n. an seinen Abhängen gegen Reims oder gegen die Maas zu. Die Deutschen könnten dann Verdun iso lieren, da sie sich schon auf dem linken Maasufer be finden. Die Kämpfe, die täglich um das Jagdschloß St. Hubert im Argonner Walde stattfinden, könnten noch nicht als das Vorspiel zum Generalangriff gelten. Den falschen König der Briten, der bislang in wohliger Behaglichkeit die kriegerischen Ereignisse aus der Ferne hat auf sich einwirken lassen, scheint nun mehr der „Ruhm" des Belgierkönigs Albert nicht mehr schlafen zu lassen. Er will sich nun ebenfalls an die Front begeben: London, 1. Dezember. Wie amtlich gemeldet wird, hat sich König Georg gestern abend nach Frank reich begeben, um das Hauptquartier des Expeditions korps zu besuchen. Rach den letzten Schlachten bei Lodz waren von der englischen Presse die fettesten Lügen über Nieder lagen der Deutschen in Rußland zu lesen. 50000 Deutsche sollten tot oder verwundet und ebensoviel- tn russische Gefangenschaft geraten sein. Diese Lügerei wurde selbst den Russen zu bunt und der russische Ge neralstab erließ deshalb eine Erklärung, in der er vor den englischen Siegesmeldungen warnte. Der russi sche Generalstab mußte das tun, da er sonst wohl zu fürchten hatte, daß der Katzenjammer nach Bekannt- werden der Wahrheit zu groß werden möchte. Jetzt gibt nun unsere Heeresleitung die Vorgänge bekannt, welche die Engländer als Mesensiege der Russen be reit- gefeiert hatten, und auS dieser Bekanntgabe er sehen wir, daß auch bet Lodz wieder der deutsche Waffenruhm im glänzendsten Lichte erstrahlt:: (Amtlich.) Gratz«» H»»pt4««rttrr, 1. De»e«»er. Ankmüpfe«« a» de« r«sstschex General, »«»»»«richt vom »9. G«v««»«r, wird «»er eine Gvtsvde in »en, für die deutsche« Waffe« sa erfalg. reich,« Kampfe »ei Lad, feffgeffelt r Die Deike der deutsche« Kräfte, welche i« der «-»»«» Sft»ch Lad» gege« die rechte Alante «nd de« Rücke« der Ruffe» im Kampfe wäre«, wurde« thrersett» wieder d«rch starke va« Oste« ««d Güven her v-r»-h-«d- r«sstsche Kräfte im Rücke» ernstlich »-draht. Die dentsche« Truppe« machte« ««gesicht» de» var ihrer Arant stehende» Feinde» kehrt «nd schl«ge« sich i« drei, tägige« erbitterte« Kümpfe« d«rch de« va« de« R«ffe« »ereit» gebildete« Rt«g. Hierbei brachte« sie «ach 12000 gefa«ge«e R«ffe« «nd 20 .erbeutete Geschütze mit, ah«e selbst auch u«r et« Geschütz ei«. -«»Ütze«. Auch fast aste eigene» verwundete« w«r- de« mit -«rückgeführt. Die »erl«ste wäre» «ach Lage der Gache «atürltch «icht leicht, aber d«rch* a«» kei«e ^««gehe»re»". Gewiß et«e der schönste« Waffentate» de» A-ld-nge»! Oberste Heere»lett««g. (W. T. B.) Wie man aus dieser Mitteilung ersieht, handelt es sich um eine der glänzendsten Waffentaten dieses Krieges. Die schier unaufhörlichen Menschenmassen, die die Russen ins Feld zu führen vermögen, brachten jene Teile unserer Truppen, die nach ausgeführter Umsassungsbewegung den anscheinend in westlicher Richtung operierenden rechten russischen Flügel im Rücken bekämpften, in eine kritische Lage, da von Osten und Süden, vermutlich aus der Richtung War schau und Tomaszow, starke russische Streitkräfte her anrückten. Nur der riesengroßen Tapferkeit unserer Truppen gelang es, die Reihen der von Osten und Süden angreifenden Russen zu durchbrechen und so die Gefahr abzuwenden. Nicht nur das: ohne ein einziges Geschütz zu verlieren, brachten die Unsrigeu 1200«' russische Gefangene und 20 Geschütze mit. Bei Darkehmen, der ostpreußische Ort bei dem vor einigen Tagen ein russischer Ueberfallversuch mit der völligen Aufreibung der russischen Streitkräfte endete u. bei Gumbinnen hat unser Kaiser die dort stehenden deutschen Truppen besucht: (Amtlich) Großes Hauptquartier, 1. De zember. Se. Mos der Kaiser besuchte gestern bei Gum binnen und Daikehmen unsere Truppen in Ostpreußen und deren Stellungen. (W. T. B.) Wohl fast jeder der letzten Tage Hai unserem neuesten Generalfeldmarschall v. Hindenburg neu, Ehrungen gebracht. Nun hat auch der greise Kaiser Franz Joseph von Oesterreich ihm sowohl wie seinem Generalstabschef Glückwünsche übermittelt: Posen, 30. November. Kaiser Fran; Joseph hat an Generalfeldmarschall v. Hindenburg und des seu Generalstabschef v. Ludendorff aus Anlaß ihrer Beförderung Glückwunschtelegramme gerichtet. In dem Telegramm an v. Hindenburg führte der Mo narch u. a. aus, daß es ihm Bedürfnis sei, zu bc künden, wie viel