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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 27.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191405272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19140527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19140527
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-27
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Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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tcn Dcllamations und Gcjangsvvrtrügcn cndcte die Frier. Nachmitlags fand im Hotel Rathaus ein Fest esse» statt, an dem W Herren teilnahmen. Die Fest rede hielt Herr Oberamtsrichter Papsdors. Redner siiyltc aus, wir lebten in einer Zeit, in der cinflnß reiche Greife unseres Boltes das einzige Heil gegen : alle (^brechen unseres öffentlichen Lebens in der mög tieiglen Erweiterung der Machtbefugnisse unseres Par lamentcs erblickten. Demgegenüber sei es angebracht, den Gedanken zum Ausdruck zu bringen, das; jenes Uneben seine Wurzel habe in der allgemeinen lieber sehähnng des Wertes nnd der Tätigkeit unserer Polks Vertretungen und der damit Schritt hallenden Un trrichütznng der Bedeutung des anderen Regierungs sattors, des Fürsten. Dieser gruicdsalschen, uns Deut scheu wesensfremden Auffassung gegenüber sollte jede Königsgcbnrtstagsfeier anfs nene wie ein Fanal wir ken, das Kunde davon gebe, daß der überwiegende Teil unseres Boltes noch in alter Treue hinter seinem König i srehe. Wie ein machtvoller Eichbaum im deutschen j Waloc ehrfurchtgebictend durch sein Alter und doch i jedes Jahr mit jungem lebenskräftigen Grün sich wieder j schmückend, so stehe vor unserm Auge das Herrscher geschacht der Wettiner. Manche große bedeutende i Fücslc u habe es unserm Sachscnlande geschenkt, Fürsten, I denn Leben weit über die Grenzen unseres Sachsen laudes hinaus gewirkt hätte, ja, deren Wirken von § entscheidender Bedeutung für die Geschicke deS gesam teu Deutschland gewesen sei. Es sei keine byzantinische Lobhudelei, weuu man am heutigen Festtage jage: mit Stolz n. Freude sehen wir auch zu unserem teueren König auf als zu unserm gottgesandten Führer und Herrn. Er ist es wert der Erbe großer Ahnen und der Herrychcr eines gesegneten Volkes zu sein. Mit einem Hoch aus den König schloß Redner seine gehaltvollen Ausführungen. Am Abend fand im Saale des Feldschlößchens eine Königsgeburtstagsfeier in Form eines Jugendabcnds statt, den der Jugendpflegeaus schnß vom Turnverein von 1847 in Gemeinschaft mit der hiesigen Handelsschule und der Zweigabteilung der Königl. Kunstschule für Textilindustrie arrangiert. Ein- gewitet wurde die Feierlichkeit durch eine Konzertdar bietnng, es folgten dann Freiübungen seitens der Zög linge u. dann ergriff Hr. Kunstschullehrer Kneisel das Wort zur Festansprache. Er wendete sich darin namentlich auch an die Jugend, die sich begeistern möge für Thron und Altar. Mit einem dreifachen Hnrrah ans unseren König schloß die Rede. Es folgten nun weiter Deklamationen und turnerische Darbietungen, die Zeugnis ablegten von einem großen Arbeiksanf wand im Dienste der Jugendpflege. Auch diese Feier vertief außerordentlich würdig. — Ei b e n sto ck, 26. Mai. Dem Werkmeister Hrn. Adolf Pilz bei der Firma Ernst Friedr. Dörffel, Säge- und Hobel werke, wurde, wie bereits kurz mitgeteilt, für seine treuen Dienste, die er genannter Firma seit länger als 30 Jahren geleistet hat, die Friedrich August-Medaille in Silber verliehen. Diese Auszeichnung wurde ihm am Sonnabend Mittag im Eontar der Firma vor versammelter Beamtenschaft von Herrn Amtshauptmann Dr. Wimmer aus Schwarzenberg im Bei sein des stellvertretenden Bürgermeisters, Herrn Stadtrat Mcichßner, unter ehrenden und anerkennenden Worten über reicht. — E i b e n st o ck, 26. Mai. Am vergangenen Sonntag ragte in Klingenthal i. V. die Vertreterversammlung deS Kreises West-Erzgebirge im Ski-Verband Sachsen, dem auch unser Ski Klub angehört. Bei der Versammlung waren 21 Wintersportvereine vertreten. 