Volltext Seite (XML)
Amts- und Knzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock um- -essen Umgebung Mr Eibenstock, Larlsfeld, ksundshübel, ^UgrNMU Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhmnmer,Sosa,Unterstützengrün,WUdenthalusm Eel^Kdr.: Amtsblatt. K«mfpr«cher Nr. 210. Drucker und »erlege,, S»tl H«n«eboha, verantworü. Redakteur: «rast Liade«ann, deid» «»«»stock. - - — - - - >—> «1. Jahraamg. — SSL Sonntag, dc» 27. September ". ' Holz-Berfteigernng. Auersbrrzer Staatssorftrevier. Gasthaus „Ttadt Leipzig" in Eibenstock Montag, de» 8. Oktaler 1914, vormittags /,10 Uhr 65,5 rw w. u. 1,5 rw h. Arnmscheite, 388,5 rw w. Nre»«k»üpp«r, 1 , , , 8 , , Jacke«, 351,5 rw w. u. 1 rm h. Aeste, nachmittags ' ,2 Uhr 8933 w. Klötze 7—15 cm stark, 2053 w. Atöke 16—22 cm stark 919, , 23u. m. , , 16 du. , ' 16- 29 140 , N-»«»fL-re 5 u. 6 . . 590 w. Aeiollange» 6 u. 7 , 6 rm w. A«tzk»üppel. Einzelhölzer i. d. Adr. 1—74. «gl. Aorstrevterverwaltung «uersderg. «gl. Aorstrentamt Eibenstock. Berdm vor dem Fall. Der rechte Flügel im Kampf. Serbiens Niederlage. Daß wir voller Zuversicht auch der weiteren Tätig keit der Armeen im Westen und Osten entgegenfehen dürfen, haben wir im Verlaufe der letzten beiden Wochen, die uns wohl ständig Kämpfe, aber keine grö ßeren Erfolge beschert, zu verschiedenen Malen be tont. Heute liegt der Beweis in unseren Händen, daß damit nichts zu Kühnes behauptet war; denn der Draht kündet wiederum einmal einen Erfolg an, der erwar ten läßt, daß die starke Feste Verdun bald fallen wird; eins ihrer Sperrforts ist schon in unseren Händen: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. September, abends. Der Hortgang -er Ope rationen hat aus unserem äußersten rechten Hlügel zu neuen ASmpsen geführt, in denen eine Entscheidung bisher nicht gefallen ist. Zn der Mitte der Schlachtsront ist heute, abge sehen von einigen Vorstößen beider Parteien, nichts geschehen. Als erstes der Sperrforts südlich Ver dun ist heute Lamp des Romaines bei St. Mihiel gesallen. Vas bayrische Regiment von -er Tann hat aus dem Hott die deutsche Hahne gehißt. Unsere Truppen haben dort die Maas überschrit ten. — )m llebrigen weder im Vesten noch im Osten irgendwelche Veränderungen, (w. T. v.) Bekanntlich befolgen die Deutschen bei der Ein nahme von Festungen eine neue Taktik. Sie richten das ganze Feuer ihrer schweren Artillerie auf ein Fort, um dann, wenn dies gefallen, die Fortkette nach beiden Seiten aufzurollen. So wurde es bei Namur gemacht, bei Longwy und bei Maubeuge. Das Rezept wird auch bei Verdun wohl seine Wirkung nicht ver fehlen. Bor einigen Tagen wurde die Beroun vorge lagerte Festung Troyon genommen, gestern das erste Sperrfort Bervun's; nun kann inan sich die Fort setzung unschwer ausdenken. Aber noch mehr berichtet das oben abgedruckte Telegramm: Unser rechter Flügel ist abermals in Kämpfe verwickelt. Zweimal hat der rechte Flügel vor zu starken feindlichen Kräften zurück genommen werden müssen, einmal hat er zwei feindliche Armeekorps entscheidend geschlagen. Wie wird der Kampf diesmal ausfallen? Nun, an ein Zurückweichen des Flügels ist jetzt nicht mehr zu denken, da die deut scheu Armeen sich in fest verschanzten Stellungen be finden. Da bleiben also keine anderen Lösungen über, daß entweder hier die französischen Angriffe blutig zusammenbrechen, oder aber die Verbündeten aber mals vollständig geschlagen werden. Das wäre bann nicht mehr und nicht weniger als der Entscheidung in greifbare Nähe gekommen. Die nächsten Nachrichten vom Kriegsschauplätze werden also mit besonderer Spannung zu erwarten sein. Daß unsere Gegner selbst kaum noch an einen Erfolg ihrer Sache glauben, geht aus einer Reihe Schlachtschilderungen und Be richten hervor, die hier im Anschluß an die deutsche Meldung folgen mögen: Paris, 24. September. Ein gestern nachmittag ausgegebenes Bulletin berichtet: Die Deutschen zeig ten am 21. September auf der ganzen Front von Oise bis ins Boewre-Gebiet eine gewisse Tätigkeit, aber ohne bemerkenswerte Ergebnisse. Zwischen der Oise und Aisne ist die Lage unverändert. Im