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reich sein werde. Die Deutschen würden auch Paris nehmen und die Engländer zu Boden werfen. Sir kämpften für eine Idee, während der Kampf der Rus se» jedes ethischen Moments entbehre. Das Bündnis zwischen Frankreich und Rußland und Frankreich und England sei ungesund. England habe den Krieg ge wollt Rußland hätte den Krieg niemals ohne England im Rücten gewagt. Frankreich werde krüher oder spä ter einfehen, daß es von England hintecs Licht ge führt worden sei. Rußlands „verlorne Liebesmüh " bei Italien. Mit einem Versuche, Italien seiner Neutralität zu entfremden und für den Anschluß an den Dreiverband zu gewinnen, ist Rußland soeben gründlich abgeblitzt worden. Die „Agenzia Stefani" in Rom berichtet, daß der russische Botschafter Krupenski dem Ministerprä sidenten Salandra im Namen feiner Regierung eine Mitteilung machte, die ihm telegraphisch von Peters burg zugegangen war. Sie lautet folgendermaßen: In dem Bestreben, Italien einen Beweis seiner hohen Sympathie zu geben, hat der Kaiser von Ruß land geruht, den Auftrag zu geben, vorzuschlagen, das; alle österreichischen Gefangenen italienischer Na tionalität freigelajsen werden, wenn die italienische Regierung sich verpflichtet, sie während der gesamten Kriegsdauer zu bemachen, damit sie sich nicht zu den österreichisch-ungarischen Heeren zurückbegeben können Ministerpräsident Salandra antwortete, daß ?r die sympathischen Absichten des Kaisers von Rußland hvchjchätze. Dabei machte er den Botschafter darauf auf merksam, daß gemäß dem öffentlichen Rechte Italiens jeder Italiener oder Fremde, der auf italienischem Bo den ankomme und der kein Verbrechen begangen habe, frei sei, und daß seine Freiheit in keiner Weise geschmä lert werden könne. Er sehe daher nicht, wie Italien die Verpflichtung eingehen könnte — natürlich um sie zu halten —, die von Rußland freigelafsenen Gefan genen zu überwachen, um sie am Ueberschreiten irgend einer Grenze zu verhindern. Ministerpräsident Salan dra behielt sich auf jeden Fall auch in Anbetracht der von Italien zu beobachtenden Pflichten der Neutralität vor, die Rechtsfragen eingehend zu prüfen, die sich mög licherweise daraus ergeben könnten, und die zustän digen Abteilungen mit deren Studium zu beauftragen. Oertliche und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 28. Oktober. Die Verlust- liste Nr. 43 der Kgl. sächs. Armee enthält aus unserem Amtsgerichtsbezirk den Namen je eines Verwundeten und eines Gefallenen. Ersterer ist der Gefreite Paul Päßler vom 3. Jnf.-Rgt. Nr. 102 aus Oberstüyen - grün, welcher am rechten Arm leicht verwundet ist, letzterer befindet sich auf der Ehrentafel. - Eibenstock, 28. Oktober. Herr Oberforstmei- sterei-Assistent Arthur Ott von hier, der bekanntlich als Kolonnenführer einer Sanitätsabtlg. sich im Felde befindet, ist mit dem „Eisernen Kreuz" 2. Klasse ausgezeichnet worden, das ihm am 19. Oktober über reicht wurde. Eibenstock, 28. Oktober. Wir werden gebeten an dieser Stelle nochmals auf den Vortrag des Herrn Kandidaten Klee hinzuweifen, der heute abend im Jugendheim stattfindet. Eibenstock, 28. Oktober. Vom k. k. österr.