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— 176 schnell zurückgekchrt war. Daß sie sprach, war sie sogar den lieben Menschen schuldig. Entschlossen begann sie deshalb: „Ich habe Ihnen eine Beichte abzulegen, Herr Pfarrer. Sie sind doch sicher und mit Recht verwundert, daß ich so bald und unvermutet wiederkam. Ich bin — ich habe nämlich einen Kon flikt mit meiner Muttergehabt." Er schüttelte den Kopf. „Das zu hö ren , betrübt mich sehr, Dag mar!" sagte er ernst, „lind des halb sind Sie abgereist, ohne Berföhnung?" „Mama wei gerte sich," sag te sie leise, „und ich wußte nicht, wohin. Nach Hause mochte ich nicht. Nur Sie, Herr Pfar ¬ rer — ach, ich bekam Sehnsucht nach Ihnen in meiner Not." „Hatten Sie denn nicht versucht, Ihre Mutter zu versöhnen?" „Um den Preis, den sie verlangte, konnte ich es nicht, Herr Pfarrer!" In heimlicher Qual fchlang fie die Hände ineinander. „Ach, fragen Sie nicht weiter, es wird mir so schwer, zu antworten! Und doch sollten Sie wissen, weshalb ich wiederkam —" Liebevoll legte die Pfarrerin ihre Arme um Dagmar. „Nein, nein, Kind, wir drängen nicht mit Fragen in Sie. Nur wenn Ihr Herz Sie treibt, dann kommen Sie zu uns lind sprechen sich aus. Indessen wir uns freuen, daß Sie da sind! Es war uns recht einsam geworden ohne Sie. Und nun bleiben Sie hoffentlich noch recht lange. Einen lieberen Gast haben wir noch nie unter unserem Dache gehabt." Da schmiegte das Mädchen ihr Gesicht an die Schulter der warmherzigen Frau, um ihre rinnenden Tränen zu verbergen. Die Pfarrerin war gerührt. So anschmiegend und weich war die stolze, selbstbewußte Dagmar Odenberg noch nie gewesen. In gezwungen leichtem Ton, um die eigene Ergriffenheit zu verbergen, sagte sie: „Schade, daß unser Bernhard nicht mehr da ist! Da hätten Sie mehr Abwechslung. Sie haben sich doch so gut verstanden. Er ist in den Bergen; ein Freund schrieb ihm, er möchte sich ihm auf vierzehn Tage anschließen. Und da hat er uns denn vor wenigen Tagen erst verlvssen. Wenn wir gewußt hätten, daß Sie wiederkommen, sicher wäre er dage blieben! Ganz bestimmt!" Wider Willen errötete Dagmar. „Ach bitte, schreiben Sie ihm nicht, daß ich schon wieder hier bin!" bat sie mit stockender Stimme, „ich habe doch häufig über die zu große Eintönigkeit hi^r geklagt, da schäme ich mich vor ihm. Ich werde es ihm selbst schreiben, welche große Anziehungskraft fein Heimatdörfchen auf mich ausgeübt — nicht wahr, Sie tun mir die Liebe!" Ganz fest versprach man ihr, ihre Bitte zu erfüllen. Es wurde Zeit zum Schlafengehen. Die Pfarrerin geleitete Dagmar in ihr altes Zimmer. Die Fenster waren weit geöffnet und der Mond warf sein ruhiges Licht in den traulichen Raum. Als Frau Wagner die Kerze auf dem Nachttischchen neben Dagmars Bett anzünden wollte, hielt das junge Mädchen sie zurück: „Bitte nicht!" bat sie, — „nicht wahr, Sie können nicht begreifen, daß ich mit meiner Mutter in Meinungsverschieden heiten geraten konnte? Ich habe es Ihnen angemerkt, den ganzen Abend über." - - „Da Sie mich fragen, Dagmar, ja! Sie haben recht, mich quält der Gedanke. Sie hätten nachgeben müssen, anstatt in Trotz und Eigensinn gleich abzureisen! Bedenken Sie, es ist die Mutter!" Ein leiser Vorwurf klang aus der milden Stimme der Pfarrerin. Dagmar feufzte tief auf. Sie setzte sich auf die Kante ihres Bettes und blickte zu Boden. „Wenn Sie sich aussprechen wollen, Kind? Vielleicht bringt Ihnen das Erleichterung!" Liebevoll legte die gütige Frau die Hand auf die Schulter ihres jungen Gastes. „Nicht Neugierde läßt mich fragen, Dagmar!" „Das weiß ich, Liebste, Beste! Es ist auch besser, Sie wissen es sonst würden Sie mir vielleicht doch Ihre mütterliche Liebe entziehen, die ich so nötig brauche. — Nein, ich konnte meiner Mutter nicht nachgeben — in diesem Falle nicht! Denn sie hatte Heiratspläne mit mir, die ich nicht erfüllen konnte. Ein Graf hatte um mich angehalten —" Vexierbild. Wo ist Rarlchen ? 2 Unsere Lttäer l Allerlei 1^. 