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Amts- m- änzeigeblatt Mr den Kintsgerichtsbezirk Eibenstock «nd dessen Umgebung Schönheiderhammer,Sosa,UntersMtzengrün,WUdenthal usm K«rnsprecher Nr. 210. Sonnabend, den 29. Angnft SV« für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel. Neuheide, Vberswtzengrün. Schönheide. § " , 8 Seile 30 Pfennigs. ^El^Ndr.: Kmtiblalt. Dmcker und Verleger! Emil H«u»«dohn, veranttvortl. Redakteur: Trust Lindemann, beide Eibenstock. > -1. Jahr-a«g. - r L»L4 Auf den Schlachtviehhöfen in Leipzig, Zwickau und Aue ist die Maul- und Maueufeuche ausgebrochen. Dresden, am L6. August 1814. Miuisterium des Juscru. Dar Ministerium deS Kultu» und öffentlichen Unterricht» befindet, daß in der gegen- wirtige», di« Herzen der Jugend zu höchster vaterländischer Begeisterung entzündenden, and rerseits aber auch tiefernsten Zeit der diesmalige Sedautag in einer diesen Verhältnissen entsprechenden Form begangen und demgemäß in allen Schulen des Lande» neben den gro ßen Ereignissen vom 1. und 2. September 1870 der gewaltigen, einmütigen Erhebung Deutsch land» in unseren Tagen in besonderer Weise gedacht werde. Dre » den, den 24. August 1914. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. »r v-ck. Die Mufteruu-sau-weise bez. Lssuugtscheiue für die beim Kriegsersatzgeschäft vom 26. August 1914 in Aue »«rück-estellte« Heere-Pflichtigen sind eingegangen und »iS mit Mantas, den 31. ds« Ml» in der Rat-tanzlei abzuholen. Gtadtra! Eibenstock, den 28. August 1914. Der Maschinensticker, Kerr LmLI Lsrmrwn LrUw hier ist heute al» Htlf-schutzman« verpflichtet worden. Stadtrat Eibenstock, den 27. August 1914. Sonnabend, den 2S. August 1914, nachmittag- 2 Uhr sollen im Versteigerung-lokal deS Königs. Amtsgericht» hier 8 So at, 1 Sla-schrank, 1 Pfeilerspiegel, 1 Ausziehtisch, t «tehpult, 1 Bertita, 1 Leuchterlampe, 1 Bett« stelle mit Mattatze, 3 Eosageftelle, 120 m Seidenstoff u. a. m. an den Meistbieten den gegen sofortig« Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 28. August 1914. Der Gericht-Vollzieher de- Königlichen Amtsgericht-. Der Krieg nach drei Frouteu. Die deutschen Erfolge an der Westgrenze. Nach langem Warten vom Sonntag bis heute, das nur durch die Einnahme von Namur als Einzel- ersolg unterbrochen wurde, hat nunmehr General quartiermeister von Stein eine Gesamtübersicht über die Kämpfe im Westen gegeben, aus der eine Reihe schöner und großer deutscher Erfolge hervorl^uchten. Aus dieser Uebersicht ersehen wir nun auch fast alle unsere Heerführer und vor allem gereicht es uns zur Freude, daß auch der frühere sächsische Kriegsminister Freiherr v. Hausen an der Spitze einer Armee steht und mit dieser bereits eine siegreiche Schlacht über acht Armeekorps geliefert hat. Besonders her vorzuheben aus der Depesche ist auch die Tatsache, daß Sc. Majestät die Mobilmachung des Landsturms be fohlen hat. Ueber diese Anordnung werden vorläufig noch viele Zweifel bestehen, über die Klarheit erst non Zeit zu Zeit geschaffen wird. Man wird also erst die nächsten Bekanntmachungen abwarten müssen, in denen angeordnet sein wird, welche Landsturmpflichtigen her angezogen werden sollen. Und dann erst wird mit der Ausmusterung des Landsturmes begonnen, der gewöhn lich mit der jüngsten Jahresklasse beginnt: Berlin, 28. August. <W. T. B.) Großes Haupt quartier, 25. August. Das deutsche Westheer ist neun Tage nach Beendigung seines Aufmarsches unter fort gesetzten siegreichen Kämpfen in französi sches Gebiet von Cambrai bis zu den Südvoqesen ein gedrungen. Der Feind ist überall geschlagen und be findet sich in vollem Rückzüge. Die Größe seiner Ver luste an Gefallenen, Gefangenen und Trophäen läßt sich bei der gewaltigen Ausdehnung der Schlachtfelder in zum Teil unübersichtlichem