3 Vorstandsmitglieder unseres Ski-Klubs beteiligten sich offiziell an der Versammlung. Durch einen Commers im Hotel zum „Alten Schloß" wurde am Sonnabend die Versammlung cingeleitet. Der vogtländische Dichter Willy Rudert, der sich in den Dienst der guten Sache gestellt hatte, erntete für seine Darbietungen reichen Beifall. Am Sonntag morgen, gegen 11 Uhr wurde dann die offi zielle Versammlung eröffnet. Da der erste Vorsitzende deS Kreises, Herr Amtstierarzt Günther-Eibenstock, durch Krankheit verhindert war, an der Versammlung teilzunehmen, wurde diese durch den 11. Vorsitzenden, Meuzer-Schwarzen- berg, geleitet Unter anderem wurden in längerer Debatte die Anfang Februar in CarlSfeld von den Ski-Klub» Eiben stock und CarlSfeld durchgeführten Kreis wettläufe besprochen, die allgemeinen Beifall bei allen Sportfreunden gefunden haben. Als Ort für die Verbands wettläufe 1915 wurde Oberwiesenthal in Vorschlag gebracht. Eine längere Aussprache löste ferner da- Kapitel Jugendpflege aus, für welches Dr. Goepel-Altenburg referierte. In den Kreis-AuS- schuß für Jugendpflege wurde unter anderen Lehrer Fischer- Eibenstock neu hinzugewählt. Zum Schluß der Versamm lung wurde noch ein Glückwunschtelegramm an den Protektor deS Verbandes, S. M. den König gesandt, worauf mit einem kräftigen Ski-Heil auf den so schönen Wintersport die Ver sammlung ihren Abschluß fand. — CarlSfeld, 26. Mai. Am gestrigen Montag, den 25. Mai, versammelten sich vormittags 9 Uhr die beiden obe ren Schulklaffen mit ihren Herren Lehrern, um die Wieder kehr de» Geburtstage» Sr. Majestät unseres gelieb- tenKönigS festlich zu begehen. Nach dem Gesänge de» Lie de» „Vater, kröne du mit Segen unsern König und sein Hau»" hielt Herr Lehrer Preißler die Festansprache. Ausgehend von dem Gedanken, daß dieser Tag am besten geeignet sei, zurückzuschauen, wies er nach, daß von Sachsens LandeSkin- dern stets Großes geleistet worden und daß dadurch das kleine Sachsenland in aller Welt berühmt geworden sei. Einen Blick in die Zukunft werfend, müssen wir freilich wahrnehmen, daß feindliche Nachbarn im Osten und Westen rüsten, den Stahl schleifen, das Pulver trocknen. Doch ein Mittel, ihnen heilige Scheu einzuflößen, sei vor allem die Achtung vor unserem Heer». DaS Große bei unserer Armee sei ja die eiserne Dis ziplin und der Gedanke, ehrenvoll für» Vaterland zu sterben. Daß aber ein solcher Geist in unserer deutschen Armee herr sche, danke man nicht zum wenigsten unseren Königen. Mit beredten und begeisterten Worten führte er nun au», daß vor allem zwei al» echte Soldatenkönige zu würdigen seien, näm lich Se. Maj König Albert und unser jetziger König Friedrich August. König Albert wurde in der Geschichte nicht ander» genannt al» der Sieger von St. Privat und Beaumont. Der große Tag von St. Privat war ja der nie zu vergessende Augusttag, den unser Sachsenheer mit goldnen Lettern in das Buch seiner Kriegstaten einzeichnen kann. War es doch ihm und seinem genialen Führer beschieden gewesen, die Entschei dung in der gewaltigen Schlacht herbeizuführen. Als nach der Schlacht von Beaumont sich der Abend herniedersenlte, konnte der tapfere Kronprinz Albert sich rühmen, daß er die sen großartigen Sieg mit seinen Sachsen ganz allein errun gen habe. Und auch in den weiteren Schlachten und in den Kämpfen vor Paris haben sich die Sachsen unter ihrem Hel denführer äußerst tapfer und siegreich gezeigt. Und auch un ser jetziger geliebter LandeSvater König Friedrich August ist, wie sein Oheim, ein echter Soldatenkönig, das vor allem auch auS einem Armeebefehl bei seiner Thronbesteigung zu erkennen war. Immer hat er sich als ein begeisterter Soldat gezeigt. Er verlangt zwar tüchtige Leistungen im Dienste, doch hat er auch ein Herz für seine Leute. König Friedrich August