Zentrum zwi schen Reims und Souain war der Feind offensiv. Im Boewre-Gebiet machte der Feind große Anstrengungen mit Angriffen auf die Höhen der Maas längs der Front Tresauvaux-BigueriNes-Haudicourt. In Lothringen überschritten die Deutschen wiederum mit einigen Ko- lonen die Grenze und besetzten Domsvre südlich von Blamont. Christiani«, 25. Septbr. Nach einem Telegramm auS PcmS von gestern teilte ein gestern erschienene» Com- muntqus über die Schlacht an der AiSne mit: Di« Schlacht ist bereit« acht Tage lang im Gange. E» be steht kein Grund, sich darüber zu wundern, wenn man an den russisch-japanischen Krieg zurückdenkt. Die Schlacht an der Marne war ein Kampf auf offenem Felde mit der allge meinen Wiederaufnahme der französischen Offenstvbewegung gegen einen Feind, der die» nicht erwartet hatte. Die Ver hältnisse hinsichtlich der Schlacht an der Ai»ne seien derartig, da« der Feind auf dem Rückzüge in Stellungen stehen bleibe, die äußerst stark sind. Man kann hinzufügen, daß ungewöhn lich schwere Artillerie deutscherseits angewendet wird C« gilt trotzdem die Linie und die Laufgräben zu erobern, die durch Stacheldraht, Gitter usw. stark geschützt sind. Beim Operie ren unter diesen Bedingungen kann ein Fortschreiten nur langsam erwartet werden. ES kommt häufig vor, daß die Angreifer nur 500 Meter bi» 1 Kilometer vorwärts kommen. Haag, 25. September. GeneralFrench erstat tete Bericht über die Vorgänge an der AiSne bis zum 17. d. M. Seine Ausführungen besagen kaum mehr, al» über die Operationen bereits bekannt wurde. Er beton! gleichfalls, daß e- ein Irrtum gewesen sei, von einem Rück zugsgefecht der Deutschen zu sprechen, sondern daß die Deut schen sich vielmehr in ausgezeichneten Stellungen auf den Höhen rechts deS AiSneuferS verschanzt haben. Die deutschen Haubitzen beherrschen von dort aus daS ganze Flußtal. Die Engländer haben schwere Verluste erlitten. Der Bericht sagt über die deutschen Truppen, sie seien gut ausgerüstet und tapfer, aber im Kämpfen nicht immer wählerisch, um zu sie gen. Sie schrecken vor nicht» zurück. Zwar seien die Erzäh lungen über ihr Benagen übertrieben und ihre Maßnahmen, um sich vor Angriffen der Bevölkerung zu schützen zum Teil berechtigt, aber e» seien doch auch Grausamkeiten von ihnen verübt worden. Genf, 25. September. Die Zeitung „Le Jour nale" bringt unter dem Titel „L'est d'Allemand" eine Betrachtung über die militärische Lage und schreibt: Die schon neun Tage währende Schlacht hat noch kein Resultat gezeitigt, und es liegen ernste Gründe vor, zu glauben, daß oiese Situation noch einige Tage anhalten wird. Zu Beginn, jo schreibt das Blatt, haben die Deutschen versucht, uns zwischen Craonne und Reims einzukeilen, seit einigen Tagen aber konzentrieren sie ihre Tätigkeit auf die Höhen, die im Osten das Plateau der Argonnen begrenzen und die Maas beherrschen. Dieses Unterfangen ist kühn. Wenn es dem Feinde gelingt, unsere Linie zu durchbrechen, so wäre unsere Armee v o : N a n c h von ihrem Gros abgeschnitten und er könnte dann mit aller Kraft manöverieren. Liegt aber die Möglichkeit eines Erfolges vor? Die Kraftaufwendung der Deutschen ist allerdings nicht zu unterschätzen. Sie haben in der Gegend von Verdun ihre 420 mm Ge schosse aufgestellt, die sich vor Maubeuge, Longwy und Lüttich bewährt haben. Allerdings sielen die Fest ungen nicht an einem Tage und an den Maashöhen werden die Deutschen jemanden finden, der mit ihnen reden wird. Doch nicht nur an Aisne und Oise wird das kriegerische Handwerk fleißig gehandhabt, sondern auch vor Antwerpen und im Nord-Westen Frankreichs: Amsterdam, 25. September. Das Reuterjche Bureau meldet aus Antwerpen: Ein Zevoelin- Luftschiff wurde in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch längs der ersten Verteidigungslinie der be festigten Stellungen von Antwerpen in der Richtung Moll-Liewc signalisiert. Wegen der starken Schein- wcrscr kehrte das Luftschiff um. London, 25. September. Nach einer Reuter meldung aus Ostende von gestern überflog ein Zep - Pelin-Luftschiff die Stadt um l1 Uhr abends. Es warf drei