- ung. Konsulat in Chemnitz sind uns die österreichi sch e n V e r l u st l i st e n 25—37 zugegangen, die von In teressenten in unserer Geschäftsstelle eingeseh'n wer den können. — Dresden, 27. Oktober. Falsche Gerüchte sind seit einiger Zeit in der Dresdner Bevölkerung verbreitet, wonach eine Anzahl der durch den Zenttal-ArbeitSnachwet» nach Ostpreußen vermittelten Arbeiter dort von den Russen gefangen genommen worden seien. Die Geschäftsführung de« Zentral-ArbeitSnachweise» hat sich deshalb sofort an da» stellvertretend« Generalkommando nach Allenstein mit der Bitte um Auskunft darüber gewandt, ob sich diese Gerüchte bestätigen. Dem Zentral-ArbeitSnachweiS ist von dem stell vertretenden Generalkommando in Allenstein der Bescheid zugegangen, daß da? Generalkommando über eine Gefangen nahme oder Fortführung von Arbeitern keine Kenntnis er halten hat. GS wird daher vor Weiterverbrcitung des Gerüch tes gewarnt. — Zehren, 25. Oktober. Beim Bau einer Straße wurde hier in geringer Tiefe das Skelett eines Men schen gefunden, das nach der Ansicht Sachverständiger etwa 30 Jahre lang in der Erde gelegen hat. Nach der Feststellung de« Tatbestandes durch die Behörde wurden die Gebeine nach dem Friedhof gebracht Die Untersuchung, ob ei sich um «in Verbrechen handelt, ist im Gange. — Oberwiesenthal, 27. Oktober. Auf dem bel gischen Kriegsschauplätze ist da» Oberhaupt unserer Stadt, Herr Bürgermeister Piltz, der freiwillig zü den Fahnen geeilt war und erst vor kurzem von Chemnitz au» mit in» Feld zog, gefallen. Herr Bürgermeister Piltz, der sich um die Hebung de» Fremdenverkehr» im Erzgebirge große Ver dienst« «rworben har, stand im Alter von 55 Jahren und gehörte der Armer al» Oberleutnant d. R. an. Er war ein gebürtiger Oberwiesenthaler. Nach dem Besuch der hiesigen Schule bezog er da» Kreuzgymnasium in Dresden, da» «r einige Jahre später mit der Handelshochschule in Leipzig ver- tauscht«. Nach Abschluß seiner Studien trat er in die Posa mentenfabrik seine- Vater» ein. Im Jahr« 1902 wurde er in da» Bügermeistrramt seiner Vaterstadt berufen, nachdem er zuvor schon lang« Jahre al» Mitglied de» Stadtrate» tätig gewesen war. Herr Bürgermeister Piltz gehört« fast sämtli chen Korporationen unserer Stadt an. — Schwarzenberg, 27. Oktober. Bürgerschuldi- reklor Leschner hier steht nunmehr 50Jahr« imDienste der Volksschule. Seine erste Wirksamkeit, für die er am 20. Oktober 1884 verpflichtet wurde, erfolgte in einem Vikariat der Schul« in Sttinhridel bei Johanngeorgenstadt. Ehrentafel für die in dem großen Völkerkriege 1914 Gefallenen au- dem Amtsgerichtsbezirke Eibenstock. Kirrt Rudolf Schädlich au» Neuheide, Soldat vom 10. Jnf.-Rgt. Nr. 134 — gefallen. Aus großer Zrit — Ur große Zeit. verdoteny 29. Oktober 1870. Am 29. Oktober von mit tags 1 Uhr bis zur Dunkelheit, unter Regen und Sturm, bewegten sich die Massen der kriegsgefangenen Armeen aus den verschiedenen Toren von Metz nnd de filierten waffenlos, meist in lautloser Stille nnd wür diger Haltung, an den Siegern vorüber. Man war air gewaltige, nie dagewesene Szenen in diesem Kriege gewöhnt, dennoch hatte dieser Anblick vor allem et was überwältigendes. Drei Marschälle, 70 Generäle, 4000 Offiziere, 173000 Mann, 56 Adler, 622 Feldge schütze, 72 Mitrailleusen, 876 Festungsgeschütze, :>00000 Jnfanteriegewehre samt der bis dahin nie bezwun genen, drei Jahrhunderte früher dem deutschen Reiche verlorenen Moselfestung waren in deutschen Händen. Die Armee, mit der vor drei Monaten Napoleon aus gezogen war, um das neue Deutschland zu zerbrechen und