hat den militärischen Dienst nach allen Richtungen hin kennen gelernt und eifert den großen Vorbüdern aus dem Hause Wettin nach. Er ist tief von dem Gedanken durchdrungen, daß Deutschlands Macht und Unabhängigkeit auf einer starken Kriegsmacht beruhen muß und deshalb ist er eifrig darauf bedacht, Sachsens Heer zu einem schneidigen Werkzeuge auS- zubilden. Wenn es auch ein kleiner Teil von der großen deutschen Armee ist, so hängt doch in der Stunde der Ent scheidung von seiner Knegstüchtigkeit viel ab. Darum wollen wir, so schloß Redner seine begeisternden Ausführungen, wenn einmal die Knegsfanfaren durchs Land gellen, ihm Mann für Mann folgen, entweder zum Siege oder zum Heldentode, und unser Gut und Blut gern einsetzen für unser großes, herrliches, deutsches Vaterland. Nach dem Vortrage des LiedeS „Wie lieb ich dich, mein Sachsenland!" und zwei weiteren Dekla mationen erreichte die schlichte, aber würdige Feier mit dem allgemeinen Gesang der Nationalhymne ihr Ende. Eingeleitet wurde der Festtag durch einen Weckruf: der Kgl. Sächsische Militärvein beging diesen Ehrentag am Sonntag zuvor durch eine Kirchenparade. — Wildenthal, 26. Mai. Der K. S. Militäroerein hier beging am vergangenen Sonntag im Drechslerschen Gast hof sem 1. Stiftungsfest verbunden mit Königs- geburtStagsfeier. Unter der Leitung seines tatkräftigen Vorstandes war es ihm nun auch vergönnt, dasselbe in einer würdigen Weise zu feiern. Kurz nach Beginn begrüßte der Vorstand, Herr Liebert, die überaus zahlreich erschienenen Anwesenden mit kurzen kräftigen Worten, welche er in ein Hoch auf unseren allverehrten König ausklingen ließ. Herr Oberlehrer Kretzschmar schloß sich in gleicher Weise an, indem er unseres hochverdienten Kaisers gedachte. Der weitere s Verlauf des Programms war ein sehr guter und entledigten t sich alle Beteiligten ihrer Aufgabe nach besten Kräften. Be sonders Nr. 5 „Lebendes Bild" und Nr. 7 „Das ganze - Deutschland", beide ergreifenden Charakters, verfehlten ihre Wirkung nicht. Den meisten Beifall erntete aber sicher dcr einaktige Schwank von Philippi „Die Vorstandswahl", und hier verdient ganz besonders hervorgehoben zu werden das Spiel des Herrn Grenzaufsehers Büttner. Derselbe ver stand es auch weiterhin, auf humoristische Weise die Zeit an genehm zu vertreiben. An das Konzert schloß sich ein Ball, welcher in einer äußerst gemütlichen Stimmung, weit in den nächsten Tag hinein, verlief. Möge eS dem Verein vergönnt sein, sich noch recht oft in treuer Art zusammen zu finden, und wünschen wir ihm zu seinem dauernden Blühen das Beste. K-. — HundShübel, 26. Mai. Der Gemeinderat wählte Hrn. Max Schweigert einstimmig zum Vize-Kom mandanten der Pflichtfeuerwehr, nachdem der bisherige AmtS- inhaber infolge Uebertritts zur freiwilligen Wehr ausgeschieden ist. — Dresden, 24. Mai. Eine interessante Urkunde aus der Zeit Augusts deSStarken wurde vor einigen Tagen im P»rk: des Etablissements „Weißer Adler" in Losch- witz von dem Besitzer Herrn Alexander Koritsch aufgefunden. Becm Graben in einem Sandloche stieß man auf einen harten Gegenstand, worauf eine mittelgroße, stark verrostete Blechkiste zutage gefördert wurde, deren Deckel durch das lange Liegen in der Erde so morsch geworden war, daß er bequem einge drückt werden konnte. In dem Kasten befand sich eine auf Pergament geschriebene Urkunde aus den Jahren 1722 und 1728, durch die Kurfürst August der Starke, König von Polen, dem damaligen Besitzer der sogenannten Lohschänke, die früher an Stelle des jetzigen Gasthofes zum „Weißen Adler" stand, die Konzession zum Beherbergen und zum Ausschank von Bier und Wein erteilte, weil der Inhaber der Lohschänke, Gottfried Güntzel, den Kurfürsten „von einem sehr gefährlichen Falle gerettet" habe. Die Urkunde von 1722 enthält die Erteilung der Konzession an Gottfried Güntzel persönlich, während sie im Jahre 1728 auf Güntzels Erben und alle künftigen Be