2) 0 « 8 s 2) 8 e 3 f Weift. Matt in 2 Zügen. Problem Nr. 11«. Von E. Ferber in St. Amarin. Mowoje Vsremjs.) Schwarz. Berlag von Emil Hannebohn in Eibenstock, verantwortliche Redaktton von Ernst Psel fser, gedruckt und heraulgegeben von »reiner * Psetsser »a Stuttgart. Auflösungen aus voriger Nummer: Des Logogriphs: Elba, Elbe. Des Arithmogriph«: Portugal, Olga, Not, lalg, Ural, grog, Kula, Uoto. Scharade- Hier kann das Erste niemals sein, Das andre sei stets wahr und rein. Das Ganze ist als Stadt bekannt, Du findest sie im Preutzenland. Julius Falck. sind." L Wangen, nach eine Und mor Sie glück sein; sie Die ' und schar chens. U schimmer „Gott vor Rühr Sie c verwöhw gedachte stelluug > Es w Leben zn die Bitte Das freudige, über etn über Dw ten, nur Welt zn tische Se Die.s da, und das jnnc Dagi nicht. <L bediente bereitete mit ww migen, auch di Hände slecken a noch ke tröstete Nuä Gemüse in ihr e der lieb kurzer Zuv Beschäf nein, i Sie führen, Voi wenn s beglückt Logogriph. Dereinst war cs, im heil'gen Land Als Städtchen und als Mann bekannt. Wird's aber mit dem « genannt, Dann zieht es hin zum Meeresstrand. Julius Falck. Schachlösungen: „War denn diese Aussicht, eine Frau Gräfin zu Mrden, nicht verlockend für Sie, Dagmar?" fragte Frau Pfarrer Wagner sehr erstaunt. „Jetzt nicht mehr!" Dagmar schüttelte heftig hen Kopf. „Nicht wahr, Sie wundern sich! Früher hätt' ich mich auch nicht besonnen; ohne Bedenken hätt' ich eingewilligt! Aber heute —? Ich konnte Mama diese Enttäuschung nicht ersparen — weil ich den Grafen nicht liebe," sagte sie leise, „nicht wahr, ohne Liebe soll man doch nicht heiraten?" Fast kindlich klang diese Frage. (Schl uft folgt.) 0 tempore! „Ach, diese Männer — früher hat mir mein Mann immer die ersten Veilchen gebracht, weil ich sie gern hatte — jetzt bringt er immer den ersten Spargel, weil er ihn gern hat." Höchster Grad von Kurzsichtigkeit. „Ist denn der Professor wirklich so kurzsichtig?" — „Kolossal! Neulich sah ich ihn im Zoologischen Garten den Elefanten durch ein Vergrößerungsglas betrachten." Könnte beinahe stimmen. „Mein Rechtsanwalt ist doch zu unver schämt!" — „Warum denn?" — „Hier schreibt er mir in die Rechnung: Einmal des Nachts aufgewacht und Ihren Fall überlegt, 20 Mark." Worträtsel. Klein Beppo, fchwarzlockig und fonnenverbrannt, Pflückt mich von dem Baume gar flink und gewandt. Da kommt unverfehcns ein Hund angerannt; Klein Beppo läßt schleunigst sein Obst im Stich — Er ist das Wort leider! — und rettet sich. Melitta Berg. 1) k 3—k 2 2) 0 e 2 s Nr. I0S. 1) 7. k 4—d 2 ohne k 3 k> 4 ginge auch I« « 3, aber was würde dieser Doppelzug^ schaden ?) b 5, L e «. 2) 7, 6 6 : 3) o b, « St l)... X b 8. 2) L ck k : 3) X e K. Richtige Lösungen: Nr. 88 und SS. Bon G. L. Rittmaper in Forchheim.- Nr. 100. Bon G.D aub er in Bremervörde- Nr. 104. Bon M. Thimmei in Frau lautern. Nr. 10S. Von Ed. Davids in Dortmund. Nr. 10«. Bon K. Haunold in Miltenberg. A. S chmittsull in Seins- Heim. Prof. K. Wagner in Wien. Nr. 108. 1) 0 b 5 I) L k 5 1) X k S : Kirche im Dorf Schneckenbusch bei Saarburg. In der Schlacht von Lothringen tobten um das Dorf Schneckenbusch bei Saarburg schwere Kümpfe. Die zurückweichenden Franzosen verübten dort einen Akt wider wärtigster Roheit. Die Einwohner wurden aufgefordert, sich in die Kirche zu begeben, weil eS dort sicherer sei, und der Sohn des Bürger meisters erhielt bei Androhung der Todesstrafe den Befehl, niemand aus der Kirche herauszulassen. Da schlug, plötzlich die erste Granate durch die Kirchenwand, ihr folgte ein Schuß nach dem anderen. Die Franzosen hatten sich die Kirche als erstes Ziel gesetzt. Zwölf der armen Einge schlossenen wurden zerschmettert, viele lebensgefährlich verwundet. Die Unverletzten durchbrachen in der Todesangst die Türen und wurden von den inzwischen eingedrungenen bayrischen Truppen in ihre Wohnungs keller gebracht, wo sie das Ende des Kampfes abwarteten. Iswolsky, der russische Gesandte in Paris, der anläßlich der Flucht der französischen Regierung nach Bordeaux die Hauptstadt Frankreichs ver lassen und seine Familie nach der Schweiz in Sicherheit bringen mußte. Ihm gebührt der zweifelhafte Ruhm, einer der eifrigsten Vorarbeiter für den Ausbruch des Weltkrieges zu sein. Das berühmte Rathaus und die Kathedrale von Löwe», die im Mittelpunkt des Franktireurviertels liegen. Die beiden historischen Gebäude wurden durch die Anstrengungen der deutschen Offiziere und Truppen geret tet, diedie angrenzenden Häuserblocks sprengten und unter dem Feuer der bel gischen Franktireurs den Kirchenschatz und die wertvollen Altargemälde bargen. Von der Kirche wurde lediglich das Dach durch Flugfeuer zerstört.