den Rhein zu erobern, sie war jetzt fast bis zum letzten Mann kriegsgefangen und über alle deutschen Festungen verteilt. Der ungeheure Erfolg aber war trotz zahlreicher Gefechte und verheerender Krankheit vor Metz mit dem mäßigen Verluste von etwa 5000 Mann erkauft. Briefe ins Feld. Wir, di« wir zu Hause geblieben sind, werden e» wohl kaum ermessen können, welche unendliche Freude ein Gruß au» der Heimar bei unseren Lieben da draußen hervorzaubert. Wohlgemerkt: nicht so ein kurzer, nichtssagender Gruß vom Biertisch, sondern eine Schilderung vom Leben und Treiben im Vaterlande. Gar viele aber sind sich recht unklar darü ber, wa» man ins Feld schreiben sollte und wa» nicht. Vor allem verschone man Angehörige im Felde mit kleinlichen Sorgen und Klagen. Das gilt besonders den Ehefrauen. Wenn der neue Ofen raucht, wenn beim Umzug Möbel zer brochen sind, wenn ein Kind erkrankt ist und ähnliche», so sind da» ja alles keine Annehmlichkeiten, aber rS berechtigt noch lange nicht dazu, dem Manne, der e» da draußen wahr lich nicht leicht hat, noch den Kopf schwer zu machen. Eine der vornehmsten Aufgaben der Daheimgebliebenen liegt gerade darin, daß sie ihren Männern, Brüdern und Söhnen im Felde die schwere Zeit nach Kräften erleichtern und alles Unerfreuliche zu Hause tapfer und allein tragen. Weiter hüte man sich aber auch vor der Uebermütlung von Gerüchten oder Klatschgeschichten über Vorgänge auf anderen Kriegs schauplätzen! Wie leicht können solche Nachrichten, die sich dann noch hinterher als falsch Herausstellen, Beunruhigung unter die Truppen tragen. Dafür sende man den Soldaten lieber öfter» eine gut«, heimatliche Zeitung, au» der sie sich über die Ereignisse ein Bild machen können, den Feldpost briefen aber, diesen heißersehnten Boten au» der Heimat, vertraue man nur Frohe«, Gute» und Schöne- an, auch w«nn eS un» einmal nicht so ums Herz sein sollte. Denn nur dann werden sie unsern Angehörigen eine freudig« und erhebende Stunde bereiten, die ihnen in den Greueln de» Krieges so not tut. Gindrückt' eines Hesterreichers in Deutsch land. Die Wiener „Reichspost' gibt die Eindrücke eine» au» Deutschland Kommenden wieder. E» heißt darin: In Deutsch land ist kein Mensch anzutreffen, welcher nicht vom endgül tigen Sieg der Zemralmächte überzeugt wäre. Dieses Sie- geSbewußtsein stand wie leuchtend Morgenrot schon über dem Eintritt in da» Weltringen von 1914. Die Deutschen pochen dabei nicht auf ihre natürlichen Tugenden und Hilfsmittel, sondern auf ihr gutes Gewißen. Nicht weil sie den Krieg al» Geschäft bettachten, Erobererdurst oder Rachegefühl stillen zu können glauben, sondern weil sie den Krieg als Kreuzzug empfinden. Deshalb halten sie sich für unüberwindbar. AuS dieser Ueberzeugung strömt ganz Deutschland» Kraft, Mut und Opferst««. Deshalb opfert die Bauersttau gern ihre Söhne, stellt sich UniverfitätSprofeffor und Hofrat freudig in Reih und Glied zwischen Fuhrknecht und Packträger, werden die Krieger auf der Bahnfahrt wie Prinzen behandelt; des halb glauben die Deutschen an den Sieg ihrer Zukunft. Da bei bewahrten sich Deutschlands führende Kreise eine Sach lichkeit und Ruhe, welche im Augenblick, wo e» sich um Sein odrr Nichtsrin de» Volke» handelt, höchster Bewunderung wert ist. Alle Hochachtung vor der Kriegskunst de» deutschen Generalstabe», vor den 42-Zentimeter-Mörsern, der nur zwölf