sitzer deS Gasthauses ausgedehnt wird. Wie bereits erwähnt, ist diese eigenartige Konzessionsurkunde mit der Hand auf Pergament geschrieben und umfaßt nicht weniger al» zehn Seiten. Sie ist von dem Kurfürsten persönlich dreimal mit dem Namen „Augustus Rex' sowie mit dem Namen deS Staatsmintsters v. Bünau unterzeichnet und ist ferner noch mit zwei großen, roten WachSstegeln versehen, die 15 Zenti meter im Durchmesser haben und in der Mitte einen schön modellierten gepanzerten Ritter zeigen. — Schont Wald und Flur. Erst neuerdings wieder ist nicht nur von Beamten und Behörden, sondern von dem naturliebenden Publikum selbst lebhaft darüber Klage geführt worden, daß von unüberlegter Hand Bäume und Sträucher durch Abreißen und zweckloses Abschneiden von Besten und Zweigen und einzelne Blattbüscheln beschädigt worden sind. Wie sehr gerade jetzt, wo die Natur in frischem Blüten- und Blätterschmucke prangt, derartige Verunstaltungen schänden und schaden, weiß jeder selbst am besten, der für die Natur nicht nur ein offene» Auge, sondern ein sich mitfreu- endes Her; hat. Ueberdie» handelt e» sich bei solchem ge dankenlos vorgenommenen Abschneiden und Abreißen nicht nur um vorübergehende Schädigung, die dem Auge mißfallen muß, sondern vielfach auch um ein Zerstören künftigen Wachs tums und künftiger Fruchtreife. Wir alle haben ein Interesse daran, daß solche» schädliche Treiben, da» vielfach kein« böse Absicht, sondern eben nur die Aeußerung schlechter Gewohnheiten sein mag, allgemein unterlassen wird. Da» Publikum selbst kann, um die» zu erreichen, viel dazu tun, wenn e» gegen seitig darüber wacht, daß Baum, Strauch und Blume geschont wird, und wenn e» nötigenfalls dafür sorgt, daß dem gedan kenlosen Verletzer pflanzlicher Schönheit die allgemeine Miß billigung deutlich zuteil wird. Aus dcr Zeit der BesreiungSkiege 2 6. Mai I 8 l 4. Während in anderen Ländern, in denen das Polk für den geflüchteten Herrscher geblutet hatte, die undankbare Reaktion sich zunächst nicht allzu stark hervorwagte, ließ sie in Spanien sofort die Maske fallen und fiel mit Brutalität über alles her, Ivas die mit Napoleon begonnene neue Zeit an Neuerungen nnd Verbesserungen gebracht hatte. So wurden schleunigst alle diejenigen des Landes verwiesen, die dein König Joses, Napoleons Bruder, gedient hatten. Daß sie ge rade dadurch, daß sie selbst unter der Fremdherrschaft dein Lande ihre Dienste erhielten, vielleicht erst recht segensreich gewirkt hatten, war Nebensache: die Haupt sache war, daß der Finsterling auf dein Throne seine Rache ausüben konnte. 2 7. Mai 18 14. Man hätte glauben sollen und hätte es als selbstverständlich erachten dürfen, daß nach dem Kriege die Kunstschätze und Kostbarkeiten, die der kaiserliche Räuber Napoleon geraubt hatte, von Frank reich wieder hcrausgegeben wurden: schon deshalb, weil der Besiegte in der Regel nicht die gemachte Beute be hält. Bei den Verbündeten war die Sache anders und auch der Scheinkönig auf Frankreichs Thron dachte an ders. Nur mit Mühe erreichte der preußische König, daß dir Quadriga vom Brandenburger Tor, der Degen Friedrich des Großen und einiges andere zum Vorschein kamen und nach langen Verhandlungen von Frankreich hcrausgegeben wurde: eine Menge der gegen alles Völkerrecht geraubten Sachen blieb verschwunden. - In einer Kabinettsordre vom genannten Tage befahl der preußische König allen Beamten und Lehrern, die mit ins Feld gezogen waren, die Rückkehr in ihre Aem- ter, „nachdem der Zweck der großen Anstrengungen so glücklich erreicht ist." Nun eilten alle die Freiwilligen dcr Heimat zu, hvffnungsfroh einer neuen, besseren Zeit entgegensehend, die meisten ohne Ahnung davon, daß alle Opfer des Volkes diesem keinerlei Freiheiten bringen sollten. Uebers Jahr! Roman von Baronin G. v. Schlippenbach. (20. Fortsetzung). „O, dachte sie, „wenn Lothar ihm doch ähnlich wäre! Wie glücklich wird einst seine Frau