Wald- und Gebirgsge lände noch nicht annähernd übersehen. Die Armee des Generalobersten v. Kluck hat die englische Ar mee bei Maubeuge geworfen und sie heute west lich Maubeuge unter Umfassung erneut angegriffen. Die Armeen des Generalobersten v. Bülow und des Generalobersten Freiherrn v. Hausen haben et wa 8Armeekorps französischer und bel gischer Truppen zwischen Sambre, Namur und Maas in mehrtägigem Kampfe vollständig ge schlagen und verfolgen sie jetzt östlich Maubeuge vorbei. Namur ist nach zweitägiger Beschießung ge fallen. Der Angriff auf Maubeuge ist eingeleitet nnd die Armee des Herzogs Albrecht von Würt temberg hat den geschlagenen Feind über den Se- mois und die Maas verfolgt. Die Armee des deutschen Kronprinzen hat eine befestigte Stellung des Feindes vorwärts Longwy genom men und einen stärkeren Angriff aus Verdun abge wiesen. Sie befindet sich im Vorgehen gegen die Maas. Longwy ist gefallen. Die Armee des Kronprinzen von Bayern ist bei der Verfolgung in Lothringen von neuen feindlichen Kräften aus der Po sition von Nancy und aus südlicher Richtung ange griffen worden. Sie hat den Angriff zurückge- wiesen. Die Armee des Generalobersten v. Heerin - gen setzt die Verfolgung in den Vogesen nach Süden fort. Das Elsaß ist vom Feinde geräumt. Aus Antwerpen haben 4 belgische Divi sionen gestern einen Angriff gegen unsere Ver bindungen in der Richtung Brüssel gemacht. Die zur Einschließung von Antwerpen zurückgelassenen Kräfte haben diese belgischen Truppen geschlagen, dabei viele Gefangene gemacht und Geschütze er beutet. Die belgische Bevölkerung hat sich fast überall an den Kämpfen beteiligt. Dabei sind strenge Maßnahmen zur Unterdrückung des Frank tireurwesens angewendet worden. Die Sicherung der^Etap- penlinien mußte bisher den Armeen selbst überlassen bleiben. Da diese aber für den weiteren Vormarsch die zu die sem Zwecke zurückgelassenen Kräfte notwendig m der Front brauchen, hat Se. Majestät die Mobilmachung des Landsturmes befohlen. Der Landsturm wird zur Sicherung der Etappenlinien und zur Besetzung von Belgien mit herangezogen werden. Dieses, unter deut sche Verwaltung tretende Land soll für Hecrcsbcdürf- nisse aller Art ausgenützt werden, um das Heimargebiet zu entlasten. . Generalquartiermeister v. Stein. Aus Anlaß der Siege hat unser Kaiser eine Pa radc abhalten lassen, über die kurz verichtet wird: Dortmund, 27. Aug. (W. T. B.-LEinem Bericht der Dortmunder „Tremonia" zufolge versammelte der Kai ser im Hauptquartier die Truppen zu einer Parade und hielt eine Ansprache, in der er des Sieges der deutschen Truppen an der Westgrenze gedachte: Zum Schluß jagte der Kaiser: „Wir wollen siegen und mir müssen siegen." Kaiser Franz Joseph hat aus Anlaß der deutschen Siege unserm Kaiser unter einem in herzlichsten Wor ten gehaltenen Telegramm den höchsten österreichischen militärischen Orden verliehen: Wien, 27. Aug. (W. T. B.) Kaiser Franz Joseph hat an Kaiser Wilhelm nachstehendes Telegramm gesandt: Die herrlichen, den mächtigen Feind niederwerfenden Siege, die das deutsche Heer unter Deiner obersten Füh rung erkämpft hat, haben ihre Grundlage und ihren Erfolg Deinem eisernen Willen zu danken, der das wuchtige Schwert schärfte und schwang. Dem Lorbeer, der Dich als Sieger schmückt, möchte ich das erste mili tärijche Ehrenzeichen, das wir besitzen, anreihen dür fen, indem ich Dich bitte, das Großkreuz meines mi litärischen Maria-Theresien Ordens als Zeichen meiner hohen Wertschätzung in treuer Waffenbrüderschaft an nehmen zu wollen. Die Insignien soll Dir, teuerer Freund, ein besonderer Abgesandter überbringen, so bald es Dir genehm ist. Wohl wissend, wie sehr Du und Dein Heer die genialen Leistungen des Gene rals der Infanterie von Moltke zu schätzen wissen, ver leihe ich ihm das