tägigen Belagerung Antwerpen» und den Torpedoschüffen de» „U 9'. Aber noch erhabener al« die deutsche Kriegskunst erscheint die deutsche Seelrnzucht. Der Patriotismus wird nicht zum Selbstbetrug, nicht zum unterschiedslosen Haß gegen den Geg«er. Eine gewaltige religiöse Woge durchflutet Deutschland. Nur die ganz Großen und ganz Ernsten, welche Deutschland besaß und besitzt, haben heute Schüler und Gläubige. Der Deutsche Kaiser, welcher in jeder Aussprache, jedem Telegramm Gott gibt, wa« Gotte« »st, ist heut« ein Beispiel für da« ganze völkische Empfinden, nicht zuletzt für da» de» deutschen Heere». Bismarck, welcher 1866 seiner Frau «inmal schrieb: ,E» muß doch ein tiefer Fond» von Gottesfurcht im gemeinen Mann d«i un» sitzen, sonst könnte da» alle» nicht sein!" könnt« heut« d«ns«lbrn Serlenzustand f«stst«llrn. Auch heute ist di« GottrSfurcht drm deutsch«« Kri«g«r der Hauptquell d«r Kraft und d«S Opferflnn«». Wie unsre Verwundeten verpflegt werden. Dem Brief eines Mittweidaer Reservisten ent nahm die „Kölnische Zeitung" folgendes über die Ein- . richtung des Lazaretts in Leverkusen: „Meine Wunde heilt gut und macht mir fast keine Schmerzen. Ich liege gegenwärtig im Lazarett in Leverkusen bei Köln, das in den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u Co. eingerichtet worden ist. Zuerst war ich im Feldlazarett untergebracht, und ich war auch dort schon zufrieden. Nach 8 Tagen wurden die Leichtverwundeten, die marjchfähig waren, weiter zu rückgeschickt, um Platz für neue Lchwerverwundete zu machen. Aber erst allmählich sickerte durch, daß wir bis nach Deutschland zurücktommen sollten. Ihr könnt Euch unsere Freude vorstellen. Deutschland! Alles, was gut und schön ist, verbindet sich für uns mit diesem Wort! .... Und nun kamen wir endlich nach Deutschland. Jetzt wurden wir richtig verwöhnt, Zigarren, Zigaretten, Obst, belegte Butterbrote, Kraftbrühe, Kaffee, Kakao, Milch, Eier - wir aßen bis wir nicht mehr konnten. Es war eine herrliche Fahrt. Der Zug fährt in Leverkusen bis unmittelbar an die Fabrik. Wir brauchten vom Waggon nur über eine Brücke zu steigen und waren auch schon da. Fa brik ist für Leverkusen eigentlich gar nicht der rich tige Ausdruck. Es machte eher den Eindruck eines großen, wissenschaftlichen Laboratoriums, einer Uni versität oder einer ganz modernen Schule. Strengste Sauberkeit herrscht überall. Hohe Zimmer mit gro ßen Fenstern, elektrisches Licht, schöne saubere Betten. Jetzi nimmt man tzs schon als etwas Selbstverständ liches hin, aber als ich Sonntag nacht hier in einem doch immerhin recht kläglichen Zustande ankam, war ich hocherfreut, daß es jo etwas Schönes für uns gab. Alle unsere Sachen mußten wir abgeben. Biel hatte ich nicht mehr: ein Paar Stiefel, drei Strümpfe, eine Unterhoje, die ich vier Wochen lang nicht ausgszogen, geschweige gewechselt hatte, ein ebenso altes blutbe sudeltes Hemd, eine Hose und einen Mantel. Das war buchstäblich alles, was ich besaß. Wir wurden völlig neu eingekleidet bis auf Taschentuch, Zahnbürste, Waschlappen und Kamm. Wir tragen einen leichten Driltanzug, als Unterkleidung wollene, sehr gute Un terhosen und wollene Unterjacken. Der Fahrstuhl führt uns zu unseren Schlafsälen herauf. Klassisch ist unsere Tageseinteilung: viel Essen und viel Schla fen und dazwischen knappe Zeit, um das zu verdauen. Das Mittagessen ist wie