begründete Hochachtung er und seine Wehrmacht dem Generalfeldmarschall zollen und er nennt ihn zum Oberst-Inhaber seines Infanterie Rc giments Nr. 69. In dem Telegramm an v. Luden dorff spricht der Kaiser den Wunsch aus, daß cs diesem vergönnt sein möge, auch weiterhin in gleich vorbild licher Weise und in bewährtem Einklänge mit dem österreichisch-ungarischen Generalstabe an dec Seite v. Hindenburgs zu wirken. Während von den nördlich stehenden Heeren der verbündeten vesterreicher in den letzten Tagen wichtigere militärische Aktionen nicht gemeldet werden konnten, dürfte in Galizien u ebenso in Serbien fortwährend heiße Arbeit geleistet werden, wie aus den nachstehenden beiden Depeschen hervorgeht: Wien, 1. Dezember, mittags. Amtlich wird ver- An unserer Front in Westgalizien und in Russisch-Polen herrschte im allgemeinen auch gestern Ruhe. Bor Przemysl wurde der Feind bei dem Ver suche, sich der nördlichen Vorfeldstellungen der Fest ung zu nähern, durch einen Gegenangriff der Bc jatzung zurückgeschlagen. Die Kämpfe in den Kar paten dauern fort. Der Stellvertreter des Chefs des GenerMabes: von Hoefer, Generalmajor. Wien, 1. Dezember. Amtlich wrrd gemeldet: Auf dem südlichen Kriegsschauplatz hat ein weiterer Abschnitt in den Operationen seinen siegreichen Ab schluß gefunden. Der Gegner, der schließlich mit sei ner. gesamten Streitkräften östlich der Kolubara und des Ljig durch mehrere Tage hartnäckigsten Widerstand leistete und wiederholt versuchte, selbst zur Offensive überzugehen, ist auf der ganzen Linie geworfen und im Rückzüge hat er neuerdings empfindliche Verluste erlitten. Auf dem Gefechtsfelde von Konatire allein fanden unfere Truppen zirka 800 unbeerdigte Leichen. Desgleichen bedeuten die zahlreichen Gefangenen und die materiellen Verluste eine namhafte Schädigung, denn feit Beginn der letzten Offensive wurden über 19000 Gefangene gemacht, 47 Maschinengewehre, 46 Geschütze und zahlreiches sonstiges Material erbeutet. Ueber die Kämpfe der Türken ist nur der knappe Generalstabsbericht eingelauseu: Konstantinopel, 1. Dezember. Eine gestern veröffentlichte amtliche Mitteilung des Hauptquar tiers befagt: Am 29. November fanden an der Per fischen Grenze unbedeutende Zusammenstöße mit den Russen statt. Mit großer Genugtuung kann uns eine Mittei lung erfüllen, die davon zu erzählen weiß, daß der heilige Krieg auch auf Tunis, dieser französischen Kolonie im Norden Afrikas, übergegriffen hat und so mit auch den Franzosen ihr redlich Teil an den Ko lonialjorgen bereitet. Die Meldung lautet: Berlin, 1. Dezember. Der Konstantinopeler Korrespondent der „Deutschen Tageszeitung" erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß auch in der Stadt und Kolonie Tunis eine großzügige Erhebung der Mo hammedaner gegen Frankreich nach Bekanntwerden des Heiligen Krieges begonnen habe. Es ist wahrschein lich, daß ein Zusammenschluß der Tunesier mit den Algeriern und Marokkanern erfolgen wird. Tagesgeschichte. De«tschla«d. — Feldgrau im Reichstage. Im Reichs tag trat Dienstag vormittag die sogenannte Freie Kommission zur Vorberatung der neuen geforderten Kriegskredite zusammen. Von der Regierung fanden sich ein Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg in feld grauer Generalsuniform, fast alle Staatssekretäre der Reichsämter und mehrere preußische Minister. Auch Vertreter des Bundesrates erschienen, darunter der bayerische Ministerpräsident Graf v. Hertling. Außer den 36 Mitgliedern der Kommission sanden sich bei Be ginn der auf 10 Uhr vormittags anberaumten Sitzung so viele Abgeordnete als Zuhörer ein, daß der Saal der Budgetkommission die Teilnehmer nicht zu fassen vermochte. Deshalb wurde die Verhandlung alsbald nach Beginn in den Plenarsitzungssaal verlegt. E'n großer Teil der Abgeordneten ist in feldgrauer Uni form erschienen. Der Vorsitzende der Budgetkommis- fion, Dr. Spahn, leitete die Verhandlungen, deren strenge Vertraulichkeit die Kammer beschloß. Vor Be ginn der Beratungen drückte der Reichskanzler in ei ner kurzen Ansprache seine Freude darüber aus, mit den Vertretern des Volkes wieder in persönliche Füh lung treten zu können. In begeisterten Worten pries er sodann den guten Geist unserer Armee und unse rer Flotte, und die Einigkeit des deutschen Volkes. Ausführungen über die politische Lage behielt sich der Kanzler für die Vollsitzung des Reichstages vor. Reichs-