werden, die Freifrau von Klingen!" „Ich danke Ihnen, Herr Baron. Das war eine schöne halbe Stunde, ich werde sie nicht vergessen." „Ich auch nicht," sagte er sehr leise, das Buch fortlegend. Sie plauderten noch eine Weile, dann erhob Klin gen sich und sagte Lebewohl. Mit treuem, festem Druck umspannte er Olgas Hand. Er küßte sie nicht mehr, er wollte standfest gegenüber der Versuchung bleiben. Er durfte ja nicht sagen: „Bei mir ist der Platz, an den du gehörst. Wir beide passen zueinander: aber es geht uns wie den Königskindern im Liede: „wir können zueinander nicht kommen, das Wasser ist viel zu tief." Klingen verabschiedete sich. Der charaktervolle Männcrkopf neigt sich vor der Frau wie vor einem ge krönten Haupte, dann ist Olga allein. Wenn sic sich Wiedersehen, trägt sie die höchste Würde der Gattin; sie hält ihr Kind am Herzen, das dann ganz ansgefüllt vom Glück ist, vom heiligsten auf Erden dem Muttcrglück. * * * Frau von Lindner hatte Sorge nm Anna. Das Frühjahr war rauh und brachte ihr den bösen Husten wieder. Wie eine vom Frost geknickte Blume siechte das junge Mädchen langsam dahin. Der Arzt ver langte einen längeren Aufenthalt in Gries bei Bozen. Trotz ihrer beschränkten Mittel war die besorgte Mut ter bereit, ein Papier zu veräußern, um vielleicht das Lcocn ihres Kindes zu retten. Sie wußte selbst wenig Bescheid in Geldsachen und schrieb an Waldemar von Klingen mit der Bitte, ihr zu raten. Und er folgte dem Rufe der sorgenvollen Frau. Er stand eines Tages in dem bescheidenen Wohnzimmer, und sein gütiges Gesicht sah betrübt aus, als er die Veränderung auf Annas spitz gewordenen Zügen bemerkte. In ihre traurigen Augen trat eine große Freude, und sie be grüßte Klingen befangen. „Wie geht es Ihnen, gnädiges Fräulein?" fragte er, sich neben die Kranke setzend. „O, es war ein schlimmer Winter, Herr Baron," entgegnete Frau von Lindner. „Wir hatten gehofft, daß die Kur in Ems und der lange Aufenthalt im Walde in Karminten mehr nützen würden." „Ich hätte früher kommen sollen, nach den armen Menschen zu sehen," dachte Waldemar, „diese Unter lassungssünde bedaure ich unsäglich." Frau von Lindner besprach mit Klingen den Ver kauf des Papiers, nachdem sie ihm, mitgeteilt, was der Arzt für Anna als unerläßlich hielt. „Bitte, überlassen Sie mir alles Geschäftliche, gnädige Frau," sagte Waldemar, „und wenn Sie ge statten, komme ich auch nach Gries, ich gehe nämlich bald aus Urlaub." „Es wird uns freuen, Sie wiedcrzusehen. Nicht wahr, Annchen ? In der Fremde einen Landsmann zu treffen, ist immer angenehm." Anna sagte nichts; ihre in fieberischem Glanze strahlenden Augen sagten, was sie dachte. Klingen blieb ziemlich lange bei den Damen. „Ich werde in den nächsten Tagen kommen, gnä dige Frau, wenn ich das Papier vorteilhaft verkauft habe; ich danke Ihnen, daß Sie sich an mich wandten." „Ich wußte sonst niemand," sagte Frau von Lindner, „wir haben außer Heerbachs keine Bekann ten, und dcr Regierungsrat ist mit Geschäften zu über häuft; ich wollte ihn nicht belästigen. " Nach vier Tagen brachte Klingen der Witwe eine Summe Geld, die ihre Erwartungen übertraf. Sie lnanchtc und das ncr Tas „W dec Ob, „J> „Dl Bitte, g lein To bieten, nold se grüßen'- merkte „M Erdc sei doch kri „M „die lav müssen „Jc Er die kalt» er hina Voi laden, n brachte schriebei teten de den Jax Wa Vogel l hören r Büchse Jägerhc Grnnd > Ja, Gutes, be scheid- schalten Wa gleituno reisen i die Aus lich geli wohlcr züglichc aus dei Mutter sie in e: hin der einem K gen sich nichts i Vergnw zen nah besuchte Florenz wohl, d hatte, und zu,i I lauteten einige 2 besorg« Kli Briefe Es zeitung „D zeigen 1 Bei Mi richt. ' überwo, dem sic lichten des M hoffte. Na I von Lir „A „Jl Walden nold tel Di< fühlte, langte i „G Frau v mich. S Dii I als sie i „S aufgege I „I - hier sei „O erber scl „D ein. „M uns tur Wc setzte:
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