in einem sehr guten Hotel bei der Mittagstafel. Mancher wird in seinem Leben noch nicht so gegessen haben wie hier. Auch für Lese stoff ist reichlich gesorgt. Wir befinden uns hier wie im Himmel. Mir geht es so gut, wie nur irgend mög lich ist " Eine NalionMiftung für die Kinlervtte- Venen der im Kriege Gefallenen ist laut einem in Nr. 247 der Sächs. Staatszeitung vom 23. Oktober 1914 veröffentlichten Aufrufe ins Le ben getreten. Um dem Aufkommen eines Irrtums vor zubeugen, durch den nur zu leicht sie bereits bestehen den und mit fortschreitender Kriegsdauer einer im mer größeren Unterstützung bedürftigen Organisatio nen des Roten Kreuzes und der Kriegshilfe beein trächtigt werden könnten, sei aufklärend bemerkt, daß innerhalb Sachsens zur Vermeidung einer Zersplitterung der Kräfte eine größere Sanimeltätigkeit für die Nationalspende während des Krieges nicht ins Auge gefaßt ist. Es ist durchaus berechtigt, wenn weiteste Kreise unserer Be völkerung nachdrücklichst betonen, daß es Ehrenpflicht des Reiches jein wird, für die Hinterbliebenen derje nigen zu jorgen, die in Verteidigung des Vaterlandes ihr Leben gelassen, und für diejenigen, die aus dem Kampfe eine dauernde Einbuße ihrer Gesundheit da von getragen haben, und zwar in ausgiebigster Wei se! Wie auch der Ausgang des Bölkerringens sein wird, Ehrenjache des Reiches ist und bleibt es, dieser höchsten Verpflichtung nachzukommen. Unbeschadet dessen aber ist vorauszusehen, daß vor allem dann, wenn nach Friedensschluß den gegenwär tigen Hilfeleistungen ein Ende gesetzt sein wird, das Verlangen privater Kreise zutage rreten wird, der Dank barkeit, zu der sich der Einzelne gegen die Kämpfer verpflichtet fühlt, noch in einer besonderen Leistung Ausdruck zu geben. Dies könnte aber wohl kaum in geeigneterer Form geschehen, als durch eine Unter stützung der oben genannten Nationalstiftung. Ihre Hauptwerksamkeit wird daher ganz naturgemäß erst nach dem Kriege sich geltend machen. Eine schon ge genwärtig erfolgende Gründung war notwendig, um denen, die auch ohne irgend welches sonstiges Wer ben diesem geradezu heiligen Zwecke dienen möchten, die Möglichkeit hierfür zu geben und die hochanzu erkennende Bewegung rechtzeitig in eine einheitliche Bahn zu lenken. In der Nationalstiftung ist die er forderliche Zentralstelle geschaffen worden, und zwar absichtlich bereits während des Krieges, da guten Wer ken nicht früh genug Tür und Tor geöffnet werden kann. Der Zeppelin-Schrecken in London und Paris. Der Londoner Korrespondent des „Corriere della Sera" depeschiert feinem Blatte von der großen „Zep pelinangst", die jetzt in London herrscht. Diese Angst sei zur wahren ansteckenden Krankheit geworden. Die Zahl der „Zeppeline", die die angsterfüllte Phantasie der Engländer sieht, steigt ins Unglaubliche. Man sprach kürzlich von 25 „Zeppelinen", die London bom bardieren wollen. Jetzt spricht man bereits von 75 solcher Luftschiffe, und deren Zahl nimmt räglich zu. Wie London, ist auch Paris vom Zeppelinschrecken ersaßt. Man befürchtet, die in Antwerpen freigewer- denen deutschen Luftschiffe könnten sich jetzt auf Paris stürzen. Auf folgende Weise sucht „Le Petit Pari- sien" (vom 17.) sich und andere zu trösten: Die Zeppelinbomben haben in Antwerpen wenig Schaden angerichtet. Die Zeppeline können nur eine beschränkte Zahl von Bomben mitnehmen, weil sonst