Bomben, die wenig Sachschaoen anrich tetcn und niemanden töteten. Das Luftschiff kam von Thielt über Thorhout und kehrte in der Richtung nach Thielt zurück. Eine Bombe fiel in das Bois de Bou- logne, die zweite auf den Fischmarkt und die dritte in ein Bassin. London, 25. September. Die „Times" melden aus dem Nordwesten Frankreichs vom 22. d. Mts.: Eine Abteilung Ulanen sprengte heute nachmittag die Brücke bei Miraumont, zwischen Amicns und Arras. lieber die Reimser Kathedrale, von der in letzter Zeit jo viel die Rede war, wird noch gemeldet: L o n don, 25. September. Die „Times" berichten aus Reims, es scheine gar kein Grund für die Bstüreh tung vorhanden zu sein, daß die Kathedrale nicht wie der hcrgestellt werden könnte. Die kühne Tat unseres Unterseebootes „tt >" be schäftigt noch vor wie nach die Gemüter Aller in, Zn- und Auslande. Ehe wir die verschiedenen Auffassungen über die Heldentat folgen lassen, möge vorerst mitge teilt werden, wie der Kaiser unsere Blauen jungen ehrte: Berlin, 25. September. Se. Majestät der Kaijer hat dem Kommandanten des Unterseebootes „U 0", Kapitänleutnant Otto Weddigen, das Ei ferne Kreuz l. und 2. Klasse, oen übrigen Ossi zieren und Mannschaften das Eiserne »renz 2. Klasse verliehen. Und nun mögen die einzelnen stimmen folgen: Christi ania, 25. September. Ueber die Hel- dental des deutschen Unterseebootes „U schreibt ein bekannter norwegischer Admiral im „Morgeuvladet" u. a.: „Die englische Taktik der Blockade der Noro und Ostjeeküste ist zum Tode verurteilt mord u, da durch die gejamte englische Bewachungskette und über 200 Seemeilen von der eigenen Basts entfernt, bis zum Kanal, einem von England seit Jahrhunderten beherrschten Seeterritorium, sich em deutsches Unter seeboot mit 20 Mann Besatzung schleichen, hier drei Panzerkreuzer vernichten und dann unversehrt wieder nach Hause fahren konnte. Wie es gestern die sen drei Schiffen ergangen ist, kann es morgen der gesamten englischen Hochsee flotte gehen." London, 25. September. Der marinetechnijche Mitarbeiter der „Times" schreibt zu der Vernichtung der drei Panzerkreuzer: Es ist das ernsteste Unglück, welches die britische Flotte seit dem Beginn des Krieges getroffen hat. Es enthält eine Lehre für die Flotte und für die Nation. „Daily Chronicle" bemerkt in einem Leitartikel: Gegenüber dem Verlust der vor trefflichen Mannschaft unserer Flotte ist kein deutscher Verlust zu verzeichnen. Wir werden schwerlich ohne viele besondere Vorsichtsmaßregeln Dreadnoughts in solche Gewässer bringen, wenn nicht die Deutschen das selbe tun. Der fachmännische Mitarbeiter des „Daily Chronicle" bemerkt: Uns wird aerjichert, der Hydro plan werde es dem Beobachter ermöglichen, die An- Wesenheit von Unterseebooten zu entdecken. Doch wie, wenn dies um 7 Uhr 30 Minuten früh an einem Herost morgen erforderlich ist, oder wenn der Gebrauch des Hydroplans nicht rätlich erscheint, weil er die Nähe der angreifenden Seemacht verrät. „Daily Telegraph" sagt: Es muß zugegeben, werden, daß der Angriff mit vollständigem Erfolge ausgeführt wurde. London, 25. September. „Daily Chronicle" meldcl aus Harwich: Man spricht von nichts anderem als vom Untergang der Kreuzer. Die kühne Tat ter deutschen Unterseeboote s!) beruhte zweifellos auf ei uem vorher konstruierten Plan. Die Unterseeboots slottillc (!!j wartete eine günstige Gelegenheit zum Au griff ab. Die Schiffe, die sie begleiteten, trugen lwl ländisch. Flaggen und machten keine Anstrengung m, die ertrinkenden Soldaten zu retten. Die Erptosion auf der „Aboukir" war so furchtbar, daß von den !d Mann Besatzung nur 48 die Katastrophe überlebten. Man sieht aus dieser letzten Nachricht, daß die Engländer im Lügen ziemlich hartnäckig sind ^.b wohl amtlich feststcht, daß es stch nur um .in deutsches Unterseeboot gehandelt hat, reden die nglischen Blätter ihren Lesern gegenüber immer im Plural, ja ne ner steigen sich, wie aus der letzten Meldung zu ersehen ist, zu dem Ausdruck „Unter,eebootsflottillc." Lassen wir den Leuten den Spaß! Gestern schon melo-ten wir von einem neuen Streich, den nufer Kreuzer