Kommandeurkreuz des militärischen Maria-Therisien-Ordens. Ueber die Lage in Ostpreußen liegen bis jetzt noch keine weiteren Nachrichten vor. Zur Beruhigung des Reiches und der gegenwärtig bedrängten Ostpreußen selbst hat unser Kaiser an die Ostpreußen ein Tclr gramm gerichtet, über das gemeldet wird: Berlin, 27. Aug. (W. T. B.) Bon Sr. Maj. dem Kaiser und König ist dem Staatsministerium nach stehendes Telegramm zugegangen: Großes Haupt quartier, 27. August. Die Heimsuchung Meiner treuen Provinz Ostpreußen durch das Eindringen feindlicher Truppen erfüllt Mich mit herzlicher Teilnahme. Ich kenne den in noch schwererer Zeit bewährten uner schütterlichen Mut Meiner Ostpreußen zu genau, um nicht zu wissen, daß sie stets bereit sind, auf dem Altar des Vaterlandes Gut und Blut zu opfern und die Schrecknisse des Krieges standhaft auf sich zu nehmen. Das Vertrauen zu der unwidersteh liehen Macht unseres heldenmütigen Heeres und der unerschütterliche Glaube an die Hilfe des lebendigen Gottes, der dem deutschen Volke in seiner gerechten Sache und Notwehr bisher so wunderbaren Beistand geleistet hat, werden niemanden in der Zuversicht auf baldige Befreiung des Vaterlandes von den Feinden ringsum wanken lassen. Ich wünsche aber, daß alles, was zur Linderung oer augenblicklichen Not in Ostpreußen sowohl der oon ihrer Scholle ver triebenen, als auch der in ihrem Besitz und Erwerbe gestörten Bevölkerung geschehen kann, als ein Akt der Dankbarkeit des Vaterlandes sogleich in Angriff ge nommen wird. Ich beauftrage das Staatsministerium im Verein mit den Behörden des Staates, den pro vinzialen und städtischen Verbänden und den Hilfs vereinen auf den verschiedenen Gebieten der Fürsorge durchgreifende Maßnahmen zu treffen und Mir von dem Geschehenen Meldung zu machen. Wilhelm, K. In Paris sieht es schon jetzt so auS, wie nach der Schlacht bei Sedan. Ein Beweis dafür ist, daß Frankreich bereits jetzt eine Kabinettskrise ourchzu- machen hatte. Ein Telegramm meldet: Paris, 27. Aug. <W. T. B.) In der Absicht, dem Mi nisterium eine weitere Basis zu geben, hat Minister präsident Viviani dem Präsidenten der Republik das Entlassungsgesuch des ganzen Kabinettes überreicht. Der Präsident hat es angenommen und hat Viviani mit der Neubildung des Ministeriums beauftragt. Am Abend unterbreitete Viviani dem Präsidenten folgende neue Ministerliste: Präsidentschaft Viviani, ohne Porte feuillc, Justiz Briand, Aeußeres Delcasse, Inneres Malvi, Krieg Millerand, Marine Augagneur, Finan zen Ribot, öffentlicher Unterricht Sarraut, öffentliche Arbeiten Sembat, Handel Thomson, Kolonien Ton merguc, Landwirtschaft Fernand David, Minister ohne Portefeuille Guesde. Zum Gouverneur von Paris ist an Stelle des Divisionsgenerals Michel General Gal lieni ernannt worden. Michel hat ein Kommando nn ter Gallieni erbeten. — Morgen jall im Amtsblatt ein Erlaß erscheinen, der provisorisch für die Tauer des Krieges in Kraft treten soll, und der bestimmt, bei der Beförderung von Offizieren vom Dienstalter abzujehen. Eine aufsehenerregende Meldung über den Raub deutscher Frauen und Kinder durch Franzosen kommt aus Straßburg. Sollte sie sich bestätigen, ;o dürfte diese schmachvolle Handlung fürchterliche Genugtuung fordern. Die Meldung lautet; Straßburg, 27. Aug. (W. T. B.) Bei der Kal. Zolldirek- tion hat der Zolleinnehmer oon Saale» unr»r Eid zu Pro tokoll gegeben: Nachdem am 11 d. M. di« Franzosrn Saa- lr» passiert hatten, erschienen französische Gendarmen und nahmen Beamtenfrauen mit etwa 20 Kindern, darunter solch« von 3 Wochen, aus 2 Ochsenkarren mit sich fort und schlepp ten sie nach Diö, wo sie vor einer Fabrik abgeladen wurden. Wa« weiter au« unseren Frauen und Kindern geworden ist, wissen wir nicht. Wic die Oesterreichcr sich brav mit dcn Russen